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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.01.2022

Ein bisschen zu gewöhnlich

Eure Leben, lebt sie alle
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In diesem Buch lernt man vier (die fünfte lernt man eher indirekt kennen) Frauen kennen, die sich alle grundlegend voneinander unterscheiden. Jede von ihnen ist auf ihre eigene Art und Weise interessant ...

In diesem Buch lernt man vier (die fünfte lernt man eher indirekt kennen) Frauen kennen, die sich alle grundlegend voneinander unterscheiden. Jede von ihnen ist auf ihre eigene Art und Weise interessant und hat ihren Teil zur Vergangenheit beigetragen. Nun müssen sie sich mit ihrem Weg in die Zukunft auseinandersetzen.

Um ehrlich zu sein, brauchte ich sehr lange, um in die Geschichte reinzukommen, weil ich einerseits Probleme hatte, mir die ganzen Namen zu merken und andererseits daraus resultierte, dass ich die Beziehungen untereinander nicht verstand. Nach ein paar Kapiteln hatte ich den Dreh aber raus und wurde endlich Teil dieser Gruppe.

In diesem Buch geht es um den Alltag. Wie kommt man ins Berufsleben zurück? Wie kümmert man sich um seinen kranken Vater? Was mache ich, wenn ich knapp bei Kasse bin? Ab wann muss ich zum Arzt? Es ist keine Geschichte, die von einer Heldin geführt wird, sondern eine, die sich um vier verschiedene Frauen dreht.

Die Autorin schafft es, mit ihrem Schreibstil diese Alltagsprobleme aufzulockern und mir ein Schmunzeln ins Gesicht zu zaubern. Banale Formulierungen, die jeder schon kennt, wurden hier neu erfunden. Aber leider bleibt es bei den «Formulierungen» oder auch Beschreibungen. Denn sobald die Sicht im nächsten Kapitel wechselt, wird die vergangene Zeit aufgeholt, indem ich erstmal einen mehrere Seiten langen Monolog lesen muss, indem beschrieben wird, was die Person in den letzten Tagen gemacht hat und wie sie zu diesen Tätigkeiten kam. Und manchmal wird die Person in diesen Gedankengängen auch noch von der Vergangenheit verschluckt und beginnt, ihr halbes Leben zu erklären.

Das heisst, das meiste wird mir einfach nur erklärt, anstatt es als Leser:in mitzuerleben, was ich sehr schade und auf Dauer auch langweilig fand.

Jede Frau erzählt ihre eigene Geschichte und hat mit ihren eigenen individuellen Problemen zu kämpfen. Aber auch hier muss ich zum Schluss sagen, dass ich nicht weiss, was ich aus diesem Buch genau mitnehmen sollte. Es ist eine humorvolle Lektüre für zwischendurch, aber mehr auch nicht.

Fazit
Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gefallen, da er sehr auflockernd und humorvoll war! Trotzdem waren es mir zu viele Erklärungen zur Vergangenheit, statt die Personen in ihrem momentanen Leben zu begleiten. Auch die Botschaft, die dieses Buch zu vermitteln versucht, wurde mir nicht ganz klar. Mich konnte die Geschichte leider nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 26.12.2021

Originelle Idee, jedoch definitiv ausbaufähig!

Layla
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Seit dem Tag, an dem sich Leeds und Layla kennengelernt haben, verbindet sie etwas, das nicht mit Worten zu beschrieben ist, bis Leeds’ Ex-Freundin versucht, Layla zu erschiessen. Layla ist danach nicht ...

Seit dem Tag, an dem sich Leeds und Layla kennengelernt haben, verbindet sie etwas, das nicht mit Worten zu beschrieben ist, bis Leeds’ Ex-Freundin versucht, Layla zu erschiessen. Layla ist danach nicht mehr die Frau, in die Leeds sich verliebt hat. Um die Beziehung zu retten, mietet er das Haus, indem sie sich kennengelernt haben. Als sich Laylas Zustand trotzdem verschlechtert, muss er zu aussergewöhnlichen Mitteln greifen, um ihre Leben zu retten …

