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Veröffentlicht am 11.10.2021

Unter Rittern

Knights – Ein gefährliches Vermächtnis
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"Knights – Ein gefährliches Vermächtnis" (2021) ist ein Urban-Fantasy-Roman für Jugendliche ab 14 Jahren und Auftakt einer Trilogie von Lena Kiefer. Erzählt wird die Geschichte von Charlotte und ihrer ...

"Knights – Ein gefährliches Vermächtnis" (2021) ist ein Urban-Fantasy-Roman für Jugendliche ab 14 Jahren und Auftakt einer Trilogie von Lena Kiefer. Erzählt wird die Geschichte von Charlotte und ihrer Verbindung zu der Organisation KORT, den Nachfahren der Ritter der Tafelrunde.

Zum Inhalt:
Charlotte hat sich jahrelang vor KORT versteckt und ihre spezielle Gabe geheim gehalten. Als sie plötzlich verfolgt wird, bieten ihr ausgerechnet die Nachfahren der Ritter der Tafelrunde Sicherheit. Trotz ihres Misstrauens muss sie sich mit ihnen verbünden. Und dann entwickeln sich auch noch zwischen ihr und Noel, dem Lancelot-Erben, unerwartete Gefühle. Aber diese Liebe birgt auch einen Fluch und konfrontiert sie mit einem mächtigen Gegner.

Persönliche Einschätzung:
Der Schreibstil ist flüssig, angenehm zu lesen und altersgerecht. Kampf- und Liebesszenen werden eher dezent geschildert. Durch einen Prolog zum Einstieg und guten Erklärungen zu den Hintergründen der Nachfahren der Tafelrunde wird man gut in die Geschichte eingeführt. Leider wird die inhaltlich durchaus interessante und spannende Geschichte durch Aneinanderreihungen, Wiederholungen und Erwähnung von völlig unbedeutende Nebensächlichkeiten an vielen Stellen langweilig erzählt.
Die Geschichte wird größtenteils aus Charlottes Sicht in der Ich-Perspektive erzählt. Dadurch bekommt man einen guten Einblick in ihre Gefühle und Gedanken. Ihr Leben und ihre Vorgeschichte werden ebenfalls eindrücklich geschildert. Die anderen Charaktere bleiben leider eher blass.

Die Idee der Weiterentwicklung der Artus-Sage in der heutigen Zeit finde ich sehr interessant. Inhaltlich ist die Geschichte auch spannend aufgebaut und konnte mich überzeugen. Aber die Ausarbeitung bleibt mir teilweise zu flach, um mich wirklich mitzureißen.

Fazit: Eine tolle, interessante und spannende Weiterentwicklung der Geschichte der Ritter der Tafelrunde in der heutigen Zeit, die leider in der Umsetzung nicht völlig überzeugen kann.

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Veröffentlicht am 05.09.2021

Gemeinsam wachsen

Sternzwillinge
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"Sternzwillinge" (2021) ist eine Fantasy-Geschichte für Kinder ab 8 Jahren von Monika Spang, die von Gemeinschaft, Veränderung und Wachstum erzählt.

Zum Inhalt:
Als Alexia nachts ihr verstorbener Großvater ...

"Sternzwillinge" (2021) ist eine Fantasy-Geschichte für Kinder ab 8 Jahren von Monika Spang, die von Gemeinschaft, Veränderung und Wachstum erzählt.

Zum Inhalt:
Als Alexia nachts ihr verstorbener Großvater erscheint, ist das nur das erste von vielen geheimnisvollen und magischen Erlebnissen. Sie erfährt, dass sie ein Sternzwilling ist und mit dem anderen Zwilling zusammenwachsen muss. Und das soll ausgerechnet Klaus, der Anführer der Dorfbande, sein, den sie anfangs so überhaupt nicht leiden kann.

Persönliche Einschätzung:
Der Schreibstil ist flüssig, angenehm zu lesen und altersgerecht. Bei den Gesprächen und Gedanken der Kinder fehlt es etwas an einer für Kinder typischen Ausdrucksweise. Das Erzähltempo ist insgesamt gut, nur an wenigen Stellen etwas langatmig.
Man kommt gut in die Geschichte hinein, da direkt am Anfang alles Nötige erklärt und die Personen kurz vorgestellt werden.
Die Geschichte beinhaltet ein paar gute Botschaften, die nicht nur für Kinder wichtig sind. Die Bedeutung von Gemeinschaft, Respekt vor anderen und dem Erkennen von persönlichen Stärken wird hervorgehoben. Vor allem die von der Gesellschaft vorgegebenen Geschlechterrollen werden sehr klug in Frage gestellt.

