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Veröffentlicht am 29.10.2021

Starke Geschichte zum Miträtseln mit spannenden Momenten und einer dermaßen konstruierten Auflösung, dass ich kurz echt unzufrieden war

Shelter
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Auf einer Party entwickeln Benny und seine Freund:innen diese abstruse Idee. Sie spinnen sich eine völlig absurde Verschwörungstheorie zusammen, die sie in die Welt setzen wollen. Sie gehen dabei sehr ...

Auf einer Party entwickeln Benny und seine Freund:innen diese abstruse Idee. Sie spinnen sich eine völlig absurde Verschwörungstheorie zusammen, die sie in die Welt setzen wollen. Sie gehen dabei sehr effektiv und nach einem gut durchdachten Plan vor und ihre Arbeit trägt schon sehr bald Früchte. Die Verschwörung macht die Runde, es finden sich Anhänger:innen und sie entwickelt so langsam ein Eigenleben, das eine gefährliche Richtung einschlägt. Das alles scheint der Gruppe langsam zu entgleiten und plötzlich sind sie selbst Ziel und Opfer der Verschwörungstheorie.

Die Prämisse, die dem Buch zugrunde liegt, ist so spannend!! Was die Gruppe da ins Rollen gebracht hat, ist echt interessant und ich war gespannt, wie sich die Geschichte entwickeln würde. Völlig unreflektiert und ohne wirklich über die Konsequenzen nachzudenken, die eben auch einfach nicht ganz absehbar waren, setzen sie eine Idee in die Welt, die sich langsam in den Köpfen einiger weniger Menschen festsetzt. Aber einige wenige reichen eben oft schon aus, damit die Welt brennt…

Der Verlauf der Geschichte erinnerte mich ein wenig an die Welle. Ein Experiment, dass irgendwie plötzlich total ernst und dann zum Selbstläufer wird. Aber natürlich ganz anders und neu.

Die Charaktere und die Dynamik innerhalb der Gruppe fand ich sehr authentisch und realitätsnah. Allgemein, wie die Geschichte verlief, wie die Verschwörung sich verbreitete, wie in den Sozialen Medien, aber auch außerhalb darauf reagiert wurde. Das hätte alles genauso in Wirklichkeit passieren können. Ist es vermutlich auch schon – da hat die Autorin auch einfach gut recherchiert. Als ein weiterer Charakter plötzlich auftauchte und die Handlung ganz schön aufmischte, wurde es richtig spannend.

Durch den ansteigenden Verfolgungswahn in Kombination mit der Tatsächlichen Bedrohung bekam das Buch eine teilweise schwer auszuhaltende Spannung :D Ich musste mehrmals die Luft anhalten, weil wieder irgendwer irgendwo auftaucht und wieder war da jemand, dem man nicht trauen kann. Was ist Zufall und Paranoia und was ist die wirkliche Gefahr?

Die Autorin hat viele (falsche) Fährten gelegt, hat uns als Lesende miträtseln und mitfiebern lassen. Das hat so viel Spaß gemacht. Die Dynamik veränderte sich immer wieder. Es kamen neue Spielfiguren und Hinweise dazu, andere wurden widerlegt, ich war regelrecht außer Atem und absolut in der Geschichte gefangen. Auf die Auflösung war ich dermaßen gespannt.

Tja. Und dann kam die Auflösung. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie enttäuscht ich war. All das Rumrätseln, all die Hinweise und Verknüpfungen, die ich mir in meinem Kopf zusammengesponnen habe, verrauchen einfach so für eine Erklärung, auf die niemals irgendwer hätte kommen können, weil sie absolut an den Haaren herbeigezogen ist. Wie sich alles andere dann noch entwickelt hat, hat mich ehrlich gesagt kaum noch interessiert. Ich war einfach echt enttäuscht.

Die Enttäuschung kam natürlich von der extrem hohen Begeisterung, die ich bis dahin verspürt hatte. Aber ich kann mir nicht helfen. Das hat mir beinah das ganze Lesevergnügen vermasselt.