Meine Meinung
Das Buch beginnt mit einer Szene, in der der Protagonist Leeds von einem Detektiv befragt wird. Ich dachte mir: »Was für ein origineller Einstieg! Ich verstehe absolut nicht, was vorgeht, kann es aber nicht erwarten, weiterzulesen!«

Meine Begeisterung hielt an – auch als Leeds und Layla sich kennenlernen. Dabei konnte mich vor allem der Schreibstil überzeugen: Er ist so nah und legt die Gedanken nackt dar. Aber irgendwie hat es Colleen Hoover geschafft, dass es zwischen den Leser:innen und dem Protagonist trotzdem eine Distanz gibt, sodass man eigentlich keine Ahnung hat, was wirklich in seinem Kopf vorgeht.

Zwar zweifele ich ein wenig an der realitätsgetreuen Glaubwürdigkeit dieses Kennenlernens und Zusammenkommens, aber es stört mich nicht so sehr. Unter anderem, weil gegen die Mitte richtig Spannung aufkommt – richtiger Nervenkitzel! Ich fragte mich ununterbrochen, was in diesem gemieteten Haus, indem Leeds und Layla sich ausruhen wollen, eigentlich vergeht. So viele unbeantwortete Fragen, die unbedingt nach einer Antwort verlangten! Deshalb macht dieses Buch auch etwas süchtig. Ich jedenfalls wollte es nie richtig zur Seite legen.

Der Detektiv und damit auch die Befragungsszene kommen im Verlauf des Buches immer wieder vor. Sie dienen als Unterbrüche, die ich aber als ein wenig störend empfand. Allerdings erhöhen sie die Spannung, weil auch mit Leeds Antworten eigentlich nichts so richtig klar wird.

Die erste Hälfte des Buches konnte mich also überzeugen. Dann jedoch kam ich zur zweiten Hälfte …

Leeds’ Entwicklung erfolgt mir zu schnell und ist mir zu unglaubwürdig (und er begann mich gehörig zu nerven). Seine Gedankengänge wiederholen sich sehr häufig, seine Gefühle werden – im Gegensatz zum Anfang – bis ins kleinste Detail beschrieben und ich konnte ihn nicht mehr ernst nehmen. Ich fieberte nicht mehr mit ihm mit, was mir auch die Lust aufs Buch verdarb. Dabei sind Gefühle und dieses Mitfiebern das, was Colleen Hoovers Bücher eigentlich so besonders machen!

Die Geschichte wird viel zu schnell aufgelöst, weshalb die Spannung nach der Mitte nicht mehr vorhanden ist. Ich wartete einfach nur noch darauf, dass wieder etwas passierte … Und ehrlich gesagt, wollte ich ab diesem Moment das Buch nur noch beenden.

Mir fehlte die Ausbaufähigkeit dieser Idee. Ich finde die Idee als solche echt cool, sie ist mal etwas anderes. Aber es kommt mir so vor, als würde in dieser Geschichte einfach nur diese eine Idee existieren. Eine tiefgründige, schöne Geschichte besteht vielleicht auch aus nur einer einzigen Idee, aber diese Idee verläuft nicht wie ein gerader Strich durch das Buch. Manchmal wird sie von etwas anderem verdrängt, manchmal kommt etwas anderes aus ihr hervor und manchmal verändert sie sich in ihrem Erscheinungsbild.

Es war mir einfach zu strikt. Als wäre diese Idee möglichst schnell aufgeschrieben worden, ohne an all das rundherum zu denken, was vielleicht noch möglich gewesen wäre.

Fazit
Die erste Hälfte war gepackt mit Spannung, Nervenkitzel und vielen unbeantworteten Fragen. Doch diese unbeantworteten Fragen werden viel zu schnell aufgelöst, weshalb die Spannung in der zweiten Hälfte des Buches komplett fehlt. Die Entscheidungen der Charaktere waren für mich nicht mehr nachvollziehbar und aus der Luft gegriffen.
Ich denke, dass man aus der Idee viel mehr hätte herausholen können, als das, was in diesem Buch zu lesen ist. Schade!

