Christiane Marx (Sprecher), Ulrike Kapfer (Sprecher), Tim Gössler (Sprecher)
Was würdest du tun, um deine Schwester zu retten? Und was, um sie loszuwerden?
Am Tag vor Heiligabend fährt Esther in den Wald zum Haus ihrer Schwester, um ihr ein Geschenk und eine Flasche Wein zu bringen. Ein Schneesturm setzt ein. Das Geschenk wird nicht geöffnet. Der Wein schon. Dinge werden gesagt, die besser ungesagt blieben. Und Taten werden begangen, die nie mehr rückgängig gemacht werden können. Eigentlich muss Esther ihr Weihnachtsfest mit Ehemann und Kindern in der Stadt vorbereiten: einkaufen, Tanne besorgen – es wäre genug zu tun. Doch ihre Schwester Sue, die seit ihrer Scheidung völlig allein in einem riesigen Haus tief im Wald lebt, geht ihr nicht aus dem Kopf. Und so setzt sie sich ins Auto und fährt los. Aber nur um nachzusehen, ob alles in Ordnung ist und ob Sue zumindest ihre Tabletten nimmt. In die Stadt einladen kann sie sie nicht. Denn was, wenn sie wieder durchdreht – wie letztes Jahr? Am Haus im Wald angekommen, stellt Esther fest, dass Sue sie loswerden will. Was hat sie zu verbergen? Ein Schneesturm setzt ein. Zum ersten Mal seit ihrer Kindheit kommen die Schwestern ins Gespräch, und kein Stein bleibt auf dem anderen – bis eine der beiden zum Messer greift. Während der Schnee alles verdeckt und jedes Geräusch erstickt ...
Judith Merchant lässt in ihrem neuen psychologischen Spannungsroman zwei unzuverlässige Erzählerinnen gegeneinander antreten – in einem unheimlich intensiven Kammerspiel um eine toxische Beziehung, in der nichts so ist, wie es scheint.
„Schweig!“ von Judith Merchant erschien am 09.09.2021 im Verlag argon hörbuch.
Sprecherin: Christiana Marx, Ulrike Kampfer, Tim Gössler
Spielzeit: 8 Std. 17 Min.
Es ist der 23. Dezember Esther fährt zu ...
„Schweig!“ von Judith Merchant erschien am 09.09.2021 im Verlag argon hörbuch.
Sprecherin: Christiana Marx, Ulrike Kampfer, Tim Gössler
Spielzeit: 8 Std. 17 Min.
Es ist der 23. Dezember Esther fährt zu ihrer Schwester, die ganz allein im Wald wohnt, um nachzusehen, dass es Sue gut geht. Beim letzten Weihnachtsfest ist einiges eskaliert. Als Esther bei ihrer Schwester ankommt, hat sie das Gefühl, sie soll so schnell wie möglich wieder gehen. Sie fangen an sich zu unterhalten, Unglaubliches kommt an die Oberfläche und dann läuft alles aus dem Ruder.
Judith Merchant beginnt harmlos, doch als Esther bei Sue ankommt schnell entwickelt sich Spannung. Einem Kammerspiel gleich, stehen sie Dialoge zwischen den beiden Schwestern im Vordergrund. Die beiden Sprecherinnen brillieren dabei, in der nuancierten Darstellung ihrer Figuren. Bei dem Gespräch der Schwerstern, kommen entsetzliche Dinge aus der Kindheit ans Licht, Geheimnisse werden gelüftet. Die Autorin benutzt Erinnerungen, innere Monologe als Stilmittel um die komplexen Beziehungen zu beleuchten. Die Spannung bleibt durch unerwartete Wendungen und schockierende Enthüllungen hoch. Die Sprecherinnen und der Sprecher verstehen es den Hörerin direkt an den Tisch im Haus im Wald zu ziehen, die bedrückende Stimmung ist greifbar und erzeugt Gänsehaut. Der detaillierte, wortreiche Schreibstil, lässt den Schnee, die Kälte, das Haus im Wald vor dem inneren Auge entstehen.
