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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.10.2019

Nette Story ohne jegliche Spannung

Chilling Adventures of Sabrina: Hexenzeit
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Zum Inhalt:

Als Tochter eines Hexers und einer Normalsterblichen ist Sabrina Spellman halbsterblich und damit eine Halbhexe. Seit dem frühen Tod ihrer Eltern lebt sie mit ihren Hexentanten Hilda und Zelda ...

Zum Inhalt:

Als Tochter eines Hexers und einer Normalsterblichen ist Sabrina Spellman halbsterblich und damit eine Halbhexe. Seit dem frühen Tod ihrer Eltern lebt sie mit ihren Hexentanten Hilda und Zelda sowie ihrem Cousin Ambrose zusammen. Sie steht nun vor ihrem 16. Geburtstag und damit vor ihrer satanischen Taufe, d.h. vor dem offiziellen Eintritt in den dunklen Kreis des Hexenzirkels. Das wiederum soll bedeuten, dass sie ihr menschliches Leben vollkommen hinter sich lassen wird. Doch Sabrina fällt ein endgültiger Abschied von ihren Freunden, insbesondere von ihrer großen Liebe Harvey sehr schwer. Um sich der Zuneigung von Harvey sicher sein zu können und ihre Selbstzweifel loszuwerden, bittet sie ihren Cousin Ambrose um einen Gefallen. Sie wenden gemeinsam einen Liebeszauber bei Harvey an. Nach diesem Zauber läuft plötzlich jedoch Einiges schief...



Meine Leseerfahrung:

Das Buch ist die offizielle Vorgeschichte zu der Serie, die momentan bei Netflix läuft. Ich kannte bisher nur die lustige Soap früher aus dem Fernsehen. Die aktuelle Serie soll viel düsterer sein und stand auf meiner To-Watch-Liste weit oben. Vorher wollte ich mich mit diesem Buch auf die Story vorbereiten und bin dabei ziemlich enttäuscht  worden.


An sich ist der Roman flüssig geschrieben, lässt sich schnell lesen und ist gut durchstrukturiert. Es gibt helle und dunkle Seiten, die verschiedene Erzählperspektiven haben, so dass man die Geschehnisse auch von einer anderen Sichtweise präsentiert bekommt. Allerdings ist das Buch absolut unspektakulär. Es gibt nämlich kaum Spannung, nur eine trockene Erzählung von Sabrina, ihren Selbstzweifeln und ihren Ängsten, was in der Zukunft wohl aus ihr und ihren zwischenmenschlichen Beziehungen werden wird. Erst gegen Ende des Buches erfährt der Leser von der angeblichen Gefahr, die der Klappentext so anpreist. Und die ist wiederum völlig unspannend dahinerzählt, dass sie auch am Ende lesetechnisch nicht mehr zu fesseln vermag.


Ich kann mir nicht vorstellen, dass selbst Sabrina-Fans von dieser Buchversion begeistert sein könnten. Das wäre mir persönlich unbegreiflich, zumal auch keine exklusiven Informationen oder Erzählungen über Sabrina enthalten sind. Der Serie gebe ich zwar noch eine Chance, aber nur unter Vorbehalt und in der Hoffnung, dass sie spannender und unterhaltsamer ist.


Fazit:

Das Buch zur Vorgeschichte der Netflixserie kann weder mit einem Spannungsbogen, noch mit fantastischen Elementen überzeugen und liefert auch nicht besonders viel Material zur Serie. Selbst als Fan kann man es zwar lesen, muss man aber nicht unbedingt. Daher nur wohlwollend noch 3 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 03.12.2018

Viel Potenzial, wenig Umsetzung

Deine letzte Stunde
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Zum Inhalt:
Raquel ist Vertretungslehrerin und übernimmt kurzzeitige Lehrerjobs an verschiedenen Schulen. Diesmal soll sie an einer Schule im Heimatort ihres Mannes, Gérman, unterrichten, weswegen sie ...

Zum Inhalt:
Raquel ist Vertretungslehrerin und übernimmt kurzzeitige Lehrerjobs an verschiedenen Schulen. Diesmal soll sie an einer Schule im Heimatort ihres Mannes, Gérman, unterrichten, weswegen sie gemeinsam in das kleine Städtchen ziehen. Bald darauf erfährt Raquel, dass ihre Vorgängerin, Viruca, sich umgebracht haben soll. Als sie deren ehemalige Klasse übernimmt, merkt Raquel schnell, dass die jugendlichen Schüler und Schülerinnen alles Andere als einfach sind. Haben sie ihre Lehrerin etwa in den Suizid gemobbt? Raquel wird zunehmend verunsicherter und erhält schließlich Drohnachrichten mit einem gezeichneten Galgenmännchen:"Und wann stirbst du? " Mit gemischten Gefühlen versucht sie, die Hintergründe von Virucas Tod aufzudecken und bringt dabei unerwartete Umstände in dem kleinen Örtchen zu Tage. Auch ihr Mann verhält sich immer merkwürdiger...

