Platzhalter für Profilbild

franzi6806

aktives Lesejury-Mitglied
offline

franzi6806 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit franzi6806 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2021

historische Saga

Die Teehändlerin
0

Mit der Ronnefeldt-Saga „Die Teehändlerin“ von Susanne Popp bin ich in die Anfänge des 19. Jahrhunderts und die Geschichte des Tees eingetaucht.
Friederike Ronnefeldt ist die Ehefrau des Teehändlers Tobias ...

Mit der Ronnefeldt-Saga „Die Teehändlerin“ von Susanne Popp bin ich in die Anfänge des 19. Jahrhunderts und die Geschichte des Tees eingetaucht.
Friederike Ronnefeldt ist die Ehefrau des Teehändlers Tobias Ronnefeldt, der in Frankfurt einen kleinen Tee- und ostindischen Manufakturladen betreibt.
Während ihr Mann sich auf eine monatelange Forschungsreise begibt, um mehr über die chinesische Teekultur zu erfahren, ist sie mit ihren 5 Kindern allein zu Haus. In der damaligen Zeit war es üblich, dass die Frau sich um Haushalt und Kinder kümmerte und es sich nicht schickte einem Beruf nachzugehen. Da Friederike aber das Teegeschäft ihres Mannes in Gefahr sah, blieb ihr nichts Anderes übrig, als sich selbst das kaufmännische Wissen beibringen zu lassen und den Laden zu führen. Auch wird die Geschichte ihrer Schwester und die des Schwagers genauer dargestellt.
In diesem Buch gibt es mehrere Hauptprotagonisten wobei die größte Rolle dann doch Friederike zufällt. Ich finde es wunderbar wie stark sie sich im Laufe des Romas entwickelt. Von der schüchternen Hausfrau hat sie sich zu einer mutigen, intelligenten, selbstbewussten und auch selbstständigen Frau entwickelt und dabei ihre liebevolle und fürsorgliche Art behalten. Friederike hat für die damalige Zeit ein Zukunftsdenken der Frau und ist offen für Veränderungen.
Die Kapitel sind alle von kernaussagenden Überschriften und Datumsangaben wie in einem Tagebuch gekennzeichnet. Ich finde sie haben eine optimale Länge. Die Kapitel wechseln zwischen den einzelnen Schauplätzen in Frankfurt, Offenbach und begleiten auch Tobias auf seiner Reise nach China. Nebenbei erfährt der Leser einige interessante Informationen zum Teeanbau und die Teekultur sowie den Einzug des Tees in das gesellschaftliche Leben. Das Buch zeichnet das Leben von Mann und Frau in der Biedermeierzeit. Viele Dinge, die für uns heute so verständlich erscheinen, waren zur damaligen Zeit undenkbar gewesen.
Der Sprachstil ist passend zur Zeit des 19. Jahrhunderts. Es wurden viele altdeutsche Wörter verwendet. Auch der detailgetreue und anschauliche Schreibstil ermöglicht leichter ins Geschehen einzutauchen.
Das Cover des Buches finde ich wunderschön und es wirkt durch den glänzenden Schriftzug sehr edel.
Die Saga bietet eine Mischung aus Fantasie und historischen Ereignissen.
Die Autorin stütz sich u.a. auf Informationen der Familie Ronnefeldt, alten Archiven und Briefen von Friederike und Tobias.
Ich muss zugeben, dass ich zunächst eine Weile gebraucht habe um in das Buch einzutauschen Die ersten Seiten waren eher anstrengend zu lesen und haben mich müde gemacht. Es gibt sehr viele handelnde Figuren und obwohl dieses Buch sogar ein Figurenverzeichnis hat, habe ich mir anfangs die Zusammenhänge nur schwer gemerkt. Mit der Zeit hat sich das Buch dann aber doch ganz schnell weggelesen. Das Buch hat eher keine mitreißende Spannung, ist aber dennoch interessant.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.10.2020

authentisch und anspruchsvoll

Verlangen
0

Eine junge Frau verlässt mitten in der Nacht ihren Ehemann. Sie nimmt nichts weiter mit, außer einen Rucksack, der randvoll mit ihren Tagebüchern gefüllt ist.
In dem Buch „Verlangen“ erzählt die Autorin ...

