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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.09.2021

Partnersuche in einer Trauergruppe – irgendwie drüber und nicht überzeugend

Bis ans Ende aller Fragen
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Maxi ist Mitte Vierzig und unverheiratet – soweit nichts ungewöhnliches, aber während ihr Lebensgefährte sie für eine Andere verlassen und sogar ein Kind mit ihr bekommen hat, will sich so gar kein neuer ...

Maxi ist Mitte Vierzig und unverheiratet – soweit nichts ungewöhnliches, aber während ihr Lebensgefährte sie für eine Andere verlassen und sogar ein Kind mit ihr bekommen hat, will sich so gar kein neuer Mann in ihr Leben schleichen, was ihrer Familie natürlich auf- und manchen sogar missfällt. Ihre Nichte Summer hat die Lösung: sich einer Trauergruppe anschließen und dort einen Witwer als neuen Lebenspartner auswählen, so ganz ohne Exfrau, zu der er irgendwann doch zurückkehren könnte. Muss nur noch ein erfundener und zudem noch verstorbener Ehemann her - nichts leichter als das, aber dass sie sich in ihr Lügengeflecht wortwörtlich verstrickt scheint unvermeidbar und bleibt nicht ohne schwerwiegende Folgen ...


Das Cover ist bunt, auffällig und gefällt mir gut. Der Schreibstil ist einfach und witzig, was trotz des immer wieder aufkommenden Themas der Trauer die Geschichte nicht schwerfällig macht. Zeitenwechsel mag ich an sich ganz gerne, hier in Form von 30 Jahre alten Tagebucheinträgen gelöst, sie tragen diesmal aber nicht viel zum Verlauf der Geschichte bei und sind daher eher schmückendes Beiwerk. Das Verhalten der Protagonistin, das eher zu einer Mittzwanzigerin denn zu einer Mittvierzigerin passt, hat sie mir leider nicht wirklich sympathisch werden lassen. An manchen Stellen ist die Story wirklich drüber, mir persönlich viel zu konstruiert und wirkt dadurch etwas unglaubwürdig.


Gut für zwischendurch, aber für mich leider keine Sensation. Ich kannte Anne Hertz bisher noch nicht, aber dieses Buch konnte mich leider nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 13.09.2021

Eine zweite Chance für die Liebe – dramatisch und traumatisch

Und immer nur du
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Fenja verlässt mit 16 ihr Heimatdorf, um mit ihrem Vater ein neues Leben in Berlin anzufangen – ohne ihre Mutter und ihre Jugendliebe Elias. Kurz vor der Hochzeit mit dem Geschäftsmann Stefan stirbt ihre ...

Fenja verlässt mit 16 ihr Heimatdorf, um mit ihrem Vater ein neues Leben in Berlin anzufangen – ohne ihre Mutter und ihre Jugendliebe Elias. Kurz vor der Hochzeit mit dem Geschäftsmann Stefan stirbt ihre Mutter und sie begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit, nichtsahnend dass die Beschäftigung mit ihrem früheren Leben und die erneute Begegnung mit Elias ihre Zukunftspläne stark ins Wanken bringen … doch möchte sie sich wirklich für die Vergangenheit entscheiden und damit die Zukunft völlig neu gestalten und kann das überhaupt gut gehen?


Bei „Und immer nur du“ bin ich dem Cover verfallen und habe eine emotionale Liebesgeschichte erwartet. Bekommen habe ich so viel mehr als das und auch wieder gezeigt bekommen: Oft ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint.

Die Protagonisten rund um Fenja und Elias sind gut ausgearbeitet und man kann sich in ihre Lebenssituation reindenken, auch wenn ich manche Entscheidungen und Herangehensweisen vielleicht nicht nachvollziehen konnte. Der Schreibstil ist leicht, bildhaft und die Kapitel kurz und sie schaffen eine gute Gliederung, das gefällt mir.

Die ganze Geschichte um Fenja konnte mich jedoch überhaupt nicht packen. Ich lese sehr gerne Liebesgeschichten oder Generationen/Erbschaftsstories, aber bei dieser habe ich keinerlei Emotionen gespürt, kein Mitgefühl entwickelt und auch das Knistern zwischen den Protagonisten und der Zwiespalt in dem sie stecken, konnte mich nicht mitnehmen.

Zu allem Überfluss fand ich das Ende mehr als krass und für mein subjektives Empfinden echt unpassend. Das ist nicht das, was ich von einer Geschichte wie dieser erwarte und lässt mich leider völlig unzufrieden zurück.

Die Story hat wirklich Potential, und wenn sie mich emotional mitgerissen und nicht traumatisiert zurückgelassen hätte, dann wäre es sicher auch ein Lesehighlight geworden, aber vielleicht waren meine Erwartungen einfach andere.

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Veröffentlicht am 06.09.2021

Slapstick ohne tieferen Sinn – nicht für Jedermann geeignet

Instagrammatik
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Die Geschichte zu „Instagrammatik“ beginnt mit einem lustig-lockeren Einstieg, der den Leser neugierig macht, auf das was noch kommen mag. Die Lehrer an einer (fiktiven) Gesamtschule werden Opfer der Digitalisierungswut ...

Die Geschichte zu „Instagrammatik“ beginnt mit einem lustig-lockeren Einstieg, der den Leser neugierig macht, auf das was noch kommen mag. Die Lehrer an einer (fiktiven) Gesamtschule werden Opfer der Digitalisierungswut der neuen Schulleitung und versuchen sich mehr oder weniger damit zu arrangieren oder – wie im Falle von Herrn Schröder, liebevoll „Schrödi“ genannt – diese zu nutzen und ihn mithilfe seiner Klasse zu einem Klickmillionär zu machen.