Meine Leseerfahrung:
Montero erzählt einfach, gradlinig und unverblümt, so dass der Roman in einem Ruck gelesen ist. Zudem mangelt es überhaupt nicht an konstanter Spannung. Allerdings ist die Erzählweise dermaßen trocken und neutral, dass der Autor vergisst, zumindest einen Hauch einer Wertung für sensible Themen, die im Buch mehrfach aufgegriffen werden, aufzubringen. So zieht sich ein als völlig normal klingender Dauerdrogenkonsum einzelner Figuren durch das gesamte Buch, was mich persönlich deswegen so gestört hat, weil die Verwerflichkeit dieser Handlung völlig außer Acht gelassen wurde. Ebenso erlebt der Leser das sich wiederholende Verhalten der Protagonistin bezüglich des Fremdgehens, was wiederum mit keinem Wort der Reue dargestellt wird. Als Leser ärgert man sich über die Oberflächlichkeit und die gelegentlich einsetzende Dummheit von Raquel, die doch im Gründe eine intelligente Person aus gutem Hause sein soll, und daher viel zu gut für ihren Mann Gérman.

Als dann noch strafrechtlich relevante Themenbereiche wie Missbrauch, Pädophilie und Erpressung nacheinander abgehakt ins Spiel kommen, wobei allesamt völlig nebensächlich behandelt bzw. präsentiert werden, ist die Geduld beim Lesen gänzlich am Ende.

Ich persönlich hatte bei dem Aufreißer und dem Buchcover mehr erwartet und bin total enttäuscht worden. Die Story bleibt weit hinter ihrem Potenzial und soll dennoch einen spanischen Buchpreis in 2016 erhalten haben. Da fragt man sich doch, wie es um die aktuellen Verhältnisse in der spanischen Gesellschaft steht, dass Monteros Roman dermaßen positiv aufgenommen wurde.

Fazit:
Montero liefert hier einen Roman mit allen Gesichtspunkten, die bei einem Thriller einzuhalten sind. Jedoch fehlt es der Geschichte an Tiefe und Ausdruck, was daran liegen mag, dass die ernsten Themenpunkte völlig nebensächlich behandelt und nacheinander abgehakt werden. Dieser substanzlose Plot kommt damit schließlich zu einem eklatant inszenierten Ende. Kann man lesen, muss man aber nicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Charaktere
  • Thema
Veröffentlicht am 08.10.2018

Ohne Erinnerungswert

Mädchen aus dem Moor
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Zum Inhalt:
Kath Redway lebt mit ihrem Mann Adam und ihrer Tochter Lyla recht abgeschieden in dem idyllischen Dartmoor. Nach einem Autounfall, bei dem sie mit dem Auto in einen Stausee gestürzt ist, leidet ...

Zum Inhalt:
Kath Redway lebt mit ihrem Mann Adam und ihrer Tochter Lyla recht abgeschieden in dem idyllischen Dartmoor. Nach einem Autounfall, bei dem sie mit dem Auto in einen Stausee gestürzt ist, leidet sie an einer retrograden Amnesie. Ihr Leben gerät durcheinander als sie erfährt, dass der Unfall ein Selbstmordversuch war. Bei dem Versuch, ihr Gedächtnis wieder herzustellen, wird ihr immer mehr bewusst, dass sie sich niemals hätte selbst töten können. Denn sie hätte in erster Linie keinesfalls ihre Tochter, die deutliche Anzeichen des Asperger-Syndroms zeigt, als Waise zurückgelassen. Merkwürdige Vorkommnisse lassen Kath an ihrem Verstand zweifeln. Dabei ahnt sie da noch nicht, in welch gefährlicher Lage sie sich eigentlich befindet...

Meine Leseerfahrung:
Der Autor dieses Psychothrillers war mir bislang unbekannt, so dass ich nicht allzu erwartungsvoll mit dem Lesen begann. Das Buchcover versprach wiederum eine düstere und mysteriöse Atmosphäre. Die äußerst detailreiche Beschreibung der Umgebung in der Moorlandschaft versetzen den Leser sehr lebhaft in die Szenerien, so dass man mittendrin im Geschehen den Grusel miterleben konnte. Die verschiedenen Erzählperspektiven sind sehr abwechslungsreich und ermöglichen dem Leser, auch die Sicht von den anderen Figuren zu erfahren. Allerdings war die Spannung im gesamten Roman sehr durchwachsen und stieg erst gegen Ende rasant an, wobei die Auflösung der Geschichte zu plötzlich kam.

