Cover-Bild SCHWEIG!
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Psycho
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 09.09.2021
  • ISBN: 9783462001334
Judith Merchant

SCHWEIG!

Thriller

Was würdest du tun, um deine Schwester zu retten? Und was, um sie loszuwerden?

Am Tag vor Heiligabend fährt Esther in den Wald zum Haus ihrer Schwester, um ihr ein Geschenk und eine Flasche Wein zu bringen. Ein Schneesturm setzt ein. Das Geschenk wird nicht geöffnet. Der Wein schon. Dinge werden gesagt, die besser ungesagt blieben. Und Taten werden begangen, die nie mehr rückgängig gemacht werden können.

Eigentlich muss Esther ihr Weihnachtsfest mit Ehemann und Kindern in der Stadt vorbereiten: einkaufen, Tanne besorgen – es wäre genug zu tun. Doch ihre Schwester Sue, die seit ihrer Scheidung völlig allein in einem riesigen Haus tief im Wald lebt, geht ihr nicht aus dem Kopf. Und so setzt sie sich ins Auto und fährt los. Aber nur um nachzusehen, ob alles in Ordnung ist und ob Sue zumindest ihre Tabletten nimmt. In die Stadt einladen kann sie sie nicht. Denn was, wenn sie wieder durchdreht – wie letztes Jahr? Am Haus im Wald angekommen, stellt Esther fest, dass Sue sie loswerden will. Was hat sie zu verbergen? Ein Schneesturm setzt ein. Zum ersten Mal seit ihrer Kindheit kommen die Schwestern ins Gespräch, und kein Stein bleibt auf dem anderen – bis eine der beiden zum Messer greift. Während der Schnee alles verdeckt und jedes Geräusch erstickt ...

Judith Merchant lässt in ihrem neuen psychologischen Spannungsroman zwei unzuverlässige Erzählerinnen gegeneinander antreten – in einem unheimlich intensiven Kammerspiel um eine toxische Beziehung, in der nichts so ist, wie es scheint.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.09.2021

Eine ganz besondere Schwestern-Beziehung!

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Zwei Schwestern, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, haben nicht mehr viel Kontakt zueinander. Esther, die ältere, lebt mit Mann und zwei Kindern in der Stadt. Sie sieht es als ihre Pflicht an, ...

Zwei Schwestern, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, haben nicht mehr viel Kontakt zueinander. Esther, die ältere, lebt mit Mann und zwei Kindern in der Stadt. Sie sieht es als ihre Pflicht an, sich um ihre jüngere Schwester Sue, genannt Schnecke, zu kümmern, die geschieden ist und ganz alleine in einem riesigen Haus mitten im Wald wohnt. Kurz vor Weihnachten fährt Esther zu Sue in die verschneite, ländliche Gegend, um ihrer Schwester ein Weihnachtsgeschenk zu bringen und zu sehen, wie es ihr geht. Sue möchte aber am liebsten nur alleine sein, keinen Besuch haben und nur noch ihre Ruhe. Doch Esther lässt nicht locker - und so sprechen sie sich endlich einmal aus und es kommt allerhand verschreckendes aus der Vergangenheit auf den Tisch. Danach ist nichts mehr wie zuvor ...

Dieser fesselnd geschriebene Thriller ist sehr kunstvoll konstruiert. Die Sympathien des Lesers wandern von einer Schwester zur anderen - nichts ist, wie es scheint, die Ursprünge liegen in der gemeinsamen Kindheit. Psychologisch raffiniert wird hier abwechselnd aus der Sicht der beiden erzählt, mit Erinnerungen an das Weihnachten vor einem Jahr und an ihre Kindheit. Später kommen dann noch einige Kapitel aus der Sicht von Martin, Esthers Mann, dazu. Die Stimmung dabei ist eher düster und beklemmend. Nach äußerst dramatischen Ereignissen wendet sich das Blatt - es bleibt auf jeden Fall bis zum Ende sehr spannend!

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Veröffentlicht am 06.09.2021

Beklemmendes Psychodrama

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Auch wenn ich „Atme!“ noch auf dem SuB habe, war dieses Buch doch mein Erstes von Judith Merchant. Als Thriller würde ich dieses Buch auf keinen Fall beschreiben, dazu ist doch zu wenig passiert. Psychodrama ...