Fazit: Für mich ein Jahres-Highlight. Judith Merchant konnte mich inhaltlich überzeugen. Die Dialoge haben mich mitten in die toxische Beziehung gezogen, ich hatte das Gefühl neben den beiden Schwerstern zu sitzen, wie gebannt habe ich ihren Dialogen gelauscht. Das Ende hat mich überrascht. Die Sprecherinnen und der Sprecher haben den richtigen Ton getroffen und magische Momente erschaffen. Ich gebe meine uneingeschränkte Hörempfehlung für den Thriller.
Einen Tag vor dem Heiligen Abend macht sie Esther auf, ihre Schwester Sue, die in ihrer Villa am Waldrand alleine - vom Ehemann verlassen - wohnt, zu besuchen. Ein sehr asketisches Leben führt diese, sie ...
Einen Tag vor dem Heiligen Abend macht sie Esther auf, ihre Schwester Sue, die in ihrer Villa am Waldrand alleine - vom Ehemann verlassen - wohnt, zu besuchen. Ein sehr asketisches Leben führt diese, sie hat sich von all dem Überflüssigen getrennt,
das ihrer großen Schwester Esther soviel bedeutet. Weihnachtsstimmung kommt auf, als Esther mit ihren Kindern ein Geschenk für ihre Tante liebevoll verpackt, den Baum fürs Fest bestellt. Alleine lassen will und kann sie ihre Schwester in diesen Tagen nicht, eine Flasche Wein kommt auch noch mit und los geht’s.
Es ist die Ruhe vor dem Sturm, diese winterliche Fahrt hinaus in die Einsamkeit. Ich begegne jetzt auch Sue, die so ein ganz anderes, zurückgezogenes Leben führt. Und lerne Esther genauer kennen in ihrer ach so fürsorglichen Art. Sie redet mit Engelszungen auf ihre Schwester ein, gibt sich wie eine Mutter, die ihr ungezogenes Kind zurechtweist. Zwei ganz und gar unterschiedliche Charaktere prallen da aufeinander. Die eine will ihre Ruhe, ist nicht bereit, ihr Innerstes nach außen zu tragen. Aber genau das kann und will die resolute Esther nie und nimmer akzeptieren.
Eine zuweilen sehr bedrückende Atmosphäre entsteht, ich kann mich diesem perfiden Spiel nicht entziehen. Zum einen die beiden Schwestern in der doch sehr feudalen Villa, daheim geblieben ist Martin, Esthers Ehemann mit den beiden Kindern. Das ganze Leben kommt zur Sprache, all die gewesenen und vermeintlichen Gemeinheiten werden an die Oberfläche gezerrt.
Judith Merchant ist ein außerordentlich raffinierter Thriller gelungen. Es sind die Dialoge der Schwestern, das Drumherum, ihr teuflisches Tun, das die Story ungemein belebt. Man kann gar nicht anders, als dran zu bleiben, möchte unbedingt wissen, wie das Ganze endet. „Es ist die Hölle!“ Ja, sie schenken sich nichts.
Diesen so heimtückisch und hinterhältig daherkommenden Thriller habe ich als Hörbuch gebannt verfolgt. Es sind hier zwei ausgezeichnete Sprecherinnen zu hören – Christiane Marx und Ulrike Kapfer – die all die fein austarierten Nuancen meisterlich umsetzen. Tim Gössler ist als Sprecher der dritte im Bunde, der als Erzähler das Zwischenglied bildet. Sein besonderer Part ist, dass er in Episoden die Stimmen und Stimmungen der beiden Schwestern routiniert vermittelt sowie Martins besondere Rolle zwischen den Schwestern einfängt. Alle drei bilden eine Einheit, ein kompaktes Ganzes, dem ich mich trotz der sehr düsteren Stimmung gerne aussetzte. Die Story spielt auf verschiedenen Zeitebenen und Orten und auch hier wird die Brillanz der Sprecher deutlich, war ich doch immer genau an dem Ort des gerade Erzählten, im Heute oder im Gestern. Ich konnte mich ganz entspannt und genussvoll zurücklehnen und einfach zuhören - ein Hörerlebnis, ein Leckerbissen.
