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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.03.2022

Großes Potenzial, das in der Umsetzung verloren ging!

Summer of Hearts and Souls
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Nach dem Tod ihrer Mutter zieht die 19-jährige Beyah zu ihrem Vater. Plötzlich lebt Beyah nicht mehr in einer Trailersiedlung, sondern auf einer Halbinsel voller wohlhabender Menschen. Beyah muss sich ...

Nach dem Tod ihrer Mutter zieht die 19-jährige Beyah zu ihrem Vater. Plötzlich lebt Beyah nicht mehr in einer Trailersiedlung, sondern auf einer Halbinsel voller wohlhabender Menschen. Beyah muss sich damit erst zurechtfinden und erlebt ihre größte Überraschung, denn auch Samson scheint Abgründe zu besitzen, die ihr nicht fremd sind.

Summer of Hearts and Souls wird aus der Sicht der 19-jährigen Beyah erzählt. Beyah ist nicht unter den besten Umständen aufgewachsen, was durchaus traurig zu lesen ist, mich aber nicht komplett mitreißen konnte. Dafür ist mir Beyah zu sehr mit Negativität und Vorurteilen, die sie bei anderen kritisiert, bestückt. Außerdem ändern sich gewisse Aspekte an ihre schlagartig, sodass dies für mich noch weniger stimmig wirkt.
Samson wirkte auf mich deutlich authentischer und konnte mich emotional mehr mitnehmen. Doch am besten gefielen mir die Nebenfiguren Sara, Marcos, Brian und Alana. Die dem Buch eine ordentliche Frische und (bis auf eine Ausnahme) Reife verliehen haben.

Die Geschichte um Beyah und Samson hat größtenteils ein angenehmes Tempo und eine gewisse Tiefgründigkeit, jedoch verliert sich das in manchen Augenblicken aus eher unerklärlichen Gründen und verliert dadurch enorm an Charme.
Der Plottwist hat für mich den Kern der Geschichte leider auch nicht zum positiven verändert, sondern weiteres Kopfschütteln gegenüber Beyah hervorgerufen.

Trotzdem war es eine schöne Liebesgeschichte für zwischendurch, die für mein Empfinden mehr Potenzial gehabt hätte.

Ich würde jedem empfehlen, dass er vor dem Lesen, den nächsten Urlaub in Sicht hat – Meerweh garantiert!

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Veröffentlicht am 06.09.2021

Starker Beginn, aber ein enttäuschendes Ende

Dein dunkelstes Geheimnis
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Vor über 20 Jahren verschwand die 5-jährige Elsie. Ihre Leiche konnte nie gefunden werden, doch der Patrick Bowen gestand die Tat schnell. 25 Jahre später verschwindet wieder ein Mädchen aus dem ehemaligen ...

Vor über 20 Jahren verschwand die 5-jährige Elsie. Ihre Leiche konnte nie gefunden werden, doch der Patrick Bowen gestand die Tat schnell. 25 Jahre später verschwindet wieder ein Mädchen aus dem ehemaligen Bowen-Haus und plötzlich stellt sich die Frage nach Patricks Schuld erneut.

Dein Dunkelstes Geheimnis ist ein Psychothriller von Jenny Blackhurst, der hauptsächlich aus der Sicht von Kathryn Bowen geschildert wird. Blackhursts Schreibstil sorgt für einen starken Spannungsaufbau, der sich bis zum Ende hin gut hält. Lediglich die direkte Ansprache des Lesenden irritierte mich, da der Sprachstil ansonsten nicht zu diesem Element gepasst hat und auch keine „Krankheit“ dieses Element als interessanten Effekt erklären lässt.

Kathryn Bowen ist die Tochter des inhaftierten Patrick Bowen. Jedes Jahr besucht Kathryn ihren Vater und stellt ihm die Frage, wo die kleine Elsie ist. Doch sie erhält keine Antwort.
Kathryn hat sich von ihrem Vater abgewandt und leidet auch 25 Jahre später noch an dem Schicksalsschlag, den dieser Tag ihrer Familie angetan hat. Ihre Alkoholsucht hat sie überwunden, jedoch nicht ihr Selbstmitleid.

