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Veröffentlicht am 18.11.2021

Zu viel des Guten

Goldenes Gift
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Goldenes Gift
Autor: Tom Hillenbrand
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
Erschienen: 2021

Inhalt
Xavier Kieffer, Besitzer des Restaurants „Deux Eglises“ in der Stadt Luxemburg, bezieht von einem Stadtimker einen ...

Goldenes Gift
Autor: Tom Hillenbrand
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
Erschienen: 2021

Inhalt
Xavier Kieffer, Besitzer des Restaurants „Deux Eglises“ in der Stadt Luxemburg, bezieht von einem Stadtimker einen speziell für ihn produzierten Honig. Als dieser Imker tot aufgefunden wird, wird er von Kommisärin Lobato zu den Erstermittlungen vor Ort hinzugezogen, da es Zweifel an einem Unfalltod gibt. Zeitgleich stößt Xaviers Freundin Valerie Gabin auf ein mysteriöses Ereignis in Kalifornien, das auch mit der Honigproduktion in Zusammenhang zu stehen scheint. Ein Netz an Intrigen, Korruption, Vertuschung und Skandalen beginnt sich um Xavier und Valerie in der Folge immer dichter zu spinnen.

Meine Meinung
Dem Autor Tom Hillenbrand ist mit seinem Krimi „Goldenes Gift“ ein spannender und dichter Roman gelungen, der allerdings an Spekulationen, Handlungssträngen und Wendungen überfrachtet ist. Die Kapitel verleiteten mich durch ihre überschaubare Länge dazu, meist länger zu lesen als geplant war, weil ich noch schnell den Fortgang der Geschichte wissen wollte. Das Ende war ein regelrechter Showdown und konnte den Großteil der losen Fäden miteinander verknüpfen.
Die Charaktere werden detailreich beschrieben, wobei ich aber die Figur der Valerie Gabin als etwas überdreht empfunden habe. Sie ließ keine Verfolgungsjagd aus und konnte mit fast schon übermenschlichen Kräften gefährlichste Situationen meistern. Hätte sie über eine Spezialausbildung als z. B. Geheimagentin verfügt, wäre das noch glaubwürdig gewesen, doch als Journalistin gehört dieses Verhalten eigentlich nicht zur Ausbildung und zum Berufsbild.
Die Dialoge zwischen Xavier und seinem Restaurantstammkunden Pekka Vatanen ließen mich immer wieder schmunzeln, obwohl Vatanen ein ernstes Alkoholproblem zu haben scheint. Und wenn wir schon bei Süchten sind: Ich fand das Thema „Rauchen“ im Krimi auch zu breitgetreten.
Was mir gut gefiel, war der Schauplatz Luxemburg. Ich kenne die Stadt zwar nicht persönlich, doch konnte ich mir aufgrund der Schilderungen ein recht eindrückliches Bild derselben machen und bekam auch Lust, sie selbst einmal zu erkunden.
Über Bienen und ihre Betreuung, über Honig und dessen Erzeugung und Verfälschung wurde eine Menge an Informationen im Buch vermittelt, wobei ich mich da noch mit eigenen Recherchen schlau machen muss, was schriftstellerische Fiktion und was Realität ist.

Fazit
Ein dichter Krimi mit luxemburgischen Lokalkolorit, der durch vielfache Handlungsstränge und Wendungen zwar spannend bis zum fulminanten Schluss bleibt, aber mancherorts überfrachtet wirkt. Für mich war es stellenweise einfach „too much“. Daher 3 von 5 Sternen von mir für „Goldenes Gift“.

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Veröffentlicht am 11.09.2021

Mäßig spannend

Mörderische Côte d'Azur
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Hörbuch.
Die durchaus angenehme Erzählstimme konnte leider nicht über relativ langatmige Abschnitte hinwegtrösten. Der Krimi hörte sich etwas mühsam an. Auch die Lösung des Falles konnte mich nicht so ...

Hörbuch.
Die durchaus angenehme Erzählstimme konnte leider nicht über relativ langatmige Abschnitte hinwegtrösten. Der Krimi hörte sich etwas mühsam an. Auch die Lösung des Falles konnte mich nicht so recht überzeugen.
Was mir gut gefallen hat, ist die detaillierte Beschreibung der Umgebung, die ich sehr gut vor meinem inneren Auge wiederauferstehen lassen konnte, zumal ich Cannes und die genannten Orte an der Cote d´Azur kenne.

Insgesamt nicht schlecht für ein Erstlingswerk, aber auch nicht so ganz überzeugend.

