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Veröffentlicht am 11.09.2021

Historische Familiensaga über die Familie Ronnefeldt

Die Teehändlerin
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„Die Teehändlerin“ ist der erste Band der Ronnefeldt-Saga der in der Schweiz lebenden Autorin Susanne Popp, die mich bereits mit ihrem Debüt „Madame Clicquot und das Glück der Champagne“ begeistert hat. ...

„Die Teehändlerin“ ist der erste Band der Ronnefeldt-Saga der in der Schweiz lebenden Autorin Susanne Popp, die mich bereits mit ihrem Debüt „Madame Clicquot und das Glück der Champagne“ begeistert hat.

Die Handlung beginnt im Frühjahr 1938 in Frankfurt. Es geht um das Leben der Eheleute Friederike und Tobias Ronnefeldt, die im Tee- und Kolonialwarenhandel tätig sind. Bisher war hauptsächlich Tobias für das Geschäft zuständig, aber als er sich auf eine Geschäftsreise nach China begibt, merkt Friederike, dass das Unternehmen durch den Prokuristen in Gefahr ist und nimmt die Geschäfte selbst in die Hand.

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir gut, er ist angenehm zu lesen, unterhaltsam und atmosphärisch. Der Zeitgeist, die aufkommende Industrialisierung und das gesellschaftliche Leben werden lebendig beschrieben. Mir gefiel das Setting und konnte mir das historische Frankfurt gut vorstellen.

Auch die Charaktere wirken authentisch und lebendig. Friederike ist eine starke Persönlichkeit, sympathisch, engagiert willensstark und klug. Ihr Mann Tobias passt perfekt in die Zeit und auch die Nebencharaktere, wie z.B. der charmante Paul Birkholz oder der windige Julius Mertens werden detailliert beschrieben.

Vorweg gibt es ein hilfreiches Personenverzeichnis, in dem die realen und fiktiven Personen gekennzeichnet sind. Die beiden Innencover fand ich sehr gelungen, im vorderen befindet sich eine Karte des historischen Frankfurts und im hinteren Abbildungen aus den Anfängen der Tee-Marke Ronnefeldt.

Mit ihrem Nachwort hat Susanne Popp den Roman perfekt abgerundet indem sie noch einmal deutlich macht worum es ihr beim Schreiben des Romans ging und was fiktiv und was Geschichte ist.

Mir hat die Kombination aus emotionaler Unterhaltung und der Vermittlung von historischen Fakten sehr gut gefallen und ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil der Saga.

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Veröffentlicht am 11.09.2021

Erschreckend & beängstigend

Dürre
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„Dürre“ ist ein zukunftsorientierter Wissenschafts-Thriller des Autors Uwe Laub.

Die Handlung beginnt im November 2022 und der Autor holt seine Leser somit fast in der Gegenwart ab. Es soll eine App zur ...

„Dürre“ ist ein zukunftsorientierter Wissenschafts-Thriller des Autors Uwe Laub.

Die Handlung beginnt im November 2022 und der Autor holt seine Leser somit fast in der Gegenwart ab. Es soll eine App zur CO2-Fußabdruck-Kontrolle eines jeden Bürgers entwickelt werden. Wenig später erfolgen zwei Zeitsprünge in die Zukunft und die App wird genutzt. Die Menschen müssen sich einschränken, überlegter handeln, viele können sich kein Auto mehr leisten, Fleisch und Strom werden zum Luxusgut für Reiche. Aber das System kann auch bewusst manipuliert werden.

Die Story wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Es gibt die Menschen, die einfach nur Profit machen möchten, die, die schlichtweg überleben wollen, wie z.B. die Geschwister Julian und Leni - die auf dem landwirtschaftlichen Hof ihres Vaters leben und diesen retten wollen - und die Programmierer der App. Durch den Perspektivwechsel ist die Handlung abwechslungsreich und spannend. Dabei steigt die Spannung stetig bis zum Finale, in dem die Ereignisse im Minutentakt berichtet werden. Alles ist so dicht und intensiv, dass ich das Buch zum Ende hin kaum noch aus der Hand legen konnte.

Die beschriebenen vorangegangenen Ereignisse sind leider nicht fiktiv, auch wenn die Ausmaße hier noch ein wenig größer sind. Man merkt, dass der Autor ausgiebig recherchiert und sich mit den Veränderungen in unserer Umwelt intensiv auseinandergesetzt hat. Er greift an einem Punkt an, der nicht unbekannt ist und baut darauf eine erschreckend realistische und somit beängstigende Story auf.

Mich hat dieser spannende und rasante Thriller durchgehend gefesselt.

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Veröffentlicht am 09.09.2021

Intensiv & emotional

Reise durch ein fremdes Land
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„Reise durch ein fremdes Land“ ist ein sehr intensives Buch des nordirischen Autors David Park und hat mich besonders durch seine poetische Sprache sehr beeindruckt.

Es ist kurz vor Weihnachten. Überall ...

„Reise durch ein fremdes Land“ ist ein sehr intensives Buch des nordirischen Autors David Park und hat mich besonders durch seine poetische Sprache sehr beeindruckt.

Es ist kurz vor Weihnachten. Überall herrscht Schneechaos und die Bevölkerung wird aufgefordert unnötige Reisen zu vermeiden. Aber für Tom und seine Familie ist es wichtig, dass sein kranker Sohn Luke Weihnachten zu Hause ist und so macht sich Tom mit dem Auto auf den Weg in die Universitätsstadt. Während der Autofahrt durch den Schnee kommen bei Tom Erinnerungen hoch. Er hat Schuldgefühle wegen seines ersten Sohnes Daniel. Seine Gedanken werden immer wieder von Telefonaten mit seiner Frau, seiner Tochter und Luke unterbrochen, wandern aber immer wieder zurück zu seinem ältesten Sohn Daniel.

Der Schreibstil des Autors ist poetisch und bildgewaltig. Die Schneelandschaft, die Gewalt der Natur hatte ich direkt vor Augen und konnte die Kälte regelrecht spüren. Toms innerer Zwiespalt, das Gefühl versagt zu haben, seine Schuldgefühle, die er seinem Sohn Daniel gegenüber verspürt, haben mich richtig mitgenommen. Die Handlung ist eigentlich sehr ruhig, aber so voller Emotionen, das ich durchweg gefesselt war. Im Grunde ist es eine Familientragödie, in der es darum geht, dass Tom loslassen muss, um für sich den inneren Frieden zu finden. Das Ende ist offen, da das Leben weitergeht.

Abschießend findet man einen Link zu einer Playlist mit Songs, die Tom auf seiner Fahrt gehört hat. Ich hätte mir diese zu Beginn des Buches gewünscht, um mich von Toms Musik während des Lesens begleite zu lassen. Außerdem gibt es einen Hinweis zu der Seite auf der Bilder der Fotografin Sonya Whitefield zu finden sind, auf denen sie ihre persönlichen Eindrücke zu dem Buch sichtbar gemacht hat. Ein Blick auf diese Seite ist mehr als lohnenswert.

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Veröffentlicht am 09.09.2021

Komplex & spannend

Die andere Tochter
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In „Die andere Tochter“ beschäftigt sich die in Berlin lebende Autorin Dinah Marte Golch mit mehrern interessanten Themen: Organtransplantation, Traumata und Kunstraub im Nationalsozialismus.

Durch einen ...

In „Die andere Tochter“ beschäftigt sich die in Berlin lebende Autorin Dinah Marte Golch mit mehrern interessanten Themen: Organtransplantation, Traumata und Kunstraub im Nationalsozialismus.

Durch einen Unfall mit ätzender Flüssigkeit ist Toni fast erblindet. Dank einer Hornhauttransplantation kann sie wieder sehen. Von wem das Organ kam, unterliegt absoluter Anonymität, aber Toni hat die Möglichkeit den Angehörigen über das Deutsche Organsendezentrum einen Brief zukommen zu lassen. Obwohl es strenge Vorschriften gibt, meldet sich die Mutter der Verstorbenen bei ihr und es kommt zu einem Treffen. Toni möchte so viel wie möglich über ihre Spenderin erfahren, erhält nach und nach immer mehr Einblicke in deren Leben und hat gleichzeitig immer mehr Flashbacks. Bis sie erkennt das hier etwas nicht stimmt und es auch in ihrer eigenen Familie Geheimnisse gibt, steckt sie schon mitten in einem gefährlichen Spiel.

Die Geschichte wird nicht chronologisch erzählt, sondern beginnt im Oktober 2019, springt zurück in den April des Jahres und bewegt sich durchgehend zwischen diesen beiden Zeitebenen. Im Verlauf der Handlung nähern sich die Handlungsstränge an, bis zu schließlich komplett zusammenlaufen. Durch diesen Wechsel und die kurzen Kapitel wird eine enorme Spannung aufgebaut. Der Schreibstil ist flüssig, wendungsreich und leicht zu lesen.

Tonis Gefühle, ihre Probleme und die psychologischen Auswirkungen nach der Cornea-Transplantation sind nachvollziehbar und werden gut erklärt. Zusätzlich fließen dann noch die Vergangenheit von Tonis Familie und - ein weiteres interessantes Thema - der Kunstraub im Nationalsozialismus in die Handlung ein. Es dauert eine ganze Weile bis sich die verschiedenen Handlungsstränge Puzzleteil für Puzzleteil zusammenfügt, wodurch die Handlung sehr komplex und dicht wird.

Ich fand das Buch großartig, da hier mehrere interessante Themen geschickt vereint wurden und freue mich auf weitere Bücher der Autorin.

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Veröffentlicht am 05.09.2021

Eine Woche mit Ludwig Maurer

Well Done
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In seinem Buch „Well Done: Ein persönlicher Einblick in die sieben Leben des Kochs und Bio-Landwirts“ gibt der Koch und Bio-Landwirt Ludwig Maurer einen äußerst interessanten Einblick in sein Leben.

Das ...

In seinem Buch „Well Done: Ein persönlicher Einblick in die sieben Leben des Kochs und Bio-Landwirts“ gibt der Koch und Bio-Landwirt Ludwig Maurer einen äußerst interessanten Einblick in sein Leben.

Das Buch ist in sieben Kapitel, die jeweils nach den Wochentagen benannt sind, eingeteilt. In jedem Kapitel widmet sich Lucki einem anderen Thema. Man erfährt eine Menge über ihn, seine Familie, seinen Alltag, seine Heimat, seinen Musikvorlieben und seine Einstellungen zum Thema Essen und den Umgang mit Tieren.

Der Schreibstil ist total angenehm und die Kapitel werden durch tolle Fotos, Playlists, Rezepte und Zitate aufgelockert. Optisch ist das Buch ebenso gelungen wie inhaltlich. Lucki wirkt authentisch und sympathisch.

„Vieles war geil und genial in seinem Leben, einiges war wild, manches war schockierend und traurig, aber die meiste Zeit war einfach nur lustig und schön.“

Dieses Zitat, das das Leben des 41-jährigen Bio-Landwirts, Kochs und Hobbymusikers zusammenfasst, finde ich total gelungen und passend.

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