Cover-Bild Boston Belles - Hunter
Band 1 der Reihe "Boston Belles"
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: LYX
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 30.07.2021
  • ISBN: 9783736315501
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
L. J. Shen

Boston Belles - Hunter

Anja Mehrmann (Übersetzer)

Sich in ihn zu verlieben, war nicht Teil des Deals ...

Sailor Brennan hat einen Traum: Sie will einmal in ihrem Leben an den Olympischen Spielen teilnehmen. Alles, was ihr dazu noch fehlt, ist ein finanzieller Sponsor. Da kommt das Angebot einer der reichsten Familien Bostons gerade richtig: Sailor soll für ein halbes Jahr mit Hunter Fitzpatrick zusammenleben und aufpassen, dass das schwarze Schaf der Familie keinen weiteren Skandal anzettelt. Was Sailor nicht weiß: Der attraktive Hunter hat sich in den Kopf gesetzt, seine strenge "Nanny" ins Bett zu bekommen, und macht dabei seinem Namen alle Ehre ...

"Hunter und Sailor haben mein Herz gestohlen. Prickelnd, spritzig und bittersüß - L. J. Shen ist einfach die Meisterin der Enemies-to-Loversgeschichten!" SPARKLESANDHERBOOKS

Erster Band der BOSTON-BELLES -Reihe

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.09.2021

Optisch top, inhaltlich immerhin unterhaltsam

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Worum geht’s?
Für Bogenschützin Sailor zählt in ihrem Leben nur die Teilnahme an den Olympischen Spielen. Zeit für andere Dinge hat sie in ihrem Leben noch nie gehabt, was sich kurz vor dem wichtigsten ...

Worum geht’s?
Für Bogenschützin Sailor zählt in ihrem Leben nur die Teilnahme an den Olympischen Spielen. Zeit für andere Dinge hat sie in ihrem Leben noch nie gehabt, was sich kurz vor dem wichtigsten Augenblick ihrer Karriere zu rächen scheint: Sie braucht einen Sponsor, der ihr nicht nur finanziell unter die Arme greift, sondern auch für genügend Publicity sorgt, um ihr den begehrten Startplatz im amerikanischen Team zu sichern. Als sie ein Angebot von einer der reichsten Familien Bostons bekommt, klingt das fast zu gut, um wahr zu sein. Ein halbes Jahr soll sie mit deren auf Abwegen geratenen Sohn Hunter zusammenleben und ihn von neuen Skandalen fernhalten – ein Kinderspiel für Sailor. Hunter sieht in diesem Arrangement jedoch lediglich eine weitere Herausforderung und hat ganz sicher nicht vor, sechs Monate lang nüchtern und brav zu bleiben.


Meine Meinung
Rein optisch betrachtet ist dieses Buch wirklich eines der schönsten, das mir in diesem Jahr begegnet ist. Zum Lesehighlight hat es sich für mich allerdings nicht entwickelt, denn dafür hatte ich zu viele Probleme mit der eigentlichen Geschichte.

Positiv zu bewerten ist aber zunächst einmal, dass sich das Buch trotz der Seitenzahl wirklich sehr schnell lesen lässt und auch abseits der eigentlichen Liebesgeschichte ein Spannungsbogen vorhanden ist, der Sinn ergeben und keine Langeweile hat aufkommen lassen.

Auch Protagonistin Sailor hat mir im Vergleich zu den anderen Charakteren noch gut gefallen, denn immerhin entwickelt sie sich tatsächlich weiter, auch wenn sie dabei eher flach bleibt.

Hunter und seine Familie dagegen waren mein persönlicher Albtraum. Die Nebencharaktere blieben allesamt extrem flach und so wenig mehrdimensional, dass ich ihre gleichzeitig wirklich überzeichneten Verhaltensweisen einfach nur geschmacklos fand. Was mich an ihm gleichzeitig hat lachen und weinen lassen, war seine unglaubliche Dämlichkeit. Mir ist selten ein so hohler Protagonist untergekommen, und auch seine Selbsterkenntnis in diesem Bereich hat seinen Mangel an Hirn für mich nicht ganz wett machen können. Auf leicht seltsame Weise hat mich das trotzdem irgendwie gut unterhalten können, wobei das vermutlich auch zu einem großen Teil daran gelegen haben könnte, dass ich irgendwann einfach versucht habe, die Charaktere und ihre Unarten so weit wie möglich auszublenden.