Die Charaktere sind weitgehend authentisch dargestellt. Am Interessantesten war für mich allerdings die Figur der Lyla, die auf Grund ihres Asperger-Syndroms ein für Außenstende sonderbar erscheinendes Verhalten an den Tag legt. Die Gruselmomente, hervorgerufen durch die Erscheinung von Kaths toter Mutter, waren jedoch meiner Meinung nach sinnlos, und zogen die Geschichte unnötig ins Mystische.

Das Ende war völlig unvorhersehbar, da der Autor eine bis dahin unbekannte Figur auftauchen lässt. Die Auflösung ist zwar plausibel, dennoch hat man den Eindruck, dass der Schluss gezwungenermaßen konstruiert wirkt. Der Roman bleibt meines Erachtens völlig hinter seinen Möglichkeiten.

Fazit:
Ein netter Psychothriller für zwischendurch, allerdings ohne einen Erinnerungswert. Lediglich für Liebhaber von Moorlandschaften eine interessante Leseerfahrung. 3,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 20.09.2018

Nichts Halbes, nichts Ganzes

Die Schwestern von Mitford Manor – Unter Verdacht
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Zum Inhalt:
Es sind die goldenen Zwanziger in London. Die 19jährige Louisa träumt davon, aus ihrem Leben in ärmlichen Verhältnissen zu entfliehen. Ihr Traum geht in Erfüllung, als sie eine Anstellung als ...

Zum Inhalt:
Es sind die goldenen Zwanziger in London. Die 19jährige Louisa träumt davon, aus ihrem Leben in ärmlichen Verhältnissen zu entfliehen. Ihr Traum geht in Erfüllung, als sie eine Anstellung als Anstandsdame bei der glamourösen Mitford-Family bekommt. Sie freundet sich mit Nancy, der Ältesten der sechs Schwestern an. Nach dem geheimnisvollen Mord an der Krankenschwester Florence Nightingale Shore stürzen sich Louisa und Nancy gemeinsam und eigenmächtig in Ermittlungen und ahnen noch nicht, wie verworren die Geschichte um das Opfer tatsächlich ist.

Meine Leseerfahrung:
Das Buchcover des ersten Bandes der Mitford-Reihe von Jessica Fellowes hat mich gleich angesprochen. Ich habe tatsächlich eine glamouröse und hoch spannende Kriminalgeschichte in einer "Downton Abbey-Kulisse" erwartet. Leider kam die Spannung erst ab etwa Mitte des Buches auf. Vorher hat man als Leser das Gefühl, der Roman handle vielmehr von Louisa und ihrer eigenen Lebensgeschichte. Dabei soll laut Autorin jedes Band der Reihe sich mit einer anderen Mitford-Schwester befassen. Das erste Band ist Nancy Mitford gewidmet. Davon war meiner Meinung nach wenig zu spüren.
Mit der Figur der Protagonistin Louisa hingegen befasst sich die Autorin viel weitgehender. Als Leser nimmt man sehr lebhaft teil an ihrer Entwicklung von den ärmlichen Verhältnissen bis zu ihrer Rolle als Gouvernante. Sie ist liebenswert und sympathisch trotz ihrer jugendlichen Verfehlungen, zu denen sie von ihrem Onkel angestachelt wurde. Genauso sympathisch ist auch die zweite Hauptfigur, Guy Sullivan, dessen Lebensverhältnisse und Charaktereigenschaften mit großer Sorgfalt beschrieben werden. Eine ebenso ausgeprägte Widmung hätte ich mir bei der Figur der Nancy Mitford gewünscht, allerdings bleibt ihr Gefühlsleben völlig außer Acht. Selbst als ihr Liebster enttarnt wird, hat man als Leser keinen blassen Schimmer, was wirklich in ihr vorgeht.

Die erste Hälfte des Buches fand ich persönlich zu langatmig. Darüber hinaus wurde die Ermittlungsarbeit erst so richtig ab Mitte des zweiten Teils intensiv fortgeführt; der Mord blieb zunächst deutlich im Hintergrund, als zunächst die Handlungsstränge um die persönlichen Geschehnisse der Hauptfiguren erzählt wurden. Spannung kam daher auch erst gegen Ende des Buches auf, wobei man sich als Leser nicht wirklich sicher ist, ob man nun eine klassische Kriminal- oder eine historische Unterhaltungsliteratur in den Händen hält. Es ist jedenfalls für einen eingefleischten Krimi-Fan wie mich nichts Ganzes, aber auch nichts Halbes geworden.