Außerdem fand ich es auch ein bisschen übertrieben, wie in diesem Buch über Menschen geurteilt wurde, die beispielsweise der Esoterik anhängig sind oder eben über andere Andersdenkende. Die Botschaft find ich schon auch richtig, aber ein bisschen differenzierte hätte man die Sache schon angehen dürfen. Einfach davon auszugehen, dass eine bestimmte Gruppe von Menschen eben super leichtgläubig und irgendwie bescheuert ist, das ist nicht fair und auch einfach nicht wahr. Ich könnte mir vorstellen, dass sich einige Personen beim Lesen vielleicht angegriffen fühlen könnten.

Insgesamt war ich vom Großteil des Buches absolut begeistert. Das Ende war nur sehr ernüchternd und ich habe das Buch mit keinem guten Gefühl zugeklappt. Deswegen schwanke ich zwischen 3 und 4 Sternen.

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Veröffentlicht am 22.10.2021

Frecher Schreibstil mit bissigem Sarkasmus und sehr dunklem Humor. Teils so direkt, dass es mir die Schamesröte ins Gesicht getrieben hat :D

The Witch Queen. Entfesselte Magie
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Als die junge Hexe Enju während ihres Heimwegs von der Arbeit an einem Club vorbeikommt, in dem ein furchtbares Gemetzel stattgefunden haben muss, gerät sie in einen Kampf mit dem mutmaßlichen Täter. Sie ...

Als die junge Hexe Enju während ihres Heimwegs von der Arbeit an einem Club vorbeikommt, in dem ein furchtbares Gemetzel stattgefunden haben muss, gerät sie in einen Kampf mit dem mutmaßlichen Täter. Sie glaubt, mit diesem Mann den Verantwortlichen gefunden zu haben, der für diese Blutbad verantwortlich ist. Doch anstatt für ihren aufopferungsvollen Einsatz Anerkennung und Lob zu bekommen, steht sie plötzlich selbst im Verdacht, diese und noch weitere furchtbare Gräueltaten begangen zu haben. Nun sieht sie sich der Situation gegenüber, innerhalb weniger Tage ihre Unschuld beweisen zu müssen.

Während die allermeisten Rezensionen vom Cover schwärmen, konnte ich mich dafür gar nicht begeistern. Die vielen positiven Stimmen zum Buch, haben mich aber dann doch noch danach greifen lassen.

Es handelt sich um ein seichtes, aber auch sehr unterhaltsames Lesevergnügen. Der Schreibstil ist super, leicht zu lesen, nahbar und mit einem sehr trockenen Humor. Teilweise wurde die Sprache etwas derb, was aber ganz gut gepasst hat.

Die Geschichte zeichnet sich nicht unbedingt durch ihre vielen überraschenden Wendungen oder eine aufregende Spannungskurve aus. Sie wird sehr geradlinig erzählt und man weiß eigentlich ziemlich früh, worauf alles hinausläuft. Die große Stärke des Buches sind eher die Charaktere und der humorvolle Erzählstil. Nicht selten musste ich lachen oder hatte ein Grinsen im Gesicht. Enju ist schon ein sehr spezielles Persönchen ^^

Sie ist tough und weiß, was sie will und was sie nicht will. Bei ihr weiß man eigentlich immer woran man ist, sie nimmt kein Blatt vor den Mund (obwohl ich mir das manchmal gewünscht hätte :D)

Das Love-Interest hat mich nicht so überzeugt. Das war so roh und die Entwicklung hin zur Romance war überhaupt nicht glaubwürdig für mich. Es gab da einen richtig merkwürdigen Moment, der mich voll irritiert hat. Es ging um einen Fluch und die Art, wie er gebrochen werden musste. Ähm. Das war unangenehm und irgendwie deplatziert und ich hab mich auch ein bisschen fremdgeschämt. Hilfe :D das war so komisch. Aber ich habs gut überstanden 😅

Dafür, dass es als Jugendbuch geführt wird, ist mir das Buch zu sexlastig und viel zu blutig. Ich hatte damit nicht gerechnet, auch wegen der Brutalität und Unverblümtheit mancher Szenen. Aber es hat gut funktioniert. Hätte ich nicht gebraucht, hat mich aber auch nicht gestört. Vielleicht ist es eher was für ältere Jugendliche.