Fazit
Irgendwie unterhalten hat mich dieses Buch schon, wirklich begeistern konnte es mich aber nicht, denn dafür waren meine Probleme mit den Figuren und ihrem Verhalten einfach zu groß. Ob ich die Reihe daher weiter verfolgen möchte, wage ich aktuell eher zu bezweifeln.

Dafür verteile ich drei Bücherstapel.

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Veröffentlicht am 11.09.2021

Spannend, aber zu oberflächlich

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Hunter lebt wild und macht negative Schlagzeilen - und wenn er nicht will, dass ihm der Geldhahn zugedreht wird, dann muss er sich benehmen und bekommt dafür gleich eine Nanny an seine Seite, die gar keinen ...

Hunter lebt wild und macht negative Schlagzeilen - und wenn er nicht will, dass ihm der Geldhahn zugedreht wird, dann muss er sich benehmen und bekommt dafür gleich eine Nanny an seine Seite, die gar keinen Spaß zu verstehen scheint ...

Sailor hat mich ein bisschen enttäuscht, denn ich habe sie wohl etwas falsch eingeschätzt. Sie behauptet sich zunächst souverän gegen Hunter und zeigt ihre Stärke, aber nach diesem Start wirkt sie so oft alles andere als selbstbewusst und muss dann von Hunter gerettet werden. Sie trainiert hart, um als Bogenschützin an den olympischen Spielen teilnehmen zu können und kann sich gerade gar keine Ablenkung leisten, vor allem keinen so unverschämten Kerl wie Hunter.

Hunter hat auch positive Eigenschaften, er sagt auch mal etwas nettes und macht Sailor oft Mut, aber er nervt auch ziemlich. Seine Sprache ist vulgär und er denkt wirklich immer nur an Sex, selbst wenn es um Eltern oder Geschwister geht. Ich weiß nicht, ob es irgendeine Konversation gibt, in der er keine anzüglichen Kommentare unterbringt, egal, wie ernst es ist. Er hat Probleme mit seiner Familie, will gleichzeitig seinen Wert beweisen und dafür Aufmerksamkeit und Liebe bekommen, aber sein Vater und sein Bruder sind hart und abweisend.

Ich kenne ja schon einige Bücher der Autorin und ich glaube, es wird vielleicht langsam Zeit für mich, auf Bücher mit solchen Bad Boys zu verzichten, denn leider finde ich das in dieser Art einfach nicht anziehend. Der Ton schwankt sehr stark zwischen sexy-vulgär und dramatisch-traurig, beides fand ich wenig überzeugend.

Die Liebesgeschichte konnte ich schon ein bisschen verstehen, denn die beiden leben zusammen, sind so gegensätzlich und man kann auch spüren, wie sie sich näher kommen. Da ich die Protagonisten aber nicht so richtig sympathisch fand, konnte sie mich nie so richtig packen.

Fazit
"Boston Belles - Hunter" bietet eine Liebesgeschichte um einen Bad Boy und ein eher schüchternes Mädchen, das aufpassen soll, dass er sich benimmt. Unterhaltsam, aber auch ziemlich oberflächlich und vulgär.

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Veröffentlicht am 23.08.2021

Nett vs. Nervig

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Von der Autorin habe ich im letzten Jahr den zweiten Band der "All Saints High"-Reihe gelesen und ich muss sagen, dass mich die Autorin mit dem Plot sowie einer hohen Anzahl an emotionalen Momenten erreichen ...

Von der Autorin habe ich im letzten Jahr den zweiten Band der "All Saints High"-Reihe gelesen und ich muss sagen, dass mich die Autorin mit dem Plot sowie einer hohen Anzahl an emotionalen Momenten erreichen konnte. Nun war ich gespannt, was mich in dem ersten Band der "Boston Belles"-Reihe erwartet.

Die Geschichte handelt von Hunter und Sailor. Sailor ist eine ambitionierte Bogenschützerin und möchte bei Olympia teilnehmen. Ihr fehlt nur noch ein reicher Sponsor. Über Hunter kann man eher das Gegenteil sagen. Er liebt es zu feiern und sorgt des öfteren für die ein oder andere Affäre. Jetzt aber erhält Sailor das Angebot, dass sie als Nanny für Hunter dient, damit dieser keinen weiteren Skandal tätigt. Im Gegenzug soll die ambitionierte Sportlerin eine finanzielle Unterstützung erhalten. Sie geht den Deal ein und weiß eigentlich nicht auf was sie sich wirklich eingelassen hat. Denn Hunter will seinem Namen Ehre machen und sie ins Bett bekommen.

