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Veröffentlicht am 28.10.2021

Turbulente Weihnachten mit großem Gefühls- und Schneechaos und viel Heimatsinn.

Sommerby 3. Für immer Sommerby
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Inhalt:

Der Winter hält Einzug in Sommerby und die Geschwister Martha, Mikke und Mats, sind dort mit Mutter Leonie zu Besuch bei Oma Inge.

Statt besinnlicher Vorweihnachtsstimmung herrscht allerdings ...

Inhalt:

Der Winter hält Einzug in Sommerby und die Geschwister Martha, Mikke und Mats, sind dort mit Mutter Leonie zu Besuch bei Oma Inge.

Statt besinnlicher Vorweihnachtsstimmung herrscht allerdings dicke Luft zwischen Leonie und ihrer Mutter. Martha steckt im Liebeschaos, der tierliebe Mikke sorgt sich um das Wohlergehen der (Weihnachts-)Gänse und das Nesthäkchen Mats hat nicht nur ein ganz besonderes Geheimnis, sondern geht im Schneesturm sogar verloren.

Zur Krönung des ganzen Trubels bleibt die Frage, ob Vater Nils es überhaupt noch rechtzeitig zum Fest schaffen wird?



Altersempfehlung:

etwa ab 11 Jahre



Mein Eindruck:

"Für immer Sommerby" ist der dritte (und letzte) Band der Kinderbuchreihe. Obwohl ich die ersten Abenteuer nicht gelesen habe, bin ich problemlos in diese winterliche Geschichte gestartet.

Der Schreibstil ist bildhaft und Kirsten Boie berichtet immer wieder aus der Sicht der Kinder. Zunächst liest sich diese Art der Erzählung ungewohnt, allerdings ist es Leser:innen so möglich, in die Gedankenwelt aller drei Kinder einzutauchen.

Es ist kein reines Weihnachtsbuch, wenngleich die Handlung wenige Tage vor Heiligabend beginnt. Und in Sommerby herrscht auch keine Bilderbuch-Idylle, denn den Schnee zu Weihnachten findet man dort normalerweise ausschließlich auf Postkarten.

"Keine Chance, mein Schatz", sagt Mama. "Das kauft keiner. Die Karten zeigen, wonach wir uns sehnen, nicht die Wirklichkeit. Das wollen die Leute."

(vgl. S. 9)

Und auch von "Friede, Freude, Eierkuchen"- Gedanken kann man sich nach den ersten Zeilen verabschieden:

Die Geschwister streiten (raufen sich aber auch wieder zusammen) und zwischen den beiden Dickköpfen Mutter Leonie und Oma Inge herrscht dicke Luft.

All dies wird allerdings einfühlsam und nachvollziehbar, ohne Anklage und aus verschiedenen Blickwinkeln geschildert.

Die Charaktere sind jeder für sich hervorragend ausgearbeitet, grundverschieden und durchweg authentisch:

Angefangen beim wortkargen Nachbarn mit großem Herz, der toughen und altmodischen Oma Inge, die kein Blatt vor den Mund nimmt, bis hin zu den liebenswerten Geschwistern, die - wenn es darauf ankommt - sofort füreinander da sind.

Mats (4 oder 5 Jahre) ist aufgeweckt, voller Phantasie und sehr direkt, Mikkel (8 Jahre) hat ein großes Herz für alle Tiere (für Hühner genauso wie für Marder) und Martha (12 Jahre) steckt mittendrin im ersten unglücklich Verliebtsein..

Oma Inge wirkt nach außen oft etwas unterkühlt und harsch, doch sie liebt ihre Enkel von ganzem Herzen. Die Beziehungen der Charaktere untereinander, insbesondere der Generationenkonflikt wird durchaus realistisch gezeigt.

Sehr gefreut habe ich mich auch über die authentische Redensart der Dorfbewohner. Es sind viele eingestreute Begriffe, die die Dialoge lebendiger wirken lassen und für alle, die kein Plattdeutsch verstehen, findet sich am Ende ein chronologisches Verzeichnis.

