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Veröffentlicht am 29.10.2021

Mitreisende Identitätssuche

The Girls I've Been
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Die Geschichte um Nora hat mit gepackt. Sie wird in einen Banküberfall verwickelt und versucht gemeinsam mit Ex-Freund Wes und Freundin Iris aus der Situation heraus zu kommen. Von außen hilft ihre Schwester ...

Die Geschichte um Nora hat mit gepackt. Sie wird in einen Banküberfall verwickelt und versucht gemeinsam mit Ex-Freund Wes und Freundin Iris aus der Situation heraus zu kommen. Von außen hilft ihre Schwester Lee mit, welche sie auch von der manipulativen Mutter befreit hat.

Der Klappentext klingt erstmal nach Thriller und man erwartet ein spannungsgeladenes Buch. Dies bekommt man auch auf alle Fälle, aber in meinen Augen steht doch die Geschichte von Nora und ihren verschiedenen Identitäten im Vordergrund. Ihre Mutter hat sie ab dem sechsten Lebensjahr immer wieder gezwungen so zu tun, als wäre sie jemand anderes um Männer auszunehmen.
So durchläuft Nora im Zeitraum von sechs Jahren 5 verschiedene Persönlichkeiten, immer mit anderen Charaktereigenschaften, immer anderen Widrigkeiten ausgesetzt. Dies formt einen Menschen, vor allem ein Kind, da sie nie wirklich heraus gefunden hat, wer sie eigentlich ist. Es mag ihr zwar in der Situation des Banküberfalls helfen, aber ansonsten macht es nur Probleme.

Die Aufmachung des Buches gefällt mir sehr gut. Es gibt weiße Kapitel, die die Geschichte des Banküberfalls, sowie ein bisschen Hintergrundinfos zu Nora, Wes und Iris erzählen und es gibt die grauen, welche die Geschichten der verschiedenen Mädchen erzählen, die Nora im Laufe der Zeit sein musste. Vor allem beim Lesen der grauen Kapitel erhält man einen tiefen Einblick ins Noras Figur und versteht nach und nach, wie die Mädchen sich ergänzen und was Nora zu Nora gemacht hat. Auch fragt man sich aber, wie gestört man als Mutter sein muss, wenn man seinem Kind so etwas abverlangt. Es ist ja nicht nur die Tatsache, dass sie dem Kind jegliche Identitätsentwicklung nimmt, sie lässt auch zu , dass sie misshandelt wird.

Tess Sharpe versteht es die Spannung aufrecht zu erhalten und ihren Schreibstil fand ich sehr angenehm. Der Wechsel der verschiedenen Blickrichtungen hat das Ganze auch ein wenig aufgelockert.

Was mir in dem Buch ganz klar fehlt, ist die Triggerwarnung. Es handelt sich nicht einfach um einen Thriller, es werden auch Themen angeschnitten wie Vergewaltigung, körperliche und psychische häusliche Gewalt, toxische Eltern-Kind-Beziehung etc.
Da es sich um einen Jugendroman handelt finde ich es umso wichtiger dies zu erwähnen, da es so nicht aus dem Klappentext ersichtlich ist.

Zusammenfassend fand ich den Roman sehr gut und es gibt eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 25.10.2021

Unkonventionelle Fantasy vom Feinsten

The Stranger Times
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Sarkasmus, schwarzer Humor und eine packende Geschichte. In „The Stranger Times“ findet sich all das.

Hannah steht an einem Wendepunkt in ihrem Leben. Nach der Trennung von ihrem Mann will sie ihr Leben ...

Sarkasmus, schwarzer Humor und eine packende Geschichte. In „The Stranger Times“ findet sich all das.

Hannah steht an einem Wendepunkt in ihrem Leben. Nach der Trennung von ihrem Mann will sie ihr Leben selbst in die Hand nehmen und bewirbt sich auf eine Stelle bei der Stranger Times. Sie stellt schnell fest, dass nicht nur die Nachrichten, welche die Ueitung veröffentlicht, sondern auch die Redaktionsmitglieder durchweg skurril sind. Anfangs skeptisch gegenüber den Meldungen muss sie bald einsehen, dass es eine Welt gibt, die jenseits dessen liegt, was sie sich vorstellen kann und dass manchmal doch die seltsamsten Geschichten sehr viel Wahrheit enthalten.

