Cover-Bild Wenn die Schatten sterben
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Emons Verlag
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 24.08.2021
  • ISBN: 9783740812089
Christof Gasser

Wenn die Schatten sterben

Kriminalroman
Zwei Frauen, zwei Epochen – eine Hoffnung.
Swiss Noir von Bestsellerautor Christof Gasser.
Auf einem herrschaftlichen Schweizer Familiensitz fördern Renovierungsarbeiten den Leichnam einer jungen Frau zutage, die in den 1940er Jahren erschossen wurde. Offiziell ist der Fall verjährt. Doch der aus Deutschland stammenden Becky Kolberg, der das Schloss inzwischen gehört, lässt das rätselhafte Schicksal der Toten keine Ruhe. Die junge Frau arbeitete in einer Waffenfabrik im Ort, die sich im Besitz der Nationalsozialisten befand. Becky stößt auf Tagebücher und Fotos des Opfers aus jener Zeit, als die Schweiz vom Faschismus umzingelt war. Fasziniert taucht sie in das fremde Leben ein – bis die Schatten der Vergangenheit auch nach ihr greifen …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.10.2021

Packender Kriminalroman mit historischem Hintergrund

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Für Becky Kolberg soll es nach dem Tod ihres Mannes ein Neuanfang in der Schweiz sein. Sie zieht mit ihrem Sohn in den herrschaftlichen Familiensitz, in dem aber nur kurze Zeit später bei Restaurirungsarbeiten ...

Für Becky Kolberg soll es nach dem Tod ihres Mannes ein Neuanfang in der Schweiz sein. Sie zieht mit ihrem Sohn in den herrschaftlichen Familiensitz, in dem aber nur kurze Zeit später bei Restaurirungsarbeiten im Keller die Überreste einer Frauenleiche gefunden werden. Die Untersuchungen ergeben, dass die Frau vermutlich schon vor über 60 Jahren einem Tötungsdelikt zum Opfer gefallen ist. Becky beginnt mit der Hilfe ihres NAchbarn Domink Dornach in den Annalen ihrer Familie zu forschen und stößt dabei auf Geschehnisse zu Zeiten des 2. Weltkriegs. Birgt die Vergangenheit der Familie ein dunkles Geheimis?

Die bereits erschienen Bände der Reihe um den charismatischen Ermittler Dominik Dornach konnten mich bisher immer begeistern, so dass ich mich mit einer großen Vorfreude und einer entsprechend hohen Erwartungshaltung auf das neue Buch des Autors Christof Gasser gestürzt habe. Aufgrund der für den Kriminalfall wichtigen historischen Hintergründe hat Gasser den Kunstgriff getan, die Handlung mit seinem Ermittler Dornach ins Jahr 2006 zu verlagern, also zeitlich vor die Fälle aus der "Solothurn-Reihe". Es war im wichtig, dass Personen aus dem historischen Bezug noch realistisch leben könnten. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der Frauenleiche zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über den privaten Recherchen Beckys, sowie den zeitlichen Rückblicken in die Kriegsjahre aus meiner Sicht auf einem sehr hohen Niveau gehalten. Das Ganze entwickelt sich zu einer komplexen und clever konzipierten Geschichte, die Einblick in die dunklen Stunden der Schweizer Historie bietet. Die Hintergrundfakten wirken sehr gut recherchiert und Verleihen dem vorliegenden Kriminalroman seinen besonderen Reiz. Die für mich überraschende Auflösung ist gut nachvollziehbar und rundet das Buch gelungen ab.

Insgesamt ist "Wenn die Schatten sterben" ein aus meienr Sicht mehr als gelungener hinstorischer Kriminalroman, der mich von der ersten Seite an begeistern und fesseln konnte. Ein besonderer Kriminalroman, den ich sehr gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 15.09.2021

Schatten der Vergangenheit

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Ein lesenswertes Buch über deutsche und Schweizer Vergangenheit zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges und danach, verbunden mit einigen rätselhaften Kriminalfällen. Einer davon liegt schon länger zurück, ein ...

Ein lesenswertes Buch über deutsche und Schweizer Vergangenheit zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges und danach, verbunden mit einigen rätselhaften Kriminalfällen. Einer davon liegt schon länger zurück, ein zweiter Fall stammt aus jüngerer Vergangenheit. Interessant und ziemlich spektakulär sind sie beide.