Vorerst kann ich sagen, dass mich besonders Sailor als Figur total interessiert hat. Ich selber habe ein Jahrzehnt lang meine sportliche Karriere mit viel Ambition verfolgt, sodass ich Sailor an vielen Stellen einfach verstehen konnte. Zudem finde ich sie durch die Autorin hervorragend und authentisch entworfen worden. Soeben ist auch Hunter entworfen worden. In seinem Denk- und Handlungszügen bildet er das komplette Gegenstück zu Sailor, sodass man sagen kann, dass zwei verschiedene Welten aufeinander treffen. So gelingt es der Autorin den Konflikt gelungen in Szene zu setzen. Auch wenn Hunter gut konstruiert worden ist, konnte ich ihn ehrlicherweise gar nicht leiden. Seine Art sowie seine Kommentare sind meines Erachtens wirklich unter der Gürtellinie - von Sympathie-Punkten einfach keine Spur. Natürlich ist seine Art durch die Autorin gezielt so umgesetzt worden, aber leider hat es mir nicht gefallen und ich fand ihn sehr nervig. Teilweise so nervig, dass ich ihm gewünscht hätte, dass er noch mehr in Skandale verwickelt sein würde.

Außerdem kann ich sagen, dass mir die emotionale Ebene in diesem Buch total gefehlt hat. So wie es der Autorin im zweiten Band der "All Saints High"-Reihe gelungen, die Emotionen zu übermitteln, gelingt es ihr hier meiner Meinung nach fast gar nicht. Schade, weil ich mir genau diesen Aspekt erhofft habe.

Sonst lässt sich sagen, dass die Autorin einen sehr flüssigen Schreibstil hat, welchen man sehr gut lesen kann.

Fazit: Sailors Figurenkonstruktion konnte mich sehr gut erreichen, da ich mich in ihr teilweise in ihren Handlungszügen hinsichtlich ihrer Sportkarriere identifizieren konnte. Hunter war für mich einfach nur Katastrophe und nervig. Dennoch gelingt es der Autorin eine authentische Beziehung der Beiden zu konstruieren.

Insgesamt ist dieser Roman ein solides Buch, welches man zwischendurch Mal lesen kann, wenn man mit extrem getriebegesteuerten männlichen Protagonisten kein Problem hat. Für mich sind es 2,5 Sterne mit Tendenz nach oben.

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Veröffentlicht am 11.08.2021

Derb, draufgängerisch & direkt

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Ein unverbesserlicher Frauenheld und Taugenichts, der verbessert werden soll und eine gnadenlos zielstrebige Sportlerin, die locker gemacht werden soll - so das Rezept von "Boston Belles - Hunter". Eben ...

Ein unverbesserlicher Frauenheld und Taugenichts, der verbessert werden soll und eine gnadenlos zielstrebige Sportlerin, die locker gemacht werden soll - so das Rezept von "Boston Belles - Hunter". Eben dieser Hunter hat bei einer seiner Sexkapaden endgültig über die Strenge geschlagen und bekommt von seinem Vater Abstinenz, Zölibat und Arbeit im familieneigenen Großunternehmen verordnet. Um das alles zu gewährleisten, soll er mit der ehrgeizigen Sailor zusammenleben, an die sich selbst der Playboy nicht herantraut. Die fragt sich unterdessen, was um alles in der Welt sie dazu bewegt hat, sich auf den Deal einzulassen, denn so kalt, wie Hunter glaubt, lässt dieser sie nicht.

Das klang für mich anfangs alles ziemlich gut, richtig packen konnte mich die Geschichte dann aber doch nicht. Ein Grund dafür könnte der teilweise ziemlich derbe Schreibstil von LJ Shen sein - natürlich denkt ein Charakter wie Hunter sicher nicht wie ein Unschuldsengel, aber die unaufhörlichen Anspielungen auf alles, was im Entferntesten mit Sex zu tun hat, waren zumindest für mich mit der Zeit ziemlich ermüdend.
Außerdem konnte mich die Liebesgeschichte zwischen Hunter und Sailor leider auch nicht wirklich mitreißen. Was mit einem vielversprechenden Knistern begonnen hatte, entwickelte sich für mich nicht wirklich authentisch weiter. Immer wieder gerieten die zwei deutlich aneinander und schienen dabei einfach nicht auf einer Wellenlänge zu liegen, sich nicht wirklich zu verstehen. Zudem erfuhr man kaum etwas vom ganz normalen Alltag der beiden, sondern bloß von den besonderen Hürden, die sie darin jeweils bewältigen mussten - diese beiden Elemente der Story waren mir im Übrigen beide zu dramatisch und aufgebauscht, ein solcher Fall, auf den sie sich gemeinsam hätten konzentrieren können, wäre in meinen Augen deutlich passender gewesen. So kam mir die ganze Beziehung immer sehr geladen und nicht gerade bodenständig vor.

Trotz alldem habe ich in der Leserunde natürlich auch sehr viele Stimmen gehört, denen das Buch sehr gut gefallen hat und all meine Kritikpunkte sind nun einmal Geschmackssache. Ich will und kann für diesen Roman also keine Empfehlung aussprechen, denn mich hat er enttäuscht, aber gleichzeitig kann ich auch niemandem abraten, dessen Geschmack er vielleicht treffen könnte.

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Veröffentlicht am 02.01.2022

Der Schreibstil ist eine merkwürdige Mischung aus Vulgarität und Pathos - nicht meins!

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Dies war mein zweites Buch von L. J. Shen und zum zweiten Mal habe ich mich gleich zu Beginn der Lektüre gefragt, ob ihr Schreibstil wirklich etwas für mich ist. Ob ich das Buch vielleicht abbrechen sollte. ...

Dies war mein zweites Buch von L. J. Shen und zum zweiten Mal habe ich mich gleich zu Beginn der Lektüre gefragt, ob ihr Schreibstil wirklich etwas für mich ist. Ob ich das Buch vielleicht abbrechen sollte.
Die Antwort: Ja, ich habe nach wie vor Probleme mit dem vulgären Schreibstil der Autorin, aber nein, ich gebe dem Buch einfach nochmal eine Chance, denn der erste Band von All Saints High hatte schließlich auch seine positiven Seiten.

Nach der Lektüre muss ich sagen, dass es aber auch dieses Buch der Autorin nicht wirklich geschafft hat, mich zu begeistern. Ein paar Mal habe ich nicht nur die Augen verdreht, sondern sogar die Nase gerümpft.
Warum? Der Schreibstil, die Dialoge und die Anlegung der Charaktere.

Das Buch strotzt vor Vulgarität und unangebrachtem Pathos. Wie respektlos Hunter das ganze Buch lang mit und über andere Menschen spricht und denkt, ist einfach nur abschreckend und unsympathisch. Am Anfang ist es am schlimmsten, dann nimmt es geringfügig ab, verschwindet aber nie ganz. An seiner teilweise auch frauenfeindlichen Sprache habe ich mich unfassbar gestört. Wenn diesbezüglich eine Charakterentwicklung stattgefunden hätte - fein! Ist aber nicht so. Auch am Ende des Buches habe ich nach wie vor den Eindruck, dass er von Frauen - außer von Sailor - nicht viel hält. Nicht, weil er das nochmal zum Ausdruck gebracht hätte, sondern weil wir einfach nie an einem Beweis des Gegenteils teilhaben dürfen.
Auch seine ständigen zweideutigen Bemerkungen waren oft einfach nur plump, wenn nicht sogar abstoßend. Die Autorin scheint einfach nicht mein Ding zu sein, denn irgendwie benehmen sich alle ihre männlichen Charaktere so.

Dem steht das Pathos entgegen, das auch immer wieder durch die Zeilen sickert. Die Autorin hat irgendwie die Eigenart, völlig normale Menschen, die jetzt nicht wirklich etwas Bahnbrechendes geleistet haben (sprich: Hunter), feierlich anzupreisen und auf Podeste zu stellen. Das fand ich oft sehr unangebracht, es wirkte melodramatisch und überspitzt, ja, pseudopoetisch. Um ein Beispiel zu geben:
„Aber irgendwie fühlte es sich furchtbar falsch an, vor Hunter zu knien. Seine Familie mochte diesen Mann lächerlich finden, aber für alle anderen war er eine Gottheit und ich wollte seiner Religion nicht angehören. Ich wollte ihn nicht anbeten. Weil ich wusste, dass er ein Gott war, an den ich glauben konnte.“ (S. 232f.)
(Mal ehrlich: Was ist das für ein Quatsch, den die Autorin da zu Papier gebracht hat?)

Und so etwas begegnet einem ständig. Vor allem mit Lobgesängen auf Hunter und sein gutes Aussehen wird man übergossen. Irgendwann dachte ich mir auch nur noch: Okay, wir haben es verstanden. ER SIEHT GUT AUS - kann‘s jetzt weitergehen?

Ganz dem Klischee nach ist Sailor nicht unglaublich gutaussehend (jedenfalls zu Beginn), sondern das unscheinbare Mauerblümchen, das erst noch „aufblühen“ muss. Sie war als Charakter in Ordnung, auch wenn ich mich wahnsinnig daran gestört habe, wie sie auch schon nach relativ kurzer Zeit Hunters Charme erlegen ist, obwohl das anfangs vielversprechend anders aussah. Aber mir war natürlich klar, dass sie früher oder später einbrechen würde. Später wäre mir lieber gewesen - und vor allem hätte es mir besser gefallen, wenn ihre Zuneigung sich erstmal auf der platonischen Ebene aufgebaut hätte. Das wird zwar so hingestellt (Sailor wird nicht müde, Hunters charakterlichen Vorzüge über den grünen Klee zu loben), war aber für mich nicht wirklich spürbar. Die sexuelle Anziehung ist zentral und auch das einzig wirklich Glaubhafte an der Beziehung.

Sailor verliebt sich zwar in den Menschen hinter Hunters oberflächlichen, lüsternen Fassade, aber der Leser erlebt das nicht wirklich mit. Er lernt diese Seiten an Hunter nicht kennen, sie werden ihm einfach angedichtet, weil er ja so eine einsame Kindheit hatte… Eigentlich behandelt er die meisten Menschen wie Dreck unter seinen Füßen - und dazu gehört von Zeit zu Zeit auch Sailor.

Wieso verlieben sich die beiden also wirklich?
Sie: Weil er so heiß ist. Er: Weil sie wegen der Vereinbarung mit seinem Vater das einzige verfügbare weibliche Wesen ist, mit dem er schlafen kann.
Das nenne ich eine Wahnsinnslovestory.

Wohin sich die ganze Geschichte entwickelt, ist letztendlich irgendwie merkwürdig. Manche Charaktere vollziehen gegen Ende eine 180 Grad-Wendung (bzw. offenbaren, dass sie eigentlich schon die ganze Zeit ganz anders sind, als es scheint), die vielleicht überraschend wirken soll, letztendlich aber nur unglaubwürdig daherkommt, weil es zuvor nicht die geringsten Anhaltspunkte dafür gab. Mir kam es vor, als hätte sich die Autorin am Ende ihrer Geschichte gedacht: „Ach, wäre es nicht cool, wenn…“, um dann ein Happy End zu stricken, das sie hinstellt, als hätte sie es von Beginn an genau so intendiert. Nur dass da manches einfach nicht passt - meiner Meinung nach.

Wie auch immer. Die Liebesgeschichte sticht leider nicht aus der Fülle an New Adult - Romanen heraus, auch wenn die Autorin sich bemüht hat, ein paar „spannende“ Nebenstränge einzubauen. Letztendlich geht es hier um einen Player, der durch ein Mauerblümchen bekehrt wird, und um ein Mauerblümchen, das von einem Player aus seinem Schneckenhaus geholt wird. Schon mal gelesen? Ich auch.

Wenn ich mir das alles so vor Augen führe, bin ich doch ein bisschen überrascht, dass ich tatsächlich 471 Seiten durchgehalten habe. Es gab Stellen, da musste ich echt kämpfen. Ab der Hälfte wurde es aber immerhin ein bisschen besser.

Fazit
Ein Mix aus einem unangenehmen, für einen Liebesroman viel zu feierlichen Schreibstil, einem gelegentlich widerlichen Protagonisten und einer oberflächlichen Lovestory mit teilweise unglaubwürdigen Verstrickungen. Player trifft (kratzbürstiges) Mauerblümchen - 2 Sterne gibt es von mir.

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