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Veröffentlicht am 10.09.2021

Langatmiger Einblick in ein Forscherleben

Euphoria
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Der Klappentext dieses Buchs hat in mir die Gier entfacht.

Es geht um die Ethnologin Nell Stone, die gemeinsam mit ihrem Mann und einem befreundeten Forscher die Naturstämme des Sepik in Neuguinea Anfang ...

Der Klappentext dieses Buchs hat in mir die Gier entfacht.

Es geht um die Ethnologin Nell Stone, die gemeinsam mit ihrem Mann und einem befreundeten Forscher die Naturstämme des Sepik in Neuguinea Anfang des 20. Jhdt. erforscht. Die verschiedenen Zugänge der drei Protagonisten zu den Eingeborenen bringen unterschiedlichste Einblicke in das dortige Leben, die Kultur, den Alltag. Zeitgleich entsteht zwischen den dreien eine Beziehung der besonderen Art.. die irgendwann kollabiert.

Der Anfang des Buches war für mich spannend, neu und ich war richtig aufgeregt. Das ist so eine Thematik, über die ich selten lese. Prinzipiell gefällt mir die Herangehensweise der Autorin: Es wird nicht direkt über das Naturvolk geschrieben, viel mehr darüber, wie man den besten Zugang zu ihnen bekommt: worauf legt man Fokus? Was will man verstehen? Wie geht man mit Menschen um, deren Weltbild man so gar nicht kennt?

Durch diese Erzählweise wurde das Buch aber leider im Mittelteil auch sehr langatmig. Es ist sehr persönlich, geht unter die Haut, irgendwo dreht es sich jedoch im Kreis. Die beiden, die mir vernünftig und besonnen erschienen, lassen die Dinge jedoch nur passieren, sind keine Personen der Tat, mehr des Kopfes. Und die Figur, der das Forschungsleben am wenigsten steht, ist vielleicht selbstsüchtig und brutal, bekommt jedoch was sie will. Ich bin bezüglich aller drei sehr unschlüssig. Und auch die Dreiecksbeziehung ist mir eher schal im Kopf geblieben, so … dezent und unleidenschaftlich.

Was mir am meisten hängen geblieben ist: Es lohnt sich nicht, Dinge einfach hinzunehmen.

Ich habe mir von diesem Buch leider mehr erwartet - ich bin definitiv beeindruckt von dem Setting, den Einblicken in das Leben am Sepik, den Einblick in das Leben eines Ethnologen dieser Zeit! Die Hauptgeschichte konnte mich jedoch leider nicht so wirklich überzeugen.

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Veröffentlicht am 09.03.2022

Langatmig und zusammenhangslos

Die Geschichte des Wassers
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Buch 2 meiner #22for2022 konnte mich leider nicht ganz so überzeugen.
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Der zweite Teil des Klimaquartetts, diesmal rund um das Thema Wasser. Auf zwei Zeitebenen bringt Maja Lunde uns die Notwendigkeit ...

Buch 2 meiner #22for2022 konnte mich leider nicht ganz so überzeugen.
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Der zweite Teil des Klimaquartetts, diesmal rund um das Thema Wasser. Auf zwei Zeitebenen bringt Maja Lunde uns die Notwendigkeit des Wassers näher.
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Wir begleiten David mit seiner Tochter Lou, Frankreich 2041. Wasser ist knapp, Dürre und Krieg beherrschen den Alltag. Die beiden sind auf der Flucht und finden dabei ein altes Segelboot. Ob sich damit das Blatt wendet?
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Norwegen, 2017: Signe ist entsetzt über die Entwicklungen in ihrem Heimatdorf. Der Fluss, der Gletscher, alles wird des Profits zuliebe ausgeschlachtet. Mutig stiehlt sie Gletschereis und macht sich mit ihrem Boot auf den Weg zum Verantwortlichen: Ihre große Liebe, der sich mittlerweile weit weg von Norwegen niedergelassen hat.
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Joa nein, hat mich leider nicht überzeugt, sondern eher gelangweilt.
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David und Lous Geschichte war von der Story her ganz gut. Leider bleibt David recht blass. Auch war das Ende der Story so .. offen. Ich mag abgeschlossene Geschichten.
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Die Geschichte rund um Signe mochte ich, weil Norwegen - ich liebe Norwegen. Einblicke in Signes Vergangenheit, den Kampf um den Erhalt der Natur, fand ich toll. Signes restliche Reise war hingegen eher recht.. wie beschreibt man das, wenn man liest, und sich das Gelesene gleich wieder verflüchtigt?
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Und was ich halt echt gar nicht aushalte: In beiden Geschichten waren ständig quengelnde Kinder. Seitenweise. Ständig war was mit der kleinen Signe oder der kleinen Lou. Ja, das drückt bestimmt viel über die Dramatik mancher Situationen aus. Trotzdem hat es mich während des Lesens RASEND gemacht.
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Fazit: Kein Buch für jedermann. Die Geschichten haben sich gezogen, der Funke springt nicht über, sodass die Kernaussage des Buches leider nicht hervorkommt.