Am Ende bleibt die Autorin den Lesenden einige Antworten schuldig, aber ansonsten fand ich es rund. Die Geschichte hat Spaß gemacht, ist anders und vor allem der humorvolle Schreibstil hat mich überzeugt. Bei der Story selber gibt es sicherlich noch Luft nach oben, nichtsdestotrotz würde ich das Buch weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 04.10.2021

Kommt leider nicht an den Vorgängerband ran

One True Queen, Band 2: Aus Schatten geschmiedet (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)
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Nachdem Mailin der Übergang in ihre Welt knapp gelungen ist, fühlt sie sich dort aber irgendwie nicht mehr zuhause. Sie will zurück nach Lyaskye, zurück zu Liam, hier in dieser Welt gibt es nichts mehr ...

Nachdem Mailin der Übergang in ihre Welt knapp gelungen ist, fühlt sie sich dort aber irgendwie nicht mehr zuhause. Sie will zurück nach Lyaskye, zurück zu Liam, hier in dieser Welt gibt es nichts mehr für sie. Aber Lyaskye hat kein langes Leben für ihre Königinnen vorgesehen und so braucht sie nicht nur einen Plan für ihre Rückkehr nach Lyaskye, sondern auch dafür, ihre Krone abzugeben und trotzdem eine Königin für die Menschen dort zu finden, damit die Herrschaft des skrupellosen Königs Cassian ein für alle mal endet.

Nachdem mich der erste Teil so begeistert hat, hatte ich schon recht hohe Erwartungen an den zweiten Band. Die wurden leider nicht ganz erfüllt… Der Einstieg ins Buch war erstmal eine Enttäuschung für mich, weil es mit einem Umstand beginnt, der irgendwie die ganzen Geschehnisse des ersten Bands nichtig machte. Es fühlte sich an, als sei alles umsonst gewesen. Da ich voller Vorfreude dieses Buch gestartet habe, waren die ersten Seiten irgendwie ernüchternd... So wollte ich das alles nicht :D

Der erste Teil des Buches beschäftigt sich damit, wie Mailin wieder zurück nach Lyaskye kommen kann. Irgendwie gestaltete sich dieser Teil etwas zäh, es passierte recht wenig, wo doch sowieso klar war, dass sie einen Weg zurückfinden würde.

Nichtsdestotrotz war das Abenteuer in Lyaskye selbst wieder richtig spannend. Das World-Building finde ich nach wie vor sehr gelungen und ich habe, einiger Längen zum Trotz, immer wieder mit den Figuren mitfiebern können. Dieser Teil ist sehr viel gewaltvoller und blutiger als sein Vorgänger, was allerdings nicht unbedingt zu einer Erhöhung der Spannung geführt hat.

Insgesamt hat mir der rote Faden gefehlt. Wo Mailin im ersten Teil ein klares Ziel und einen klaren Weg verfolgt hat, war in diesem Buch nicht zu erkennen, wo Mailin überhaupt hinwill. Sie will in Lyaskye und bei Liam sein. Alles andere hat sich so ergeben. Es wurde auf die Umstände reagiert und kaum Initiative ergriffen. Das sorgte letztendlich für die Längen und dafür, dass mich die Geschichte hin und wieder verloren hat.

Nathaniels Figur bekommt eine größere Bedeutung, doch trotzdem bekommt er am Ende nur wenig Raum für seine Geschichte und seine Charakterentwicklung, obwohl Vieles in dem einen oder anderen Nebensatz angedeutet wurde.

Da ich Liam und Mailin als Paar im ersten Buch schon gern mochte, habe ich sehr auf ein Happy-End für die beiden hingefiebert. Leider entwickelten sie sich weder als Paar noch als Figuren großartig weiter. Der Fokus lag einfach an anderen Stellen.

Das Finale war wirklich aufregend und hat nochmal alles an Spannung rausgeholt, was auf den ersten Seiten vielleicht ein bisschen gefehlt hat und sorgte nochmal für viel Nervenkitzel. Die Auflösung kam unerwartet und wirkte aussichtslos. Das Happy-End für Mailin und Liam rückte in weite Ferne. Das führte zu einem Ende, dass mir überhaupt nicht gefallen hat. Die letzten Seiten waren zwar notwendig, weil irgendwie musste dieses Dilemma ja noch gelöst werden, aber die Lösung hat mir nicht gefallen. Es sollte wohl was Ausgefallenes und Unvorhersehbares sein, aber etwas Offensichtlicheres und dafür Authentischeres hätte ich besser gefunden. Das Ende war doof.

Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten, war spannend und voller kreativer Ideen. An den ersten Teil kommt es aber nicht ran, was schade ist, denn das Potential war definitiv da. Kein ganz runder Abschluss der Dilogie, aber trotzdem unterhaltsam.

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Veröffentlicht am 02.10.2021

Wenn Wünsche wahr werden

FederLeicht 4. Wie Schatten im Licht
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Eliza hat den Abschluss in der Tasche und beginnt nun mit ihrem Studium. Eigentlich ist sie fest entschlossen, nichts mehr mit Cassian und der Elfenwelt zu tun haben zu wollen, aber eine Einladung der ...

Eliza hat den Abschluss in der Tasche und beginnt nun mit ihrem Studium. Eigentlich ist sie fest entschlossen, nichts mehr mit Cassian und der Elfenwelt zu tun haben zu wollen, aber eine Einladung der Elfenkönigin kann man einfach nicht ausschlagen. Kaum hat sie das Fest der Elfen betreten, landet sie auch schon in ihrem nächsten Abenteuer. Eliza und ihre Freund:innen finden sich in einem merkwürdigen Haus wieder, in dem seltsame Dinge vor sich gehen. Als klar wird, dass dieser Ort gefährlich ist, versucht Eliza mit allen Kräften, wieder zurück nachhause zu kommen. Die Zeit ist knapp und der Weg zurück erfordert viele Opfer…

Es ist schon eine Weile her, dass ich Band drei gelesen habe, trotzdem hab ich schnell in die Geschichte reingefunden. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und etwas kindlich. Man merkt, dass Marahs Schreibstil in ihren neueren Büchern erwachsener geworden ist. Zur FederLeicht Reihe passt der Stil aber wunderbar.

Eliza hat sich nicht besonders verändert. Dass sie jetzt studieren geht passt irgendwie nicht so richtig in mein Bild von ihr. Sie ist noch sehr kindlich und verhält sich wie ein trotziger Teenager. Mit 18 ist man natürlich nicht plötzlich erwachsen, aber eine Studentin habe ich in ihrem Verhalten trotzdem noch nicht gesehen. Ein FSJ oder ein Auslandsjahr hätte ihrer persönlichen Entwicklung sicher gut getan, bevor sie ein Studium beginnt :D Eliza ist eine unglaublich nervige Protagonistin... Sie verhält sich so oft so dumm :D aaah!! Manchmal hab ich es kaum mit ihr ausgehalten...

Im Gegensatz dazu, hat sich Cassian um 180 Grad gedreht. Er verhält sich plötzlich ganz anders und es kam mir so vor, als sei er eine andere Person... Dieses Hin und Her von Eliza und Cassian zieht sich inzwischen schon enorm in die Länge. Cassian hat sich inzwischen auch eingestanden, dass er in Eliza verliebt ist. Aber Eliza stellt sich quer. Und dann stellt er sich quer. Und am Ende will man nur, dass die beiden sich mal zusammenraffen, aber sie stellen sich lieber quer :D

Die Geschehnisse waren verwirrend und spannend. Es stellte sich die Frage, ob Eliza verrückt geworden ist oder all ihre Freunde. Als die Geschichte so richtig in Fahrt gekommen ist, wurde es wirklich aufregend.

Die Idee in diesem Band hat mir besonders gut gefallen. Die Prämisse war spannend und ich war neugierig, wie Eliza, das Problem lösen wird. Sie hat außerdem eine Verbündete, mit der ich nicht gerechnet hatte. Das hat dem Ganzen nochmal frischen Wind gegeben.

Das Ende hat mich sprachlos zurückgelassen. Echt düster und aussichtslos. Der Schluss hat bei mir den dringenden Wunsch ausgelöst, dass sich das alles bald ins Positive wendet. Ich freue mich auf die Folgebände und hoffe auf eine Weiterentwicklung von Elizas Charakter und darauf, dass sie und Cassian sich endlich mal raffen :D

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Veröffentlicht am 11.09.2021

Von Menschen und Monstern

Monsters of Verity (Band 1) - Dieses wilde, wilde Lied
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Verity City hat zwei Seiten. Eine helle und vermeidlich sichere und eine dunkle, gefährliche Seite. Es ist eine Stadt der Monster und der Kämpfe, beherrscht von einem Mann, dessen Macht willkürlich und ...