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Veröffentlicht am 26.08.2021

Sehr persönlicher Reisebericht

10 Tage im Herzen der Ferne
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10 Tage im Herzen der Ferne
Autor: Nico Mateew
Erschienen: 2021
Inhalt
Der Autor Nico Mateew stellt im 1. Teil des Buches seine Beweggründe für eine Auszeit in der Fremde vor. Im 2. Teil des Buches nimmt ...

10 Tage im Herzen der Ferne
Autor: Nico Mateew
Erschienen: 2021
Inhalt
Der Autor Nico Mateew stellt im 1. Teil des Buches seine Beweggründe für eine Auszeit in der Fremde vor. Im 2. Teil des Buches nimmt er die Lesenden auf eine zweiwöchige Filmdrehreise mit nach Albanien, wo er vor allem rund um das Thema des gemeinsamen Kochens Berichte von Begegnungen mit den Menschen in diesem Mittelmeerland vorstellt.
Meine Meinung
Der Autor gibt mit sehr persönlichen Ansichten und Einsichten viel von sich preis und das finde ich sehr ehrlich und auch mutig. Allerdings fehlt dem Erstlingswerk des Autors ein wenig der Schwung, wenn es darum geht, aus den einzelnen, sicherlich sehr interessanten und bereichernden Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen Albaniens, eine zusammenhängende Geschichte zu erstellen. Die einzelnen Begebenheiten bleiben einzeln stehen und es ist mehr eine Sammlung netter, und auch bewegender, Einzelgeschichten als ein Roman. Teilweise waren für meinen Geschmack Abschnitte zu mystisch beschrieben, aber das mag daran liegen, dass ich ein sehr rationaler Mensch bin.
Meiner Ansicht nach konnte sich der Autor mitunter nicht gewissen Stereotypen entziehen, die zum Land Albanien nach wie vor in den Köpfen der Menschen verankert sind. Er wollte mit einem straffen Zeitplan diese Reise herunterspulen und wenn er auf Planänderungen stieß, war er mehrmals geneigt, diese auf relativ verkürzte Erklärungsansätze zurückzuführen.
Das Cover ist sehr ansprechend gestaltet und zieht durch die Kombination von ausgefallener Architektur mit Naturlandschaft sicher die Blicke auf sich.
Ich glaube, dass Nico Mateew aufgrund seiner nicht als befriedigend erlebten beruflichen Situation das Bedürfnis hatte, die eingefahrenen Wege zu verlassen und dass er sich mit diesem Buch seinen Herzenswunsch, etwas zu schaffen, das Sinn macht, Bestand hat und auf das seine Kinder stolz sein können, erfüllt hat.
Fazit
„10 Tage im Herzen der Ferne“ ist ein nettes Büchlein, welches einen sehr persönlichen Reisebericht des Autors Nico Mateew über ein wenig bekanntes Land Europas wiedergibt.


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Veröffentlicht am 24.08.2021

Krimi mit viel Lokalkolorit der Kanaren

Dünenzorn
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Dünenzorn

Autorin: Edith Kneifl

Erschienen: 2021

Verlag: Haymon tb

Inhalt

Laura Mars, eine Modedesignerin aus Wien, soll ihrem Vater Mischa, den sie seit Jahren nicht mehr persönlich gesehen hat und ...

Dünenzorn

Autorin: Edith Kneifl

Erschienen: 2021

Verlag: Haymon tb

Inhalt

Laura Mars, eine Modedesignerin aus Wien, soll ihrem Vater Mischa, den sie seit Jahren nicht mehr persönlich gesehen hat und der auf den Kanaren lebt, zur Seite stehen, nachdem seine zweite Ehefrau Ramona allem Anschein nach entführt wurde. Obwohl Laura der Stiefmutter Ramona nicht sehr nahesteht, versucht sie gemeinsam mit Mischas Anwalt und später zusätzlich mit einem Privatdetektiv, die verschwundene Ramona wiederzufinden. Doch Laura wird nicht nur mit dem Verschwinden Ramonas belastet: es passieren weitere Morde.

Meine Meinung

Edith Kneifl beschreibt die Kanaren und ihre Hauptinseln sehr detailreich und wertet mit einigen historischen, geographischen und botanischen Informationen den Roman auf, sodass ich vor meinem geistigen Auge die Gegend sehr gut auferstehen lassen konnte. Auch das Cover trägt dazu bei, sich die Landschaft vorstellen zu können. Eine Aufnahme des Meeres mit steil aufragenden Felsen, schwarzem Strand, Himmel und einigen Wolken ließ mich bereits in die Szenerie der Inseln eintauchen.

