Ein komplexer Krimi
KHK Birger Andresen ist nach seinem Sabbatical wieder zurück in Lübeck. In diesem Jahr hat er sich Gedanken um seine private und berufliche Zukunft gemacht. Doch bevor er etwas davon umsetzen kann, ist ...
KHK Birger Andresen ist nach seinem Sabbatical wieder zurück in Lübeck. In diesem Jahr hat er sich Gedanken um seine private und berufliche Zukunft gemacht. Doch bevor er etwas davon umsetzen kann, ist er in einen komplexen Kriminalfall verwickelt, der weit in die Vergangenheit zurückreicht.
Ein Mann zeigt einen Überfall auf sich und seine Frau, die seitdem verschwunden ist, an. Allerdings und das erregt nicht nur Andresens Argwohn, erst einen Tag nach dem Ereignis. Wenig später wird der man tot aus dem Meer gezogen. Und als dann die vermisste Frau schwer verletzt auch noch auftaucht, wissen Andresen und sein Team, dass sie sehr tief graben müssen, um die Zusammenhänge zu erkennen.
Meine Meinung:
Wie wir es von Jobst Schlennstedt gewöhnt sind, beginnen seine Krimis recht verwirrend. Erst im Laufe der Ermittlungen, bei denen wir Leser miträtseln bzw. mitfiebern dürfen, verknüpfen sich die einzelnen Handlungsfäden zu einem kompakten Handlungsstrang und letztlich zu einem schlüssigen Ende.
Birger Andresen ist kein einfacher Charakter. Immer wieder eckt er bei Kollegen, Untergebenen und auch bei Vorgesetzten an. Seine unkonventionellen Ermittlungsansätze und oftmaligen Alleingänge sind für Team und Chefs ziemlich anstrengend. Diese Eigenmächtigkeiten hat er in seinem Sabbatical zurückgelassen. Nun bindet er zumindest Morten und Elif in seine Ermittlungen besser ein. Dass er der einen oder anderen Spur allein (und ohne Sicherheitsnetz) nachgeht, liegt eben in seiner Natur.
Schmunzeln musste ich mehrmals über den übereifrigen „Dorfsheriff“ Korte, der so gerne Kriminalbeamter geworden wäre und sein Konterfei formatfüllend auf den Titelseiten der Tagespresse sehen möchte. Er kann es Andresen nicht verzeihen, dass er schon bei einem früheren Fall, nicht aktiv in die Ermittlungen einbezogen worden ist, obwohl er einen entscheidenden Hinweis gegeben hat.
Dieser elfte Fall lässt Birger Andresen, der bald sechzig Jahre alt wird, gereift erscheinen. Es sieht so aus, als ob es noch einen zwölften geben wird. Doch ein Nachfolger ist vermutlich schon gefunden - Sohn Ole wird in das Team der Lübecker Mordkommission eintreten. Ich denke, das birgt allerlei Konfliktstoff.
Fazit:
Ein komplexer 11. Fall, dem gerne ein 12. folgen darf. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.