Auch wenn ich „Atme!“ noch auf dem SuB habe, war dieses Buch doch mein Erstes von Judith Merchant. Als Thriller würde ich dieses Buch auf keinen Fall beschreiben, dazu ist doch zu wenig passiert. Psychodrama passt hier mMn viel besser und das hat Judith – zumindest im ersten Drittel – absolut famos umgesetzt. Ich hatte Schwierigkeiten, weiterzulesen, weil die Stimmung so bedrückend und beklemmend war, obwohl eigentlich kaum etwas passiert ist. Dies ist also in diesem Fall durchaus positiv zu werten.

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und Judith hat es meiner Ansicht nach geschafft, den verschiedenen Perspektiven ihren Charakter zu geben.
Ich hatte mir allerdings erhofft, dass man länger brauchen würde, um zu wissen, wer von den beiden denn jetzt eigentlich die Verrückte ist. Ich hatte das nach geschätzten 60 Seiten bereits raus – was auch daran liegen könnte, und das wäre ja dann wieder was Positives, dass Judith dieses kranke Wesen der Schwester so unterschwellig und harmlos präsentiert, dass es gerade dadurch umso mehr einschlägt. Ich bin kein Fan von diesen übertriebenen Irren, die so dermaßen gestört sind, dass ich mich nur frage: „Ääähm okay, das ist jetzt schon irgendwie übertrieben und unglaubwürdig“ (zu Fitzeks Seelenbrecher schiel) Ich mag es viel lieber, wenn die Geisteskrankheit so harmlos und pointiert dargestellt wird, da es für mich viel authentischer und damit auch viel viel erschreckender wirkt. Das ist aber natürlich Geschmackssache.
Leider baute das Buch für mich nach dem ersten Drittel merklich ab. Wieso, weshalb, warum kann ich nicht sagen, ohne doch noch Dinge leicht zu spoilern. Die Stimmung war nicht mehr so drückend, nicht mehr beklemmend, so richtig hat es Judith bei mir auch nicht geschafft, mich dort im Haus, gefangen in einem großen Schneesturm, sehen zu lassen. Das wäre der Stimmung aber sicher auch nochmal einträglicher gewesen. Das Ende fand ich jetzt auch nicht sooo überraschend. Kleine Dinge, ja, aber nicht dieser sogenannte „Mindf$!§“, den man bei völlig unerwarteten, guten Wendungen hat.
Dennoch würde ich nicht behaupten wollen, dass das Buch dann nach dem ersten Drittel schlecht wird. Ich würde es trotzdem weiterempfehlen und hatte es innerhalb von 2 Tagen durchgelesen, auch wenn ich definitiv von der Bezeichnung „Thriller“ absehen würde.

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Veröffentlicht am 05.09.2021

Beklemmend

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Eher ein Kammerspiel - dieses Gespräch zweier Schwestern, das abwechselnd aus der Sicht der einen und der anderen dargestellt wir, wobei erschreckend offenbar wird, wie unterschiedlich die Wahrnehmungen ...

Eher ein Kammerspiel - dieses Gespräch zweier Schwestern, das abwechselnd aus der Sicht der einen und der anderen dargestellt wir, wobei erschreckend offenbar wird, wie unterschiedlich die Wahrnehmungen sind. Eigentlich reden alle Protagonisten (und das sind hier nicht viele) beständig aneinander vorbei und missverstehen sich gründlich. Geprägt sind die Schwestern von der Kindheit, wie die eingestreuten Retrospektiven verdeutlichen. Dazwischen eingesprengselt die Gedanken und Gefühle von Martin, dem Ehemann von Esther, der dominierenden Person in diesem Kammerspiel. Das Gespräch und die Geschehnisse streben einem dramatischen Höhepunkt zu mit einem sehr endgültigen Ergebnis. Beklemmend, dem Gespräch und den Gedankengängen zu folgen. Am Schluss ist man ziemlich erschüttert. Geschrieben ist diese Geschichte so eindringlich, dass man sie nicht mehr aus der Hand legen kann.

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Veröffentlicht am 03.09.2021

schwere Kost

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Selten ist es mir so schwer gefallen, ein Buch zu rezensieren. Einerseits hat es mich wirklich gefesselt, andererseits ist es so verstörend, zu lesen, wie sich bei den beiden Schwestern Abgründe auftun.
Erst ...

