Spannend, herrlich schräg und unheimlich witzig! Eine tolle Fortsetzung!
Unheimlich gefährlich – Survivalcamp mit Ruby BlackDa mir „Unheimlich peinlich“ so gut gefallen hat, war meine Freude groß als ich hörte, dass es diesen Sommer endlich mit Ruby Black weitergehen wird. Den zweiten Band musste ich natürlich unbedingt bei ...
Da mir „Unheimlich peinlich“ so gut gefallen hat, war meine Freude groß als ich hörte, dass es diesen Sommer endlich mit Ruby Black weitergehen wird. Den zweiten Band musste ich natürlich unbedingt bei mir einziehen lassen.
Ruby freut sich riesig, als ihre Klassenlehrerin, die Hyäne, verkündigt, dass es demnächst auf Klassenfahrt gehen wird. Ihre Begeisterung erhält jedoch einen gewaltigen Dämpfer als sie erfährt, dass nicht der erhoffte Strand das Ziel des Ausflugs sein wird, sondern das Survivalcamp „Zur fröhlichen Wildsau“. Was, echt jetzt? Ein Camp mitten in der Wildnis, zusammen mit der fiesen Hyäne und das für eine Woche? Ruby ist entsetzt. Und dann wird sie ganzen Tage auch noch von ihrem Freund Ben getrennt sein. Rubys Panik wird immer größer. Und als wäre das alles nicht schon schlimm genug, kommt vor der Klassenreise auch noch eine neue Schülerin in die Klasse: Die hinterhältige Hilde – eine der Mobberinnen von Rubys alter Schule. Hilfe! Wie soll Ruby diese Klassenfahrt nur überleben?
Da mich der erste Band hellauf begeistern konnte, habe ich mir von dem zweiten natürlich ziemlich viel erhofft...Vielleicht zu viel? Nein, zum Glück nicht! Die Wartezeit von über einem Jahr hat sich zweifellos gelohnt: Mir hat auch die Fortsetzung wundervolle Lesestunden bereiten können. In meinen Augen haben Cally Stronk und Constanze von Kitzing abermals eine fabelhafte Teamarbeit geleistet und mit „Unheimlich gefährlich“ einen rundum gelungenen Folgeband aufs Papier gebracht, der seinem Vorgänger in nichts nachsteht. Ich hatte erneut ungeheuer viel Freude dabei in die Welt der Ruby Black einzutauchen und musste sie für meinen Geschmack viel zu schnell wieder verlassen. Auf mein nächstes Wiedersehen mit Ruby und Co. freue ich mich schon sehr! Ja, ihr habt richtig gelesen, es wird weitergehen – hinten im Buch verraten uns die Autorin und die Illustratorin, dass sie bereits an dem dritten Teil arbeiten, yay!
Aber zurück zu Band 2. Oder nein, wartet, ehe ich euch weiter berichte, warum mir dieser so gut gefallen hat, erst einmal eine kurze Info an alle Neulinge: Ich persönlich rate sehr, mit dem Serienstart, also „Unheimlich peinlich“ zu beginnen. Man kann dem Geschehen in der Fortsetzung meinem Empfinden nach zwar auch ohne Vorwissen gut folgen, aber da die Bände aufeinander aufbauen, wäre es auf jeden Fall besser und sinnvoller sie in der chronologischen Reihenfolge zu lesen.
Da mir die Geschehnisse aus dem Vorgänger noch recht präsent waren, habe ich ohne Probleme in den zweiten Band hineingefunden und mich sofort pudelwohl zwischen den Buchdeckeln gefühlt. Der humorvolle Schreibstil gefiel mir abermals auf Anhieb, für mich hat er sich angenehm flüssig lesen lassen, und unsere 11-jährige Hauptprotagonistin und Ich-Erzählerin Ruby hat sich sofort wieder in mein Herz geschlichen. Mit ihr hat Cally Stronk eine zauberhafte Romanheldin erschaffen. Ruby ist lustig, liebenswert und so wunderbar authentisch. Man muss sie einfach gernhaben und dank der glaubhaften Darstellungsweise ihrer Gefühls- und Gedankenwelt gelingt es einem jederzeit spielend leicht sich in sie hineinversetzen.
Mit den weiteren Charakteren hat mich Cally Stronk ebenfalls wieder vollends überzeugen können. Die meisten sind so schön überspitzt gezeichnet, es macht einfach nur diebisch viel Spaß Zeit mit diesen ausgefallenen Figuren zu verbringen. Da hätten wir zum Beispiel Rubys Klassenlehrerin, die immer nur die Hyäne genannt wird und die auch grafisch so dargestellt wird (würde ja echt gerne mal wissen, wie die Hyäne eigentlich wirklich ausschaut ;).