Die Geschichte ist durchgehend spannend und fesselnd, sie lebt von ihren sympathischen Charakteren und vermittelt wertvolle Botschaften (Gemeinschaft, Heimatgefühl, Tierschutz, Nachhaltigkeit uvm.) und zeigt unter anderem auch, wie abhängig wir von moderner Technik sind. Schneechaos und Stromausfall und plötzlich geht nichts mehr!

Ein wenig hatte ich mir mehr alte Traditionen erhofft oder Erzählungen, wie das Fest vor Jahrzehnten ausgesehen hat. Es hätte auf jeden Fall zu dem Thema sehr gut gepasst, wenn Oma Inge noch einen Schwank aus ihrer Jugend erzählt hätte.

Was ich zusätzlich vermisse, sind Illustrationen.

Jeder Tag sowie jedes Kapitel werden eingeleitet durch eine kleine stimmungsvolle und detailverliebte schwarz-weiß Zeichnung (Weihnachtskekse, Adventskranz, Marmeladengläser u.a.). Diese Vignetten geben allerdings keinen Einblick in die künftigen Ereignisse und leider wiederholen sich die Bilder mit der Zeit.

Die Reise nach Sommerby hat mir - trotz einiger Abstriche - so gut gefallen, dass ich nun auch die beiden ersten Bände lesen werde.

Zudem hoffe ich auf ein weiteres Abenteuer im Frühling, denn ganz auserzählt ist die Geschichte für mich noch nicht



Fazit:

Eine winterliche und turbulente Erzählung mit Gefühls- und Schneechaos, wertvollen Botschaften und einer (zum Ende hin) weihnachtlichen Stimmung.

Die Geschichte besticht durch ihre sympathischen und realitätsnahen Charaktere und deren Alltagskonflikte.



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Rezensiertes Buch: "Für immer Sommerby" aus dem Jahr 2021

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.10.2021

Unspektakulärer Fall für die charmante und clevere Enola Holmes. Dafür stehen erneut die Charaktere und deren Entwicklung im Fokus.

Der Fall des verschlüsselten Briefes
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Inhalt:

Enola Holmes lebt unverändert unter falschem Namen und auf der Hut vor ihren großen Brüdern Mycroft und Sherlock. Ihre Tarnung als Sekretärin Ivy Meshle ist aufgeflogen und eine neue Identität ...

Inhalt:

Enola Holmes lebt unverändert unter falschem Namen und auf der Hut vor ihren großen Brüdern Mycroft und Sherlock. Ihre Tarnung als Sekretärin Ivy Meshle ist aufgeflogen und eine neue Identität muss her.

Auch ein neuer Fall ist schnell gefunden: das mysteriöse Verschwinden der Duquessa Blanchefleur del Campo wirft Fragen auf.

Enola ist fest entschlossen, die vermisste Lady zu finden, wird aber noch immer von ihrem Bruder Sherlock gesucht. Denn dieser benötigt die Hilfe seiner Schwester, um die sonderbare Botschaft ihrer untergetauchten Mutter zu entschlüsseln ...



Altersempfehlung:

ab 12 Jahre



Mein Eindruck:

Dies ist der sechste Band der Enola-Holmes Reihe. Die Fälle selbst sind in sich abgeschlossen, aber es empfiehlt sich, die chronologische Reihenfolge einzuhalten, um die Entwicklung und Beweggründe der Charaktere besser zu verstehen.

Das Abenteuer ist im Präsens und in der Ich-Form aus Enolas Sicht geschrieben und wirkt dadurch besonders persönlich und berührend. Der Schreibstil ist mitreißend und gut verständlich. Ein wenig "antiquiert" erinnert er sogar an die Sherlock Holmes Romane und es gibt Hinweise auf die Fälle des berühmten Meisterdetektivs.

Während die älteren Brüder Mycroft und Sherlock ihre kleine Schwester abwertend als Wildfang bezeichnen, macht sich das junge Mädchen gerade diese Talente zu Nutze. Inzwischen hat sie zumindest Sherlock fast überzeugen können, dass sie sehr wohl auf eigenen Beinen stehen kann und eine klassische Erziehung, wie es sich für junge Damen aus gutemHause gehört, für sie nicht in Frage kommt.

Die 14-jährige Enola ist - wie auch ihre Mutter - der viktorianischen Zeit und den damaligen Konventionen weit voraus. Zudem besitzt sie, wie ihr Bruder Sherlock, eine rasche Auffassungsgabe und hervorragende Menschenkenntnis.

Chiffrierte Botschaften, ungewöhnliche Verkleidungen und Spürhunde spielen eine Rolle in diesem Fall. Immer mit Hinweis auf die damals (auch kleidungstechnisch) einengenden Zwänge und den aufkeimenden Feminismus.

Vom ersten Band an wird zudem die Entwicklung der Charaktere und deren Beziehung untereinander immer weiter und tiefgehender ausgeführt. Auch im sechsten Fall ist Enolas Zerrissenheit ein zentrales Thema: Soll sie unentdeckt weiter ermitteln und so ihre Freiheit behalten? Oder ist es an der Zeit, mit ihrer Familie, insbesondere mit ihrem Vorbild Sherlock, in Kontakt zu treten?

Die Suche nach der untergetauchten Mutter verbindet die Geschwister und führt sie wieder zusammen.

Ein gelungener Abschluss (der Original-Titel "The Case of the Cypsy Goodbye" ist hier deutlich besser gewählt) und doch hoffe ich natürlich auf weitere Abenteuer von Enola, nun da sie sich nicht mehr verstecken muss

Ein siebter Band ist unter dem Titel "Enola Holmes an the Black Barouche" im Sommer 2021 bereits auf Englisch erschienen.

Auch wenn der eigentliche Fall leider etwas untergeht, bringt es das Abenteuer auf 4 von 5 Sterne aufgrund der Atmosphäre, charismatischer Charaktere und dem runden Abschluss.



Fazit:

Eine spannende und erfrischend andere Jugend-Krimi-Reihe im viktorianischen London.

Das sechste Abenteuer der charmanten und mutigen Enola Holmes bleibt storytechnisch leider etwas blass. Dennoch überzeugt es aufgrund interessanter Kulisse und sorgfältig ausgearbeiteter Entwicklung der Charaktere.

Dieser Band (hoffentlich nicht der letzte) fügt sich somit hervorragend in die Reihe ein.



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Rezensiertes Buch "Ein Enola Holmes Krimi - Der Fall des verschlüsselten Briefes" aus dem Jahr 2021

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.10.2021

Eine spannende und kurzweilige Reise in die Vergangenheit: berührend und nachdenklich zugleich.

Das Geheimnis des Bücherschranks
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Inhalt:

Rebecka lebt in Stockholm, weit entfernt von ihrer Familie. Doch als ihre Großmutter im Krankenhaus liegt, lässt sie alles stehen und liegen und kehrt in ihre alte Heimat nahe Helsingborg zurück.

Die ...

Inhalt:

Rebecka lebt in Stockholm, weit entfernt von ihrer Familie. Doch als ihre Großmutter im Krankenhaus liegt, lässt sie alles stehen und liegen und kehrt in ihre alte Heimat nahe Helsingborg zurück.

Die kleine Auszeit kommt ihr gerade recht, denn in ihrer Beziehung und auch im Job läuft es momentan nicht wie erhofft. Außerdem hatte Rebecka eine schwierige Zeit als Jugendliche und ihre Oma war immer ihr fester Halt.

Doch mit dem, was sie im Dorf ihrer Kindheit erwartet, hat die junge Frau nicht gerechnet:

Das Haus von Großmutter Anna benötigt eine Generalüberholung und die alte Dame ist betagter als gedacht.

Beim Aufräumen entdeckt Rebecka in einem alten Schrank zwischen Bücherschätzen auch eine Keksdose mit alten Briefen aus den 1940ern und ein Tagebuch.

Sie taucht tief ein in die geheimnisvolle und bewegende Familiengeschichte und erkennt, wie wenig sie eigentlich über das Leben ihrer Großmutter weiß ...


Mein Eindruck:

Von Frida Skybäck habe ich bereits "Die kleine Buchhaltung am Ufer der Themse" sowie "Der kleine Buchsalon am anderen Ende der Welt" gelesen. Die Verknüpfung der Probleme einer jungen Protagonistin mit der unbekannten Vergangenheit einer Verwandten und das Aufdecken von Familiengeheimnissen hat mir sehr gefallen. Das farbenfrohe Cover und der Fokus auf den vielfältigen Bücherschatz reiht sich ebenfalls hervorragend in die Reihe ein.

Aufgrund des Klappentextes von "Das Geheimnis des Bücherschranks" habe ich auch hier auf ein spannendes Familiengeheimnis gehofft und wurde nicht enttäuscht: die Enkelin begibt sich auf Spurensuche und erhält Einblicke in das bis dahin unbekannte Leben ihrer Großmutter im Südschweden des Jahres 1943.

Vor allem die wiederkehrenden Rückblenden (Großmutter Anna berichtet von ihren Erlebnissen) lockern die Geschichte auf, geben Leser:innen immer einen kleinen Wissensvorsprung und sorgen dafür, dass man einfach weiter lesen möchte, um endlich das Geheimnis der Familie zu lüften.

Nebenher versucht Rebecka im Hier und Jetzt (diese Handlung spielt im Jahr 2007) das heruntergekomme Haus ihrer Oma auf Vordermann zu bringen und ihr eigenes Leben zu überdenken:

aufgrund der neuen Erfahrungen und Sichtweisen dank des Tagebuchs von Anna sieht Rebecka ihren bisherigen Plan, die Karriere an erste Stelle zu setzen, in einem neuen Licht und auch an ihrer Verlobung mit einem Workaholic wachsen erste Zweifel. Was macht wirklich glücklich? So werden Themen wie Erwachsenwerden und schwierige Kindheit verknüpft mit erster Liebe, Freundschaft und Familiensinn.

Liebesromanzen - nicht zu kitschig - kommen ebenfalls hinzu, sowohl im Jahr 1943 wie auch 2007.

Es ist aber kein reiner Wohlfühlroman, denn insbesondere die Ereignisse im November 1943 sind auch traurig und bedrückend.

Die Auswirkungen des Krieges auf die Bevölkerung sowie die Nacht- und Nebelaktionen, um Juden die Flucht aus Dänemark über den Öresund im Herbst 1943 zu ermöglichen, sind detailliert und berührend geschildert.

Ab einen gewissen Punkt wird die Handlung dann aber vorhersehbar (irgendwie muss es zum Happy End kommen), bleibt aber unterhaltsam und interessant.

Ein Feel-Good-Roman für einen gemütlichen Lesenachmittag: unterhaltsam, zum Wegträumen aber auch mit einer historisch beteutsamen Seite, die nachdenklich stimmt.


Fazit:

Eine spannende Reise in die Vergangenheit und eine interessante Spurensuche.

Dank des lockeren Schreibstils und einer tollen Atmosphäre bietet der Roman ein kurzweiliges Lesevergnügen, auch wenn die Geschichte spätestens ab dem letzten Drittel vorhersehbar wird.


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Rezensiertes Buch: "Das Geheimnis des Bücherschranks" aus dem Jahr 2021

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.09.2021

Der 3. Fall der Detektei Donnerschlag: Kinderkrimi zum Mitraten, interessante Charaktere, humorvoll erzählt, aber der Story fehlt es an Pepp.

Gauner sind unser Geschäft
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Inhalt:

Der zwölfjährige Harald Donnerschlag betreibt zusammen mit seiner Freundin Wiebke Jansen und der Privatdetektivin Trix Dobbsen die Detektei Donnerschlag.

Man könnte meinen, dass in seinem kleinen ...

Inhalt:

Der zwölfjährige Harald Donnerschlag betreibt zusammen mit seiner Freundin Wiebke Jansen und der Privatdetektivin Trix Dobbsen die Detektei Donnerschlag.

Man könnte meinen, dass in seinem kleinen Dorf an der Nordseeküste nicht viel los ist.

Von wegen! Denn bereits der dritte große Fall wartet auf das Trio.

Genauer gesagt führt er die in die benachbarte Großstadt Humbug und zwar undercover, verkleidet für den Hafenumzug als Aal-Prinzenpaar.

