Cover-Bild Der Kneipenpastor
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9,95
inkl. MwSt
  • Verlag: SCM Hänssler
  • Themenbereich: Philosophie und Religion - Religion und Glaube …
  • Genre: Sachbücher / Religion & Philosophie
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 01.09.2021
  • ISBN: 9783775160551
Titus Schlagowsky

Der Kneipenpastor

Wie Gott mein Versagen gebrauchte, um Herzen zu verändern
Mit Gott in der Stammkneipe
"Wenn du mich heute hinter der Theke siehst, wirst du nicht glauben, was ich alles erlebt habe. Ich bin in der DDR aufgewachsen - das war kein einfaches Leben. Schließlich hatte ich Erfolg, aber dabei habe ich viele Menschen verletzt und betrogen. Dann bin ich im Knast gelandet - mein absoluter Tiefpunkt! Ich dachte, meine Schuld wäre zu groß, um vergeben zu werden, doch eine Begegnung mit Gott hat alles verändert. Heute predige ich nicht nur von der Kanzel, sondern erzähle auch meinen Kneipengästen von Gottes Liebe. Eines sage ich dir: Egal, wie schwer dich dein eigenes Versagen niederdrückt, Gottes Hand kann dich überall herausretten. Seine Vergebung gilt immer. Doch bis ich das selbst erkannt hatte, war es ein langer Weg…"

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.10.2021

Ein Hirte, der zu den Schafen geht

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Der 1969 geborene Titus wächst in der ehemaligen DDR auf. Er genießt es als Kind in der freien Natur zu spielen, doch in der Schule leidet er unter den Hänseleien der anderen. Als Jugendlicher erwacht ...

Der 1969 geborene Titus wächst in der ehemaligen DDR auf. Er genießt es als Kind in der freien Natur zu spielen, doch in der Schule leidet er unter den Hänseleien der anderen. Als Jugendlicher erwacht in ihm die Sehnsucht nach der weiten Welt. Lange spart er, um eine lange und abenteuerliche Reise nach Bulgarien zu machen. Genau zu diesem Zeitpunkt, beginnt der Osten zu zerbröckeln. Es ist auf einmal leicht in den Westen zu fliehen. Titus würde auf dieser Reise am liebsten alles zurücklassen und in den Westen abhauen, doch er zögert.

Wenig später sind tatsächlich alle Grenzen offen, und für Titus beginnt ein neues Leben im Westen. Mit harter Arbeit baut er sich einen florierenden Betrieb auf. Doch damit überfordert er sich wohl selbst. Als die Steuerfahndung kommt, werden Unstimmigkeiten aufgedeckt. Er muss ins Gefängnis. Besonders schmerzhaft für ihn ist die Härte, die seine Mitarbeiter im Betrieb von den Behörden erleiden müssen. Schlimm ist es auch seine Familie zurückzulassen.

Die Zeit im Gefängnis ist sehr hart für ihn, besonders als er in medizinischer Einzelhaft ist. Doch am Tiefpunkt seines Lebens begegnet er in seiner Gefängniszelle Gott. Von dann an verändert sich sein ganzes Leben. Er macht mehrere kirchliche Ausbildungen und kann dadurch nach dem Absitzen seiner Straftat als Pastor und Seelsorger dienen. In seiner Kneipe übt er Samstagabends seine Predigten, und die Kneipenbesucher hören gerne zu. So wird er zum Kneipenpastor.

Diese Lebensgeschichte lässt sich gut und schnell lesen. Die Kindheit und Jugend des Autors im Osten werden ausführlich beschrieben, was sehr interessant ist. Die Lebenswende im Gefängnis ist beeindruckend, und die Idee in einer Kneipe zu predigen ist außergewöhnlich und schön, denn so erreicht Titus Menschen, die ihren Fuß nie in eine Kirche setzen würden. Und so kann der Autor für Schweres in seinem Leben dankbar sein, weil ihm das die Möglichkeit gibt andere Menschen zu erreichen.

Fazit: Es ist wohltuend von einem Menschen zu lesen, der zu seinen Fehlern steht, und für den nicht alles optimal läuft. Das wirkt authentisch und macht Mut. Eine ungewöhnliche Lebensgeschichte, die sehr empfehlenswert ist!

Veröffentlicht am 25.09.2021

Auch in der tiefsten Dunkelheit erreicht dich Gottes Liebe

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"Eines sage ich dir: Egal, wie schwer dich dein eigenes Versagen niederdrückt, Gottes Hand kann dich überall herausretten. Seine Vergebung gilt immer. Doch bis ich das selbst erkannt hatte, war es ein ...

"Eines sage ich dir: Egal, wie schwer dich dein eigenes Versagen niederdrückt, Gottes Hand kann dich überall herausretten. Seine Vergebung gilt immer. Doch bis ich das selbst erkannt hatte, war es ein langer Weg…"

„Der Kneipenpastor“ erzählt die Geschichte von Titus Schlagowsky, dessen Leben einer Achterbahn gleicht. Sei Leben in der DDR ist alles andere als leicht. Er berichtet unverblümt und ehrlich von all seinen Lebensabschnitten und Facetten, als kleiner Junge, der in der Schule gemobbt wird, als Schreinermeister, Kneipenbesitzer und auch als Ehemann und Vater. Den Tiefpunkt seines Lebens erreicht er als Häftling, denn aufgrund seines Größenwahns und der daraus resultierenden Steuerhinterziehung, landet er eines Tages im Gefängnis und will sich das Leben nehmen. An diesem Punkt findet er aber zu Gott. Dieser Moment wird zum Wendepunkt in Titus Leben!

