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GabrieleMarina

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.09.2021

interessante Ermittlungen in Berlin

Des Kummers Nacht
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Wilhelm von der Heyden erlebt wie im Haus gegenüber eine Explosion stattfindet und eine Frau aus ihrer Wohnung geschleudert wird. Wilhelm versucht zusammen mit seinem Freund zu helfen und gerät damit in ...

Wilhelm von der Heyden erlebt wie im Haus gegenüber eine Explosion stattfindet und eine Frau aus ihrer Wohnung geschleudert wird. Wilhelm versucht zusammen mit seinem Freund zu helfen und gerät damit in den Fokus der Polizei. Der Chef der Berliner Kripo ist begeistert von Wilhelms Kombinationsgabe und stellt ihn vorübergehend ein. Der Beruf des Kriminalbeamten ist eines der Ziele, die Wilhelm nach seinem Studium erreichen kann. Schon bald wird klar, dass dieser Fall sich nicht so einfach lösen lässt und höchste Kreise involviert sein könnten.

Dieser Kriminalroman spielt im Berlin des Jahres 1855 - die preußische Krimimalpolizei befindet sich noch in der Entwicklung. Es hat mir sehr gefallen, wie der Autor die Situation dieser jungen Behörde beschreibt. Es ist leicht, sich vorzustellen, wie Wilhelm von der Heyden mit Argusaugen beobachtet wird und trotzdem seinen Weg geht. Die Nachforschungen im Archiv und die politischen Gespräche gestalten sich zeitgemäß. Ralph Knobelsdorf ist es gelungen, die Charaktere lebendig werden zu lassen. Die Lebenssituation des Protagonisten und die Hintergründe des Geschehens entwickeln sich gut nachvollziehbar. Die gewählte Sprache entspricht der Zeit, der Schreibstil ist angenehm. Es handelt sich bei diesem Buch um einen echten Kriminalroman, der die Ermittlungen und die Entwirrung der Zusammenhänge besonders gut erfahren lässt. Ich konnte während des Lesens in die Zeit eintauchen und habe Wilhelm von der Heyden gern begleitet.. Im Nachwort erklärt der Autor seinen Anspruch an diesen historischen Krimi und seine Beweggründe, die Fakten ein wenig zurechtzubiegen. Ebenso erläutert er Hintergründe und historische Personen, was ich als sehr hilfreich empfand. Bei einem Umfang von fast 600 Seiten wird die Geschichte nicht langweilig, es braucht tatsächlich diese Zeit für die befriedigende Lösung des Falls. Ich hoffe, diesem ersten Fall von Wilhelm von der Heyden werden weitere folgen und gebe diesem Buch 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 19.09.2021

faszinierender Roman

Madame Exupéry und die Sterne des Himmels
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Consuelo ist eine junge Malerin und lernt auf einer Party in Buenos Aires den Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry kennen. Er poltert geradezu in Consuelos Leben und es wird Liebe auf den ersten Blick. ...

Consuelo ist eine junge Malerin und lernt auf einer Party in Buenos Aires den Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry kennen. Er poltert geradezu in Consuelos Leben und es wird Liebe auf den ersten Blick. Consuelo wird Antoines Muse. Schreiben ist Tonios Leidenschaft, allerdings ist er auch oft als Pilot unterwegs. Die Liebe der beiden und ihre besondere Beziehung zueinander sind Thema dieses Buches von Sophie Villard

Consuelos Temperament, Tonios zügelloses und oft rücksichtsloses Leben stellt das Paar große Herausforderungen. Das Leben in Paris mit ihren Künstlerfreunden sowie ihre Aufenthalte an vielen besonderen Orten der Welt sind so lebendig beschrieben, dass man als Leser das Gefühl hat, wirklich dabei zu sein. Die Autorin bewegt sich zwischen den Zeiten von 1942 immer wieder zurück zu den Anfängen dieser besonderen Beziehung und bewegt sich dann kontinuierlich vorwärts. Die Auswirkungen des Krieges überschatten auch das Leben von Consuelo und Tonio. Es ist sehr schön mitzuerleben, wie das berühmte Buch "der kleine Prinz" entsteht.