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Veröffentlicht am 13.09.2021

Erwartungen leider nicht erfüllt..

Das Geheimnis des Weihnachtspuddings
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Wie im Titel schon beschrieben, ist dieses Buch leider Pudding. Nur weil eine Autorin brillante Krimis schreibt, heißt dass definitiv nicht, dass sie für Kurzgeschichten ebenso begabt ist. Sorry Agatha!! ...

Wie im Titel schon beschrieben, ist dieses Buch leider Pudding. Nur weil eine Autorin brillante Krimis schreibt, heißt dass definitiv nicht, dass sie für Kurzgeschichten ebenso begabt ist. Sorry Agatha!!

Das Buch verspricht verheißungsvoll 4 weihnachtliche Geschichten mit dem gewissen Agatha Christie-„Etwas“…
Bekommen tut man:
Eine wirklich nette weihnachtliche Geschichte ohne Mord und Totschlag, bei der es (ganz klassisch) um einen verschwundenen Edelstein geht. Diese Geschichte war toll, mit der weihnachtlichen Stimmung des ländlichen Englands, dem Familienzusammenhalt und ein bisschen Rästelraten nebenher.
Eine Geschichte, deren Verbrechen zwar raffiniert gestaltet war, die aber meine Erwartungen hinsichtlich weihnachtlichem Flair definitiv nicht erfüllt. Also kein Weihnachten. Null Weihnachten. Weihnachtslos.
Eine Geschichte, bei der nicht mal ein richtiges Verbrechen passiert. Spielt halt zufällig an den Weihnachtsfeiertagen.
Eine Kurzkurzgeschichte über einen Esel.. die wohl als lustiges Schmankerl am Ende gedacht war, aber leider zu ernst war, um wirklich zu unterhalten.

So - eine der 4 Geschichten hat meine Erwartungen an das Buch erfüllt, der Rest war leider Schmus. Gott sei Dank war die gute Geschichte auch die längste!

Ich freue mich schon seeeeehr auf den nächsten „richtigen“ Krimi von Agatha Christie, den ich lesen werde (er steht schon im Regal).. von Kurzgeschichten lasse ich daweil aber mal die Finger.

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Veröffentlicht am 10.09.2021

Nr. 347 - Klassiker der Weltliteratur

Kriegslicht
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Irgendwie hatte ich im Dezember bist jetzt kein gutes Händchen für Bücher. Und dieses Buch meiner Klassiker-Challenge reißt das Ruder leider auch nicht gerade herum.

Nicht wegen einem schlechten Schreibstil ...

Irgendwie hatte ich im Dezember bist jetzt kein gutes Händchen für Bücher. Und dieses Buch meiner Klassiker-Challenge reißt das Ruder leider auch nicht gerade herum.

Nicht wegen einem schlechten Schreibstil oder uninteressanten Figuren, sondern einfach weil dieses Buch so uneeeeeeeeendlich langweilig war.

Es geht um Nathaniel, der in der Nachkriegszeit aufgewachsen ist, und nun als erwachsener Mann seine Jugend revue passieren lässt. Diese war stark durch seine Mutter geprägt, die eine Spionin im kalten Krieg war. Hört sich nicht so unspannend an, oder? Hahaha.

