Profilbild von Goldie-hafi

Goldie-hafi

Lesejury Star
offline

Goldie-hafi ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Goldie-hafi über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.09.2021

Absolut umwerfend

Der Pfeiler der Gerechtigkeit
0

Wie auch schon in 'Die Erleuchtung der Welt' und 'Der Getreue des Herzogs' schafft es Johanna von Wild wieder, die Vergangenheit lebendig werden zu lassen. Dieses Mal begleitet der Leser den Bäckerlehrling ...

Wie auch schon in 'Die Erleuchtung der Welt' und 'Der Getreue des Herzogs' schafft es Johanna von Wild wieder, die Vergangenheit lebendig werden zu lassen. Dieses Mal begleitet der Leser den Bäckerlehrling Simon ins Würzburg und Venedig des 16. Jahrhunderts.
Sehr schön war wieder dem Buch vorangestellt eine Liste der wichtigen Personen, was zur besseren Orientierung absolut hilfreich ist. Die Figuren, wie auch die Ortsbeschreibung sind bildhaft dargestellt und haben mich sofort in die damalige Zeit zurückversetzt, fast so als wäre ich mich dabei gewesen. Der Schreibstil von Johanna von Wild ist eingängig und flüssig und in diesem Buch wurde wieder Historie mit Fiktion so verwoben, dass man es kaum zu trenne vermag.
Ich habe mit Simon mitgelitten, Wulff verabscheut und Julius von Echter, der Fürstbischof, hat mich beeindruckt.
Die vielschichtigen Charaktere und die detailreich ausgearbeiteten Begebenheiten haben das Buch für mich zu einem herrlichen Lesevergnügen gemacht. Einmal angefangen, konnte ich das Buch nicht gut aus der Hand legen.
Es ist mein Highlight für den Monat September geworden. Vielen Dank dafür und eine 5 Sterne Empfehlung von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.09.2021

Eine berührende Geschichte über das Leben einer Familie

Wellenflug
0

Angekündigt als das Doppelporträt zweier starker Frauen - was das Buch durchaus auch ist - ist es vielmehr das Porträt einer jüdischen Familie von den 1860er Jahren bis in die Jetztzeit.
Natürlich sind ...

Angekündigt als das Doppelporträt zweier starker Frauen - was das Buch durchaus auch ist - ist es vielmehr das Porträt einer jüdischen Familie von den 1860er Jahren bis in die Jetztzeit.
Natürlich sind die Protagonistinnen - Anna und Marie - tonangebend in dem Buch, das sich in zwei Teile aufteilt. Teil eins ist Anna und Teil zwei Marie gewidmet.
Doch unbeeinflusst von ihrer Erziehung, der Umgebung, der Familie und der Politik sind diese beiden Frauen nie. Sie sind auch Kinder ihrer Zeit, die durch eigene Erfahrungen und Gedanken versuchen, sich ein eigenes lebenswertes Leben aufzubauen.
Die Autorin versucht sehr viel Zeitgeschichte, auf für mich viel zu wenig Seiten unterzubringen. So schnell ich mit Anna warm geworden bin und ihre Handlungsweisen gut nachvollziehen kann, so schwer habe ich mich mit Marie getan. Doch am Ende des Buches passte es für mich wieder zusammen und fühlte sich rund an; wozu auch der unaufgeregte Schreibstil der Autorin einen guten Teil beigetragen hat.
Es ist für mich ein rundum gelungenes Buch, das ich gerne weiter empfehle.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.08.2021

Genial!

Rochade
0

Das Buch fängt gleich mit einem Paukenschlag an: ein Attentat auf ein Bild von Jan Vermeer im Wiener Kunstmuseum mit Toten und Verletzten. Besser könnte auch ein Krimi nicht anfangen. Doch eigentlich ist ...

