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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.11.2021

Spannend und erschütternd

Das Geheimnis
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„Das Geheimnis“ ist das fünfte Buch der Autorin Ellen Sandberg, in dem es um Schuld, Vergebung, Recht, Gerechtigkeit und ein Familiengeheimnis geht.

Die Handlung spielt auf zwei Zeitebenen.

1975 lebt ...

„Das Geheimnis“ ist das fünfte Buch der Autorin Ellen Sandberg, in dem es um Schuld, Vergebung, Recht, Gerechtigkeit und ein Familiengeheimnis geht.

Die Handlung spielt auf zwei Zeitebenen.

1975 lebt die Künstlerin Helga in einer Kommune auf einem Bauernhof am Chiemsee. In ihren düsteren Kunstwerken verarbeitet sie ihre Vergangenheit. Zu ihrer Tochter Ulla will sie, seit diese neun Jahre alt ist, keinen Kontakt mehr haben. Sie hält sich für einen schlechte Mutter und meint, dass dies besser für Ulla sei. Für diese ist das verletzend und unbegreiflich. Helga macht Kassettenaufnahmen für Ulla, um ihr ihr Verhalten zu erklären.

In der Gegenwart im Jahr 2020 lebt Ulla in München. Sie weiß bis heute nicht was ihre Mutter dazu veranlasst hat, sie alleine zu lassen. Von ihrem Mann ist sie geschiedenen und das Verhältnis zu ihrer Tochter Sandra ist gestört. Nun beschließt sie erstmalig nach vielen Jahren wieder auf den Hof ihrer Mutter zu fahren und bekommt dort - über die Aufnahmen ihrer Mutter - endlich Antworten.

Der Schreibstil von Ellen Sandberg lässt sich flüssig lesen. Sie wechselt nicht nur in der zeitlichen Ebene, sondern auch zwischen drei unterschiedlichen Charakteren. Das macht es sehr spannend, da man ganz langsam verschiedene Puzzlestückchen erhält und noch keine Zusammenhänge erkennen kann. Nach und nach erfährt man immer mehr über Helgas Vergangenheit und über ihre Entscheidung, die sie sich niemals vergeben konnte.

Wie auch schon in den vorherigen Büchern der Autorin spielen hier Krieg, Vertreibung, Schuld, Vergebung, Recht und Gerechtigkeit eine große Rolle.

Es ist eine tragische Geschichte, in der die düstere Vergangenheit bis in die Gegenwart nachwirkt und genauso wirkt auch das Gelesene nach.

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Veröffentlicht am 01.11.2021

Ein fesselnder Politthriller – nichts für zarte Gemüter

Die Kampagne
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„Die Kampagne“ ist der dritte Band in der Maggie-Costello-Reihe von dem Journalisten und Autor Sam Bourne. Die Bücher sind eigenständig und lassen sich ohne Verständnisprobleme unabhängig voneinander lesen.

Natasha ...

„Die Kampagne“ ist der dritte Band in der Maggie-Costello-Reihe von dem Journalisten und Autor Sam Bourne. Die Bücher sind eigenständig und lassen sich ohne Verständnisprobleme unabhängig voneinander lesen.

Natasha Winthrop wird in ihrem Haus überfallen, aber sie schafft es, sich zur Wehr zu setzen und tötet dabei in Notwehr ihren Angreifer. Sie ist Anwältin und wird als Kandidatin der nächsten Präsidentschaftswahl gesehen. Nachdem es zu Zweifeln an ihrer Darstellung kommt, befürchtet sie eine Verschwörung und bittet die Ermittlerin Maggie Costello um Hilfe. Als Maggie mit ihren Nachforschungen beginnt, stößt sie schon bald auf Ungereimtheiten in Natashas Leben.

Die Kapitel sind kurz und die Perspektiven wechseln immer wieder, wodurch schnell eine enorme Spannung aufgebaut wird. Neben dem Überfall auf Natasha werden zahlreiche weitere brisante Themen - wie dem Wahlkampf, der mit umstrittenen Praktiken betrieben wird und dem Einfluss der sozialen Medien auf unsere Gesellschaft – angesprochen.

Neben dem fiktiven Fall hat Sam Bourne einige erschreckende Fakten – z.B. wie niedrig die Aufklärungsquote bei Vergewaltigungen ist – eingebaut.

Zunächst ist die Handlung ein wenig undurchsichtig, aber gegen Ende laufen die verschiedenen Handlungsstränge zusammen. Es kommt zu einer zufriedenstellenden Aufklärung des Falls, aber einzelne Fragen bleiben auch offen und der Fantasie des Lesers überlassen.

Obwohl die Handlung fiktiv ist, kann man sich durchaus vorstellen, dass sich die dargestellten Szenarien so oder in ähnlicher Form abspielen. Aufgrund einiger sehr detailliert dargestellten brutalen Szenen, eignet sich das Buch weniger für zart besaitete Leser, bietet aber eine enorme Spannung für alle, die das gut vertragen.

Mich hat das Buch gefesselt und ich kann es Liebhabern von Politthrillern nur empfehlen.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 02.10.2021

Rasant durch das All

Aliens im Spiel
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„Aliens im Spiel“ ist ein actionreicher Comicroman der Autorin Anja Ackermann für junge Leser ab acht Jahren.

Samuel und Gunnar lieben Computerspiele und rasen von Weltraumpiraten gejagd mit ihren Avataren ...

„Aliens im Spiel“ ist ein actionreicher Comicroman der Autorin Anja Ackermann für junge Leser ab acht Jahren.

Samuel und Gunnar lieben Computerspiele und rasen von Weltraumpiraten gejagd mit ihren Avataren Sumo L und Kazanga in ihrem Raumschiff durch das All. Ihr Ziel ist es – wie bei so vielen Computerspielen – Credits zu sammeln und in das nächste Level zu gelangen. Mit dabei ist Nachbarin und Klassenkameradin Nelli. Nach den Ferien entdecken die drei nun eine auffällige Ähnlichkeit zwischen einem der Weltraumpiraten und ihrem neuen Klassenlehrer. Das gilt es klären.

Der Schreibstil ist äußerst lebendig und springt zwischen dem Computerspiel Pirate Port Planet und dem realen Leben hin und her. Durch die wechselnden Schriftfarben - grün = Spiel und schwarz = Realität - ist das leicht zu unterscheiden.

Über die gesamte Handlung findet man Zeichnungen der Illustratorin Dorothee Mahnkopf wodurch der Lesespaß nochmals vergrößert wird und auch nicht so lese affine Kinder Spaß an dem Buch finden. Mit den beiden Themen Weltall und Computerspiel hat die Autorin zu Gebieten gegriffen, die sich hervorragend miteinander kombinieren lassen und die viele junge Leser begeistern werden.

Abschließend befindet sich ein „Intergalaktisches Wortverzeichnis auf den letzten Seiten, das die wichtigsten Worte einfach erklärt.

Ich denke, dass dieses spannende und auch humorvolle Buch nicht nur Computerfreaks und Astronauten begeistert und hatte selbst auch großen Spaß beim Lesen.

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Veröffentlicht am 12.09.2021

Ein sehr persönlicher Erfahrungsbericht einer Polizeioberkommissarin

Nachtschicht in Neukölln
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In „Nachtschicht in Neukölln: Eine Polizistin erzählt“ berichtet die Autorin und Polizeioberkommissarin Lana Atakisieva aus ihrem Leben. Sie wurde in Russland geboren, ist in Aserbaidschan aufgewachsen ...

In „Nachtschicht in Neukölln: Eine Polizistin erzählt“ berichtet die Autorin und Polizeioberkommissarin Lana Atakisieva aus ihrem Leben. Sie wurde in Russland geboren, ist in Aserbaidschan aufgewachsen und mit fünfzehn Jahren mit ihrer Familie nach Deutschland gekommen.

In ihrem Buch berichtet die Autorin nicht nur über ihre Polizeiarbeit in Neukölln, sondern sie lässt ihre Leser durch Rückblicke in ihre Vergangenheit an ihrem Leben teilhaben.

Im Wechsel erfährt man von ihren Problemen, die sie als Migrantin in den ersten Jahren in Deutschland hatte, den Schwierigkeiten in der Schule, Hindernisse, die man ohne Sprachkenntnisse in einem fremden Land hat, von Mobbing und ihren Einsätzen bei der Polizei.

Alles ist gleichermaßen interessant, aber vieles ist auch einfach nur erschreckend. Die Steine, die ihr und ihrer Familie in den Weg gelegt wurden, Schicksalsschläge und die Gewaltbereitschaft, die sie während ihrer Einsätze erfahren hat. Lanas Ehrgeiz und auch ihre Bereitschaft sich für andere Verantwortung zu übernehmen und einzusetzen sind einfach bewundernswert.

Durch ihre Einsätze, ihren Arbeitsalltag, den Zusammenhalt unter den Kollegen und Kolleginnen erfährt man was es bedeutet bei der Polizei im Einsatz zu sein. Mal ist sie als Freund und Helfer im Einsatz und ein anders Mal wird es brenzlig und sie muss hart durchgreifen.

Mir hat diese Mischung aus Biografie und Polizeiarbeit sehr gut gefallen und ich hätte auch gerne noch mehr über weitere Einsätze von Lana gelesen.

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Veröffentlicht am 14.08.2021

Zwei befreundete Paare

Unter Freunden
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„Unter Freunden“ ist nach „Das Nest“ der zweite Roman der Autorin Cynthia D'Aprix Sweeney.

Flora und Julian sind bereits über 20 Jahre glücklich verheiratet. Es war nicht immer einfach für die beiden, ...

„Unter Freunden“ ist nach „Das Nest“ der zweite Roman der Autorin Cynthia D'Aprix Sweeney.

Flora und Julian sind bereits über 20 Jahre glücklich verheiratet. Es war nicht immer einfach für die beiden, aber sie haben es geschafft, haben mit ihrer Tochter Ruby eine harmonische kleine Familie und auch einen guten gemeinsamen Freundeskreis. Das dachte Flora zumindest, bis sie am Tag des Highschool-Abschluss ihrer Tochter Julians verloren geglaubten Ehering zufällig in der Garage findet. Flora hat kein gutes Gefühl nach diesem Fund, fragt sich, ob Julian sie belogen hat und will der Sache auf den Grund gehen.

Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen. Es wird aus unterschiedlichen Perspektiven berichtet. Rückblicke in die Vergangenheit und die Reaktionen der Charaktere in ganz alltäglichen Situationen liefern interessante Informationen über ihren Charakter und ihr bisheriges Leben. Floras Gefühle, ihre Unsicherheit und ihre Verzweiflung werden authentisch dargestellt, aber auch die übrigen Charaktere werden detailliert beschrieben und ihre Entwicklung ist interessant.

Flora ist Synchronsprecherin, Julian ist Schauspieler, wie auch ihre gemeinsame Freundin Margot , deren Mann David als Herzchirug tätig ist. Dadurch erhält man interessante Einblicke in die Welt der Künstler, des Theaters und des Films.

In dem Roman geht es um Liebe, Vertrauen, Betrug, Ehe und Freundschaft. Wieviel hält eine Beziehung aus und wie geht man mit einer Enttäuschung um ? Unvorhergesehene Wendungen und interessante Details haben eine Spannung in die Handlung gebracht, mit der ich nicht gerechnet hatte.

Es ist ein leichter Roman mit Tiefgang, der mir gut gefallen hat. Nicht alle Fragen werden beantwortet, aber ich habe das Buch gerne gelesen.

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