Der Schreibstil des Autors ist herrlich erfrischend, liest sich super flüssig, ist witzig und nun ja einfach sehr britisch.
Die Spannung baut sich schon nach dem ersten Kapiteln allmählich auf und wird auch das komplette Buch über gehalten. Es ist schwer die Geschichte beiseite zu legen. Anfangs gibt es mehrere Erzählstränge, welche zum Ende hin ein sehr gutes Gesamtbild ergeben.

Die Charaktere sind allesamt sehr gut ausgearbeitet.
Während Hannah anfangs zurückhaltend, ja sogar leicht überfordert wirkt, legt sie im Verlauf eine große Entwicklung hin. Sie weckt auf und gibt sogar ihrem Chef Banecroft Kontra.
Banecroft ist ein interessanter Charakter. Er ist launisch, aufbrausend und teilweise gemein, aber trotz allem mag ich ihn. Er versteht etwas von dem was er tut und hat im Grunde ein gutes Herz.
Auch die restlichen Readktionsmitglieder finde ich super realistisch dargestellt.

Da es sich um eine Trilogie handelt, hatte ich ein bisschen Bedenken, aber das Buch ist in sich geschlossen und es wird alles aufgelöst. Dennoch lässt es viel Platz für weitere Teile und bietet einen kleinen Clivehanger.

Ich lese viel Fantasy, aber dieses Buch hat mich echt überrascht. Es ist so ganz anders, gespickt mit Krimi-Anteilen, zumeist sehr verworren und witzig.

Ich freu mich auf alle Fälle auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 08.10.2021

Bringt zum Nachdenken

Die Hütte
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Die Hütte beschreibt den Weg eines Mannes zu Gott, allerdings ist es auch für unreligiöse Leser sehr empfehlenswert, da es gute Denkanstöße gibt und Halt in einer Zeit in der vieles haltlos ist.

Mack ...

Die Hütte beschreibt den Weg eines Mannes zu Gott, allerdings ist es auch für unreligiöse Leser sehr empfehlenswert, da es gute Denkanstöße gibt und Halt in einer Zeit in der vieles haltlos ist.

Mack ist ein Mann mittleren Alters. Er ist verheiratet, hat einen Job und 4 Kinder. Alles wirkt wie ein normales Leben, allerdings leidet Mack an der „großen Traurigkeit“, was sich mit einer Depression gleich setzen lässt. Ausgelöst wurde diese durch den tragischen Verlust seiner jüngsten Tochter Missy. Diese wurde bei einem Campingausflug entführt und ermordet.
Drei Kahre danach erhält Mack einen mysteriösen Brief von Gott, der ihn an den Ort des Geschehens einlädt. Getrieben von Neugier und Wut entschließt sich Mack der Einladung zu folgen. Die Erlebnisse dieses Wochenendes mit Gott lassen ihn allerlei hinterfragen. Er vergibt, lässt Gefühle zu und söhnt sich letztendlich mit Gott aus, was dazu führt, dass all seine Beziehungen an Tiefe gewinnen und er den Verlust seiner Tochter verarbeiten und die Depression besiegen kann.

Das Buch ist wunderbar geschrieben. Man fühlt direkt mit dem Protagonisten. Vor allem die Szenen, wo Missy entführt wird, sind mir als Mutter sehr ans Herz gegangen. Beim Lesen hinterfragt man auch seine eigenen Beziehungen und lernt so einige Dinge über sich selbst.

Mich hat vor allem der religiöse Aspekt lange abgeschreckt das Buch zu lesen, aber ich bin froh es dennoch getan zu haben. Man benötigt nicht unbedingt einen Bezug zu Gott um viel Gutes aus dem Buch zu ziehen.

Veröffentlicht am 06.09.2021

Berührend, ehrlich uns aufwühlend

Es geht ja bloß um den Rest meines Lebens
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In Es geht ja bloß um den Rest meines Lebens erzählt Anne Hoffmann die Geschichte der 17jährigen Elisa, deren Leben sich von heute auf morgen ändert.
Elisa besucht die Abschlussklasse eines Gymnasiums ...

