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Veröffentlicht am 11.03.2022

Der Ruf des Meeres schallt durch die Kinderzimmer

Inna Inseling
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Die Vorankündigung zu „Inna Inseling - Das Geheimnis der Klabauterkönigin“ las ich, als ich mich mit meiner Tochter gerade auf Borkum zur 3-wöchigen Kur befand. Ich fühlte mich der Geschichte und dem Plot ...

Die Vorankündigung zu „Inna Inseling - Das Geheimnis der Klabauterkönigin“ las ich, als ich mich mit meiner Tochter gerade auf Borkum zur 3-wöchigen Kur befand. Ich fühlte mich der Geschichte und dem Plot auf Anhieb verbunden, und auch nach dem lesen dieses zauberhaft geschrieben und ebenso zauberhaft illustrierten Buches fühle ich immer noch ein warmes Gefühl in meiner Brust.



Dieses Buch vereint so viele Seiten in sich .Die zauberhafte Welt des Meeres ist Thema dieses Buches, welches mit seinem Cover an Selma Lagerlöfs“Nils Holgersson“ erinnert. Man spürt nahezu die Wogen des Meeres und den Sog der Insel. Ein Hauch salziger Luft liegt in meiner Nase, während ich zu den wirklich wundervollen Illustrationen blättere.



Bereits auf dem Vorsatz -Papier können wir die erste von den vielen meerestypischen und märchenhaft- anmutenden Illustrationen sehen : Eine Zeichnung der Insel Muschelsande, auf der Inna Inseling mit Ihren freunden Gerda , Theo und Mo lebt. Gerda , Theo und inna gehören zu den Inselingen, den kleinen (für Menschen kaum sichtbaren) Einwohnern der Inseln, zu deren Aufgaben es gehört auf die Menschen der Insel aufzupassen und ihnen zu helfen wo sie nur können . Hier beginnt die Magie des Buches und der Geschichte. Und als sich zwischen dem Inseling Mädchen Inna und dem Menschenkind Mo eine bisher bis dato unbekannte Freundschaft anbahnt nimmt die Geschichte Ihren Lauf....



Dabei geht es aber nicht nur um Freundschaft , sondern auch um Mut, Selbstvertrauen und vor allem darum mit den Aufgaben im Leben zu wachsen. Besonders gut hat mir allerdings gefallen, dass der Schutz von Flora und Fauna hier eine ganz zentrale Rolle spielt und zum Dreh- und Angelpunkt der Geschichte avanciert.



Die Inselingen erinnerten mich und meine 5 Jährige Tochter ein wenig an unseren Weihnachtswichtel , was uns neben der Geschichte an sich besonders gut gefallen hat. Die Illustrationen kamen bei meiner Tochter so gut an, dass ich nur ja keinen einzigen Finger beim lesen drauflegen durfte. Sie wollte immer sofort die wunderschönen Zeichnungen anschauen.



Unser Fazit:

Eine fantastische Geschichte die nicht nur mit einer ungewöhnlichen Wortgewalt aufwarten kann, sondern jung und alt mit zauberhaften Illustrationen begeistern kann. Der Ruf des Meeres scheint aus nahezu jeder Seite zu hören...

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Veröffentlicht am 19.11.2021

Ein wunderbar originelles und witziges Buch für den Winter

Zwei warten auf Schnee
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Mit 5 Jahren sind großformatige Bilderbücher bei meiner Tochter immer noch die Favoriten unter den Büchern. Als ich nach einem passenden winterlichen / weihnachtlichen Buch auf der Suche gewesen bin erhaschte ...

Mit 5 Jahren sind großformatige Bilderbücher bei meiner Tochter immer noch die Favoriten unter den Büchern. Als ich nach einem passenden winterlichen / weihnachtlichen Buch auf der Suche gewesen bin erhaschte "Zwei warten auf Schnee" sofort meine Aufmerksamkeit. Wer könnte auch an diesem Cover vorbei gehen, auf dem Hase und Schneemann , augenscheinlich abwartend , auf einer Bank mitten im grünen sitzen? Zu Füßen eine Kiste Weihnachtsschmuck.
Als ich dann noch die Inhaltsangabe las, stand fest , dass ich das Büchlein unbedingt unser Eigen nennen wollte. Schneemann Schorsch und Schneehase Holm sind ungeduldig. Wer kennt es nicht? Sie warten sehnsüchtig auf den ersten Schnee und weil dieser einfach nicht kommt, versuchen sie alles um den Schnee herbei zulocken. Dabei sind Ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt. Sie basteln Papierflocken, singen Schneelieder und versuchen sogar auf aberwitzige Weise die Luft mit Hilfe eines Kühlschrankes zu kühlen.
Hier ist ein wirklich wunderbar heiteres Kinderbuch gelungen, welches nicht nur mit einer witzigen Geschichte aufwartet, sondern an ganz vielen Stellen auch mit einer guten und Portion Wortwitz. Die Länge und Ausdrucksweise sind Kindern ab 5 Jahren angemessen, und wenn man ehrlich ist findet man sich an der ein oder anderen Stelle im Buch fast selber wieder. Im vergangenen Jahr bin ich so oft mit meiner 4 Jährigen Tochter zur Kita gegangen und habe "Schneeflöcken, Weißröckchen " gemeinsam mit ihr gesungen. Der Hintergedanke war bei uns nicht selten dergleiche wie bei Holm und Schorsch, wir wollten nämlich auch die Schneeflocken auf die Erde locken. Und auch wenn wir Erwachsenen oftmals über den Schnee im Winter fluchen, wenn wir ehrlich sind wünschen wir uns doch eigentlich auch weiße Weihnachten.
Und das ist einer der Punkte, warum ich dieses Bilderbuch so mag. Meistens spielen winterliche Bücher vor einer schneeweißen Kulisse. Es ist kalt und schneit . Aber eigentlich sind all diese Bücher eher unrealistisch. Winter mit Temperaturen um die minus 20 Grad kenne ich selber nur noch aus meiner Kindheit (die schon gut 30 Jahre zurück liegt). Ebenso wie die bis zu zwei Meter aufgetürmten Schneemassen. "Zwei warten auf Schnee" könnte im Bezug auf die aktuellen klimatischen Verhältnisse im Winter nicht realistischer sein.
Die Illustrationen des Buches unterstreichen die Handlung so gelungen, dass man allein anhand der Bilder die Geschichte erzählen könnte. Sie sind sehr ausdrucksstark und so voller Elan, dass man alleine schon vom Anschauen schmunzeln muss.
Das Ende des Buches hat mir richtig gut gefallen. Ich möchte nicht allzu viel verraten , aber mir hat es ein breites Lächeln ins Gesicht gezaubert. Das Buch endet genauso originell wie es sich von Seite zu Seite gibt.

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Veröffentlicht am 06.09.2021

Ein warmherziges und poetisches Buch

Die Bücher des Monsieur Picquier
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Bücher in denen Buchhändler vorkommen besitzen eine Art magische Anziehung für mich. So ist es kein Wunder, dass ich auch diesen Roman mein Eigen nennen wollte. "Bücher über Bücher" wie ich sie nenne ...


Bücher in denen Buchhändler vorkommen besitzen eine Art magische Anziehung für mich. So ist es kein Wunder, dass ich auch diesen Roman mein Eigen nennen wollte. "Bücher über Bücher" wie ich sie nenne lassen mein Herz als Buchmensch höher schlagen und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht.
Monsieur Picquier , einst selbst Buchhändler, lebt inzwischen in einem Seniorenheim, umgeben von tausenden Büchern, die früher einmal in den Regalen seines Buchladens standen. Nur einige wenige konnte er retten. Sogar auf einen Fernseher verzichtet er zugunsten von Büchern in seinem kleinen Zimmer, denn lieber hat er dort einige Dutzend dieser treuen Begleiter mehr stehen, als ein Fernsehgerät. Als der junge und völlig talentfreie Gregoire , eigentlich als Hilfskoch im Seniorenheim angestellt, zu Monsieur Picquiers Vorleser wird, beginnt aus einer Zweckfreundschaft sehr bald schon eine tiefe , innige Freundschaftzu werden , die so keiner der Außenstehenden je für möglich gehalten hätte.
Gregoire und Monsieur Picquier könnten unterschiedlicher nicht sein, und dennoch entwickelt sich zwischen ihnen ein ganz tiefes und wunderbares Band, welches weder von Skeptikern noch von Neidern, auf die beide immer wieder in diesem Buch treffen, zerstört werden kann. Diese Freundschaft zwischen einem jungen , gesunden und unerfahrenen Mann und dem alten, von Parkinson und grünem Star gebeutelten Mann mit einer enormen Lebenserfahrung dürfte kaum einen Leser unberührt lassen. Die Mischung aus leisen und ersten Tönen mit lauten und freudigen Tönen ergänzt dieses ungleiche Paar auf eine so treffende Weise, dass man von einer harmonischen und völlig in sich stimmigen Geschichte sprechen muss. Das Buch lässt den Leser mit einem guten und zufriedenen Gefühl zurück. Es gehört zu jenen Büchern , die auf eine magische Art und Weise das Herz erwärmen. Mehr kann man über dieses Buch auch nicht erzählen, ohne allzu viel zu verraten. Mann muss es einfach gelesen haben umzu verstehen was ich meine.
Ein wunderbares Buch über das Leben, die Freundschaft und über Bücher.

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Veröffentlicht am 16.06.2021

Ein Genuss für die Bücherseele

Seite an Seite
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Wer Bücher liebt kommt an diesem wunderbaren Büchlein nicht vorbei.

Bücher bei denen aus nahezu jedem Satz die Liebe des Autors zu Büchern spricht sind selten, sehr selten sogar. Ein solch seltenes und ...

Wer Bücher liebt kommt an diesem wunderbaren Büchlein nicht vorbei.

Bücher bei denen aus nahezu jedem Satz die Liebe des Autors zu Büchern spricht sind selten, sehr selten sogar. Ein solch seltenes und kostbares Exemplar durfte ich nun vor einigen Tagen in meinen Händen halten.

In 50 kleinen Geschichten erzählt Daniel Gray über das Lesen, über Bücher im Allgemeinen und über all jene Gefühle die man als Buchliebhaber unweigerlich schon selbst einmal empfunden hat. In fast jeder Geschichte fand ich mich selber wieder und spürte meine Bücherseele kleine Freudensprünge vollführen. Lediglich das Kapitel „Im Zelt lesen“ ist mir völlig unbekannt gewesen. Umso schöner , dass ich dadurch nun eine neue Anregung gefunden habe.

Es wird von handschriftlichen Widmungen in Büchern erzählt, vom inspizieren der Bibliothek wenn man bei jemanden zu Gast ist, oder auch von der Mühe die neuen Bücherschätze unbemerkt an seinem Lebensgefährten vorbei ins Haus hineinzutragen. Bei letzterer Geschichte musste ich schmunzeln, denn wie oft hatte sich dieses Vorhaben bei mir in der Vergangenheit bereits als schwer umzusetzen herausgestellt.

Die kleinen Geschichten in diesem Buch bieten sich nicht nur für ein paar freudige Lesestunden vor dem Kamin oder auf dem Lieblingsleseplatz an. Sie verführen dazu , das Buch immer wieder zur Hand zu nehmen, wenn man sich einfach mal wieder verstanden fühlen möchte. Wenn man einen schlechten Tag hatte und Abends nach Hause kommt oder einfach ein paar wärmende Worte lesen möchten. In unserem hektischen Alltag reichen oftmals wenige Minuten aus, um sich entspannen und einfach mal abschalten zu können. Mit diesem Buch gelingt dies wunderbar. Schon nach wenigen Worten war ich in die geliebte und vertraute Welt der Bücher abgetaucht.

