Habe die Liebesgeschichte nicht gefühlt
Die allerbeste Zeit meines LebensAls ich vor Monaten auf dieses Buch aufmerksam gemacht wurde, stand für mich fest, ich muss diese Geschichte lesen, weil sie sehr berührend klingt. Ich liebe ja Herzschmerz - Bücher. Hin und wieder brauche ...
Als ich vor Monaten auf dieses Buch aufmerksam gemacht wurde, stand für mich fest, ich muss diese Geschichte lesen, weil sie sehr berührend klingt. Ich liebe ja Herzschmerz - Bücher. Hin und wieder brauche ich das. Rotz und Wasser will ich dann heulen und das habe ich mir von diesem Buch erhofft.
𝙕𝙪𝙢 𝙄𝙣𝙝𝙖𝙡𝙩:
Emma hat, was Vitus fehlt. Unbändigen Hunger auf das Leben. Witz, Verwegenheit. Die Begegnung mit ihr in einer Nacht in Kopenhagen trifft ihn wie ein Kometeneinschlag. In Emmas Gegenwart wird jeder Tag zum Abenteuer und das Gestern und das Morgen sehen merkwürdig blass aus. Vielleicht verschweigt er ihr deshalb so lange, dass seine Ex-Freundin ein Kind von ihm erwartet. Als er es endlich gesteht, verschwindet sie, und Vitus wird beinahe wahnsinnig.
Er ahnt nicht, dass Emma ihm ebenfalls etwas verschweigt…
𝙀𝙞𝙜𝙚𝙣𝙚 𝙈𝙚𝙞𝙣𝙪𝙣𝙜:
Ich musste erst in die Geschichte reinfinden. Was ein wenig an den vielen dänische Namen und Orten lag, aber auch an der Story. Ich hatte gar keine Ahnung was ich da lese, wer und warum ist beim Psychiater? Also erstmal tapfer weiterlesen. Nach ca 30 Seiten, von 208, war es dann okay für mich und ich konnte Zusammenhänge erkennen. Was ich mochte, war die unverblümte Art, mit der der Autor schreibt. Zitat Seite 36: >>Sie war bloß Muskeln, Blut, Knochen, Knorpel, Eingeweide und Kacke, zusammengehalten von Menschenhaut.<<
Leider wurde ich, im weiteren Verlauf, nie ganz warm mit den Protagonisten. Sara, die einfach nur ihr Ding durchzieht. Vitus, der gar kein Plan hat, was sein Leben betrifft und Emma, die mir irgendwie mit ihrer Art suspekt erschien. Sich in der 8. Etage, mit den Zehenspitzen, an den Abgrund zu stellen ist kein Nervenkitzel, sondern einfach dumm.
Zu dem Schreibstil kann ich wirklich sagen, der Autor haut raus. Stellenweise hatte ich das Gefühl, ohne Rücksicht auf Verluste.
Dabei waren manche Sätze aber wirklich gut. Seite 64, >>Emmas Energie und Neugier waren ansteckend wie Ebola in einem Fahrstuhl.<<
Trotzdessen kamen bei mir aber keine Emotionen an. Alles wirkte so distanziert und abgeklärt oder fand unter Drogeneinfluss statt. Gewollt war sicherlich auch, dass alles so düster und depressiv wirkte, mich aber zog das runter und machte mir eher ein schlechtes Gefühl. Somit konnte ich mich auch nicht richtig auf die Liebesgeschichte einlassen. Dabei wollte ich mitleiden und ich wollte auch ein paar Tränen vergießen, doch wie gesagt, die Gefühle blieben hier auf der Strecke. Leider haben sie mich nicht erreicht, dabei hätte es klappen können, wenn ich die Protagonisten mehr gefühlt und verstanden hätte.
𝙁𝙖𝙯𝙞𝙩:
Leider habe ich die Liebesgeschichte nicht gefühlt, was an der Distanziertheit zu den Protagonisten lag. Schade, denn eigentlich hatte die Geschichte Potenzial, eine sogenannte Taschentuchalarm-Geschichte zu werden.