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Veröffentlicht am 11.09.2021

Zu viele Worte, zu wenig Spannung

Das Reich der Asche - Realm Breaker 1
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Um ihre Heimat vor dem Untergang zu bewahren, muss Corayne das Schwert ihres Vaters ergreifen. Obwohl Corayne eigentlich nichts von ihrem Vater wissen will und das Blut verabscheut, das in ihren Adern ...

Um ihre Heimat vor dem Untergang zu bewahren, muss Corayne das Schwert ihres Vaters ergreifen. Obwohl Corayne eigentlich nichts von ihrem Vater wissen will und das Blut verabscheut, das in ihren Adern fliesst, bricht sie zusammen mit sechs Gefährten auf, auf eine gefährliche Reise, um eine ganze Armee zu bekämpfen, die unbesiegbar scheint, und ihre Heimat zu retten.

Meine Meinung
Da ich Die Farben des Blutes von Victoria Aveyard nach dem dritten Band abgebrochen hatte, war ich skeptisch gegenüber diesem Buch. Aber ich habe mich auf die neue Saga gefreut, da sie als erwachsener und spannender beschrieben wurde. Also wollte ich der Autorin auf jeden Fall noch eine Chance geben.

Ich begann also das Buch zu lesen – und schon auf der dritten Seite bin ich mit meinen Gedanken abgedriftet, was mir wirklich selten beim Lesen von fiktiven Büchern passiert. Der Prolog konnte mich überhaupt nicht überzeugen: Er hatte zu viele Beschreibungen, die irgendwie keine Bilder in meinem Kopf erzeugten und er beinhaltete zu viele Namen, die ich nicht zuordnen konnte.

Aber sobald ich den Prolog gelesen hatte, stieg ich mit neuer Hoffnung ins erste Kapitel. Corayne ist eine interessante Protagonistin. Man merkt als Leser, dass es in ihr Vieles gibt, das man nicht auf Anhieb erfährt: viele Geheimnisse aus der Vergangenheit und Gedanken, die einem verheimlicht werden. Jedoch dauerte es auch hier nicht lange, bis ich den Faden verlor. Die Beschreibungen der Landschaften erreichten mich nicht; sie kreierten keine greifbare Atmosphäre, wie ich sie mir bei einem Fantasybuch eigentlich wünsche. Oder vielleicht entstand auch keine Atmosphäre wegen genau diesen zu ausführlichen Beschreibungen der Umgebung.

Trotzdem kam ich nach ein paar dutzend Seiten ins Buch rein. Aber ich muss ehrlich zugeben, dass ich mich richtig durchkämpfen musste, denn zu Beginn gab es einfach nichts, an das ich mich klammern konnte. Ich habe mich während des Lesens gefragt, ob es die beste Entscheidung war, dieses Buch aus der Erzählerperspektive zu schreiben, da diese Perspektive meiner Meinung nach in diesem Buch die Distanz zwischen Leser und den Charakteren im Buch vergrösserte.

Sobald ich mich an die Kapitel aus Coraynes Sicht gewöhnt hatte und die Welt um sie herum besser verstand, wechselte die Sicht. In etwas komplett Neues, etwas das von Grund auf nochmal erklärt werden musste und ich fühlte mich wieder verloren im Buch. Es ist nicht so, dass ich den Wechsel der Sicht nicht befürworte: Ich liebe Bücher, in denen es mehrere Sichten gibt. Aber hier war es so anstrengend diese Kapitel immer wieder aufs Neue zu lesen. Ich mochte die Charaktere: Sorasa, Andry und Domacridhan sind spannende, vielfältige und vor allem komplexe Charaktere. Aber ich habe das Gefühl, dass das ganze Potenzial der Geschichte und der Ausschöpfung der Charaktere durch den Schreibstil verloren gegangen ist: Die Szenen sind zu langgestreckt, die Sätze lesen sich nicht so flüssig und wirken etwas zäh. Und vor allem fehlten mir Gefühle! Während der gesamten 600 Seiten hatte ich nie das Gefühl den Charakteren so nah zu sein, dass ich tatsächlich etwas spürte.

Spannung kam leider auch nie richtig auf. Ab der Mitte las ich zwar etwas aufmerksamer, aber das hielt sich leider nicht bis zum Schluss. Das Finale jedoch war sehr gut aufgebaut und konnte mich für einige Minuten einnehmen. Im Grunde war das Erzähltempo einfach zu langsam: Es passierte viel zu wenig für so viele Worte.