Harald würde am liebsten vor Scham im Boden versinken, aber da fällt ihm seine eigene Detektiv-Regel Nr. 13 in den Rücken:

"Einem Detektiv ist nichts peinlich! Er tut, was die Ermittlungen erfordern, ohne Rücksicht auf sein persönliches Befinden."

Aber der Fall "Juwelenhand" klingt zu verlockend: ein mysteriöser Raub im Opernmuseum, ein verschwundener Sänger und sonderbares Paket-Chaos ...



Altersempfehlung:

etwa ab 10 Jahre (normale Schriftgröße, Blocksatz, viel Text aber kurze Kapitel)



Illustrationen:

Schwarz-weiße Illustrationen geben Harald, Wiebke und Trix ein Gesicht.

In diesem Abenteuer stammen die Zeichnungen erstmals von Saskia Diederichsen.



Mein Eindruck:

Dies ist der dritte Band der Donnerschlag-Reihe, er kann aber problemlos ohne Vorkenntnisse gelesen werden.

Den Vorsatz des Buches zieren erneut Haralds Detektiv-Regeln, die er mit seiner Schreibmaschine, wie es sich für einen waschechten Ermittler gehört, zusammengefasst hat.

Harald erzählt mit viel Witz und Spannung aus seiner Perspektive und das manchmal sogar im Stil der Kommentare alter Detektivfilme:

"Es war ein Tag wie eine Schnapspraline: außen süß, innen scharf und nichts für kleine Kinder." (vgl. S. 9)

Dieser trockene Humor findet sich auch in den Kapitelüberschriften, die einen prägnanten Vorgeschmack auf die nächsten Ereignisse liefern.

Auch die schrägen Dialoge zwischen den drei Mitgliedern der Detektei und ihre Aal-Wortspiele sind unterhaltsam und sorgen immer wieder für Abwechslung.

Was das Ganze auch für große (Vor-)Leser:innen interessant macht, sind typische Elemente aus klassischen Detektivromanen sowie liebevolle Verweise zu anderen literarischen Figuren/Krimireihen:

" 'Wir sagen: Detektei', korrigierte ich ihn. 'Die drei mit der Zentrale sind von einer anderen Firma. Was führt Sie zu mir?' " (Harald, vgl. S. 13)

Das sympathische Trio schlussfolgert mit Methode, stellt Hypothesen auf, schließt Verdächtige aus und begibt sich auch in Gefahr. Der Fall "Juwelenhand" ist gut strukturiert und in sich schlüssig, die Auflösung sorgt für einen runden Abschluss.

Doch Gauner und Ganoven versprechen weniger Nervenkitzel als erhofft und der Story fehlt es - im Vergleich zu den Vorgängern - Spannung und Pepp. Daher 4 von 5 Sternchen für diesen unterhaltsamen Kinder-Krimi, die lustigen Dialoge und die herrlich schrägen Figuren.



Fazit:

Auch der dritte Fall der Detektei Donnerschlag lädt zum Miträtseln ein. Leider punktet er - im Gegensatz zu den ersten beiden Abenteuer - weniger mit der Detektiv-Story und besticht hauptsächlich durch Wortwitz und skurrile Charaktere.

Für Jungen und Mädchen etwa ab 10 Jahren bzw. zum Vorlesen ab 6 Jahren.



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Rezensiertes Buch: "Gauner ist unser Geschäft - Aus den Akten der Detektei Donnerschlag" aus dem Jahr 2021

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Veröffentlicht am 10.09.2021

Starke Charaktere, tolle Atmosphäre. Der Kriminalfall selbst ist guter Durchschnitt.

Feuerwerk mit Todesfolge
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Inhalt:

November 1935 - Deepdean-Internat für junge Damen, England:

Während des Feuerwerks zur Bonfire Night sind alle Augen nur auf das Spektakel am Nachthimmel gerichtet und so bleibt das tragische ...

Inhalt:

November 1935 - Deepdean-Internat für junge Damen, England:

Während des Feuerwerks zur Bonfire Night sind alle Augen nur auf das Spektakel am Nachthimmel gerichtet und so bleibt das tragische Unglück unbeobachtet: der Tod von Elisabeth Hurst.