Selten ist es mir so schwer gefallen, ein Buch zu rezensieren. Einerseits hat es mich wirklich gefesselt, andererseits ist es so verstörend, zu lesen, wie sich bei den beiden Schwestern Abgründe auftun.
Erst mal Weihnachtsstimmung. Esther, die superorganisierte Mutter, bereitet einen perfekten Heiligabend vor. Ein wenig überdreht wirkt sie dabei schon. Dann beschließt sie, noch zu ihrer Schwester Sue zu fahren, um ein Geschenk abzugeben. Sue wohnt in einer Villa im Wald, ganz alleine und scheint psychische Probleme zu haben. Esthers Verhalten wird immer sonderbarer und übergriffiger. Sue möchte nur ihre Ruhe haben, aber Esther stellt unmögliche Fragen, kontrolliert und kommentiert. Sue ist offenbar nicht krank, wird aber schon lange von ihrer Schwester tyrannisiert. Schließlich eskaliert die Situation und als Martin, Esthers Mann sich auf den Weg macht, um nach seiner Frau zu sehen, passiert die Katastrohe. Das Ende ist völlig überraschend und lä0t mich sprachlos zurück. Der Erzählerwechsel in jedem Kapitel macht das Buch sehr spannend.

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Veröffentlicht am 01.09.2021

Hassliebe

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Familie kann man sich nicht aussuchen ist wohl der Gedanke von Esther, als sie am Tag vor Weihnachten den Weg zu ihrer Schwester auf sich nimmt. Diese führt einen komplett gegensätzlichen Lebensstil als ...

Familie kann man sich nicht aussuchen ist wohl der Gedanke von Esther, als sie am Tag vor Weihnachten den Weg zu ihrer Schwester auf sich nimmt. Diese führt einen komplett gegensätzlichen Lebensstil als die kleine Familie und wohnt alleine und abgeschieden im Wald. Auch sie frohlockt nicht gerade bei dem Gedanken an den alljährlichen Besuch ihrer Schwester. Während Sue diesen Pflichtbesuch nur möglichst schnell hinter sich bringen will, möchte Esther vor allem sicher gehen, dass es ihrer Schwester gut geht, doch nach und nach beschleichen sie immer mehr Zweifel, gerade wenn sie an die Katastrophe des letzten Weihnachtsfestes denkt…

Der Schreibstil ist unglaublich fesselnd und man taucht sofort in die Geschichte ein. Zunächst erlebt man die ganzen Ereignisse aus der Sicht von Esther, die mit ihrer Familie allerhand Vorbereitungen vor dem Weihnachtsfest organisieren muss. Ihr Mann ist nicht begeistert davon, dass sie ausgerechnet an diesem stressigen Tag ihre Schwester besuchen muss, da dies immer in Streitigkeiten endet. So beginnt der Leser sich ein erstes Bild von dieser Schwester zu bilden. Genialerweise wendet sich das Blatt jedoch bald und man liest erstmals die Ereignisse aus Sue’s Sicht und entwickelt auch für ihre Ansichten Verständnis. Die Autorin spielt geschickt mit den vorgefertigten Eindrücken, die man sich über eine Person, nur aufgrund von Erzählungen, bildet.

Dieses Spiel zieht sich einige Zeit durch das Buch, bis man auch Einblicke in die Kindheit der Schwestern und die Sicht von Esthers Mann bekommt und immer mehr Details aus deren Leben enthüllt werden. Wenn man zunächst davon ausgegangen ist, die beiden hätten einfach sehr wenig gemeinsam, so stellt man bald fest, dass in dieser Beziehung mehr im Argen liegt.

Das Buch war die meiste Zeit spannend, auch wenn mir zwischendurch das Hin und Her etwas zu viel wurde. Die Auflösung ist durchaus gelungen und interessant, allerdings konnte ich mich damit nicht wirklich anfreunden, da es zum einen recht abrupt endet und ich es, nachdem man die Charaktere nun sehr gut kennt, für etwas unwahrscheinlich halte.

Die Bezeichnung „Psychothriller“ passt perfekt zu diesem Buch. Eine Empfehlung für alle, die es mögen, wenn mit vorgefestigten Ansichten gespielt wird und am Ende doch alles ganz anders ist. Spannung ist bis auf ein paar kleinere Durchhänger gut vorhanden, sodass man das Buch wirklich zügig beenden kann.

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