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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.09.2021

Drei Freunde

Betongold
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Die Leseprobe hatte mich (noch) nicht überzeugt, obwohl ich Tanja Weber mag, die auch unter dem Pseudonym Judith Arendt schreibt, z.B. die Helle Jespers-Krimi-Reihe.
Josef Frey, genannt Smokey, früher ...


Die Leseprobe hatte mich (noch) nicht überzeugt, obwohl ich Tanja Weber mag, die auch unter dem Pseudonym Judith Arendt schreibt, z.B. die Helle Jespers-Krimi-Reihe.
Josef Frey, genannt Smokey, früher Sepp, war Mordermittler bei der Polizei, doch seit fünf Jahren ist er nicht mehr dabei. Er leidet an Morbus Bechterew, einer unheilbaren Rückenkrankheit.
Mithilfe von Cannabis und endlosen Spaziergängen versucht er, seine Schmerzen zu lindern, als er seinen alten Freund Schani, der sich zuletzt als Immobilienhai einen Namen gemacht hat, tot in einer Baugrube auffindet.
Der Dritte im Bunde ist der Moni. (Matt)Hias, wie er richtig heißt. Er führt nach dem Tod seiner Frau allein die gemeinsame Kneipe weiter. Einmal Polizist, immer Polizist. Ein rätselhafter Fall. Und so begibt sich der Smokey auf die Suche nach der Wahrheit…
„Betongold“ ist ein Kriminalroman, der das Münchner Immobiliengeschäft thematisiert: Die Wohnung unterm Hintern wegziehen. Herausmodernisieren und umsetzen, luxussanieren und abreißen, größer und immer höher.
Die Geschichte kommt etwas behäbig daher mit besonderem Flair. Tanja Weber kann flüssig schreiben, ihr Roman ist ohne Anstrengung leicht lesbar. Interessant, aber nur leidlich spannend. Zum Schluss ist die Wahrheit immer banal.

Fazit: München-Krimi über drei Jugendfreunde. Interessant, aber nur leidlich spannend.

Veröffentlicht am 10.09.2021

Schmutziges Geheimnis

Waldeskälte
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Die Bände um Winter & Parkov von Martin Krüger haben mal mehr, mal weniger überzeugt. „Waldeskälte“ ist anders. Worum geht es?
Im fiktiven Eigerstal, einem kleinen Bergdorf in den Schweizer Alpen, verschwindet ...

Die Bände um Winter & Parkov von Martin Krüger haben mal mehr, mal weniger überzeugt. „Waldeskälte“ ist anders. Worum geht es?
Im fiktiven Eigerstal, einem kleinen Bergdorf in den Schweizer Alpen, verschwindet spurlos die 14-jährige Nora. Auf Bitten ihres Onkels Elias, den Valeria Ravelli von früher kennt, kehrt die Interpol-Agentin in ihr Heimatdorf zurück und übernimmt zusammen mit Leutnant Remo Birkner die Ermittlungen.
„Waldeskälte“ hat mich ein wenig an Monteperdido von Agustín Martínez erinnert. Auch hier spielt Eigerstal die eigentliche Hauptrolle, ein Dorf hoch oben in den Schweizer Alpen, im Schatten bedrohlicher Berge. Die Menschen leben seit Generationen in einer verschworenen Gemeinschaft. Fremden begegnen sie mit Misstrauen. Dennoch wurden vor einundzwanzig Jahren drei Mädchen verschleppt, zwei davon ermordet. Einzige Überlebende ist Valeria. Doch sie kann sich an nichts erinnern...
Martin Krüger hat seinen Thriller atmosphärisch düster inszeniert. Aber die Spannung fehlt. Die Geschichte plätschert so vor sich hin und nimmt erst am Ende Fahrt auf. Auch mit Valeria bin ich nicht wirklich warm geworden. Eine Interpol-Agentin, die sich wie eine Anfängerin anstellt. Gefreut habe ich mich über das Wiedersehen mit Parkov, der hier einen Cameo-Auftritt hat.

Fazit: Auftakt einer neuen Thriller-Reihe mit Mystery-Touch.

Veröffentlicht am 08.08.2021

Fluch und Segen zugleich?

Systemfehler
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Um es gleich vorwegzunehmen,„42 Grad“ von Wolf Harlander hatte mich begeistert, aber „Systemfehler“ vermochte mich nicht zu überzeugen.
Wir lernen Daniel Faber und seine Familie kennen. Er ist als IT-Experte ...