Fazit:
Die Kombination aus wahren Begebenheiten und freier Fiktion ist gut gelungen und versetzt den Leser lebhaft in die Goldenen Zwanziger. Allerdings bleibt die eigentliche Handlung um den Mord und dessen Aufklärung lange auf der Strecke. Die langatmige anfängliche Erzählung ist nur auf Grund der kurz gehaltenen Kapiteln erträglich. Die Spannung setzt deutlich zu spät ein und kommt in einem rasenden Tempo zum Ende. Der Auftakt ist vielmehr eine gesellschaftliche Unterhaltungsliteratur als ein vollumfänglicher Krimi und verdient eher den Titel "Louisa und die Mitford-Schwestern".

Veröffentlicht am 07.09.2021

Ein Roman ohne Magie und Gefühle

The Rules of Magic. Eine zauberhafte Familie
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Zum Inhalt:
Die Geschwister Franny, Jet und Vincent Owens stammen aus einer alten Familie von Hexen. Neben ihren magischen Talenten verbindet sie ein Familienfluch: Jedesmal, wenn sie sich verlieben, ...

Zum Inhalt:
Die Geschwister Franny, Jet und Vincent Owens stammen aus einer alten Familie von Hexen. Neben ihren magischen Talenten verbindet sie ein Familienfluch: Jedesmal, wenn sie sich verlieben, muss jemand mit dem Leben bezahlen. Ihre Mutter Susanna stellt daher einige Regeln für die drei Teenager auf, um sie unter Anderem vor sich selbst zu beschützen. Dann erhalten die Geschwister eine Einladung von ihrer Tante Isabelle und sollen den Sommer bei ihr in Massachusetts verbringen. Die ersten Regeln werden gebrochen, das Unheil nimmt seinen Lauf...

Meine Leseerfahrung:
Seit der Mayfair-Hexen-Reihe von Anne Rice lese ich sehr gerne Hexenromane und habe auch selbst mittlerweile eine kleine Sammlung zu Hause. Alice Hoffman war für mich neu und ich bin immer gespannt auf neue Hexenstories. Dabei ist es nicht wichtig, ob die Geschichte innovativ ist oder mit altbewährten Elementen daher kommt.

"The Rules of Magic" klang nach einer wundervollen Familiengeschichte, die berührt und viele Emotionen birgt. Leider ist der Erzählstil durchweg sehr nüchtern und distanziert, was bereits die erste Hürde beim Lesen war. Es war schwierig eine emotionale Bindung zu den Figuren und den Situationen aufzubauen. Selbst die traurigste Szene hat mich unberührt zurück gelassen.

Die Charaktere sind durchaus sehr interessant, verblassen aber auf Grund der trockenen Erzählweise. Zudem kommt die Magie viel zu kurz. Hier und da erhält man einen kurzen Einblick in die Gaben der Geschwister, aber die gesamte Story ist durchweg überladen mit Herzensangelegenheiten und einer unterschwellig traurigen Atmosphäre, dass man stellenweise bezweifelt, ob es sich überhaupt um einen Fantasyroman handelt oder doch eher um einen Teenager-Heartbreak-Liebesroman. Selbst dann ist die Geschichte nicht fesselnd genug. Abschnitte, die mehr Tiefe und Detail benötigt hätten, werden viel zu kurz abgehandelt, während andere eher unwichtige Handlungen ziemlich in die Länge gezogen werden und es stellenweise zu langatmig wurde. Mit ca. 360 Seiten ist das Buch nicht sonderlich dick. Eine solche Familiengeschichte, wie angekündigt, hätte durchaus ein Schmöker werden können, wenn die Autorin das Potenzial voll ausgeschöpft hätte. Leider wirkt das gesamte Buch, als wäre es lieblos in einer Woche herunter geschrieben.

Meiner Meinung nach wäre es eine Zeitverschwendung, das Buch zu lesen. Da kann man sich auch gleich die Neuverfilmung anschauen und auf dieses Buch gänzlich verzichten. Ich musste mich da leider durchquälen und kann daher keine Leseempfehlung aussprechen.

Fazit:
"The Rules of Magic" ist eine emotionslose Geschichte über Beziehungen, der es entgegen jeglicher Erwartung an Magie, Zauberei und Fantasyelementen fehlt. Der bisher schlechteste Hexenroman, den ich je lesen durfte!

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