Der Schreibstil war flüssig, leicht verständlich und angenehm zu Lesen. Titus Schlagowsky berichtet mit Hilfe von Hauke Burgarth authentisch, direkt und ohne Beschönigungen von seinem beeindruckenden Leben vor und nach seiner Bekehrung. Besonders der Bericht zu der Zeit im Gefängnis hat mich sehr bewegt.

Im Laufe der Geschichte gibt Titus viele Denkanstöße, z. B. als er mehrmals wiederholt „Ich verurteile die Tat, aber nicht den Menschen.“ Dieser Gedanke hat mich mehrere Tage noch beschäftigt und nicht mehr losgelassen. Wie oft verurteilen wir andere Menschen und die Dinge, die sie sagen und tun? Wie viel mehr sollten wir unsere Mitmenschen lieben und ihnen vergeben. Es ist nicht an uns zu richten.

Der Titel des Buches hat mich bereits sehr neugierig gemacht, da mich der Widerspruch von Kneipe und Pastor stutzig gemacht hat. Der Gedanke, dass er eine kirchliche Ausbildung absolviert und seine Predigten in seiner Kneipe vor den Anderen übt, lässt mich immer noch ein wenig schmunzeln. Wie schön, dass Menschen diese Predigten hören, die vermutlich nirgendwo anders mit dem Glauben in Berührung kommen würden. Es ist wunderbar zu wissen, dass Gott so vielfältige und interessante Wege nutzt, um das Herz eines Menschen zu erreichen und dass niemand „zu kaputt“ ist, um Gottes Vergebung zu erfahren.

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Veröffentlicht am 08.09.2021

Ein bewegtes Leben

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„...Der Schreiner aus dem Osten kommt zwar aus einer frommen Familie, doch auf der Kanzel steht er erst seit Kurzem. Und in der Kneipe ist er erst wieder aktiv geworden, als er aus dem Knast entlassen ...

„...Der Schreiner aus dem Osten kommt zwar aus einer frommen Familie, doch auf der Kanzel steht er erst seit Kurzem. Und in der Kneipe ist er erst wieder aktiv geworden, als er aus dem Knast entlassen wurde. Das ist seine Geschichte...“

Mit diesen Sätzen endet der Prolog des Buches. Der Autor erzählt seine Lebensgeschichte. Packend, ehrlich, nichts beschönigend.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er ist bei aller ernstes Thematik durchzogen von einem feinen Humor.
Aufgewachsen in Sachsen liebt Titus schon in seiner Kindheit den Aufenthalt in der freien Natur. Sein Großvater war Pfarrer, der Vater arbeitete an einer freien Tankstelle. Das hatte in Zeiten von Mangelwirtschaft manche Vorteile. Als sie ein geerbtes Haus ausbauen mussten, liest sich das so:

„...Er kannte jeden und jeder kannte ihn – so bekamen wir durch Vitamin B vieles an Baumaterial, was wir sonst nie erhalten hätten….“

Die besseren Wohnverhältnisse hatten ihre Schattenseiten. Titus musste die Schule wechseln und nun begann das, was man heute als Mobbing bezeichnen würde. Nach der Schule lernt er das Handwerk eines Schreiners.
Sehr amüsant wird die Bulgarienreise beschrieben.

„...So einsam wie gedacht war unser Campingplatz gar nicht. Wir hatten unsere Zelte oberhalb ihrer Kaserne aufgestellt. Richtig! Alle Bierflaschen des vergangenen Abends waren in den Kasernenhof geflogen...“

Aus dem Abenteuer sind sie ziemlich glimpflich herausgekommen.
Dann kam die Wende. Das Angebot im Westen löste einen Schock aus. Titus zieht in die alten Bundesländer, findet Arbeit und will seinen Meister machen. Schnell lernt er die Schattenseiten des Bürokratismus kennen. Und er macht seinen Mund auf, wenn ihm etwas nicht passt.
Er wird zum Unternehmer – und damit beginnt sein Abstieg. Die Firma wächst, aber von Betriebswirtschaft hat er wenig Ahnung. Das ruft die Steuerfahndung auf den Plan. Natürlich hat er eine Menge falsch gemacht.

„...Persönlich empfinde ich den Umgang der Behörden mit meinen Mitarbeitern als unnötig grob. Alle, die allein zu den Vernehmungen fuhren, sind gebrochene Menschen. Manche erzählten mir, dass ihnen gedroht wurde...“

Wohlgemerkt, wir befinden uns etwa im Jahre 2000. Die Schilderung der Zustände in der Untersuchungshaft hätte ich bisher für unmöglich gehalten.
Im Gefängnis bekommt Titus eine Bibel in der Hand. Nach seiner Kindheit hatte ihn Religion nicht mehr interessiert. Jetzt liest er. Und als er ganz unten ist, geht er ins Gebet und findet zum Glauben.
Damit beginnt eine innerliche Veränderung, die auch andere spüren. Sein Leben bekommt wieder Sinn. Er kann besser mit den Schwierigkeiten umgehen.
Nach seiner Entlassung öffnet er zwar seine Kneipe wieder, bemüht sich aber nebenbei um Weiterbildungen auf theoretischen Gebiet. Nicht alles geht glatt. Manche können mit einem Wirt auf der Kanzel nicht umgehen, andere stört seine Vergangenheit.
Da er den letzten Jahren gespürt hat, dass er sich gut in andere Menschen einfühlen kann und die Vertrauen zu ihm aufbauen, nimmt er an einem Seelsorgekurs teil. Erneut aber steht die Steuerfahndung vor der Tür. Es ist die gleiche Beamtin wie vor Jahren…
Einige private Fotos veranschaulichen das Gesagte.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt, dass manch krummer Lebensweg im Auge Gottes seinen besonderen Sinn hat.

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