Dieses wunderbare Büchlein mit seinen 50 kleinen Anekdoten ist ein Muss für jeden Buchliebhaber.

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Veröffentlicht am 12.06.2021

einfühlsam und warmherzig

Heiße Milch mit Honig
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Eine Geschichte, die wärmt und tröstet. So lautet der Titel dieses zauberhaften Bilderbuches zum Thema „Abschied nehmen“ und „erinnern“.

Auf den großformatigen Doppelseiten zeigt Frank Daenen das ein ...

Eine Geschichte, die wärmt und tröstet. So lautet der Titel dieses zauberhaften Bilderbuches zum Thema „Abschied nehmen“ und „erinnern“.

Auf den großformatigen Doppelseiten zeigt Frank Daenen das ein Bilderbuch auch mit wenig Text wunderbar poetisch sein kann. Die gedeckten und naturnahen Farben unterstreichen für mich perfekt die Worte und ergeben eine wunderbare Geschichte über Freundschaft und Erinnerung.Großer und kleiner Bär genießen gemeinsam den Herbst und bereiten sich auf den Winterschlaf vor. Kleiner Bär ist voller Ideen und Pläne für das kommende Frühjahr und auch großer Bär ist voller Tatendrang. Doch nach dem langen Winterschlaf kommt alles ganz anders: kleiner Bär wacht auf und stellt fest, dass großer Bär nicht mehr da ist. Seine Freunde versuchen alles erdenklich mögliche um ihn aufzumuntern, was schließlich auch gelingt. Dennoch gibt es immer wieder Momente in denen kleiner Bär die Erinnerungen an großer Bär überkommen. Sie werden weniger, verschwinden aber nie ganz. Gemeinsam bei einer Tasse Milch mit Honig erinnern sich kleiner Bär und seine Freunde an großen Bär.

Sehr gelungen und auf eine sehr einfühlsame Art und Weise wird Kindern in diesem Bilderbuch gezeigt, dass es selbstverständlich ist jemanden zu vermissen, der nicht mehr da ist. Gleichzeitig wird der Wert von Freundschaft verdeutlicht und wie man gemeinsam an den Verstorbenen erinnern kann. Das Buch zeigt, dass das Leben weiter geht und die Trauer sich verändert. Doch das wichtigste was Kinder meiner Meinung nach aus diesem Buch mitnehmen ist der Wert der Erinnerung. Die Erinnerung an die gemeinsame Zeit. Die ausdrucksstarken Illustrationen stehen im Gegensatz zu den leisen , tröstenden Worten und bilden ein harmonisches Ganzes.

Gemeinsam bei einer Tasse heißer Milch mit Honig erinnern sich kleiner Bär und seine Freunde an großer Bär. Ganz so wie ich mich an dem Geburtstag meiner verstorbenen Großmutter mit einem Schweineohr an die gemeinsamen Nachmittage bei Ihr im Schaukelstuhl bei Kakao und Gebäck erinnere.

Gemeinsam bei einer Tasse heißer Milch mit Honig erinnern sich kleiner Bär und seine Freunde an großer Bär. Ganz so wie ich mich an dem Geburtstag meiner verstorbenen Großmutter mit einem Schweineohr an die gemeinsamen Nachmittage bei Ihr im Schaukelstuhl bei Kakao und Gebäck erinnere.

Auf eine einfühlsame , ja geradezu poetische Art und Weise wird hier schnörkellos und dennoch wärmend vom Abschied nehmen erzählt. Unverblümt und ohne Scheu , so wie Kinder nun einmal sind und Ihre Welt erleben und wahrnehmen ,erzählt dieses Bilderbuch wie man eine geliebte Person in Erinnerung hält und weiterlebt.

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