Zwei unterschiedliche Protagonistinnen zu verschiedenen Zeiten erleben teils unglaubliche Dinge, die sie lieber nicht erlebt hätten und sie auch nach Jahren oder Jahrzehnten immer wieder einholen.

Spannende Unterhaltung ist garantiert.

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Veröffentlicht am 14.09.2021

Fesselnder Krimi, der in die Vergangenheit der Schweiz reicht

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Dieser Krimi von Christof Gasser ist eine Art Prequel zur Reihe rund um Dominik Dornach. Wir erleben ihn hier etwa zehn Jahre vor seiner eigenen Krimiserie.

Worum geht’s?

Rebecca „Becky“ Kolberg reist ...

Dieser Krimi von Christof Gasser ist eine Art Prequel zur Reihe rund um Dominik Dornach. Wir erleben ihn hier etwa zehn Jahre vor seiner eigenen Krimiserie.

Worum geht’s?

Rebecca „Becky“ Kolberg reist gemeinsam mit ihrem zehnjährigen Sohn aus ihrer Heimat Kiel nach Solothurn, um Abstand von ihrem bisherigen Leben zu gewinnen. Der Unfalltod ihres Ehemanns hat Becky traumatisiert. Hier in Solothurn, woher ihre adeligen Großeltern ursprünglich stammen, will sie einen Neuanfang wagen.

Als beim Renovierungsarbeiten im Schloss der Großeltern ein eingemauertes Skelett entdeckt wird, muss sie sich der Vergangenheit ihrer Vorfahren stellen, die sie bislang nicht wirklich interessiert hat. Anders als in Deutschland oder Österreich verjährt ein Mord in der Schweiz bereits nach 30 Jahren, weshalb Dominik Dornach, ihr Nachbar, keine offiziellen Ermittlungen anstellen darf.

Doch dann sterben ein alter Mann und seine Pflegerin einen gewaltsamen Tod und der leitende Staatsanwalt verdächtigt Becky. Nun schlägt Dornachs Stunde, denn er kann den ehrgeizigen Staatsanwalt, der ewig gestrige Ansichten pflegt, nicht leiden.

Nach und nach kommen Teile der Familiengeschichte derer von Colberg ans Tageslicht. Eine Familiengeschichte, die nicht gänzlich frei von Schuld ist.

Meine Meinung:

Christof Gasser ist ein sehr spannender Krimi gelungen. Wir dürfen uns tief in die Geschichte der Schweiz begeben, die vor und während des Zweiten Weltkrieges ein nicht besonders rühmliches Verhalten an den Tag gelegt hat. Aus Angst vor dem Überrolltwerden des Landes wie das neutrale Belgien oder die Niederlande paktiert man mit Hitler-Deutschland. Dass dabei auch handfeste wirtschaftliche Interessen eine Rolle spielen, ist auch verständlich. Die Schweiz ist abhängig von der Zulieferung von Rohstoffen, insbesondere von Kohle.

So können wir hier einen Krimi in zwei Zeitebenen erleben, der durch das unselige Gedankengut des Herrenmenschentums verbunden ist: Der gegenwärtige Teil rund um Becky und der andere Handlungsstrang aus 1940 rund um die couragierte Emma.

Geschickt flicht Christof Gasser die historischen Ereignisse ein. Der Leser erfährt Dinge, die ihm (so wie mir) nur rudimentär geläufig waren/sind. Schön unterschwellig in der Handlung, sodass Niemandem ausschließlich trockene Fakten an den Kopf geworfen werden. Das gefällt mir persönlich sehr gut. Natürlich muss ich, weil historisch sehr interessiert, einiges recherchieren. Gute Bücher, egal welchen Genres, verleiten mich immer, einer geschilderten Sache nachzugehen und mehr darüber wissen zu wollen.

Der Krimi selbst ist fesselnd und die Figuren fein herausgearbeitet. Zugeben finde ich Emma interessanter und sympathischer als Becky, die mir ein wenig oberflächlich erscheint. Gut, dass Dominik Dornach nicht auf ihre unterschwelligen Avancen anspringt. Ihr Sohn hingegen wirkt sehr sympathisch, da er Dominiks achtjährige Tochter Pia aus ihrem selbst gewählten Schneckenhaus herausholt.

