Vom Ehrgeiz zerfressen
Anna ist Schauspielerin, und bekommt endlich die Chance ihres Lebens – eine Hauptrolle in einem fantastischen neuen Theaterstück. Epica ist neu und anders, ein Spiel aus Licht und Schatten beginnt, und ...
Anna ist Schauspielerin, und bekommt endlich die Chance ihres Lebens – eine Hauptrolle in einem fantastischen neuen Theaterstück. Epica ist neu und anders, ein Spiel aus Licht und Schatten beginnt, und tritt in die Fußstapfen von Goethes Faust. Schon bald verliert sich Anna in ihrem Ehrgeiz und ihrer Beziehung zu dem Mephisto-Darsteller, der sie in einen unheimlichen Bann zu ziehen scheint.
Anna erzählt ihre Geschichte aus der Ich-Perspektive und damit bekommt man einen sehr guten Einblick in ihre Gefühlswelt. Die Kapitel bilden einen Countdown bis zur Premiere des Musicals Epica, wodurch man sehr gut spürt, wie der Druck und die Spannung immer weiter steigen. Von Anfang an stand für mich schnell fest, dass mir Anna sehr unsympathisch ist. Sie ist krankhaft ehrgeizig und auch ihre Moralvorstellungen lassen manchmal definitiv zu wünschen übrig. Ich konnte ihre Handlungen zwar irgendwie nachvollziehen, aber gutheißen konnte ich sie meist nicht und hätte selbst ganz anders gehandelt. Dennoch war ihre Geschichte spannend zu lesen, wenn auch etwas verwirrend.
In dieser Geschichte steht eindeutig Anna im Mittelpunkt, aber es gibt auch noch ein paar andere Charaktere, die für die Handlung besonders wichtig sind. Unter anderem Annas Chef, den ich wirklich furchtbar fand, und natürlich den faszinierenden Mephisto-Darsteller Arjen. Er zieht Anna in seinen Bann und somit auch den Leser.
Besonders gut gefallen hat mir, dass man Annas Veränderungen sehr gut nachvollziehen und verfolgen konnte. Wie sie immer mehr ihrem Ehrgeiz und dem Druck verfällt, der auf ihr lastet. Wie sich ihre Beziehungen zu ihren Mitmenschen verändern. Die Spannung baut sich dabei im Verlauf der Geschichte immer weiter auf, und hat mich beim Lesen schon fasziniert. Das Ende fand ich dann ein bisschen enttäuschend und vor allem verwirrend, aber vielleicht habe ich es auch einfach nicht richtig verstanden.
Fazit
“Die Sterblichkeit der Seele“ erzählt eine faszinierende Geschichte über Ehrgeiz, Gefühle und den Preis, den man manchmal für seinen Erfolg zahlen muss. Obwohl ich die Protagonistin mehr als unsympathisch fand, war es spannend, ihre Geschichte zu verfolgen und sich zwischen Licht und Schatten zu verlieren.