Die Geschichte der Sternzwillinge hat mir gefallen und die Botschaften sind eine Anregung zum Nachdenken sowohl für Kinder als auch für Erwachsene. Den Schreib- und Erzählstil finde ich allerdings zu beobachtend und distanziert, weshalb mich die Geschichte nicht wirklich mitreißen konnte.

Fazit: Eine Geschichte voller Magie und Wunder, die von Veränderung und Wachstum erzählt und zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 25.08.2021

Gefühlschaos

Kein Wort mehr über Liebe
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"Kein Wort mehr über Liebe" (2009) ist ein Roman von Hervé Le Tellier, der die Geschichte zweier Frauen inmitten ihrer Ehemänner und Liebhaber erzählt, die sich zwischen Familie und neuer Liebe entscheiden ...

"Kein Wort mehr über Liebe" (2009) ist ein Roman von Hervé Le Tellier, der die Geschichte zweier Frauen inmitten ihrer Ehemänner und Liebhaber erzählt, die sich zwischen Familie und neuer Liebe entscheiden müssen.

Zum Inhalt:
Die beiden Frauen lernen in einem Sommer in Paris ihre künftigen Liebhaber kennen. Frustriert von Routine und Alltagstrott ihrer Ehen lassen sie sich auf die die Magie und Leichtigkeit einer neuen Liebe ein. Doch schließlich müssen sie sich entscheiden, für die Sicherheit ihrer Ehe oder das Abenteuer einer neuen Liebe.

Persönliche Einschätzung:
Der Schreibstil ist flüssig, gut lesbar und sehr sprachgewandt. Der Roman ist insgesamt sehr gut geschrieben, wobei es stellenweise etwas zu literarisch und somit anstrengend wird.
Gelegentliche Einschübe in die Geschichte sind teils etwas langatmig.
Die Kapitel sind zwar immer deutlich mit den handelnden Personen betitelt, durch die Kürze der Kapitel und den schnellen Wechsel zwischen den Personen kommt man trotzdem vor allem zu Anfang etwas durcheinander.
Die Charaktere sind sehr gut aufgebaut, wodurch man schnell in die Geschichte hineinfindet. Nicht nur ihre aktuelle Situation in Bezug auf die Liebschaften, sondern auch ihr generelles Umfeld und ihre Vergangenheit werden beleuchtet.

Die Geschichte ist mir persönlich zu gewöhnlich. Weder die Thematik an sich noch die Ausarbeitung bringen etwas Neues oder Ungewöhnliches. Eine „unterhaltende Sommerkomödie“ (1) stelle ich mir anders vor.
Der Schreibstil ist toll, aber die literarischen Einschübe fand ich eher langweilig.

Fazit: Kein schlechter Roman, aber auch nichts Besonderes.

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(1) Zitat aus dem Klappentext

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Veröffentlicht am 15.08.2021

Gibt es Leben in der Ordnung?

Das Archiv der Gefühle
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"Das Archiv der Gefühle" (2021) ist ein Roman von Peter Stamm, der die Geschichte eines Einzelgängers erzählt, der es nach langer Zeit doch noch schafft kleine Schritte zurück in die Welt und zu den Menschen ...

"Das Archiv der Gefühle" (2021) ist ein Roman von Peter Stamm, der die Geschichte eines Einzelgängers erzählt, der es nach langer Zeit doch noch schafft kleine Schritte zurück in die Welt und zu den Menschen zu machen.

Zum Inhalt:
Der Ich-Erzähler, der in der Geschichte namenlos bleibt, beschreibt sein jetziges Leben und wie es dazu kam. Er lebt zurückgezogen in seiner Phantasie und Erinnerung und nimmt am Leben nur noch als Beobachter teil. Er hat seine Leben versäumt, um seine Jugendliebe Franziska zu vergessen. Doch nun ist sie wieder da...