Fazit:

Ein fesselnder Krimi, der so manches Geheimnis aus der Vergangenheit birgt. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.

Veröffentlicht am 07.09.2021

Wo Licht ist, ist auch Schatten (Goethe)

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Becky kehrt nach dem Tod ihres Mannes zurück auf den Familiensitz in der Schweiz und möchte dort gemeinsam mit Sohn Adrian noch einmal ganz von vorne beginnen. Als bei Renovierungsarbeiten im Keller des ...

Becky kehrt nach dem Tod ihres Mannes zurück auf den Familiensitz in der Schweiz und möchte dort gemeinsam mit Sohn Adrian noch einmal ganz von vorne beginnen. Als bei Renovierungsarbeiten im Keller des Schlosses eine eingemauerte weibliche Leiche gefunden wird, muss sich Becky mit der dunklen Vergangenheit des Schlosses und den schwarzen Flecken in der Familiengeschichte auseinandersetzen. Sie taucht tief ein in die Zeit, als selbst in der neutralen Schweiz die verqueren Ideen der braunen Ideologie glühende Anhänger hat...

Christof Gasser hat mit "Wenn die Schatten sterben" erneut einen sehr einfallsreichen und spannenden Kriminalroman geschrieben, der von der ersten Seite an mit unvorhergesehenen Wendungen vor realpolitischer Kulisse punkten kann.

Dabei spielt Gasser gleich zu Beginn mit der beklemmenden Angst von Becky, wenn sie nachts durch das alte Gemäuer schleicht und knarzende Dielen, schlagende Türen und leise Stimmen flüstern hört. Dass dieses ganze Szenario aber zu einer grausamen Entdeckung führt, die die Schatten der Vergangenheit heraufbeschwören, ahnt sie zu diesem Zeitpunkt nicht.

Die Erzählstränge der Gegenwart und Vergangenheit sind beide dynamisch und ausdrucksstark verfasst und bilden so eine sehr authentische Szenerie, um sich gemeinsam mit Becky auf Spurensuche zu begeben.

In der Zeit, als Hass und Hetze, Denunziation und Verrat, Antisemitismus und falsche Ideale die Atmosphäre vergiften, lässt der Autor mit seinen Schilderungen die Vergangenheit wieder aufleben und zieht den Leser mitten hinein in ein Komplott, dessen Auswirkungen bis zum heutigen Tag spürbar sind. Ständig fragt man sich, wem man noch trauen kann und schaut gehetzt um sich, denn irgendwie spürt man beim Lesen ein ungutes Gefühl im Nacken.

Die Figuren sind extrem gut angelegt und bieten ein breites Spektrum an vielschichtigen Charakterzügen: vom schmierigen Nazi-Bonzen über die vermeintlich einfältige Küchenhilfe, freiheitsliebender Widerständler, smarter Anwalt und liebender Mutter, die ein Geheimnis mit sich trägt - alle Darsteller sind von Gasser sehr gut ausgearbeitet und glaubwürdig gezeichnet, sodass sich der Leser in sie hineinversetzen kann und eins mit ihnen wird.

Perfektes Timing für geschickte Wechsel zwischen Anspannung, vergifteter Atmosphäre, Enthüllung der Geheimnisse und dem Zusammenfügen der Puzzleteilchen in der Gegenwart ziehen den Leser wie ein Magnet in das Buch und lassen ihn nur schwer den Roman aus der Hand legen. Es brennt regelrecht unter Nägeln , zu erfahren, wie sich damals alles zugetragen hat.

Der Twist zum Schluss ist noch einmal ein Höhepunkt und setzt dem ganzen die Krone auf - für mich ist dieser historische Krimi wieder einmal absolute Spitzenklasse!

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Veröffentlicht am 04.09.2021

Nicht alles ist, wie es scheint

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„...In der Richtung von Arians Finger lag ein herrschaftliches Gebäude mit zwei Türmen neben einem weitläufigen Bauernhof….“

Becky hat mit ihrem kleinen Sohn Lübeck verlassen, um ins Schloss ihrer Vorfahren ...

„...In der Richtung von Arians Finger lag ein herrschaftliches Gebäude mit zwei Türmen neben einem weitläufigen Bauernhof….“

Becky hat mit ihrem kleinen Sohn Lübeck verlassen, um ins Schloss ihrer Vorfahren ins Schweizer Solothurn zurückzukehren. Das Schloss muss allerdings gründlich renoviert werden. Dabei wird im Keller die Leiche einer jungen Frau hinter einer Mauer gefunden.
Der Autor hat erneut einen spannenden Krimi geschrieben. Darin eingebunden ist ein Stück Schweizer Geschichte.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er sorgt unter anderen für den hohen Spannungsbogen. Die Handlung wir in zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen darf ich in der Gegenwart an Beckys Ermittlungen teilnehmen, zum anderen erfahre ich, was in dem Jahr 1940 geschehen ist.
Die junge Frau wurde 1940 oder 1941 erschossen. Damit ist der Fall in der Schweiz verjährt. Es wird keine Ermittlungen von Seiten der Polizei geben. Das erklärt Feldweibel Dominik Dornach Becky. Er ist ihr neuer Nachbar.
Seine achtjährige Tochter freundet sich schnell mit dem zehnjährigen Adrian an. Wie die Kinder auf den Fund der Toten reagieren, liest sich so:

„...Pia war ihm dicht auf den Fersen. „Stopp, ihr beiden! Wo wollt ihr hin“ „Wohin wohl?“, sagte Adrian. „In den Keller.“ „Wozu?“ „Die Leiche sehen.“...“

Pia erweist als altkluge junge Dame, die genau weiß, was sie will.
Sehr interessant fand ich das historische Geschehen im Jahre 1940. Dort treffe ich Emma. Sie arbeitet in der Waffenfabrik von Beckys Großvater, Herrn von Colberg. Der ist Deutscher, und er produziert auch für Deutschland. Wie er wirklich zu den Nazis stand, erkennt man in der Geschichte relativ spät. Er ist erfahren genug, Sein und Schein auseinander zu halten.
Emma ist aufgeschlossen und politisch interessiert. Der folgende Satz hat mich sehr überrascht, da ich immer der Meinung war, dass die Neutralität der Schweiz nie infrage stand.

„...Hitler hat die Schweiz im eisernen Griff...“

Becky will genauer wissen, was 1940 passiert ist. Sie ahnt nicht, dass sie damit in ein Wespennest stochert und sich und ihren Sohn in Lebensgefahr bringt. Nicht jeder möchte, dass die Vergangenheit aufgedeckt wird. Nur gut, dass sie sich in jeder Situation auf Dominik verlassen kann.
Dominik ist in seinem Beruf sehr akribisch. Im Privatleben wechselt er gern einmal die Freundin. Mit Pias Mutter ging es gar nicht. Die beiden sind wie Feuer und Wasser.
Ab und an gibt es zwischen Becky und Dominik auch amüsante Szenen. Dabei wird der Unterschied zwischen Deutschland und der Schweiz thematisiert. Becky lädt Dominik zum Essen ein.

„...“Bei meiner Behörde gibt es auf Einladungen eine simple Regel. Wir dürfen alles annehmen, was wir auf einmal verzehren können.“ Becky grinst. „Pragmatisch. Ich wage zu bezweifeln, dass deutsche Beamte in der Lage sind, derart einfache Regeln aufzustellen.“...“

Im Strang der Vergangenheit treffen immer wieder diejenigen aufeinander, die für einen Anschluss der Schweiz an Deutschland sind, und diejenigen wie Emma, die konsequent dagegen sind. Gerade bei den Beamten ist es allerdings schwer, das wirkliche Gedankengut einzuschätzen.
Zu den beeindruckendsten Gesprächen gehört der Dialog zwischen Pia und Becky.

„...Ich glaube nicht, Dass wir unsere Kinder auf längere Sicht in Formen pressen können, die wir uns für sie ausdenken. Sie sind uns von der Vorsehung nicht zu Eigentum gegeben, sondern nur in Obhut, damit wir ihnen helfen können, ihren Weg zu finden...“

Wenige Minuten vorher hatte Pia ihre Mutter zur Weißglut gebracht.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Ich habe eine Menge über die Schweizer Geschichte gelernt. Gleichzeitig hat es der Autor verstanden, mich bei der Auflösung der Geschehnisse gekonnt zu überraschen.

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