Im Gegensatz zu ihrem acht Jahre älteren Bruder, der sich mittlerweile ein gutes Leben aufgebaut hat und auch für seine Mutter und seine Schwester der Fels in der Brandung ist.

Das Charakter-Highlight war für mich jedoch Kathryns einzige Freundin, ihre Nachbarin Miriam. Miriam ist eine ältere Dame, die kein Blatt vor den Mund nimmt und die so bildlich geschrieben wurde, dass man gar nicht anders konnte als sich Miriam vorzustellen.

Inhaltlich war zu jedem Zeitpunkt Spannung vorhanden, auch wenn ich an einigen Stellen eher das Gefühl hatte einen Roman zu lesen. Dieses Gefühl blieb bei mir dann auch das schlussendliche Fazit, denn das Ende war leider weniger meins. Blackhurst hat eine interessante Storyline gestrickt, die sehr viele faszinierende Endungen haben könnte. Könnte, das gewählte Ende hat mich dann doch leider enttäuscht. Zwar gab es eine kleine Überraschung, jedoch konnte diese den mageren Showdown und die am Ende sehr schnelle Abhandlung nicht gutmachen.

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Veröffentlicht am 27.07.2021

Ein Buch der etwas anderen Art

Bonuskind
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Die 15-jährige Lies wacht mit dem Gefühl auf, dass ihrer Mutter Jet etwas Schreckliches passiert ist. Das Bett wirkt unberührt und auch Jets Handy findet Lies, doch von ihrer Mutter fehlt jede Spur. Ihr ...

Die 15-jährige Lies wacht mit dem Gefühl auf, dass ihrer Mutter Jet etwas Schreckliches passiert ist. Das Bett wirkt unberührt und auch Jets Handy findet Lies, doch von ihrer Mutter fehlt jede Spur. Ihr Gefühl verstärkt sich, doch wem soll sie sich anvertrauen? Nach der Trennung ihrer Eltern lebt der Vater mit seiner neuen Freundin Laura zusammen und erfreut sich über jeden Fehltritt seiner Ex-Frau. Lies macht sich auf die Suche nach ihrer Mutter und findet Notizen, die ihre letzten Wochen dokumentiert haben und Lies Aufschluss über ihr Verschwinden geben.

Bonuskind ist eine Coming-of-Age Geschichte von Saskia Noort.

Bonuskind überzeugt durch eine völlige andere Art eine Geschichte zu erzählen, auch Saskia Noorts Schreibstil sorgt für eine gewisse Spannung. Leider sind jedoch einige (Übersetzungs)Fehler in diesem Buch vorzufinden, sowohl Tipp- als auch Grammatikfehler. Bei einer kleinen Anzahl ist das nicht der Rede wert, hier war das jedoch vermehrt der Fall, sodass es meinen Lesefluss deutlich gehemmt hat.

Im Klappentext wird von dem Tagebuch der Mutter gesprochen, ich habe bei meiner Kurzfassung jedoch bewusst dieses Wort vermieden. Für einen Tagebuch Eintrag war das viel zu detailliert, die Schreibform hat dazu nicht gepasst und gegen Ende merkt man auch einen weiteren Punkt, der diese Benennung kritisch betrachten lässt. Das ist auch der Punkt, der für mich eine deutliche Schwäche dieser Story darstellt. Mir gefällt die Struktur, die Geschichte aus Lies‘ Sicht und über das „Tagebuch“ zu erzählen sehr gut, aber an dieser Stelle hat es seine Schwächen, da die Erzählstränge sich nicht durch das „Tagebuch“ erklären lassen.

Positiv waren für mich auf jeden Fall die psychologischen Aspekte in dieser Story. Sowohl die Gedanken der alleinerziehenden Mutter Jet, als auch die des Trennungskindes Lies. Die einen manchmal das Gefühl gaben, dass es sich hierbei um eine reelle Geschichte handelt. Sehr detailliert, sehr tiefsinnig und sehr berührend!

Ein Buch der etwas anderen Art und obwohl es mich nicht komplett überzeugen konnte, würde ich es jedem empfehlen. Denn eben diese „andere Art“ macht es zu einem außergewöhnlichen Leseerlebnis.