Um es gleich vorwegzunehmen,„42 Grad“ von Wolf Harlander hatte mich begeistert, aber „Systemfehler“ vermochte mich nicht zu überzeugen.
Wir lernen Daniel Faber und seine Familie kennen. Er ist als IT-Experte für eine Firma tätig, die Onlinespiele entwickelt. Sein Sohn scheint spielsüchtig zu sein. Daniels Schwester Claudia ist Ärztin, lebt in Hamburg und bekommt es mit einem Stromausfall zu tun.
Wieder geht es um ein brisantes Thema, das durchaus vorstellbar ist: In mehreren deutschen Städten kommt es zum digitalen Blackout des Internets, was verheerende Folgen für alle Bereiche des täglichen Lebens hat.
Daniel Faber gerät durch einen dummen Zufall ins Visier der Ermittler, er wird verdächtigt, für den Ausfall des Internets verantwortlich zu sein. Doch BND-Ermittler Nelson Carius glaubt nicht, dass ein Einzelner hinter dem Anschlag steckt.
Die Handlung erleben wird aus verschiedenen Perspektiven, im Mittelpunkt stehen Daniel mit seiner Familie und Carius, der mit seiner Arbeit beim BND ganz eigene Ziele verfolgt.
Keine E-Mails, keine Notrufe, kein Strom, kein Trinkwasser: Ein längerer Totalausfall des Internets könnte die Welt ins Chaos stürzen. Ein Schreckensszenario, das man sich nicht vorstellen mag und das doch so realistisch wirkt.
Leider kann sich die Spannung nicht halten, nach dem fesselnden Einstieg flacht sie im weiteren Verlauf ab. Der Autor verliert sich in Klischees. Auch die Figurenzeichnung ist wenig überzeugend.

Fazit: In 2 Tagen durchgesuchtet. Überzeugt hat mich der Thriller dennoch nicht.

Veröffentlicht am 31.07.2021

Was wäre, wenn?

Die letzte Wahl
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Um es gleich zu sagen, „Die letzte Wahl“, das Thrillerdebüt von Eric Sander, hat mich nicht überzeugt. Die Hauptfigur ist unsympathisch, ihre Handlungsweisen unglaubwürdig. Doch worum geht es?
Journalist ...

Um es gleich zu sagen, „Die letzte Wahl“, das Thrillerdebüt von Eric Sander, hat mich nicht überzeugt. Die Hauptfigur ist unsympathisch, ihre Handlungsweisen unglaubwürdig. Doch worum geht es?
Journalist Nicholas Moor macht mit seiner Tochter Urlaub im winterlichen Allgäu. Zufällig filmt er mit einer Drohne ein Geheimtreffen hochrangiger Mitglieder der rechtspopulistischen „Volkspartei“, die einen Staatsstreich plant. Natürlich hat die Security die Drohne bemerkt und so ist Moor wenig später Jäger und Gejagter zugleich...
Eric Sander ist ein Pseudonym des Journalisten Fabrice Braun. „Die letzte Wahl“ kommt wie ein amerikanischer Actionfilm daher: Hirn aus, Popcorn rein. Dabei hat der Autor eigentlich eine wichtige Botschaft: zunehmender Hass und Gewalt in der Gesellschaft, die Gefahr durch Rechtsextremisten und der Einfluss der Sozialen Medien.
Aber Nicholas Moor ist ein Unsympath. Er bringt nicht nur sich, sondern auch andere in Gefahr, nimmt sogar den Tod unschuldiger Menschen billigend in Kauf. Gut gefallen hat mir dagegen, dass der Thriller Fake News und Social Bots thematisiert. Denn da sehe ich die wirkliche Gefahr für die nächste Bundestagswahl.

Fazit: Perfektes Lesefutter für Verschwörungstheoretiker mit einem mega unsympathischen Protagonisten.

Veröffentlicht am 03.06.2021

Neu und gesund?

Medical Cuisine
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„Medical Cuisine“, davon hatte ich noch nie gehört. Aber ist es nicht das, was ich ohnehin koche, wenig Fleisch, viel Gemüse? Meine Erwartungen waren hoch, doch ich wurde enttäuscht.
Das Buch ist hochwertig ...

„Medical Cuisine“, davon hatte ich noch nie gehört. Aber ist es nicht das, was ich ohnehin koche, wenig Fleisch, viel Gemüse? Meine Erwartungen waren hoch, doch ich wurde enttäuscht.
Das Buch ist hochwertig gemacht, mit vielen tollen Fotos. Einer gut verständlichen Einleitung, unter anderem, was bedeutet Medical Cuisine und was nicht, folgen die Rezepte. Diese gliedern sich in drei Teile:
- Salate, Suppen, Vorspeisen
- Hauptgerichte
- Süßes
Die Rezepte sind übersichtlich auf 2 Seiten ‚angerichtet‘: auf der einen Seite ein Foto, auf der anderen Zutatenliste und Kochanleitung. Die Rezepte sind für 4 Personen und bestehen aus 4 Arbeitsschritten.
In der Regel gibt es bei den Rezepten zwei Varianten: die klassische und eine alternative fleischlose. Hier wird das Fleisch zum Beispiel durch Tofu oder Linsen ersetzt. Ich esse wenig Fleisch, weil es mir einfach nicht schmeckt. Aber Räuchertofu und Linsen mag ich eben auch nicht. Zudem ist viel Knoblauch im Spiel. Das ist nichts für mich…
Last but not least sind viele Gerichte eher deftig kräftig: Bratkartoffeln, Spaghetti Bolognese etc. Ja klar, dazu gibt es dann auch eine alternative vegetarische Variante. Aber, siehe oben!
Das eine oder andere Rezept werde ich sicher mal nachkochen, beispielsweise die gebackenen Falafeln (Seite 155) und die Garnelen-Hühnchen-Klopse (Seite 193), die Alternative zu Königsberger Klopse. Aber im Großen und Ganzen bin ich enttäuscht.

Fazit: Ein aufwändiges Buch, das meine Erwartungen nicht erfüllen konnte.