Sophie Villard versteht es, die Charaktere der Protagonisten lebendig werden zu lassen. Die Höhen und Tiefen dieser Liebesbeziehung haben mich sehr berührt. Wie unglaublich sich Consuelo und Tonio lieben und wie sie um diese Liebe kämpfen - jeder auf seine Art - hat mich beeindruckt.

Die Autorin hat in diesem Roman einen ungewöhnlich einnehmenden Schreibstil, die Spannung in der Geschichte bewegt sich Wellen, die dem Buch einen besonderen Charme verleihen. ich habe mit diesem Roman viel über das besondere Paar erfahren und gebe diesem Buch 5 Sterne und eine unbedingte Empfehlung an Leser, die historische Liebesgeschichten mit Gänsehautfeeling und gute Recherche lieben.

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Veröffentlicht am 12.09.2021

unterhaltsamer Einstieg in die Familiengeschichte der Ronnefeldts

Die Teehändlerin
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Friederike ist die Ehefrau des Teehändlers Tobias Ronnefeldt. Sie liebt das Geschäft ihres Gatten sehr,: die edlen Tees und die wertvollen Seidenstoffe aus China. Als Frau eines geachteten Geschäftsmanns ...

Friederike ist die Ehefrau des Teehändlers Tobias Ronnefeldt. Sie liebt das Geschäft ihres Gatten sehr,: die edlen Tees und die wertvollen Seidenstoffe aus China. Als Frau eines geachteten Geschäftsmanns in Frankfurt im Jahr 1838 genießt sie den Respekt der Kunden und ihrer Freunde. Als Tobias sich einen Jugendtraum erfüllt und sich auf eine monatelange Reise nach China aufmacht, bliebt Friederike mit den Kindern zurück - schwanger und einem unguten Gefühl was den neu eingestellten Prokuristen betrifft. Dieses Gefühl trügt nicht und schon bald steht Friederike vor der Aufgabe, die Geschicke des Teehauses selbst in die Hand zu nehmen. In dieser Zeit kein leichtes Unterfangen für eine Frau.

Susanne Popp hat mit diesem ersten Buch über die Familie Ronnefeldt dem Leser einen Einstieg in eine ungewöhnliche Geschichte ermöglicht. Die Geschäfte des Kaufmanns Tobias Ronnefeldt und sein ganz persönlicher Einsatz für seine Familie und sein Geschäft sind ebenso gut beschrieben wie das Wirken der jungen Ehefrau Friederike, die ihr Selbstbewusstsein findet und sich im Laufe der Jahre nicht nur als Ehefrau und Mutter definiert. Die beschwerliche Reise nach China findet in diesem Buch ebenso beeindruckende Schilderung wie auch die Situation, in der sich Friederike Ronnefeldt wiederfindet, als sie nicht mehr nach den allgemeinen Gepflogenheiten handelt. Die Autorin hat in angenehm kurzen Kapiteln, die treffend betitelt sind und mit wechselnden Perspektiven eine interessante Spannung aufgebaut. Mir hat das Eintauchen in eine vergangene Zeit sehr gefallen. Die Erklärungen zu den geschichtlichen Quellen im Nachwort bieten den Abschluss für ein wirklich gut recherchiertes Buch. Ich gebe diesem ersten Teil der Ronnefeldt Saga 5 Sterne und freue mich auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 06.09.2021

ungewöhnliche Geschichte

SCHWEIG!
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Esther lebt mit Mann und Kindern in einer Beziehung, die vom Weihnachtsstress geprägt ist, als sie sich einen Tag vor Heiligabend auf den Weg macht ihre Schwester zu besuchen, um ihr ein Geschenk ...

Esther lebt mit Mann und Kindern in einer Beziehung, die vom Weihnachtsstress geprägt ist, als sie sich einen Tag vor Heiligabend auf den Weg macht ihre Schwester zu besuchen, um ihr ein Geschenk zu bringen. Sue lebt seit der Trennung von ihrem Mann allein in einem riesigen Haus mitten im Wald. Dieser Besuch trägt eine gewisse Brisanz in sich. Als Esther das Haus ihrer Schwester erreicht, unternimmt diese alles, um ihre Schwester schnellstmöglich loszuwerden.
Ein erbitterter Kampf beginnt, der nicht allein auf der verbalen Ebene bleibt.

Judith Merchant hat in diesem Psychothriller eine ungewöhnliche Erzählform gewählt. Esther und Sue, später auch Esthers Mann Martin treten in einen Dialog, der sich mit Weihnachten und seinen Ritualen beschäftigt, aber auch in die Vergangenheit geht. In diesem Buch erlebt man eine Situation, wie sie in vielen Beziehungen vorkommt. Sue und Esther leiden beide unter der Situation. Esther ist es gewohnt, alles zu regeln und möchte ein harmonisches Familienleben - Sue hat sich aus dem normalen Alltag ausgeklinkt.
Die Autorin versteht es meisterlich, diese beiden Welten zu beschreiben und die Schwierigkeiten, die zwischen den Protagonistinnen im Laufe vieler Jahre entstanden sind lebendig zu machen. Esther und Sue erinnern sich an vergangene Ereignisse und als Leser nimmt man unwillkürlich die Rolle des Beobachters ein.
Bereits im Klappentext wird angedeutet, dass dieses Treffen vielleicht mit einem Opfer enden könnte und diese schwelende Gefahr zieht sich durch das ganze Buch, was die Spannung enorm ansteigen lässt. Insbesondere Esther mit ihrem Hang andere zu kontrollieren und die Beschreibung wie sich das auf ihre Umwelt auswirkt lies mich immer wieder atemlos werden. Das Ende des Buches kommt nicht unerwartet und dennoch überrascht die Autorin mit einem Schluss, der nachdenklich werden lässt.
Mir haben Cover und Schreibstil gut gefallen, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und gebe 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 04.09.2021

Brisantes Thema - spannend dargestellt

Geraubte Seelen
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In diesem Kriminalroman geht es wie der Klappentext bereits wissen lässt um den Handel mit Babys und zwar auf eine wirklich perfide Art. Der bzw. die Täter rauben hochschwangeren Frauen ihre Kinder und ...

In diesem Kriminalroman geht es wie der Klappentext bereits wissen lässt um den Handel mit Babys und zwar auf eine wirklich perfide Art. Der bzw. die Täter rauben hochschwangeren Frauen ihre Kinder und lassen sie dann medizinisch gut versorgt an öffentlichen Plätzen zurück Die Frage, was mit den Kindern geschieht drängt sich sich bereits im ersten Kapitel auf, das auf mich wie ein Prolog wirkt. Die Ermittler der Essener Soko können auf die Unterstützung ihres ehemaligen Kollegen Gordon Rabe bauen.

H.C. Scherf hat mit diesem Buch ein Thema angefasst, dass eine umfangreiche Recherche erkennen lässt, ohne die der Krimi nicht so gut gelungen wäre, wie er vorliegt. Die Gefühle der beraubten Frauen, ihre Schicksale und auch die umtriebige Arbeit der Ermittler hat der Autor sehr gut eingefangen. Ich war an manchen Stellen atemlos, an anderen fühlte ich eine echte Gänsehaut bei der Beschreibung der Taten.

H.C. Scherf schreibt sowohl aus der Sicht des Ermittlerteams als auch aus der des Täters, ebenso führt er den Leser an die Situation der betroffenen "Käufer" heran, was der Spannung zuträglich ist. Sein Schreibstil ist angenehm, die Charaktere haben Profil. Als Leser fiebert man mit, versucht die Puzzleteile zusammenzusetzen, was nicht jedem Krimautor so gut gelingt.

Auch wenn die Geschichte fiktiv ist - zeigt sie doch eine Realität, die uns oft viel zu wenig bewusst ist. Mich hat das Buch sowohl als Thrillerfan als auch als Mutter berührt. Ich gebe diesem Buch 5 Sterne mit einer Empfehlung für Leser, die grausame Verbrechen nicht davon abhalten, ein engagiertes Ermittlerteam zu begleiten.

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