In die tiefsten Abgründe der Menschen lässt Judith Merchant schauen, lässt ihre Leser nicht mehr los. Das infame Spiel der Schwestern, die unterschwellige Gehässigkeit in all ihren schaurigen Momenten hat Argon Hörbuch mit ihren exzellenten Sprechern perfekt in Szene gesetzt. Ein Hörgenuss der Extraklasse, den ich sehr gerne weiterempfehle.
Es geht in diesem Buch um zwei Schwestern: Esther und Sue (aka Schnecke und sagen wir mal Nicht-Schnecke….). Von Beginn an spürt der Leser eine gewisse Rivalität, viel Neid und Eifersucht. Jede der beiden ...
Es geht in diesem Buch um zwei Schwestern: Esther und Sue (aka Schnecke und sagen wir mal Nicht-Schnecke….). Von Beginn an spürt der Leser eine gewisse Rivalität, viel Neid und Eifersucht. Jede der beiden Schwestern hat ihre Variante der Geschichte zu erzählen und sieht sich im Recht.
Judith Merchants Erzählweise hat mir sehr gut gefallen, auch den Aufbau sowie den Verlauf der Geschichte fand ich durch die Perspektivenwechsel kurzweilig und spannend dargestellt.
Merchant hat die Charaktere nicht nur einfach mit ihren guten und schlechten Seiten portraitiert, vielmehr gab es auch Rückblicke bis in die Kindheit zurück, die auf psychologischer Ebene erklärten, warum sie so geworden sind wie sie eben sind.
Das Hörbuch ist fantastisch eingesprochen worden. Insbesondere die Sprecherinnen Christiane Marx und Ulrike Kapfer haben die Charaktere der Schwestern durch ihre jeweilige Stimmfarbe gewinnbringend unterstützt und perfekt in Szene gesetzt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das Buch auch mit vier Sternen bewertet hätte.
Leider war es stellenweise vorhersehbar, was ich nicht begründen kann, ohne zu spoilern. Und im Mittelteil wurde es mir etwas zu langatmig.
Das Hörbuch ist fantastisch eingesprochen worden. Insbesondere die Sprecherinnen Christiane Marx und Ulrike Kapfer haben die Charaktere der Schwestern durch ihre jeweilige Stimmfarbe gewinnbringend unterstützt und perfekt in Szene gesetzt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das Buch auch mit vier Sternen bewertet hätte.
Das letzte, was Esther an diesem 23. Dezember tun will, ist mit ihrem Geschenk und einer Flasche Wein zu ihrer verrückten Schwester in das abgelegene Haus, in den Wald zu fahren. Doch sie muss, sie ist ...
Das letzte, was Esther an diesem 23. Dezember tun will, ist mit ihrem Geschenk und einer Flasche Wein zu ihrer verrückten Schwester in das abgelegene Haus, in den Wald zu fahren. Doch sie muss, sie ist schließlich die große Schwester und irgendwer muss ja nach der einsamen Sue sehen. Zwei Schwestern, die im jahrelang einstudierten Kampf umeinander Tanzen, lauernd auf eventuell auftretende Risse in der Fassade der anderen. Beide sind sich sicher der anderen nicht trauen zu können, als plötzlich die Masken fallen. Längst begrabene Gefühle flammen wieder auf, es werden Dinge gesagt, die besser für immer im Verborgenen geblieben wären. Das Geschenk ist nicht willkommen, der Wein ist der Falsche und diesen verschneiten Vorweihnachtsabend werden nicht alle überleben.
Schweig ist ein psychologischer Spannungsroman zwischen zwei Schwestern, deren Beziehung Aufgrund vieler Einflüsse toxischer nicht sein könnte. Esther ist die ältere von beiden, der das „du bist die Große“ Prinzip schon in der Kindheit prägend eingepflanzt wurde. Sie hat einen massiven Kontrollzwang gegenüber allem, was sich in ihrem Leben befindet. Sue, die jüngere von beiden, die mit dem Stigma der unzulänglichen „kleinen“ aufwuchs und sich mit Händen und Füßen versucht der Tyrannei ihrer großen Schwester zu entziehen. Oder ist Esther einfach nur treusorgend und Sue erkennt ihre eigenen gravierenden Probleme nicht? Judith Merchant präsentiert uns hier eine Geschichte die sich über das komplette Leben der beiden erstreckt und sowohl das hier und jetzt, deren Kindheit und das letzte Weihnachten mit einbezieht. Erzählt aus den perspektiven zweier nicht immer ganz zuverlässiger Erzählerinnen. Beide Rollen werden im Hörbuch, vorteilhafter Weisen auch von zwei verschiedenen Sprecherinnen verkörpert. Zudem werden die Rückblicke betitelt, was sehr dazu beiträgt beim Hören den Überblick zu behalten. Alle Sprecher*innen machen einen guten Job und bringen die Stimmung, die bersten gespannten Nerven und die Gefühlslage gut rüber. Sie verliehen der Geschichte damit auch passenden Nachdruck. Besonders die psychologische Komponente hat mich sehr in den Bann gezogen. Dieser Abgrund, diese Spaltung die sich aus tausender kleiner Situationen ergeben hat, die für sich genommen kaum Gewicht haben, doch die Summe all dieser Teile eine unfassbar toxische Beziehung ergeben hat, die beide nicht wollen, der sich aber auch keiner zu gänzlich zu entziehen wagt. Der Spannungsbogen war gelungen, die Geschichte nimmt zunehmend an Fahrt auf, das Ende war überraschend. Der Ausgang der Story war für mich unerwartet, passte jedoch in das psychologisch geprägte Gesamtbild.
Fazit: wirklich gelungener psychologischer Spannungsroman. Ein Einblick in den Abgrund toxischer Familienbeziehungen und psychischer Traumata, verpackt in einer mitreißenden Story.
23.12., ein Tag vor Heilig Abend.
Obwohl Esther und Sue keinen sehr engen Kontakt haben, möchte Esther ihre „kleine Schwester“ an diesem Tag kurz besuchen um ihr ein Weihnachtsgeschenk zu bringen.
Esther ...
23.12., ein Tag vor Heilig Abend.
Obwohl Esther und Sue keinen sehr engen Kontakt haben, möchte Esther ihre „kleine Schwester“ an diesem Tag kurz besuchen um ihr ein Weihnachtsgeschenk zu bringen.
Esther lebt gemeinsam mit ihrem Mann Martin und ihren Kindern Ella und Jonas in der Stadt. Sue wohnt, nach der Scheidung von ihrem Mann Robert, alleine in einem 10-Zimmer-Haus mitten im Wald und nach dem Desaster vom letzten Weihnachtsfest, möchte Esther sich einfach nur davon überzeugen, dass es ihrer Schwester auch wirklich gut geht. Da sie anderenfalls sicherlich keine ruhige Minute haben würde, nimmt sie – obwohl sie selbst noch jede Menge Vorbereitungen zu erledigen hat – die Fahrt von etwas mehr als 1 Stunde auf sich.
Das Zusammentreffen verläuft gänzlich anders als erwartet und trotzdem ergibt es sich, dass die beiden Schwestern sich für einen kurzen Moment nahe kommen, sich gemeinsam an den Tisch setzen, woraus dann ein Gespräch resultiert, bei dem offen alle Karten auf den Tisch gelegt werden.
Am Ende des Tages ist eine Person tot ……..
„Ich bin kein freier Mensch, ich habe eine Schwester“
(Track 1)
„Schweig!“ ist eine Geschichte, die aus der Sicht von 3 Personen erzählt wird. Da sind zum einen die Schwestern Esther und Sue, die die Geschichte aus der Ich-Perspektive erzählen, als auch Esthers Ehemann Martin, der seine Sicht der Dinge in der 3. Person erzählt.
Esther glaubt tatsächlich, dass ihre „kleine Schwester“ Sue ohne sie nicht lebensfähig ist. Seit beide ihr eigenes Leben leben und getrennt wohnen, kann Esther nicht mehr auf Sue aufpassen und deswegen – zumindest glaubt das Esther – hat diese ihre Ehe an die Wand gefahren, ihren Job verloren, ist psychisch labil, muss deswegen Tabletten nehmen und wohnt einsam in ihrem Haus im Wald. Esther möchte Sue nicht alleine lassen, sie kann sie aber auch schlecht zu sich nach Hause einladen – man denke nur daran, was letztes Jahr passiert ist, als sie alle zusammen Weihnachten bei Esther verbracht haben.
Was letztes Jahr passiert ist erfährt man aus den Rückblicken der beiden Schwestern, die jede aus ihrer Perspektive erzählen, wie es sich für sie angefühlt hat – das letzte Weihnachtsfest. Ebenso wie einige Geschehnisse aus der Kindheit aufgerollt und zerpflückt werden. Sehr schnell wird klar, dass Esther und Sue eine komplett andere Sicht der Dinge haben. Esther wollte Sue immer nur beschützen, Sue fühlte sich hingegen permanent kontrolliert, manipuliert, bevormundet von einer Schwester, die nur ihre eigene Wahrheit gelten lässt. Es springt einem schon richtiggehend ins Gesicht, dass zwischen den Beiden keine Geschwisterliebe sondern eine hoch toxische Beziehung herrscht. Sue möchte eigentlich nur, dass Esther schnell wieder geht und sie in Ruhe lässt, weswegen sie sehr wortkarg und geradezu unhöflich ist – Esther interpretiert das Verhalten ihrer Schwester als depressiv und glaubt, sie braucht gerade heute besonderen Schutz.
Es handelt sich nur um einen einzigen Tag, genauer, ein paar wenige Stunden, die in diesem (Hör-)Buch beleuchtet werden. Nach kurzer Zeit hat man sich ganz sicher auf die Seite einer der beiden Schwestern geschlagen. Und dann kommt der Punkt, an dem man nicht mehr weiß, ob man sich auf der richtigen Seite befindet, denn nun wendet sich das Blatt…… und wieder wendet es sich, als Martin sich in die Geschichte einklinkt. Auch Martin beleuchtet das letzte Weihnachtsfest, seine Schwägerin, seine Ehe, einfach alles, aus seiner Sicht. Zwischendurch gibt es noch Rückblenden von einem Kind – „Das Mädchen“ genannt – und irgendwann weiß man selbst nicht mehr, wer von den Beteiligten jetzt eigentlich gut“ und wer „böse“ ist.
Ich hoffe, dass mich niemals in meinem Leben jemand „Schnecke“ nennt. Das ist der Spitzname, mit dem Ester ihre Schwester anspricht und auch Esthers Kinder sagen „Tante Schnecke“ zu Sue.
Das Gespräch zwischen den beiden Schwestern ist das, was die Geschichte interessant macht. Auch wenn die gleichen Situationen aus 2 Perspektiven beschrieben werden, ist es krass, wie unterschiedlich die Wahrnehmungen sind. Ich habe ganz oft gedacht, dass das Verhalten von Esther mehr als übergriffig ist.
Leider wird die Sache zäh und langatmig als auch Martin beginnt, seine Geschichte zu erzählen. Nun erfährt der Leser/Hörer die gleichen Sachen noch einmal, aus der Sicht von Esthers Ehemann. Das war mir an einigen Stellen zu viel. Durch Martin hat man aber auch noch ein paar Details erfahren, die die Schwestern so nicht zur Sprache gebracht haben.
Der Schluss war anders als erwartet, aber es zeigt sich, dass Esther zu keiner Zeit und egal was passiert, niemals die Kontrolle aus der Hand gibt.
Auch wenn es stellenweise (für mein Empfinden) etwas zu langatmig war, war es doch unterhaltsam. Als Thriller würde ich es jedoch nicht bezeichnen, eher als Familien-Psycho-Drama. Die SprecherInnen Christiane Marx, Ulrike Kapfer und Tim Gössler haben die Geschichte einer hoch-toxischen Beziehung lebendig werden lassen.