Mehr als ein Pakt
„Be my Nerd - Herzenspakt“ von Sarah Short ist eine ungewöhnliche Lovestory, die zwei Protagonisten aus völlig unterschiedlichen Welten zusammenführt.
Die achtzehnjährige Jacky steht kurz vor ihrem Schulabschluss, ...
„Be my Nerd - Herzenspakt“ von Sarah Short ist eine ungewöhnliche Lovestory, die zwei Protagonisten aus völlig unterschiedlichen Welten zusammenführt.
Die achtzehnjährige Jacky steht kurz vor ihrem Schulabschluss, den sie dringend braucht, um ihrem Leben eine neue Richtung zu geben. Als sie eher zufällig den neuen Mitbewohner im Block, den zwanzigjährigen Martin, vor einer Schlägerei rettet, bietet er ihr im Ausgleich einen Pakt an. Er gibt ihr die wichtigen Nachhilfestunden und sie spielt dafür seine Freundin, damit er nicht mehr ins Visier der Schläger gerät. Eigentlich muss Jacky dies nicht spielen, denn sie fühlt sich sehr zu Martin hingezogen und ihm geht es nicht anders. Aber zwischen ihnen stehen zu viele Geheimnisse.
Die New Adult Story spielt in einem von Armut und Hoffnungslosigkeit geprägten Problemviertel. Während die toughe Jacky schon ihr ganzes Leben damit zurechtkommen muss, ist Martin erst vor kurzem mit seiner Mutter dort gestrandet. Die beiden haben völlig verschiedene Hintergründe und teilen trotzdem ein ähnliches Schicksal, wobei die gravierenden Probleme, mit denen Jacky sich täglich auseinandersetzen muss, noch viel furchtbarer sind, als vermutet.
Martin finde ich persönlich gar nicht so nerdig oder schräg. Sein Charakter wirkt nur in seiner neuen Umgebung so anders im Vergleich zu den anderen Bewohnern. Seine Beziehung zu Jacky wird mir fast schon zu schnell zu ernst, was vielleicht nicht unbedingt authentisch ist. Durch die wechselnden Perspektiven kommen aber die Gefühle beider Hauptcharaktere gut zum Ausdruck und man kann ihre Beweggründe und Gedanken nachvollziehen.
Jacky entspricht nicht ganz den Klischees, die sie nach außen hin ausstrahlt, aber sie tut auch alles, um ihre realen Probleme zu verbergen. Ihre Geschichte ist wirklich berührend und emotional, aber das muss jeder selbst im Buch lesen.
Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig und man fliegt schnell durch die Seiten. Ich hatte manchmal das Gefühl, dass die Autorin so ziemlich jedes Vorurteil und Klischee im Buch unterbringen und aufräumen wollte. Daher war mir auch der Schluss ein wenig zu glatt. Aber das ist persönliche Geschmackssache.
Mein Fazit:
Das Buch erzählt keine leichte Lovestory, sondern enthält teils echt harte Themen. Von mir gibt es gern eine Leseempfehlung, aber man sollte die Triggerwarnung beachten!