In Es geht ja bloß um den Rest meines Lebens erzählt Anne Hoffmann die Geschichte der 17jährigen Elisa, deren Leben sich von heute auf morgen ändert.
Elisa besucht die Abschlussklasse eines Gymnasiums und steht kurz vor dem Abutur, als sie das erste Mal eine Panikattacke bekommt. Sie ist mit der Situation komplett überfordert, da sie nicht weiß, was mit ihr und ihrem Körper geschieht und flüchtet sich auf die Toilette. Dort wird sie von Leo überrascht. Sie spielt alles herunter und kehrt in ihre Vorprüfung zurück, aber die Angst, dass es wieder passieren könnte bleibt. Und es passiert wieder. Ihr Zusatnd verschlechtert sich, sie schläft schlecht, kann sich kaum konzentrieren und verliebt sich zudem auch noch in Leo.
Um niemandem von ihren Problemen erzählen zu müssen, erfindet sie Geschichten, die das ganze aber nur noch schlimmer machen.

Der Schreibstil von Anne Hoffmann ist trotz des schweren Themas locker und leicht. Es gibt immer wieder Passagen, welche einen schmunzeln lassen. Vor allem aber für Betroffene oder ehemals Betroffene gibt es auch Stellen, die sehr schwer sind, daher würde ich das Buch nur bedingt Jugendlichen empfehlen, die sich in einer ähnlichen Lage befinden, da es schon ziemlich krass triggert.

Der Charakter von Elisa ist sehr gut ausgearbeitet und man kann sich gut in sie hineinversetzen. Ich habe selbst schon mit Pannikattacken zu tun gehabt und kann ihr handeln sehr gut nachempfinden, ebenso die Gefühle, die sie dabei hat und die Angst und Ungewissheit, was das alles zu bedeuten hat.

Auch die übrigen Charaktere sind sympathisch. Sie reagieren sehr gut auf das Thema, was im richtigen Leben leider nicht immer der Fall ist.

Es ist der Autorin sehr gut gelungen, den langen beschwerlichen Weg zu beschreiben, den Betroffene gehen. Angefangen bei den ersten Symptomen, über die Verdrängung und Verhamlosung, bis zur Einsicht, dass man Hilfe braucht. Auch zeigt es, dass selbst unter Kindern ein so enormer Leistungsdruck herrscht und die Erwartungen einfach so überspitzt sind, dass es zu solchen psychischen Erkrankungen ja leider immer häufiger kommt.

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Veröffentlicht am 31.08.2021

Guter Auftakt

7 - Die Bücher des Spiels 0: Wie es begann - Der Anfang des Spiels
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Ich hatte das Büchlein schon eine Weile bei mir rumliegen und bin nun endlich dazu gekommen es zu lesen.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, aber was anderes hab ich von den Autorinnen auch nicht ...

Ich hatte das Büchlein schon eine Weile bei mir rumliegen und bin nun endlich dazu gekommen es zu lesen.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, aber was anderes hab ich von den Autorinnen auch nicht erwartet. Durchgelesen hab ich es innerhalb weniger Stunden, war ja aber auch nicht lang und handelt sich eher im eine Vorgeschichte zu den eigentlichen Büchern des Spiels.
Trotz dessen fand ich die Handlung gut und mag auch die Protagonisten sehr gern.

Phoebe ist eine Mentale, die allerdings ihre Kraft noch nicht sehr ausgebaut hat. Als sie zu einem Sommercamp eingeladen wird in welchem sie ihre Kräfte perfektionieren soll, ist sie alles andere als begeistert.
Ihre Persönlichkeit finde ich super. Wenn sie auf etwas keinen Bock hat, macht sie daraus keinen Hehl. Sie verstellt sich nicht im anderen zu gefallen und es scheint ihr auch ziemlich egal, dass sie überhaupt magische Fähigkeiten besitzt.

Collin kommt etwas überheblich rüber, aber ich denke er wird sich in den kommenden Büchern als guter Begleitet heraus stellen.

Flynn ist sehr mysteriös. Ich kann noch nicht genau sagen warum, aber er macht auf mich den Eindruck als würde er sich nicht ohne Grund an Phoebe ran machen.

Und Hope… sie ist ein Vorzeigepüppchen, zumindest auf den ersten Blick, aber ich denke auch bei ihr wird sich die Abneigung gegen Phoebe legen und die beiden werden gut miteinander auskommen.

Ich bin super gespannt wie es weiter geht, denn die Vorgeschichte endet abrupt und lässt einen mit vielen Fragen zurück.
Zum Glück stehen die beiden Nachfolger bereits in meinem Schrank😊

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