Virginia, USA: Mädchenleichen, alle eine Gemeinsamkeit. Sie waren vor ihrem Auffinden drei Monate verschwunden und werden alle in einem weißen Kleid, engelsgleich drapiert, gefunden.
Nathaniel Caim, ein ...
Virginia, USA: Mädchenleichen, alle eine Gemeinsamkeit. Sie waren vor ihrem Auffinden drei Monate verschwunden und werden alle in einem weißen Kleid, engelsgleich drapiert, gefunden.
Nathaniel Caim, ein junger FBI Agent, der vom Sonderdezernat „Angel“ rekrutiert wird, ermittelt in diesem Fall. Bei einem Undercovereinsatz, bei dem er einer okkulten Sekte auf der Spur ist, geraten er und seine Kollegin in Gefangenschaft. Vor seinen Augen wird seine Kollegin brutal umgebracht. Nach langer Gefangenschaft kommt er frei, doch es bleiben Narben auf seiner Seele zurück. Und der Kampf gegen die „Desperate Angels“ ist noch lange nicht vorbei.
Das Buch war die Überraschung meines Lesesommers. Ich ging ohne große Erwartungen an „Desperate Angels“ heran, und dem Autor gelang es mich mit den zum Teil mysteriösen Geschehnissen rund um Nate in seinen Bann zu schlagen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und saß stundenlang mit dem Buch auf dem Balkon, die Zeit und meine Umgebung vergessend.
Die Charaktere wuchsen mir schnell ans Herz, insbesondere Nate und sein Kollege Don, der kleine Pathologe. Die Figuren wurden so eingeführt, dass man sie mit der Zeit immer besser kennen lernte. Sie hatten Ecken und Kanten und selbst Figuren, die erst in der Mitte des Buches eingeführt wurden, gewannen rasch an Substanz und Leben. Und die Charaktere bedeuten für den Roman eben soviel wie die spannend erzählte Geschichte, die in diesem Buch wirklich vorhanden war.
Ich sorgte mich zu Beginn darum, dass der Mystery - Anteil den Thriller ersticken könnte, doch dem ist nicht der Fall. Sparsam dosiert, setzen die Mytseryelemente spannende Akzente, die dazu anregen, die eigenen grauen Zellen zu gebrauchen und selbst die Puzzleteile versuchen, zusammenzusetzen.
Was mir persönlich den Lesegenuss ein wenig vermiest hat, war der Klappentext. Er nimmt meiner Ansicht nach viel zu viel vorweg. Meine Empfehlung: Den Klappentext nicht lesen, sondern einfach zwischen den Seiten schmökern. Es lohnt sich wirklich!
Mir ist auch noch der Erzählstil ein wenig negativ aufgefallen, da sich der Autor manchmal über seine Figuren erhoben hat und die Gedanken der einzelnen Charaktere in ein und dem selben Abschnitt „gekannt“ hat. Das finde ich persönlich nicht so gut, aber das ist ja bekanntlich auch Geschmacksache.
Ich meckere auf hohem Niveau, nebenbei bemerkt. „Desperate Angels“ weiß zu faszinieren und mit atemloser Spannung zu begeistern. Ich kann dieses Buch nur jedem wärmstens ans Herz, der Spannung, gewürzt mit ein wenig Mystery, liebt.
Kommentar