Es gelingt der Autorin den Spannungsbogen bis zum Schluss aufrecht zu erhalten, auch wenn es mitunter durch Schilderungen wie z. B. Shoppingtouren, oder Caféhausbesuche, welche die Geschichte nicht unbedingt vorantreiben, ein paar Längen für mich zu überwinden galt.

Die Auflösung des Krimis fand ich gut gelungen, da sie zwar unerwartet, aber doch schlüssig ist. Was mir persönlich nicht so gut gefallen hat, ist die recht dominante Rolle, die der Alkoholkonsum in der Geschichte spielt. Auch für Personen, die traumatische sexuelle Erfahrungen gemacht haben, ist dieser Krimi nicht empfehlenswert, wie auch eine Triggerwarnung (leider erst) am Ende des Buches anzeigt.

Bei der Hauptfigur der Laura Mars bin ich mir nicht sicher, ob sie mir gefällt oder nicht. Mit ihr wurde ich nicht so warm. Ich wusste nicht recht, was ich von ihr und ihrer Art halten soll. Sie ist einerseits recht darauf erpicht, den Entführungsfall zu lösen, andererseits kann sie Ramona gar nicht so wirklich gut leiden. Geht es ihr mehr um die Anerkennung ihres Vaters oder ist es eher Abenteuerlust, die sie antreibt?

Die anderen Protagonisten werden recht authentisch charakterisiert und ich konnte in den meisten Fällen eine Zuordnung für mich selbst erstellen, ob sie zu den „Guten“ oder „Bösen“ zu zählen sind, was ich persönlich bei Krimis ganz gerne mag. Auch die Verwendung typisch österreichischer Ausdrücke in den Dialogen, um dem Ganzen mehr Echtheit zu verleihen, da ja einige Protagonisten österreichstämmig sind, finde ich gut gelungen.

Fazit

Wer einen Krimi mit viel Lokalkolorit der Kanaren sucht, ist mit „Dünenzorn“ gut beraten.

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Veröffentlicht am 27.12.2022

Morden und kuren in Zeiten der Coronapandemie

Mord im Kurhotel
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Mord im Kurhotel

Autorin: Anna Grue

Übersetzer: Roland Hoffmann

Verlag: SAGA Egmont

Erschienen: 2022

Meine Meinung

Am Ende des Buches angelangt, kann ich für mich resümieren: Ich habe schon schlechtere, ...

Mord im Kurhotel

Autorin:
Anna Grue

Übersetzer: Roland Hoffmann

Verlag: SAGA Egmont

Erschienen: 2022

Meine Meinung

Am Ende des Buches angelangt, kann ich für mich resümieren: Ich habe schon schlechtere, aber auch weit bessere Krimis gelesen.

Die Krimihandlung an und für sich war gut eingefädelt und mit einigen falschen Fährten ansprechend konstruiert. Auch die Spannung stieg noch einmal gegen Ende des Buches. Die Sprache ist flüssig und liest sich leicht dahin. Was ich schade fand, ist, dass die Geschichte eigentlich überall spielen könnte und meiner Ansicht nach wenig, bis keinen dänischen Lokalkolorit beinhaltete.

Die Hobbydetektivin Anne-Maj ist mir nicht ans Herz gewachsen. Ihre bisweilen egozentrische und rechthaberische Art im Zusammenleben mit ihren Mitmenschen störte mich. Der sorglose Umgang mit Schmerzmitteln und Alkohol von Seiten der Hauptdarstellerin machten sie mir nicht gerade sympathischer. In einem, laut Klappentext, Wohlfühlkrimi fand ich diese Fakten eher störend.

Auch die Coronalastigkeit der Geschichte gefiel mir nicht so gut. Wahrscheinlich fehlt mir im Moment noch der für mich nötige zeitliche Abstand, um die Coronapandemie wie eine Erzählung aus dem z. B. Mittelalter über die Pest zu lesen.

Ich persönlich hatte mir von einem Hygge-Krimi mehr Wohlfühlfaktor erwartet und der Klappentext hatte mich da ein wenig in die Irre geführt.

Fazit

Ein Krimi, der sich überwiegend gut dahin liest, der mich aber aufgrund der wenig sympathischen Hauptdarstellerin und der Coronapandemielastigkeit nicht wirklich abholen und mitreißen konnte.

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