Eine junge Frau verlässt mitten in der Nacht ihren Ehemann. Sie nimmt nichts weiter mit, außer einen Rucksack, der randvoll mit ihren Tagebüchern gefüllt ist.
In dem Buch „Verlangen“ erzählt die Autorin Bregje Hofstede ihre Geschichte und gewährt dem Leser einen tiefen Einblick in ihre Vergangenheit und ihr Leben. Hofstede hat ihre Jugendliebe geheiratet und während dieser Zeit alle Eindrücke in ihren Tagebüchern festgehalten. Dennoch verlässt sie eines Tages ihren Mann, um sich auf die Suche nach ihrem eigenen Ich zu begeben.
Das Buch erzählt die Tage, die sie von ihrem Mann getrennt ist und enthält einzelne Passagen ihrer Tagebücher. Zudem enthält das Buch noch ein weiteres Buch, dessen Seiten abgebildet wurden. Als Leser bekommt man alle Gedanken, Erinnerungen und Gefühle der Autorin mitgeteilt. Sie selbst wird eher indirekt charakterisiert, indem sie zeigt, wie die Menschen in ihrem Umfeld (Familie, Schwestern, Ehemann) sie sehen. Die Autorin erzählt aus der Ich-Perspektive, als Leser kann man sich dadurch sehr gut in die Hauptprotagonistin hineinversetzen. Alle Gedankengänge bzw. Verhaltensweisen nachvollziehen, konnte ich allerdings nicht. Die übrigen Charaktere nimmt man nur durch die Augen der Autorin wahr.
Als Leser merkt man schnell, dass es sich hier nicht um eine leichte Leselektüre handelt. Anfangs fiel es mir schwer, mich ins Buch einzufinden, mir hatte der Spannungsaufbau gefehlt und es war sehr ruhig, langsam und nachdenklich geschrieben. Nach ein paar Seiten hat es die Autorin mit ihrem hervorragenden und detailreichen Schreibstil aber doch geschafft mich in ihren Bann zu ziehen. Der Sprachstil ist anders, als in den Büchern, die ich sonst so lese – die Autorin ist sehr wortgewandt und analysiert sich, ihr Leben und das Verhalten ihrer Mitmenschen. Das Buch ist tiefgründig und anspruchsvoll geschrieben, sie verwendet sowohl die Deutsche, Englische als auch Französische Sprache. Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut und passend zum Inhalt.
Die Psychologie in diesem Buch und das Zwischenmenschliche sind sehr spannend. Die Geschichte hat mich mit der Zeit auch immer mehr zum Selbstreflektieren gebracht. Als Leser möchte man natürlich auch erfahren, ob sie und ihr Mann wieder zusammenfinden und ob die Autorin am Ende mit sich selbst im Reinen ist.
Ich finde es ist ein tolles Buch, wenn man eine anspruchsvolle Lektüre sucht und sich für die Psychologie des Menschen interessiert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.07.2021

Politik trifft Macht

Die Morgenröte – Sie nehmen dir dein Leben
0

Bei dem Roman „DIE MORGENRÖTE – SIE NEHMEN DIR DEIN LEBEN“ von Noah Richter fällt es mir sehr schwer eine Rezension abzugeben. Im Großen und Ganzen hat das Buch nämlich nicht meinen Erwartungen entsprochen ...

Bei dem Roman „DIE MORGENRÖTE – SIE NEHMEN DIR DEIN LEBEN“ von Noah Richter fällt es mir sehr schwer eine Rezension abzugeben. Im Großen und Ganzen hat das Buch nämlich nicht meinen Erwartungen entsprochen und mich leider nicht überzeugt.
Georg Herzfeld ist ein erfolgreicher Youtube Star und verdient damit seinen Lebensunterhalt. Aufgrund eines Skandalvideos wird er jedoch zu 30 Millionen Schadensersatz verklagt und seine Karriere scheint beendet. Da bekommt er vom beliebten und sympathischen Popstar Götz Wolf die Chance geboten, ihn bei seinen Wahlkampf zum Bundeskanzler zu unterstützen, im Gegenzug bietet Götz ihm finanzielle Hilfe an. Mit der Bewegung die Morgenröte fordert Götz seine Fans und Anhänger auf ihn zu unterstützen und seiner Ideologie zu folgen. Ziemlich spät merkt Herzfeld, dass die Anführer der Morgenröte andere Interessen als die reine Bundestagswahl haben. In der Bevölkerung entwickeln sich immer mehr beängstigende Zustände, bei denen Macht und Gewalt an der Tagesordnung stehen.
In dem Buch geht es um Macht, Manipulation, Politik und die sozialen Medien mit ihren Einfluss auf die Bevölkerung.
Es gab Passagen die spannend waren und ein lockeres flüssiges Lesen ermöglicht haben, dann habe ich mich aber wieder durch die Seiten gequält und hätte sie am liebsten überblättert bzw. das Buch ganz weggelegt. Der Schreibstil und die Wortwahl des Autors gefallen mir an sich, dennoch hat mich die Story nicht gefesselt. Das Cover zeigt die Spaltung in der Gesellschaft und ist somit passend zum Inhalt des Romans. Die Geschichte behandelt mehrere Charaktere, die jede für sich sehr gut dargestellt wurden. In diesem Roman konnte ich mich allerdings mit keiner von Ihnen wirklich identifizieren.
Obwohl der Roman aktuelle Themen anspricht und eine Situation aufzeigt, die jederzeit eintreffen könnte, gehört das Buch leider nicht zu meinen Leseinteressen. Politikbegeisterte werden daran sicher ihre Freude haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.06.2020

