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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.09.2021

Blackout

Das Landhaus
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Toms Traum vom Eigenheim auf dem Land geht endlich in Erfüllung. Auch wenn seine Frau Isabel kein gutes Gefühl dabei hat, verlässt sie London, um mit ihm in das alte Haus zu ziehen. In der Remisse hinterm ...

Toms Traum vom Eigenheim auf dem Land geht endlich in Erfüllung. Auch wenn seine Frau Isabel kein gutes Gefühl dabei hat, verlässt sie London, um mit ihm in das alte Haus zu ziehen. In der Remisse hinterm Haus, die für Isabel als Atelier dienen soll, stößt sie jedoch auf etwas, dass ihr Unbehagen noch steigen lässt.

Die Geschichte wird sowohl aus der Sicht von Izzy als auch der eines Unbekannten geschrieben. Dabei springen die Zeitebenen von früher zu jetzt, sodass dieder Leserin nach und nach immer mehr Puzzleteile zusammensetzen kann.

Die Charaktere blieben, bis auf die Protagonistin sehr blass und wurden lediglich kurz beleuchtet, was in meinen Augen aber durchaus ausreichend war. Nur von Tom hätte ich mir ein wenig mehr gewünscht, da seine Handlungen und seine Gefühlsumschwänge für mich oft nicht wirklich nachvollziehbar gewesen sind. In der einen Sekunde will er Izzy helfen, in der anderen behandelt er sie äußerst abwertend.
Auch Isabel ist nicht wirklich greifbar, weswegen es mir sehr schwer war, Sympathie oder eine sonstige Verbindung zu ihr aufzubauen.

Ich weiß nicht genau, woran es lag, aber ich kam nur sehr schwer ins Buch rein. Der Schreibstil an sich ist unaufgeregt, eine gewisse Bedrohung schwingt zwischen jeder Zeile mit, aber ich musste mich jeden Tag aufs Neue motivieren, das Buch zu Ende endlich zu Ende zu lesen.

Die Spannungskurve ist leider relativ flach gehalten. Lediglich am Ende steigt sie kurz ein wenig an, um dann aber wieder zu verebben. Bereits ab der Hälfte formt sich der Gedanke, wer der Täter sein könnte, sodass die Auflösung am Ende wenig überraschend ist.

Ein Thriller, dessen Idee sehr gut ist, der mich aber leider nicht überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 17.08.2021

Konstruierte Charaktere

Unter Freunden
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Flora und ihr Ehemann sind seit zwanzig Jahren vermeintlich glücklich verheiratet. Von außen werden sie als harmonisches Paar gesehen, das durch ihre Tochter ein perfektes Familienleben führt. Doch als ...

Flora und ihr Ehemann sind seit zwanzig Jahren vermeintlich glücklich verheiratet. Von außen werden sie als harmonisches Paar gesehen, das durch ihre Tochter ein perfektes Familienleben führt. Doch als Flora eines Tages den verloren geglaubten Ehering ihres Mannes Julian findet, deckt sie Geheimnisse auf, die lieber im Verborgenen geblieben wären, denn auch ihre beste Freundin Margot steckt tiefer drin, als es zunächst den Anschein macht.

Die Geschichte wird aus den unterschiedlichen Blickwinkeln der Charaktere erzählt. Somit werden dem Leser Einblicke in das Leben und die Gefühlswelt der Charaktere gewährt, die sonst wahrscheinlich verborgen geblieben wären.

Durch die Erzählweise hatte ich mir eigentlich erhofft, die Charaktere viel runder wahrzunehmen und zu jedem einzelnen eine gewisse Beziehung aufzubauen. Doch die meisten Seiten wurden nicht mit Informationen gefüllt, die das Handeln oder in diesem Falle das Nicht-Handeln erklärt hätten. Stattdessen sah ich mich vielen Banalitäten gegenübergestellt, die keinen tieferen Sinn oder Zweck erfüllen. Nicht jeder Satz muss vor Tiefe strotzen, aber ich hatte das Gefühl, dass nur eine Hand voll Szenen relevant gewesen sind. Auch die vielen Zeitsprünge, die meist ohne Hintergedanken passierten, unterbrachen oftmals meinen Lesefluss.
Die Charaktere blieben platt und machten es mir unmöglich, Sympathie oder Empathie aufzubauen. Sie wirkten konstruiert und artifiziell, da sie alle eine Gemeinsamkeit teilten: Anstatt ein Problem anzusprechen und in 5 Minuten zu klären, wurde es totgeschwiegen. Wieder und wieder, was mich schon fast wütend zurückgelassen hat.

Alles in allem kein besonders anspruchsvoller Unterhaltungsroman, der leider einfach nicht meinem Geschmack entspach.

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Veröffentlicht am 04.01.2021

Nicht sonderlich überzeugend

Nickel: Roman
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Nickel ist hart im Nehmen. Aufgewachsen in staatlicher Obhut, flüchtet er im Alter von zehn Jahren, um sein Leben zu leben, wie es sein Vater wollte: nicht als Zivilist, sondern als Krieger. Nickel kommt ...

Nickel ist hart im Nehmen. Aufgewachsen in staatlicher Obhut, flüchtet er im Alter von zehn Jahren, um sein Leben zu leben, wie es sein Vater wollte: nicht als Zivilist, sondern als Krieger. Nickel kommt für seinen Lebensunterhalt auf, indem er Pädophile erpresst, die er online aufspürt, Marihuana an Gymnasiasten verkauft und zwischendurch als Privatdetektiv arbeitet.

Die Geschichte an sich hat einen angenehmen Schreibstil und liest sich sehr einfach und flüssig, auch wenn die Geschichte erst im Laufe der Zeit ein wenig Fahrt aufnimmt.
Ich bin mir nicht sicher, inwieweit ich Nickel als Charakter ernst nehmen oder authentisch finden kann. Ich weiß, Kinder soll man nicht unterschätzen, aber beim Lesen hatte ich aufgrund der komplexen Gedankengänge eigentlich nie das Gefühl, dass es sich um einen Jungen handelt.

Mein Fazit: Die Geschichte ist mal etwas anderes, aber wer sonst auf realitätsbezogene Inhalte steht, ist hier nicht perfekt aufgehoben. Aber ein Buch für zwischendurch ist es allemal.

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Veröffentlicht am 04.01.2021

Langatmig & wenig mitreissend

Stigma
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Mehrere Stunden lang war 13jährige Tom einem Kindermöder hilflos ausgesetzt. Physisch konnte er gerettet werden, doch seine Psyche leidet noch heute. 13 Jahre später wird eine Mädchenleiche mit einer Botschaft ...

Mehrere Stunden lang war 13jährige Tom einem Kindermöder hilflos ausgesetzt. Physisch konnte er gerettet werden, doch seine Psyche leidet noch heute. 13 Jahre später wird eine Mädchenleiche mit einer Botschaft gefunden, die sich an Tom richtet.

Tom ist ein von Angst- und Panikattacken beherrschter junger Schriftsteller, der mit seiner Frau Karin und seinem Sohn Mark sehr zurück gezogen lebt. Der Alltag von Tom beschränkt sich auf seine eigenen vier Wände und gelegentlichen Therapiesitzungen, die ihm helfen sollen, sein Trauma zu überwinden.
Tom war für mich ein Charakter, zu dem ich keinerlei Zugang hatte. Vielleicht hängt es mit seiner ablehnenden Haltung seinen Freunden und seiner Familie gegenüber zusammen oder dem Fakt, dass es 3/4 des Buches immer wieder nur darum ging, wie sehr er unter seinem Trauma leidet, aber ich konnte in keiner Situation eine Beziehung zu ihm aufbauen.

Das Buch kam für mich sehr langsam in Fahrt und war bis ca Seite 300 sehr langatmig. Ich hatte das Gefühl auf der Stelle zu stehen und keinerlei nennenswerte Entwicklung durchzumachen.

Gegen Ende gibt es viele Wendungen, die für mich zwar teilweise Spannung aufkommen ließen, jedoch waren nicht alle für mich nachvollziehbar.

Die Auflösung war überraschend, dennoch für meine Verhältnisse ein wenig überzogen.

Leider konnte mich das Buch überhaupt nicht abholen.

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Veröffentlicht am 04.01.2021

Leider sehr viel verschwendetes Potenzial

Hexenjäger
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Stell dir vor, du schreibst einen Thriller, in dem Hexen auf perfideste Weise umgebracht werden – und plötzlich wird er zu deiner Realität.

Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Einmal ...

Stell dir vor, du schreibst einen Thriller, in dem Hexen auf perfideste Weise umgebracht werden – und plötzlich wird er zu deiner Realität.

Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Einmal in der Gegenwart, in der Jessica und ihr Team dem Mörder auf der Spur sind und einmal in der Vergangenheit, die sich mit einem Venedigaufenthalt von Jessica befasst.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Die Sätze flogen nur so an mir vorbei, was sicherlich auch mit der extrem angenehmen Sprecherin zu tun hat. Sie verzichtete auf unnötige Stimmennachahmungen und zog damit das Gelesene nicht ins Lächerliche.

Die Charaktere blieben für mich leider durch die komplette Geschichte hindurch sehr blass. Die Protagonistin hätte so viel Potenzial gehabt, meine Empathie zu wecken, aber durch ihre Unnahbarkeit und das Ausbleiben von Hintergrundinformationen zu ihrem Leben, blieb sie für mich ein sehr flacher Charakter.
Auch die Nebendarsteller waren nicht so einschneidend, als dass ich mich im Nachhinein noch sonderlich gut an sie erinnern könnte.

Fing die Geschichte spannend und voller Potenzial an, so wurde ich leider bald enttäuscht. Die vielen Wendungen, die ich anfangs noch als spannend empfand, wurden von Minute zu Minute so abstrus, dass ich zeitweilen schon fast keine Lust mehr hatte, mitzuermitteln.
Das Ende verpasste mir dann den kompletten Dämpfer und ließ mich mit einem „schade, so viele verschwendete Chancen, die einfach nicht genutzt wurden" zurück. Die ständigen Rückblenden verwebten sich leider nur mehr als lose mit der Gegenwart, was sie für mich komplett irrelevant machten. Im Buch sind die Sprünge zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit sicherlich kenntlich gemacht, aber im Hörbuch war mir eine Einordnung der Zeiten gar nicht möglich, was das Zuhören sehr anstrengend machte.

So bleibt mir nur zu sagen: Schade, denn die Grundidee war wirklich gut.

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