Wirklich schade, da die Welt, die die Autorin hier erschaffen hat, so komplex und erfrischend anders ist.

Fazit
Wirklich schade, dass mir das Buch nicht so gefallen hat wie erwartet. Dafür war mir der Schreibstil zu trocken und der Verlauf im Buch zu langgezogen. Ich mochte die Charaktere, die im Buch vorkamen, sehr gerne, aber es gab mir zu viele Sichtwechsel, die mich vor allem zu Beginn sehr verwirrten, weshalb ich lange brauchte, um überhaupt in diese komplexe Welt hineinzukommen. Obwohl ich grosses Potenzial in dieser Idee sehe, konnte mich die Umsetzung nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 09.05.2021

Nichts ist so, wie es scheint …

Geiger
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Als Agneta ihren Enkelkindern zum Abschied winkt, klingelt das Telefon. Als sie das Telefon abnimmt und das Wort »Geiger« hört, setzt sie eine Pistole mit Schalldämpfer an den Kopf ihres Mannes und drückt ...

Als Agneta ihren Enkelkindern zum Abschied winkt, klingelt das Telefon. Als sie das Telefon abnimmt und das Wort »Geiger« hört, setzt sie eine Pistole mit Schalldämpfer an den Kopf ihres Mannes und drückt ab.
Als Kommissarin Sara von diesem Fall hört, kommt sie sofort zur Hilfe, unter anderem auch, weil sie die berühmte Familie noch aus ihrer Kindheit kennt …

Meine Meinung
Ich begann die Geschichte zu lesen und dachte mir: Wow, hier passiert alles Schlag auf Schlag. Es wird nicht unnötig herumgetrödelt und viel rumerzählt, sondern die Geschichte beginnt und man befindet sich mittendrin.

Obwohl es viele Personen sind, die man gleich am Anfang kennenlernt, lässt die Spannung nicht nach. Zwar gibt es meiner Meinung nach ein wenig zu viele Perspektivenwechsel, aber ich kam trotzdem zu Beginn ganz gut damit klar.

Tatsächlich dachte ich auf den ersten hundert Seiten auch noch, dass das Buch sich nicht zöge. Irgendwie war immer etwas los und das gab mir diesen etwas unheimlichen Thrill.

Ziemlich schnell jedoch kippte meine Begeisterung. Die Protagonistin Sara, die eigentlich gar nicht in diesem Fall ermitteln dürfte, es aber trotzdem tut, ging mir gehörig auf die Nerven. Nicht nur, dass sie mir unsympathisch war, sie schaffte es auch noch, dass ich resignierte seufzte, wenn wieder mal etwas von ihrem Privatleben erzählt wurde, das mich so gar nicht interessierte.

Währenddessen gingen die Ermittlungen voran, die so im Sand verliefen und einfach schleppend waren, dass bei mir dieser Nervenkitzel ganz verflog. Leider muss ich auch zugeben, dass das Buch für mich eher Krimi als Thriller war.

Es war nicht so, dass mich Thematik nicht interessierte oder die Motive der Täterin, aber die Verpackung stimmte für mich einfach nicht. Zum einen, weil einfach in zwei Drittel des Buches nichts Spannendes passierte, ausser dem, dass Sara auf eigene Faust zwielichtige Leute traf und zum anderen lag es am Schreibstil, der mir oft zu karg und nichtssagend war. Ich erwarte in einem Thriller natürlich keine verzaubernden Metaphern, aber ich hätte mir mehr Variationen in den Satzstrukturen und weniger Erklärungen der Lage.

Gegen Ende wurde es zwar wieder spannender, aber dort war es schon ein wenig zu spät, mich noch für das Buch begeistern zu können. Das Ende war auf jeden Fall überraschend und beinhaltete viel Action und Enthüllungen, aber ich konnte es leider nicht richtig auf mich einwirken lassen oder es geniessen.