Verity City hat zwei Seiten. Eine helle und vermeidlich sichere und eine dunkle, gefährliche Seite. Es ist eine Stadt der Monster und der Kämpfe, beherrscht von einem Mann, dessen Macht willkürlich und unermesslich erscheint. Wer genug bezahlt, steht unter seinem Schutz. Zurzeit gibt es einen Waffenstillstand, aber er ist brüchig und nicht jeder möchte den Frieden aufrechterhalten. August und Kate sind in dieser Welt eigentlich Feinde, doch als sie gemeinsam fliehen müssen, erkennen sie, dass die Welt nicht nur schwarz und weiß ist, nicht einfach in Gut und Böse aufgeteilt werden kann und dass die Grenzen immer mehr verschwimmen.

Was für eine faszinierende Idee! Monster entstehen in der Folge von Gewalttaten. Und je schlimmer die Tat, desto furchterregender die Monster. Die Welt, die die Autorin aufgebaut hat, hat mich echt begeistert.

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir immer sehr gut, so auch dieses Mal. Die Atmosphäre war düster und man wurde schnell in die Geschichte hineingezogen. Es wird abwechselnd aus der Perspektive von Kate und August erzählt, die erst mit ihren eigenen Erzählsträngen beginnen und dann geschickt ineinander verwoben werden.

Leider konnte ich mit den beiden Hauptfiguren nicht so viel anfangen. Ich weiß nicht genau, woran es lag. Es hat irgendwas gefehlt. Im Vergleich zu ihren anderen Büchern, waren diese Charaktere weniger gut ausgearbeitet und ich hab einfach keine Connection zu ihnen gekriegt.

Kate ist engstirnig, tut so, als sei sie stark und sie hatte einfach keine Wärme, war eiskalt und eigentlich handelte sie nur aus dem einen Motiv heraus: ihrem Vater zu gefallen. Ich fand sie nicht echt mit ihrer vorgespielten Coolness und ihrer „Mir-ist-alle-egal“-Einstellung. Sie ist eigentlich eine gewissenlose Kriminelle, der niemand etwas anhaben kann, weil sie einen einflussreichen Vater hat, dessen Liebe und Anerkennung sie sich so dringend wünscht.

August ist ein bisschen das Gegenteil von Kate. Er ist ein „Monster“ und trägt aber so viel mehr „Menschliches“ in sich als die meisten Menschen in dieser Geschichte. Das ist wohl auch eine der Botschaften. Die Autorin beschäftigt sich mit Ethik und Moral, mit der Frage nach Gut und Böse und danach, was einen menschlich macht. Wäre August nicht so eine blasse Figur, hätte ich ihn vermutlich richtig gerne gemocht. Aber was Kate zu viel hatte, war bei August irgendwie zu wenig.

Die Dynamik zwischen den Charakteren hat mir allerdings sehr gut gefallen. Es findet eine echte Entwicklung auf beiden Seiten in verschiedene Richtungen statt. Und die obligatorische Romanze bleibt aus. Es war spannend zu beobachten, was sich aus der Feindschaft der beiden entwickelte.

Die Handlung brauchte mal wieder ewig, bis sie an Fahrt aufnahm. Insgesamt ging es nur schleppend voran und es passierte so lange und so oft einfach nichts. Erst nach hinten raus wurde es spannend und ich konnte erst im letzten Drittel wirklich mitfiebern. Rückblickend war der lange Aufbau der Geschichte dann schlüssig und auch notwendig, ein bisschen aufregender hätte er aber schon gestaltet werden können.

Meine Erwartungen an das Buch waren sehr hoch, denn ich liebe die Bücher der Autorin. Dieses Werk kam meines Erachtens nicht an Schwabs andere Bücher heran. Die Idee und das World-Building haben mir richtig gut gefallen. Es fehlte aber ein bisschen an Tiefgang und Charme, was die Geschichten der Autorin sonst so außergewöhnlich macht. Ob ich die Fortsetzung lesen werde, weiß ich noch nicht.

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