Persönliche Einschätzung:
Anfangs ist der Schreibstil durch die Sprache einerseits ausladend, andererseits wieder komprimiert durch das Zusammenziehen mehrerer Sätze in einen. Ungewöhnlich, aber schön und flüssig zu lesen. Leider geht das Ausladende später größtenteils verloren und die komprimierten Sätze lesen sich etwas eintönig. Gegen Ende lockert sich der Schreibstil auf.
Die Figur des ich-Erzählers ist sehr gut ausgearbeitet und man folgt ihm gerne auf seinem Weg. Die Ordnung, die er um sich herum schafft, wird so genau beschrieben, dass sie sich beinahe beim Lesen überträgt. Der Einstieg in die Geschichte gelingt durch den Schreibstil und die Beschreibungen reibungslos.
Die Veränderungen des Protagonisten und die meisten Botschaften, die dadurch vermittelt werden, sind anfangs eher subtil in der Geschichte versteckt. Erst gegen Ende zeichnet sich sein weiterer Weg ab. Auch nach der Lektüre dieses Romans wird einen die Geschichte wohl noch eine Weile beschäftigen.

Der Erzähl- und Schreibstil des Autors sind Geschmackssache. Ich fand den Schreibstil nach einer Weile eintönig. Der Erzählstil hat mir gefallen und die Botschaften der Geschichte haben mich nachdenklich gemacht. Allerdings ist mir die Geschichte und wie der Protagonist seine Veränderung erlebt insgesamt etwas zu flach.

Fazit: Ein guter Roman – ruhig, nachdenklich, gelegentlich tiefgründig. Kein „Muss“, aber ein gutes „Kann“.

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Veröffentlicht am 31.03.2022

Bittere Medizin

Die kleine literarische Apotheke
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"Die kleine literarische Apotheke" (2019) ist der erste Roman von Elena Molini, die in Florenz tatsächliche die Buchhandlung Piccola Farmacia Letteraria
betreibt, in der sie nach dem Prinzip der Bibliotherapie ...

"Die kleine literarische Apotheke" (2019) ist der erste Roman von Elena Molini, die in Florenz tatsächliche die Buchhandlung Piccola Farmacia Letteraria
betreibt, in der sie nach dem Prinzip der Bibliotherapie Romane als Medizin verordnet.

Zum Inhalt:
Blu betreibt eher erfolglos eine kleine Buchhandlung in Florenz, bis sie eines Tages von einem geheimnisvollen Kunden auf die Idee der literarischen Apotheke gebracht wird. Sie krempelt ihr Geschäft um und verordnet nun Bücher als Medizin. Nicht nur der Erfolg ihres neuen Konzepts, sondern auch die Suche nach dem geheimnisvollen Kunden, bringen ihr Leben völlig durcheinander.

Persönliche Einschätzung:
Der Schreibstil ist zwar flüssig und gut lesbar, enthält aber auch ein paar recht unflätige Ausdrücke, die nicht zur Geschichte passen. Das Geschehen wird aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Blu beschrieben, so dass man einen umfassenden Einblick in ihr Leben, ihre Gefühle und ihre Sicht auf die Welt bekommt und das Geschehen miterleben kann.
Im Anhang finden sich einige Rezepte für Bücher-Medizin mit Anwendungsgebieten und Dosierungen, die interessant klingen und ansprechend gestaltet sind.

Im Mittelpunkt der Handlung steht nicht, wie anhand des Titels und Klappentexts zu vermuten wäre, die literarische Apotheke, sondern eine Episode aus dem Leben der Protagonistin Blu.

Mir hat die Geschichte leider nicht gefallen. Zunächst wurde meine Erwartung an den Inhalt enttäuscht. Statt einer Geschichte für Buchliebhaber über eine ungewöhnliche Buchhandlung habe ich eine überfrachtete und unglaubwürdige Geschichte aus dem Leben der Protagonistin bekommen, deren Sinn sich mir zudem nicht erschließt. Und die abwertende und negative Art der Protagonistin hat mich ebenfalls gestört.

Fazit: Leider hält die Geschichte nicht, was Titel und Klappentext versprechen. Letztlich zu wenig literarische Apotheke und zu viel unsympathische Protagonistin. Schade!

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