Fazit
Der Anfang des Buches konnte mich für sich gewinnen und liess meine Erwartungen steigen, da er vollgepackt war mit offenen Fragen und Spannung. Aber leider liess das schnell nach, da sich bis zum Ende hin die ganze Geschichte ziemlich zog und der Nervenkitzel verloren ging. Die Protagonistin wurde mir immer unsympathischer und die vielen Erklärungen störten mich in meinem Lesefluss. Das Ende wiederum war überraschend, aber es konnte mich nicht mehr für sich begeistern.

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Veröffentlicht am 19.04.2021

Leider keine nachvollziehbaren Charakterentwicklungen und keine echten Gefühle, die mich erreichten – die Handlung wirkte zu konstruiert.

Wenn dein Blick mich trifft - FORBIDDEN HEARTS
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Nicholas Chandler und Olivia Kane treffen sich einmal im Jahr für eine Nacht – aber nie für mehr. Denn nach einem schrecklichen Unfall sind die beiden Familien verfeindet, bis Olivia eines Tages in ihrer ...

Nicholas Chandler und Olivia Kane treffen sich einmal im Jahr für eine Nacht – aber nie für mehr. Denn nach einem schrecklichen Unfall sind die beiden Familien verfeindet, bis Olivia eines Tages in ihrer Heimatstadt auftaucht und sowohl ihre als auch Nicholas’ Gefühle durcheinanderbringt.

Meine Meinung
In die Geschichte kam ich sehr gut rein – obwohl ich zu Beginn sehr skeptisch war. Aber mein erster Eindruck war sehr gut, ich dachte: Das sind mal etwas andere und spannendere Charaktere als man sie aus dem Genre kennt. Leider gefiel mir die Thematik mit der milliardenschweren Firma und die Leitung dieser nicht so sehr … das kennt man leider schon zu gut aus solchen Büchern.
Spannend fand ich, dass die Autorin es geschafft hat, dass man als Leser nahe am Charakter ist, obwohl es aus der Er/Sie-Perspektive geschrieben ist. Den Schreibstil fand ich sehr angenehm und flüssig zu lesen, aber manchmal war er mir etwas zu einfach. Mir fehlten auch mal abwechslungsreichere Sätze, die eine etwas andere Struktur aufweisen.
Im Allgemeinen wirkt die Geschichte sehr durchdacht und um ehrlich zu sein, hat sie einen Suchtfaktor, der einen daran hindert, das Buch zur Seite zu legen. Das hielt bei mir jedoch nur bis zur Mitte hin. Ab dann war es, als fehlte etwas Entscheidendes in der Geschichte.
In der zweiten Hälfte fühlte ich plötzlich eine Distanz zu den Charakteren, die vorher nicht da gewesen war. Mir fehlten tiefe Gefühle, die mich erreichen sollten – deshalb konnte ich auch nicht mehr wirklich mit ihnen mitfühlen, denn diese emotionale Seite fehlte mir einfach. Dementsprechend waren auch Livvys und Nicholas’ Entscheidungen für mich nicht mehr nachvollziehbar.
Je mehr die Geschichte voranschreitet, desto wandelbarer werden die Charaktere. Es gab einige Szenen, die mir wie aus dem Nichts erschienen – mir zu weit hergeholt und konstruiert waren und einfach in dieser Form nicht zu den Charakteren passten. Es kam mir so vor, als würden die Charaktere an die Geschichte angepasst werden und nicht umgekehrt …
Leider nervten mich gegen das Ende hin vor allem die Männer in diesem Buch. Praktisch ohne Ausnahme waren das alles so Alpha-Männer, die das Gefühl haben, ohne sie laufe gar nichts von selbst …
Im Grossen und Ganzen kam mir auch die Beziehung von Livvy und Nicholas immer mehr so vor, als steckten sie im Kindergarten fest – nur dass sie halt miteinander schlafen.

Fazit
Der Anfang konnte mich überzeugen – sowohl die Charaktere als auch die durchdachte Geschichte haben es mir angetan. Aber ab der Mitte flachte die Spannung für mich deutlich ab. Die Charaktere wurden mir mit der Zeit zu wandelbar und nervig und bei mir kamen keine Gefühle mehr an. Trotz des vielversprechenden Anfangs konnte mich die Geschichte leider nicht abholen.

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