Für die Lehrerinnen ist schnell klar, dass es sich um hierbei um einen bedauerlichen Unfall handelt.

Doch während die Schülerinnen sich freuen, dass die Schreckensherrschaft der Schulsprecherin nun ein Ende gefunden hat, tauchen plötzlich mysteriöse Zettel mit Geheimnissen auf.

Daisy und Hazel sind sich sicher: Elisabeth wurde ermordet.

Aber warum? Und wer profitiert von der Verbreitung ihres Klatschs und Tratschs?



Altersempfehlung:

ab 12 Jahre



Mein Eindruck:

Dies ist der vierte Fall für den Detektivclub "Wells & Wong", Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

Zu Beginn finden sich zum besseren Verständnis der Grundriss des Deepdean Internats von sowie eine Personenübersicht (Lehrerinnen, Personal und Schülerinnen). Abschließend gibt es in Form eines Glossars "Daisys Deepdean Führer" mit Erläuterungen/Begriffserklärungen.

Als Bericht in der Ich-Form von Hazels verfasst wird man ohne Umschweife hineingezogen in den neuen Fall: Mordfall Elisabeth Hurst.

Ihr Erzählstil ist mitreißend und humorvoll.

Was mir zudem an dieser Jugendkrimireihe so gut gefällt, ist die übersichtliche Strukturierung und Unterteilung in die verschiedenen Phasen der Ermittlung (Vorgeschichte, Mord, Ermittlungen, Auflösung).

Auch werden erneut Kulisse und Charaktere derart anschaulich beschrieben, dass man mitten im Internatsleben steckt.

Und so sind neben der Mordermittlung auch der Schulalltag, Mobbing und Unterdrückung ein zentrales Thema.

"Wir waren seit Schulbeginn belagert und das Schlimmste daran war, dass weder eins der Fräulein noch unsere Hausmutter es bemerkten. Erwachsene haben grundsätzlich kein Auge für solche Dinge - was Kinder sich gegenseitig antun, zählt für sie nicht wirklich." (vgl. S. 23)

Durch die Ansiedlung in den 1930er Jahren gibt es zudem Verknüpfungen mit der beginnenden Verfolgung der Juden sowie Diskriminierung von Homosexuellen.

Die Zehntklässlerinnen Daisy und Hazel sind ein charmantes und sympathisches Duo mit Herz und Hirn.

Dieses Mal kracht es aber ordentlich zwischen den beiden Freundinnen. Die sonst so liebevolle Bezeichnung "Watson" für Hazel wirkt plötzlich herablassend.

Die 14-Jährigen sind optisch wie auch charakterlich grundverschieden und nun mischt sich auch noch die beginnende Pubertät ein.

Kleine Eifersüchteleien wegen Hazels Brieffreundschaft mit einem Jungen und Daisys angeknackstes Ego sorgen für Streit und die offengelegten Geheimnisse vieler anderer Mitschülerinnen für weiteren Argwohn.

Der Kriminalfall konnte mich nicht vollständig überzeugen. Denn obwohl ausreichend Verdächtige und verschiedene (falsche) Fährten zu wildesten Spekulationen verführen, bleibt er oberflächlich und kann mit den Vorgängern nicht ganz mithalten.



Mit "Wells & Wong" hat Robin Stevens eine witzige und unterhaltsame Detektivreihe geschaffen: spannend, originell und mit viel Charme. Ein großartiges Lesevergnügen!

Und auch wenn der Fall dieses Mal nicht so fesselnd war wie die vorherigen, freue mich schon auf die nächsten Abenteuer der beiden jungen Damen!

Bisher sind neun Bände erschienen.


Fazit:

Der vierte Fall für die Internatsschülerinnen Daisy Wells und Hazel: interessant aber nicht außergewöhnlich.

Dafür liegt der Fokus auf den Beziehungen der Figuren, insbesondere der starken Protagonistinnen und ihrer Entwicklung.

Eine charmant-witzigen Jugend-Krimi-Reihe für Jung und Alt!



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Rezensiertes Buch: "Ein Fall für Wells & Wong: Feuerwerk mit Todesfolge" aus dem Jahr 2018

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