Frau Hügel-Jäne wie ihr richtiger Name lautet, ist jedenfalls total durchgeknallt. Dass so jemand auf die Schüler losgelassen wird...Was bin ich froh, dass ich damals nicht so eine schreckliche Lehrerin hatte.
Großartig fand ich auch wieder den ziemlich verpeilten Schulpsychologen Dr. Jammer (dieser Typ ist einfach spitze, hihi) und der Hausmeister hat mich ebenfalls bestens unterhalten.
Köstlich amüsiert habe ich mich auch wieder über Rubys verrückte Familie. Ich liebe diesen schrulligen Haufen einfach. Leider ist der Auftritt der Familie Black dieses Mal nur recht kurz, was mich aber nicht gestört hat.
Insgesamt bekommen wir es hauptsächlich mit bekannten Gesichtern aus dem Serienstart zu tun, was mich sehr gefreut hat, wir dürfen aber auch jemand Neues kennenlernen: Hilde. Wer den ersten Band kennt, wird sich vermutlich erinnern, dass Hilde zu den Mädchen gehörte, die Ruby an ihrer alten Schule fies gemobbt haben. Ihr könnt euch daher sicherlich denken, dass unsere Hauptfigur überhaupt nicht begeistert davon ist, dass die beste Freundin ihrer Erzfeindin nun in ihre neue Klasse geht. Sie hat nun Sorge, dass es alles wieder von vorne losgeht.
Das Thema Mobbing wird erneut mit Feingefühl von der Autorin behandelt und verleiht der Handlung eine genau richtige Portion an Ernst und Tiefgang. Das Buch ist definitiv nicht nur der reinste Gute-Laune-Macher – es regt auch zum Nachdenken an und vermittelt wichtige Werte wie Freundschaft, Verzeihen, Mut und Zusammenhalt. Zudem lehrt es auch einiges interessantes Survival-Wissen, welches sehr unterhaltsam von „Prof. Dr. Dr. Rubina Rosalinde Black“ erklärt wird, grins.
Auch die Liebe spielt wieder eine große Rolle. Ruby ist nach wie unsterblich in Ben verliebt und inzwischen mit ihm zusammen. Ich fand die Romanze zwischen den beiden total süß und schön, mir hat sie immerzu ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.
Bezüglich der Klassenfahrt möchte ich eigentlich gar nicht so viel verraten. Stellt euch einfach mal auf lauter abgedrehte, turbulente und urkomische Szenen ein. Ich muss ja sagen, dass ich irgendwie sehr erleichtert darüber bin, dass ich damals keine Klassenreise in so ein merkwürdiges Wildnis-Survival-Camp gemacht habe. Stellenweise habe ich mit Ruby und ihre Mitschülerinnen schon ziemlich mitgelitten. Zugleich bin ich aus dem Schmunzeln aber auch gar nicht mehr herausgekommen. Und da die Spannung natürlich ebenfalls nicht zu kurz kommt, bin ich auch ordentlich ins Mitfiebern geraten und wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Und zu guter Letzt muss ich euch unbedingt noch von der Innenaufmachung etwas vorschwärmen. Constanze von Kitzing hat auch diesen Band mit zahlreichen schwarz-weiß Illustrationen versehen, die wie die Story unglaublich witzig sind und absolut perfekt zur Geschichte passen.
Neben den Bildern sorgen auch die vielen coolen Handletterings und originellen Schriftspielereien und Kritzeleien für ein ganz besonderes Leseerlebnis. Die Gestaltung ist wirklich superkreativ, es gibt einfach ständig etwas Neues zu entdecken, sodass es nie langweilig wird und der Lesegenuss ein enorm abwechslungsreicher und spaßiger ist.
Fazit: Spannend, einfühlsam, unheimlich lustig. Ein herrlich schräger Lesespaß!
Auf mein Wiedersehen mit Ruby Black und Co. habe ich mich eindeutig zurecht so sehr gefreut – mich haben Cally Stronk und Constanze von Kitzing mit dem zweiten Band auf ganzer Linie überzeugen können. Auch „Unheimlich gefährlich“ enthält eine tolle Mischung aus skurrilem Humor und Ernsthaftigkeit und ist klasse geschrieben und genial aufgemacht. Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Mir hat es tierisch viel Vergnügen bereitet Ruby und ihre Mitschülerinnen in das Wildnis-Survival-Camp „Zur fröhlichen Wildsau“ zu begleiten und ich kann jedem, egal ob Kindern ab 10 Jahren oder deutlich älteren Leser*innen, nur ans Herz legen, dies ebenfalls noch zu tun. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!