Ganz nebenbei decken sie jedoch die Gefahren des Internets und der Digitalisierung an ihrer Schule auf, zwar mit ziemlich unkonventionellen Mitteln, aber scheinbar geht dort seltsames vor sich und womöglich hat es mit dem neuen Saugroboter zu tun ...

Cover und Titel sind modern und witzig, auch wenn ich vor dem Lesen des Klappentextes zunächst weniger eine Schüler-Lehrer-Geschichte sondern mehr ein Sach- oder Fachwörterbuch zum Thema „Instagram-Schnellstart“ assoziiert habe.

Die Protagonisten in dem Buch sind allesamt lustig und auf ihre Art sympathisch, aber dennoch konnte ich mit der Geschichte recht wenig anfangen. Sind die Wortspiele am Anfang noch auflockernd und erfrischend, gehen sie einem auf Dauer ziemlich auf die Nerven und driften stark in Richtung Slapstick und Sparwitze ab.

Auch wenn ich nicht zum „alten Eisen“ gehöre und mir einige der neudeutschen Wörter und der Jugendsprache vertraut sind, hätte ich mir der Vollständigkeit halber (und um die breite Leserschaft nicht googelnd oder ratlos zurückzulassen) doch ein Glossar oder Erklärungen zu bestimmten Begriffen und Ausdrücken zumindest in einem Anhang gewünscht.

Auch hab ich, außer dass ich selbst Schüler war, keinerlei Verbindung zu Lehrerschaft oder Lehrerzimmerromantik, weshalb ich mich in den Personen und der Story leider nicht wiederfinden konnte.

Für Lehrer und aktuelle Schüler vielleicht witzig, für Außenstehende leider zu viel Slapstick ohne tieferen Sinn, weshalb es vor mir leider nur 2 von 5 Sternen für die Geschichte geben kann.

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Veröffentlicht am 01.07.2021

Gut recherchiert, aber nicht spannend

Die Farbe des Vergessens
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Juli Senninger hat zwanzig Jahre nach dem Unfalltod ihrer Eltern ihr Leben scheinbar wieder im Griff, bis das Spiegelbild ihrer Selbst auf ihrem Obduktionstisch liegt und sie die Vergangenheit schneller ...

Juli Senninger hat zwanzig Jahre nach dem Unfalltod ihrer Eltern ihr Leben scheinbar wieder im Griff, bis das Spiegelbild ihrer Selbst auf ihrem Obduktionstisch liegt und sie die Vergangenheit schneller einholt, als ihr lieb ist. Sie verrennt sich, gräbt tiefer, als sie sollte, und kämpft sich in einem Strudel aus Drogen, Vergewaltigung und ungeplanten Schwangerschaften immer näher an die Wahrheit heran.

Die Grundidee des Buches ist wirklich gut und die Recherchearbeit dahinter mehr als gründlich, aber leider konnte mich das Buch trotzdem nicht überzeugen. Die Gedankengänge von Juli sind abgehackt und oft wirr, Milieuslang und krasse Wortwahl machten Juli für mich unnahbar und wenig sympathisch. Manche Sätze hab ich trotz mehrmaligem Lesen einfach nicht verstanden – das trübt das Leseerlebnis natürlich.

Zeiten- oder Perspektivenwechsel mag ich eigentlich ganz gerne, hier wird der Zeitenwechsel zwar durch die Kapitelüberschrift gekennzeichnet, aber innerhalb des Kapitels wird dann trotzdem ohne Vorwarnung immer wieder in die Gegenwart gesprungen – oft hab ich das leider erst nach mehreren Seiten gemerkt, das stört den Lesefluss für mein Empfinden leider ziemlich.

Das Cover ist allerdings ein echter Hingucker, haptisch echt schön und die Optik der Frau auf dem Cover ist mehr als passend gewählt.

Auch wenn dieses Buch ziemlich viele Stolpersteine für mich beinhaltet, wollte ich trotzdem die Hintergründe und das tatsächliche Geschehen erfahren und vergebe für die Grundidee und die gute Recherche noch 2 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 15.06.2021

Eine Geschichte die nicht hält, was der Klappentext verspricht

Enriettas Vermächtnis
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Mit Jana und Emilio treffen zwei scheinbar völlig unterschiedliche Personen in Zürich bei einem Nachlassverwalter aufeinander und sollen das Erbe der berühmten Schriftstellerin Enrietta da Silva antreten ...

Mit Jana und Emilio treffen zwei scheinbar völlig unterschiedliche Personen in Zürich bei einem Nachlassverwalter aufeinander und sollen das Erbe der berühmten Schriftstellerin Enrietta da Silva antreten – nichtsahnend, dass sie die Vergangenheit der Verstorbenen und deren ungeliebter Sohn Armando einholt und ihre bisherige Lebensweise infrage stellt ...

Ich bin gut in die Geschichte reingekommen, der Schreibstil ist geradlinig und einfach zu lesen. Bis etwa zur Hälfte wecken die Protagonisten auch noch das Interesse des Lesers, es wird mit dem Erscheinen von Armando sogar kurz mal spannend, doch dann verliert sich die Geschichte in Belanglosigkeiten, Umgebungsbeschreibungen und unpassenden Dreiecksspielchen. Die Protagonisten bleiben undurchsichtig, uninteressant, unsympathisch und das trübt das Leseerlebnis dann doch erheblich.
Der Klappentext hat Lust auf das Buch gemacht, es konnte meine Erwartungen jedoch überhaupt nicht erfüllen, weshalb es von mir leider nur 2 von 5 Sternen gibt.

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