Langatmiger Einblick in ein Forscherleben
EuphoriaDer Klappentext dieses Buchs hat in mir die Gier entfacht.
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Es geht um die Ethnologin Nell Stone, die gemeinsam mit ihrem Mann und einem befreundeten Forscher die Naturstämme des Sepik in Neuguinea Anfang ...
Der Klappentext dieses Buchs hat in mir die Gier entfacht.
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Es geht um die Ethnologin Nell Stone, die gemeinsam mit ihrem Mann und einem befreundeten Forscher die Naturstämme des Sepik in Neuguinea Anfang des 20. Jhdt. erforscht. Die verschiedenen Zugänge der drei Protagonisten zu den Eingeborenen bringen unterschiedlichste Einblicke in das dortige Leben, die Kultur, den Alltag. Zeitgleich entsteht zwischen den dreien eine Beziehung der besonderen Art.. die irgendwann kollabiert.
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Der Anfang des Buches war für mich spannend, neu und ich war richtig aufgeregt. Das ist so eine Thematik, über die ich selten lese. Prinzipiell gefällt mir die Herangehensweise der Autorin: Es wird nicht direkt über das Naturvolk geschrieben, viel mehr darüber, wie man den besten Zugang zu ihnen bekommt: worauf legt man Fokus? Was will man verstehen? Wie geht man mit Menschen um, deren Weltbild man so gar nicht kennt?
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Durch diese Erzählweise wurde das Buch aber leider im Mittelteil auch sehr langatmig. Es ist sehr persönlich, geht unter die Haut, irgendwo dreht es sich jedoch im Kreis. Die beiden, die mir vernünftig und besonnen erschienen, lassen die Dinge jedoch nur passieren, sind keine Personen der Tat, mehr des Kopfes. Und die Figur, der das Forschungsleben am wenigsten steht, ist vielleicht selbstsüchtig und brutal, bekommt jedoch was sie will. Ich bin bezüglich aller drei sehr unschlüssig. Und auch die Dreiecksbeziehung ist mir eher schal im Kopf geblieben, so … dezent und unleidenschaftlich.
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Was mir am meisten hängen geblieben ist: Es lohnt sich nicht, Dinge einfach hinzunehmen.
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Ich habe mir von diesem Buch leider mehr erwartet - ich bin definitiv beeindruckt von dem Setting, den Einblicken in das Leben am Sepik, den Einblick in das Leben eines Ethnologen dieser Zeit! Die Hauptgeschichte konnte mich jedoch leider nicht so wirklich überzeugen.