Die Geschichten und die Eindrücke, die Nathaniel aus seiner Jugend erzählt, sind an sich sehr interessant. Der Alltag von Kindern, die von Agenten beaufsichtig werden, wodurch man einen Einblick in deren Hintergrundarbeiten aus den Augen eines Jugendlichen bekommt, war spannend. Nur die Umsetzung so dermaßen metaphorisch und ohne Tiefgang daher geschwafelt, dass ich mich lieber nicht weiter darüber auslasse, weil ich sonst echt bösartig wirke.

Das Buch hat keinen Höhepunkt, es geht um nichts. Man erfährt im Endeffekt nichts, was man nicht auch vom Klappentext schon weiß. Es gibt keine wirkliche Handlung, sondern nur eine Aneinanderreihung von Beobachtungen… die an sich nicht uninteressant sind, aber so zusammenhangslos. Das ganze Buch wirkt wie ein großer Lückenfüller. Man wartet ständig nur, dass etwas passiert, bis man auf einmal bei der Danksagung ankommt.

In den wenigen Momenten, an denen wirklich etwas Tiefgründiges passiert, wo man endlich einmal erahnen kann, wie es mit einer Spionin als Mutter ist, die waren so zerpflückt geschrieben, dass jeglicher Spannungsbogen die Konsistenz einer 30 min Spagetti hatte.

Also: Leider nein. Und mir tut das ehrlich leid, denn ich habe das Gefühl, der Autor hängt da mit seinem Herzblut darin. Aber für mich ist das leider nichts.

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Veröffentlicht am 10.09.2021

Gute Idee, ganze miese Umsetzung

Moxyland
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Und wieder ist wunderbarer (und diesmal auch wundersamer) buddyread mit meiner Lieblings-Linda aka Bücher Bro aka @penguins.books vorbei - unser Austausch war mir ein inneres Blumen pflücken, immer wieder ...

Und wieder ist wunderbarer (und diesmal auch wundersamer) buddyread mit meiner Lieblings-Linda aka Bücher Bro aka @penguins.books vorbei - unser Austausch war mir ein inneres Blumen pflücken, immer wieder gerne und jederzeit!

Worum gehts? Ja gute Frage - ganz hab ich das auch nach Beenden des Buches nicht überrissen. Ich glaube, die Idee dahinter war kritisch die Probleme unserer Gesellschaft in einen dystopischen Roman zu verpacken. Ging leider ziemlich in die Hose. Nicht mal eine Windel hätte geholfen.. nein, nicht mal drei Windeln hätten geholfen. Und wenn, dann nur die super saugfähigen mit extra Flügeln + Auslaufschutz.

Ansatz, Idee, Message dahinter top. Wenn man das beim Lesen mitbekommt. In der nahen Zukunft: ein hoch technologisierter totalitärer Sicherheitsstaat, 2-Klassen-Gesellschaft, keine Meinungsfreiheit: das volle Paket an verabscheuenswürdiger Politikmache. Man begleitet im Buch vier Figuren, die auf die eine oder andere Weise mit diesem System in Kontakt kommen. Ein Unabhängigkeitskämpfer, eine Hackerin, eine Künstlerin und der freie Vogel. Nur irgendwie … passiert viel, doch es ist schwierig herauszufiltern 1. was wichtig ist und 2. worauf das auch nur irgendwie hinauslaufen soll. Der Plot fehlt einfach.

Zusätzlich wird man einfach mit seitenweise Fremdwörtern überschwemmt, die Flut nimmt gar kein Ende. Einerseits Unmengen an südafrikanischen Wörtern (ahja es spielt in Kapstadt, tut aber kaum was zur Sache) bzw. Slang - der aber zumindest im Anhang erklärt wird. Dazu kommen noch Millionen an Hightech Begriffen die man 1. nicht kennt, weil noch nicht erfunden und deswegen noch nie gehört und 2. die nicht erklärt werden. Das geht ja noch, bei einem Wort, aber bei gefühlt 5-10 pro Seite reduziert das das Lesevergnügen auf ein „Epilieren des Intimbereichs“-Spaß-Niveau.

2/5 ✨ - einen Stern dafür, dass die Autorin sich viel dabei gedacht hat und die besten Absichten hatte.

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