Lukas - das glückliche Kind!?
Man braucht keine Vorkenntnisse was den Fall aus Band 1 betrifft, aber für die Zuordnung der Personen ist es natürlich vorteilhaft. Denn obwohl ich den ersten Band gelesen habe, musste ich die Personen, ...
Man braucht keine Vorkenntnisse was den Fall aus Band 1 betrifft, aber für die Zuordnung der Personen ist es natürlich vorteilhaft. Denn obwohl ich den ersten Band gelesen habe, musste ich die Personen, Beziehungen,… erst einmal für mich neu sortieren und einordnen.
Man begegnet Kommissar Erik Schäfer und Investigativ-Journalistin Heloise Kaldan. Eigentlich möchte Heloise Kaldan über traumatisierte Soldaten recherchieren, doch ihre Chefin weist sie an, über den aktuellen Fall des verschwundenen zehnjährigen Lukas zu berichten.
Obwohl sie mit Erik Schäfer befreundet ist und dieser den gleichen Fall bearbeitet, verlaufen ihre beiden Ermittlungen nebeneinander her. Die genauen Umstände über das Verschwinden des Jungen können nicht geklärt werden, obwohl dies sich zum Dreh- und Angelpunkt entwickelt.
Es werden von der Schriftstellerin ein paar falsche Fährten gelegt, wobei ich manche aus als zu offensichtlich empfunden habe. Und natürlich steht die Frage im Raum, ob Lukas noch lebt bzw. rechtzeitig gefunden wird.
Nur langsam ergeben sich Spuren und Zusammenhänge und für mich hätte die eigentliche Ermittlung und die Dringlichkeit der Suche mehr in den Fokus rücken müssen. Egal ob aus polizeilicher Sicht oder durch Heloise. Das ist mir auf beiden Seiten über weite Strecken zu viel Privatleben gewesen.
Im zweiten Drittel kommt dann langsam Spannung auf. Die Kapitel mit Erik sind nun wirklich von den Ermittlungen geprägt. Und ich finde man bekommt einen Eindruck davon, wie schwer er ist die verschiedenen Punkte zusammenzusetzten oder an weitere Informationen und Erkenntnisse zu kommen. Die Kapitel mit Heloise könnten sich hingegen mehr auf den Fall konzentrieren. Da ist für mich auch noch zu viel Raum für persönliches.
Insgesamt wird das Buch von Seite zu Seite immer besser und lesenswerter. Das ist wirklich sehr gut gelungen. Das Ende ist wirklich wunderbar gelungen. Im ersten Moment kommt es überraschend und man sucht nach der Fortsetzung. Aber wenn man es mal sacken lässt, ist es zwar ein offenes Ende, aber mit Hinweis auf einen möglichen Ausgang. Wirklich super gemacht, und das ganz ohne Worte.
Fazit: Behäbiger Start, aber zum Glück mit Steigerung. Heloise Kaldan nimmt zu viel Raum mit ihren privaten Problemen ein, ist für die Lösung des Falls um Lukas jedoch ohne Bedeutung. Im folgenden Band wünsche ich mir mehr Zusammenarbeit zwischen Erik Schäfer und Heloise Kaldan.