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Veröffentlicht am 15.06.2021

Auf einen starken Beginn folgt ein schwaches Ende

Tief im Wald und unter der Erde
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Ein Unfall auf der Bahngleise, bei dem vier junge Menschen ums Leben kamen, spaltet ein ganzes Dorf und schnürt Angst bei Melanie. Einer Frau, die mit in dem Auto hätte sitzen können. Auch an dem Tag des ...

Ein Unfall auf der Bahngleise, bei dem vier junge Menschen ums Leben kamen, spaltet ein ganzes Dorf und schnürt Angst bei Melanie. Einer Frau, die mit in dem Auto hätte sitzen können. Auch an dem Tag des Verschwindens von Jasmin Dreyer hat sie das Gefühl, dass sie eine große Gestalt aus dem Wald verfolgt.

Tief im Wald und unter der Erde beginnt sehr erdrückend. Andreas Winkelmann erschafft eine Atmosphäre, die Gänsehaut bereitet. Ich konnte mir förmlich vorstellen, wie es Melanie an der Bahngleise erging und habe mich wie sie vollkommen erdrückt gefühlt.

Der Perspektivwechsel zwischen den jeweiligen Personen ist dem Autor auch sehr gut gelungen, die Story wirkt dadurch deutlich lebendiger. Die Charaktere sind gerade zu Beginn wahnsinnig reflektiert geschrieben, was sie nicht nur schwarz oder weiß dastehen lässt, sondern ebenso ihre Spaltungen zwischen ihren Handlungen und ihren Gedanken zeigt. Das habe ich so selten gelesen, weswegen es mich sehr beeindrucken konnte. Leider hat das gegen Ende für mich ziemlich abgebaut.

Die Einblicke in die Sicht- und Denkweise des Täters empfand ich super! Ebenso, dass die Vergangenheit kursiv gedruckt wurde und damit die unterschiedlichen Zeitebenen sofort ersichtlich waren.

Leider haben nicht nur die Charaktere, die plötzlich komplett undurchdacht handeln, am Ende Schwächen aufgewiesen. Das letzte Kapitel ist für mich mit vielen zeitlichen Fehlern geschmückt, die Logik bleibt dabei vollkommen auf der Strecke.

Ebenso konnte ich nicht nachvollziehen, warum Nele als Leiterin fungiert. Für mich hat sie zu keiner Zeit irgendwelche Attribute für ihre Position aufgezeigt. Dinge wurden teilweise komplett vergessen oder nicht beachtet und in der Kommunikation schien sie auch nicht die Stärkste zu sein.

In vielen Dingen war das Buch wirklich überdurchschnittlich gut, aber dann hat es leider auch extreme Schwächen aufgewiesen, sodass es am Ende nur für 3/5 Sternen gereicht hat.
Anhand des Klappentextes hätte ich inhaltlich auch etwas anderes erwartet, das Mysteriöse war bei mir schnell nicht mehr gegeben, aber dennoch war das Motiv durchaus interessant.

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Veröffentlicht am 10.05.2021

Ein kleines Intermezzo, aber keine richtige Vorgeschichte

Racheopfer
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Wie Francis Ackerman jr. wieder zum jagen kam, erfährt man in diesem Teil.

Ich hatte mich richtig über Racheopfer gefreut, da ich aufgrund des Klappentexts mit einer Vorgeschichte gerechnet hätte. Zwar ...

Wie Francis Ackerman jr. wieder zum jagen kam, erfährt man in diesem Teil.

Ich hatte mich richtig über Racheopfer gefreut, da ich aufgrund des Klappentexts mit einer Vorgeschichte gerechnet hätte. Zwar spielt diese Geschichte vor dem ersten Teil der "Ich bin"-Reihe, aber durch die tragende Rolle von Francis Ackermans Kindheit, dachte ich, dass genau diese hier thematisiert wird. Leider war das nicht der Fall.

Generell hatte ich auch das Gefühl, dass nicht Ackerman, sondern eine junge Frau aus seiner Vergangenheit hier die Hauptrolle übernommen hat. Diese wurde zwar konsequent (in ihrem Handeln) gezeichnet, allerdings nicht sonderlich sympathisch.

Nun bleibt die Hoffnung, dass Ethan Cross eines Tages vielleicht doch noch die Vorgeschichte von Francis Ackerman jr. erzählt.

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