Lesenswerter vierter Band
Wisting und der See des Vergessens"Wisting und der See des Vergessens" von Jorn Lier Horst ist ein typischer norwegischer Krimi: unaufgeregt, gemütlich, ohne viel Blut - und trotzdem spannend bis zur letzten Seite.
Klappentext:
William ...
"Wisting und der See des Vergessens" von Jorn Lier Horst ist ein typischer norwegischer Krimi: unaufgeregt, gemütlich, ohne viel Blut - und trotzdem spannend bis zur letzten Seite.
Klappentext:
William Wisting erhält einen merkwürdigen Brief. Auf dem weißen Blatt steht lediglich die Zahlenfolge »12-1569/99«, die Fallnummer eines Mordes aus dem Jahr 1999. Die 17-jährige Tone verschwand damals auf dem Heimweg von der Arbeit, man fand kurz darauf ihre Leiche, der Täter wurde verurteilt. Scheinbar ein schnell geklärter Mord, der in Vergessenheit geriet, obwohl der Verurteilte stets seine Unschuld beteuerte. Mittlerweile hat er seine Strafe abgesessen. Und ausgerechnet jetzt hält das Verschwinden einer jungen Frau das Land in Atem. Ein Fall mit erschreckenden Parallelen zu Tones Ermordung! Wisting beginnt zu ermitteln, doch nicht jedem gefällt, dass er die Sache neu aufrollt …
Das Buch ist auch dann gut verständlich, wenn die anderen Bücher der Reihe - "Der See des Vergessens" ist bereits der 4.Band - nicht bekannt sind.
Zwar tauchen altbekannte Figuren wieder auf und auch Wisting entwickelt sich weiter, aber der Band ist auch ohne Vorinformationen gut zu lesen.
Wie in den vorangegangen Büchern der Reihe ermittelt Wisting in einem Cold Case und findet - im Gegensatz zu seinen Kollegen - die Lösung. Obwohl das ganze vorhersehbar ist, gelingt es Horst die Spannung bis zum Schluss zu halten.
Wie jedes Mal greift Horst auch in diesem Krimi die gesellschaftliche Realität Norwegens auf und baut sie gut in die Geschichte ein.
Was mich ein wenig geärgert hat, ist die Headline auf der Rückseite: 17 Jahre unschuldig im Gefängnis, 17 Jahre Zeit zu planen. Hier nimmt der Verlag die Lösung des Falles quasi vorweg - und auch wenn ich es als Leserin der Wisting-Reihe erwarte, dass der Fall aufgeklärt wird, finde ich das Spoilern blöd. Wenn die Lösung dann doch nicht ganz so einfach sein sollte - ich will ja den Schluss nicht vorwegnehmen -, dann fühle ich mich als Leserin aufs Glatteis geführt. Ein renommierter Verlag wie Piper hat das eigentlich nicht nötig.
Ein lesenswerter Krimi für alle Fans gut aufgebauter skandinavischer Krimis.