Das Buch fängt gleich mit einem Paukenschlag an: ein Attentat auf ein Bild von Jan Vermeer im Wiener Kunstmuseum mit Toten und Verletzten. Besser könnte auch ein Krimi nicht anfangen. Doch eigentlich ist dies Buch kein Krimi, zumindest nicht im herkömmlichen Sinne.
Was allerdings der Autor auf knapp 300 Seiten entwirft, ist subtil, hintergründig, vereinigt Politik, Kunst und Geschichte einzigartig und ist spannend wie ein Krimi.
2022, in einem Wien, mit dessen rigider Politik ich nicht würde leben wollen, wird Professor Hartmann, der Restaurator des beschädigten Bildes, von der Vergangenheit seiner Familie, der Vergangenheit des Bildes - beides greift schön ineinander - eingeholt. Selbst Jan Vermeer äußert sich zu Wort und kommentiert. Das fand ich einen sehr gelungenen Einfall. Die Bezüge zum Dritten Reich sind übrigens sehr gelungen eingearbeitet und Bezüge zu der fiktiven Gegenwart ergeben sich so, dass man sich eines Schauderns nicht erwehren kann.
Sehr gelungen auch die detailreichen Beschreibungen der Techniken, die beim Restaurieren von Bildern angewandt werden. Das macht das Buch in sich rund. An die Sprache und manchmal recht kurzen Kapitel habe ich mich erst gewöhnen müssen, doch schmälern sie den Lesegenuß nicht.

Fazit: Für mich ein tolles Buch, mit zwei sehr humorvollen Protagonisten, bei dem ich mich keine Minute gelangweilt habe. Eine unbedingte Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.08.2021

Einfach klasse!

Das Lilienschloss
0

Ist es jetzt die Geschichte von Joanna oder von Rosemary oder doch von Liliana? Das war die Frage, die ich mir ganz lange beim Lesen gestellt habe. Aber irgendwann war es egal, da sich die einzelnen Stränge ...

Ist es jetzt die Geschichte von Joanna oder von Rosemary oder doch von Liliana? Das war die Frage, die ich mir ganz lange beim Lesen gestellt habe. Aber irgendwann war es egal, da sich die einzelnen Stränge der Figuren zu verzahnen begannen und ein Bild einer vergangenen Gesellschaft zeigten. Die Sprünge in die Gegenwart, die immer wieder stattfinden, passen sehr gut und überlagern aber die eigentliche Geschichte nicht.
Die Figuren sind so schön beschrieben, wie es schon das tolle Cover des Buches verspricht. Auch die Zeichnungen im Buch geben den Figuren ein Gesicht, jedoch ohne die eigene Phantasie zu beschränken. Für mich ist es eine Geschichte über eine Familie, über Geschwister, über starke Frauen, über gesellschaftliche Schranken und deren Überwindung und nicht zuletzt über die Abgründe, die vielleicht in jedem Menschen schlummern mögen. Katherina Groß nimmt den Leser mit auf eine beeindruckende Reise, die viel zu für endet.
Fazit:
Ein Buch, durch das ich quasi hindurchgeflogen bin und deshalb eine unbedingte Leseempfehlung von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.08.2021

Spannender historischer Roman

Glanz der Ferne
0

Das Buch von Iny Lorentz hat mich total begeistert. Auch wenn es der dritte Band einer Trilogie ist, lässt es sich auch gut allein lesen.
Die Geschichte um Victoria von Gentzsch und die Familie von Hartung ...

Das Buch von Iny Lorentz hat mich total begeistert. Auch wenn es der dritte Band einer Trilogie ist, lässt es sich auch gut allein lesen.
Die Geschichte um Victoria von Gentzsch und die Familie von Hartung im Berlin der industriellen Revolution 1897, könnte nicht besser beschrieben sein. Die Verwicklungen in die höchsten Kreise der Politik sind gut dargestellt und machen das damalige Leben mit all seinen Zwängen lebendig. Durch das anhängende Glossar wird auch für den historischen Laien diese Zeit verständlich. Die Übersicht der Dramatis Personae fand ich sehr gut um die Zusammenhänge der Familien zu verstehen.
Ja, es ist manchmal schwere Kost gewesen, doch sind die Verhältnisse zu der Zeit für Frauen schwierig und aus heutiger Perspektive zumindest unschön. Dies ist sehr realistisch dargestellt und trägt so zum gut recherchierten Gesamteindruck bei.
Ein empfehlenswertes Buch, von dem ich gerne auch die beiden Vorgängerbände lese, um die Familiengeschichte abzurunden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere