Platzhalter für Profilbild

Pantoffeltier

Lesejury Profi
offline

Pantoffeltier ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Pantoffeltier über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.05.2022

Übungsfundus

Du bist mehr als genug
0

Sarah Desai will mit diesem Buch helfen, Selbstbewusstsein aufzubauen, Selbstliebe zu leben und Selbstvertrauen zu entwickeln. Dazu gibt es verschiedene Methoden zum Beispiel Meditation, Visualisierung, ...

Sarah Desai will mit diesem Buch helfen, Selbstbewusstsein aufzubauen, Selbstliebe zu leben und Selbstvertrauen zu entwickeln. Dazu gibt es verschiedene Methoden zum Beispiel Meditation, Visualisierung, Atemübung, Affirmation und Mantra.
Die Übungen sind recht einfach gehalten und die Erklärungen kurz. Hier hatte ich mir mehr Informationen und mehr Tiefgang erhofft. Leider ist das Buch doch ziemlich schmal und die Übungen werden eher aufgelistet als erklärt. Dann muss man wohl auf den Podcast der Autorin zurückgreifen.
Für mich persönlich waren die Mantras und Affirmationen nicht so wirklich etwas. Das wird mir doch etwas zu spirituell. Aber ich konnte mir an anderen Stellen dann wiederum etwas mitnehmen. Für Menschen, die einen Fundus an Übungen suchen, sicherlich nicht schlecht, aber so richtig zufriedengestellt war ich dann nicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 28.05.2022

nette Urlaubslektüre

Fast ein Idyll
0

In 25 Kurzgeschichten schreibt die Autorin über Erlebnisse berühmter Personen, die vielleicht hätten passiert sein können. Die Proagonisten sind bunt gemischt. Zum Beispiel Amelia Earhart, Kleopatra, Berta ...

In 25 Kurzgeschichten schreibt die Autorin über Erlebnisse berühmter Personen, die vielleicht hätten passiert sein können. Die Proagonisten sind bunt gemischt. Zum Beispiel Amelia Earhart, Kleopatra, Berta von Suttner, Thomas Mann, Marylin Monroe oder Ludwig van Beethoven. Leider sind die meisten Geschichten wirklich sehr kurz und eher auf eine mehr oder weniger überraschende Pointe hin konstruierte Anekdoten.

Es liest sich wirklich gut und mir gefällt auch der teilweise absurde Humor. Jedoch führt die Kürze häufig dazu, dass man gar nicht richtig in die Geschichte einsteigt. Zudem kannte ich mich mit einigen berühmten Persönlichkeiten nicht sonderlich gut aus und hatte das Gefühl, nicht immer alle Anspielungen zu verstehen.
Insgesamt eine nette, kurzweilige Lektüre, die aber nicht sonderlich lange vorhält.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.11.2021

Flüchtige Momente des Sommers

In diesen Sommern
0

Die Erzählerin Teresa erinnert sich an Szenen ihrer Kindheit. Flüchtige Momente des Glücks, der Unsicherheit, des Familienzusammenhalts. Sie kreist dabei immer um den alkoholkranken Vater. Dieser kann ...

Die Erzählerin Teresa erinnert sich an Szenen ihrer Kindheit. Flüchtige Momente des Glücks, der Unsicherheit, des Familienzusammenhalts. Sie kreist dabei immer um den alkoholkranken Vater. Dieser kann liebevoll und zugewandt sein, aber auch unvermittelt gewalttätig werden. Die Furcht vor seinen Launen, die Sorge um ihn und das zunehmende Erkämpfen von Abstand bestimmen das Leben der Familie.

Teresa erzählt lakonisch, hält den Leser auf Distanz. So einen Erzählstil mag ich auch eigentlich sehr gern, aber hier wollte es zu dem ernsten Thema nicht passen. Es gibt weder große dramatische Szenen, noch wird das Verhalten der Personen reflektiert. Das ist sehr schade, denn so geht die Geschichte nicht in die Tiefe und kann keine emotionale Wucht entwickeln. Die Figuren sind recht blass und austauschbar. Man kommt ihnen kaum nah. Der Widerstand gegen den Vater gelingt fast zu leicht, man versteht nicht so ganz was jetzt das Problem bei Gewalt in Beziehungen ist.

Ich habe die ganze Zeit auf den großen Knall gewartet, auf eine Gänsehautszene, die kam aber nie. Gern gelesen habe ich es durchaus, aber ich hatte das Gefühl, dass man mehr aus der Geschichte hätte machen können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.10.2021

Im Arrest

DAFUQ
0

Weil ihr vorgeworfen wird, eine regierungskritische Demonstration organisiert zu haben, muss Anja für zehn Tage in den Arrest. Dort ist sie mit sechs anderen Frauen eingesperrt.
Die Autorin stellt die ...

Weil ihr vorgeworfen wird, eine regierungskritische Demonstration organisiert zu haben, muss Anja für zehn Tage in den Arrest. Dort ist sie mit sechs anderen Frauen eingesperrt.
Die Autorin stellt die alles erdrückende Langeweile der eintönigen Tage sehr gut dar. Wie die Frauen die Zeit mit Rauchen totschlagen, einfach um irgendwas zu tun, wie sie sich gegenseitig nerven, aber doch einander brauchen, wie es beunruhigt und gleichzeitig seltsam beruhigt immer beobachtet zu werden.
Die Übersetzung ist sehr wörtlich, das macht es ab und an holperig. Warum man auch Bandnamen übersetzt, ist mir etwas unklar. Vielleicht hat man sich gescheut, die Umschrift aus dem Kyrillischen zu nehmen, aber beispielsweise mit "Nächtliche Scharfschützinnen" kann man kaum etwas anfangen, wenn man die Band nicht kennt.
Interessant fand ich die verschiedenen Geschichten der sehr unterschiedlichen Frauen. Leider wurden diese nicht sehr ausführlich erzählt. Es geht, anders als man vermuten würde, nicht viel um Politik sondern vor allem um Liebes- und Abhängigkeits- Beziehungen zu Männern und Frauen. Das ist etwas schade, denn das hat mich nicht immer interessiert. Besonders Anjas Geschichte um eine Dreiecksbeziehung wurde ermüdend lang ausgewalzt.
Am Ende driftet es in eine übernatürliche Richtung ab. Das ist an sich nicht schlimm, ich lese gern Fantasy, aber hier war für mich der Bruch zu stark und der ganze realistische Teil wurde dadurch abgewertet. Man denkt nicht mehr darüber nach wie schlimm es ist, dass Anja für eine Demonstration ins Gefängnis muss, sondern nur noch darüber, ob irgendjemand übernatürliche Kräfte haben könnte oder nicht. Von der Autorin ist ja auch noch bekannt, dass sie zum Team von Nawalny gehört und sich mit der Organisation von Demonstrationen und dem Leben im Arrest auskennt.
Auch von der Lesbarkeit her wird es immer anstrengender zum Schluss hin und war ich war am Ende ganz froh durch zu sein. Trotzdem habe ich durchaus immer wieder Mehrwert in der Lektüre gefunden.
Insgesamt ein spannendes Buch, was aber unter seinen Möglichkeiten bleibt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.09.2021

Ach Walter

Barbara stirbt nicht
0

Herr Schmidt und Barbara sind seit über 50 Jahren verheiratet. Barbara ist für den Haushalt zuständig, Herr Schmidt brachte das Geld nach Hause. Doch eines Tages steht Barbara einfach nicht mehr auf und ...

Herr Schmidt und Barbara sind seit über 50 Jahren verheiratet. Barbara ist für den Haushalt zuständig, Herr Schmidt brachte das Geld nach Hause. Doch eines Tages steht Barbara einfach nicht mehr auf und Herr Schmidt sieht sich mit Aufgaben konfrontiert, um die er sich nie gekümmert hat; Kaffeekochen zum Beispiel.

Es wird aus Herrn Schmidts Blickwinkel berichtet. Er ist sehr selbstgerecht und stur, was ihm nicht in den Kram passt, verleugnet er. Ob das nun die Homosexualität seiner Tochter oder die Krankheit seiner Frau ist. Man erfährt also nur sehr langsam was überhupt los ist und wie es mit Barbara und die Bewältigung des Haushalts überhaupt steht. Ganz langsam öffnet sich Herr Schmidt und lässt Neuerungen zu, er bleibt dabei jedoch ruppig und verschlossen.
Das ist vom Konzept her gut gemacht, ich fand es jedoch eher anstrengend zu lesen. Das angekündigte "urkomische" habe ich dabei nicht gefunden, dafür war es zu traurig zu sehen, wie unglücklich eigentlich alle Charaktere sind. Herr Schmidt ist sehr mit sich selbst beschäftigt (auch wenn ihm Barbara offensichtlich sehr wichtig ist, was er aber nicht zugeben kann), insofern bleiben viele Figuren, besonders die Kinder sehr blass.
Einzig der Enkelsohn kann etwas unbedarfte Freude reinbringen, auch wenn er nach Herrn Schmidts Ansicht die falsche Hautfarbe hat.
Dass Herr Schmidt über das Kochenlernen einen Veränderungsprozess durchläuft fand ich eine schöne Idee, es war jedoch nicht so ganz realistisch. Würde mich wundern, wenn es tatsächlich so eine aktive facebookcomunity bei einem Koch gäbe, aber dafür bin ich vielleicht auch zu jung.
Insgesamt ein nettes Buch, kann man mal lesen, jedoch nicht mein Humor.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere