5 Sterne
Klappentext:
„Erck Dessauer, der Held und Erzähler dieses Romans, ist jung, begabt und bereit, ein großer Schriftsteller zu werden. Leicht ist das nicht im Berlin der Nullerjahre, denn eingeschworene ...
Klappentext:
„Erck Dessauer, der Held und Erzähler dieses Romans, ist jung, begabt und bereit, ein großer Schriftsteller zu werden. Leicht ist das nicht im Berlin der Nullerjahre, denn eingeschworene Cliquen teilen die Macht unter sich auf, und Missgunst ist ein anderes Wort für Glück. Und besonders einer scheint es auf Erck abgesehen zu haben.
Ercks Vater wurde zweimal verlassen: einmal von seiner Ehefrau. Und einmal von der DDR. Beides hat der Professor aus Leipzig nicht verwunden. Erck ist mit diesem Schmerz groß geworden, aber Aufgeben ist seine Sache nicht. Als er beim besten Verlag der Republik einen Buchvertrag unterschreibt, ist er fast am Ziel. Wäre da nur nicht dieser Hans Ulrich Barsilay mit seinem extravaganten Auftreten, seinen schönen Ex-Freundinnen, seiner perfekten Prosa und seiner Gewissenlosigkeit. Das Problem: Er ist beim selben Verlag. Und vieles deutet darauf hin, dass er versucht, Erck sein Thema zu stehlen. Höchste Zeit, ihm mit einer Intrige zuvorzukommen.“
Maxim Biller hat mich seit seinem Roman „Sechs Koffer“ begeistert und so auch hiermit. Man muss seinen Stil mögen, man muss seine Worte verstehen, seine Intention herausfiltern. Der aufmerksame Leser wird hier ein gigantisches Werk vorfinden, Leser die sich hier nur berieseln lassen wollen, werden einschlafen und das Buch enttäuschend weglegen. Die Geschichte rund um Erck und seine Erziehung ist fesselnd und besonders zugleich. Erck erlebt durch seinen Job einen gewissen Konkurrenzkampf, ähnlich wie es früher seinem Vater ergangen ist, wenn auch zu einem anderen Thema. Erck und sein verhasster Kollege Hans Ulrich begegnen sich mit dem altbekannten falschen Gesicht: sie begrüßen sich freundlich, wünschen sich aber insgeheim den Tot an den Hals und so weiter…Biller beleuchtet hier tiefgründig und emotional, auf seine spezielle Weise, zwei Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Eine gewisse zynische Stimmung darf hier auch nicht fehlen! Hauptprotagonist Erck wird dennoch zum Trauerspiel der Leserschaft…denn er lässt sich darauf ein und zerbricht schlussendlich genau wie sein Vater am Schmerz…Dieser Hass und diese Arbeit gegen Hans Ulrich lässt ihn müde werden, nimmt viel Kraft und kostet viel, vielleicht zu viel…
Äußerst kontrovers und intelligent geschrieben! Ich habe es gemocht und vergebe sehr gern 5 von 5 Sterne!