Cover-Bild Der längste Tag im Leben des Pedro Fernández García
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 19.08.2021
  • ISBN: 9783462054521
Moritz Rinke

Der längste Tag im Leben des Pedro Fernández García

Roman

Von Vätern und Söhnen, Lava und Lichterketten.

Ein Postbote auf Lanzarote, der um seinen Sohn kämpft, ein seltsamer Tisch, der ein dunkles Familiengeheimnis aus dem Spanischen Bürgerkrieg birgt, und ein blauer Ball, der über die Insel der hundert Vulkane bis nach Afrika rollt: Moritz Rinke entfacht in seinem zweiten Roman mit unvergleichlicher Tragikomik und schier atemberaubender Erzählkunst ein Feuerwerk an Geschichten.

In seinem kleinen Postbüro in Yaiza sortiert Pedro Fernández García seit Erfindung des Internets keine Briefe mehr, sondern nur noch Werbesendungen. So hat er unendlich viel Zeit, um am Hafen Café con leche zu trinken, seinem Sohn Miguel alles über historische Vulkanausbrüche zu erzählen und den Geheimnissen seiner Familie auf den Grund zu gehen. Was hat sein Großvater in den dreißiger Jahren in Spanisch-Marokko gemacht? Wer war der mysteriöse Deutsche, bei dem er angestellt war? Als sich Pedros große Liebe Carlota von ihm trennt und mit Miguel nach Barcelona zieht, wird es plötzlich still in seinem Leben. Auch sein Freund Tenaro, ein arbeitsloser Fischer ohne Boot, der angeblich mit Hemingway verwandt ist, kann ihn nicht aufheitern.

Und dann sitzt da auf einmal ein Mann in seiner Küche, Amado, ein Flüchtling, der auf Lanzarote die Freiheit gesucht und ein Gefängnis vorgefunden hat. Pedro, Tenaro und Amado beschließen, Miguel zurückzuholen. Sie schmieden einen wahnwitzigen Plan – und merken, wie viel es zu gewinnen gibt, wenn alles verloren scheint.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.09.2021

Postbote auf Lanzarote

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Das Buch hatte mich angesprochen. Die kurzen Episoden fand ich angenehm zu lesen jedoch der Schreibstil war nicht so meins. Da kam ich nicht so ganz rein. Es ist mal eine andere Sichtweise auf die Arbeit ...

Das Buch hatte mich angesprochen. Die kurzen Episoden fand ich angenehm zu lesen jedoch der Schreibstil war nicht so meins. Da kam ich nicht so ganz rein. Es ist mal eine andere Sichtweise auf die Arbeit eines Postboten in Zeiten von Internet + weniger Post. Von der Insel fand ich zu wenig beschrieben, dafür zu viel von den Strassen wie/wo Pedro rum fährt, abbiegt etc. Dass sich die Leute in seinem Leben ändern - kommen und gehen - finde ich nett - so ist das
Leben im Laufe der Jahre. Über Amado hätte ich gerne etwas mehr gelesen.
Da ich mich manches Mal zum weiter lesen zwingen musste was am Schreibstil und nicht an den Protagonisten lag gibt es nur 3 Sterne. Für alle die mit Moritz Rinke s Schreibstil zurecht kommen ein schönes Buch das auch zum Nachdenken über verschiedenste Themen anregt.
Ich wünsche allen Lesern vergnügliche Lesestunden

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Veröffentlicht am 12.09.2021

Tatsächlich ein recht langatmiger Tag

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Pedro ist Postbote auf Lanzarote. Doch schon lange besteht seine Hauptaufgabe nicht mehr im Austragen von Briefen, sondern vielmehr im Verteilen von Werbeprospekten, da kaum mehr jemand echte Korrespondenzen ...

Pedro ist Postbote auf Lanzarote. Doch schon lange besteht seine Hauptaufgabe nicht mehr im Austragen von Briefen, sondern vielmehr im Verteilen von Werbeprospekten, da kaum mehr jemand echte Korrespondenzen per Post führt. Um dennoch seinen Job behalten zu können, muss er den Schein wahren und mit seiner Dienst-Honda monatlich eine gewisse Streckenzahl zurücklegen, die er jedoch kaum erreichen würde, wenn er nur seinen normalen Arbeitsweg beim Postaustragen damit zurücklegen würde. Und so fährt er regelmäßig mehrmals die Woche zu seinem zig Kilometer entfernt gelegenen Lieblingscafé, holt seinen Sohn Miguel von der Schule ab und ist auch sonst recht viel mit ihm unterwegs. Doch dann trennt sich Pedros Freundin und Mutter seines Sohnes von ihm und zieht mit dem Kind fort. Pedro ist am Boden zerstört und fsst erst wieder Hoffnung, als er auf Amado, einen Flüchtling, trifft. Gemeinsam mit ihm und seinem Freund Tenaro setzt Pedro nun alles daran, Miguel wiederzusehen.

Während Pedro mit der zunehmenden Digitalisierung und dem Verlust seines Sohnes kämpft, erfährt man nebenbei eine ganze Menge über die Geschichte der Insel, die schön in die Geschichte eingeflochten sind. Pedro und die anderen Figuren waren mir sympathisch, hätten aber durchaus noch tiefgründiger gestaltet werden können. Das Gefühl, dass sie wirklich individuelle Persönlichkeiten sind, hatte ich beim Lesen nicht - sie waren mir insgesamt einfach zu flach.

So schnell ich am Anfang des Buches in die Geschichte hineingefunden habe, so schnell wurde meine Lesebegeisterung dann auch wieder ausgebremst: Ich fand die Geschichte über weite Strecken viel zu langatmig und ohne erkennbaren Spannungsbogen, viele Ereignisse erschienen mir wahlweise irrelevant für den Fortlauf der Geschichte oder waren merkwürdig überspitzt dargestellt. Für meinen Geschmack hätte hier deutlich gekürzt werden können. So fiel es mir leider recht schwer, wirklich dranzubleiben, weil die Geschichte so gemütlich vor sich hingedümpelt ist ohne je wirklich an Fahrt aufzunehmen.

Fazit: Eine nette, sommerliche Lektüre für zwischendurch, aber die Tiefe und das entscheidende Etwas haben mir definitiv gefehlt.

Veröffentlicht am 08.08.2021

Fluchten

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Der liebenswerte Postbote Pedro auf Lanzarote hat kaum noch Aufgaben, niemand schreibt mehr Briefe. Er muss nur noch Rechnungen und Postwurfsendungen verteilen. Also hat er viel Zeit für seinen Sohn Miguel ...

Der liebenswerte Postbote Pedro auf Lanzarote hat kaum noch Aufgaben, niemand schreibt mehr Briefe. Er muss nur noch Rechnungen und Postwurfsendungen verteilen. Also hat er viel Zeit für seinen Sohn Miguel den er innig liebt. Er bringt ihm alles bei was er weiß, über die Heimatinsel Lanzarote, über Vulkane und die Ausbrüche, spielt mit ihm Fußball und holt ihn von der Schule ab. Dann zieht die Mutter mit dem Sohn nach Barcelona und Pedro verliert den Boden unter den Füßen. Seine Freunde versuchen einfach alles um ihm wieder aufzurichten. Bis zwei, Tenaro und Amado eine Idee haben.
Das Buch beschreibt sehr ausführlich und schön die Insel und ihre Landschaft. Wenn man schon dagewesen ist erkennt man sie sofort wieder. Die Figuren sind auf der einen oder anderen Art alle liebenswert. Andererseits haben sie keine Ecken und Kannten, wäre der traurige Vater nicht, könnte man das Buch als Urlaubsroman bezeichnen.
In seiner Trauer sucht er alle möglichen Ablenkungen dadurch taucht auch das Thema des spanischen Bürgerkriegs auf. Wer hat wann welche Schuld auf sich geladen. Es wird auch immer wieder zu aktuellem Geschehen Stellung genommen, dass wertet den Roman auf.
Für mich hätte die Geschichte etwas straffer geschrieben werden können. Es gab öfter Variationen des gleichen Themas und dadurch wurde der Roman langatmig.
Ein Gedanke ist herausragend; eine Flucht aus welchen Gründen auch immer ist eine Flucht. Das Vergangene wird der Flüchtende nie los. Sie begleitet ihn immer ob es nun gute oder böse Erinnerungen sind.