spannendes Thema

#CrashTag
0

CrashTag - Autonom. Fahren. Tödlich. Mit diesem Buch greift der Autor Martin Brückner ein spannendes Thema aus der nahen Zukunft auf, in der es separate Spuren und Ampeln für autonom fahrende Autos gibt ...

CrashTag - Autonom. Fahren. Tödlich. Mit diesem Buch greift der Autor Martin Brückner ein spannendes Thema aus der nahen Zukunft auf, in der es separate Spuren und Ampeln für autonom fahrende Autos gibt und die autonom fahrenden Autos durch viele Fahrassistenzsysteme Unfälle vermeiden sollen.
Der Hauptprotagonist des Buches, die einstige Reporterlegende Fritz Graber, ist für die Neue Frankfurter Zeitung tätig. Die Digitalisierung sowie technische Entwicklungen möchte Graber am liebsten gar nicht nutzen, denn er ist einer von der alten Schule. Beruflich läuft es bei ihm gerade nicht so gut und er steht kurz vor der Kündigung, wenn er nicht bald eine gute Story liefert. Doch statt sich darum zu kümmern, surft er auf Arbeit lieber auf seiner neuen Lieblingswebsite

crashtag.com.
Die Website veröffentlicht Fotos von Luxusautos, die bei Verkehrsunfällen zerstört wurden. Als schon die zweite bekannte Persönlichkeit, die im Bereich der Automobilbranche tätig ist, in einem Luxuswagen tödlich verunglückt, könnte das für Graber DIE STORY sein und er beginnt zu recherchieren. Die spannende und bald auch lebensgefährliche Recherche nach der Wahrheit führt ihn durch Frankfurt am Main bis nach Asien.
Als Leser wird Fritz Graber einem selbst beim Lesen der Geschichte nicht wirklich sympathisch, ständig stößt er seine Freunde und Kollegen vor den Kopf, ist stur und setzt egoistisch seine eigenen Ideen durch, ohne auf die Mithilfe oder Gefühle seiner Mitmenschen zu achten.
Das Buch bleibt im Großen und Ganzen bis zum Ende spannend und lässt das Ende nicht wirklich vorhersehen. Der Autor stellt die Schauplätze und Protagonisten sehr detailliert und bildlich dar. Anhand der detailgetreuen Darstellung der Autos und Oldtimer sowie Beschreibung der Technik, merkt man als Leser, dass sich der Autor sehr gut in der Thematik auskennt.
Für mich als Leser war diese Detailverliebtheit oftmals sehr verwirrend, sodass ich den Zusammenhang nicht immer gleich erkannt habe bzw. mich oft fragte, wozu diese Information jetzt wichtig war. Auch habe ich mich als Leser nicht mit den Charakteren identifiziert.
Das Cover des Buches passt für mich zum Titel und Inhalt des Buches.
Sprachstil und Schreibstil waren zum Teil sehr spannend und ich bin nur so über die Seiten geflogen. In anderen Textpassagen habe ich als Leser den Überblick verloren, der Text hatte für mich keinen Zusammenhang und keinen flüssigen Schreibstil, sodass ich manche Absätze mehrmals lesen musste. Obwohl mich der Beginn des Buches sehr gefesselt hat und mich die Thematik sehr interessiert, war es an einigen Stellen ermüdend und langweilig. Ich würde das Buch nicht als Thriller bezeichnen. Mich hat es leider nicht gefesselt, aber für Technik- und Oldtimerfans ist es sicher genau das Richtige.



  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere