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Veröffentlicht am 03.11.2021

Spannende Familiensaga einer Porzellandynastie

Die Blankenburgs
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Mit "Die Blankenburgs" legt Eric Berg, den ich bisher nur durch seine Kriminalromane kannte, eine spannende und hochinteressante Familiensaga einer Porzellandynastie vor. Im Mittelpunkt steht eine adlige ...

Mit "Die Blankenburgs" legt Eric Berg, den ich bisher nur durch seine Kriminalromane kannte, eine spannende und hochinteressante Familiensaga einer Porzellandynastie vor. Im Mittelpunkt steht eine adlige Familie in Frankfurt am Main, die am legendären schwarzen Freitag Ende der 20iger Jahre einen Großteil ihres Vermögens verliert. Als Folge davon sehen die männlichen Patriarchen den Freitod als einzigen Ausweg. Nun beginnt ein erbitterter Erbstreit zwischen den hinterbliebenden Frauen der Familie, den Schwestern Elise und Ophelie, in den fast alle Angehörigen mit einbezogen werden. Selbst ein nach China emigrierter verschollen geglaubter Bruder kehrt zurück und hat an der Familienfehde seinen Anteil. Ein weiterer Protagonist ist Tankred, ein junger Mann, ein Bastard, gezeugt durch einen der männlichen Blankenburgs mit einem Dienstmädchen, der plötzlich auf der Bildfläche erscheint und seinen Anteil an der Firma fordert. Tankred findet die gesuchte Anerkennung u.a. leider auch in Kreisen der aufstrebenden NSDAP, die politische Situation in Deutschland lässt selbstverständlich auch die Blankenburgs nicht unberührt. Es gibt unzählige Verwicklungen, arrangierte Ehen und diverse spannende Ereignisse, die der Autor gekonnt zu einer rasanten und abwechslungsreichen Geschichte verwoben hat. Sein flüssiger und angenehmer Schreibstil lässt den Leser nur so durch die Seiten fliegen, ich habe mich großartig unterhalten gefühlt. Als einzigen Kritikpunkt hätte ich mir vielleicht ein wenig mehr Informationen zum Thema Porzellan und Einblick in den Fabrikalltag des Familienunternehmens gewünscht.

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Veröffentlicht am 26.09.2021

Frau Maier macht Wellness

Frau Maier macht Dampf
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Im bereits 5. Band der Cozy Crime Reihe kommen alle Fans der kauzigen Ermittlerin Frau Maier wieder voll auf ihre Kosten. Die Protagonistin muss in einen Wellnessurlaub starten, den ihre Nachbarin gewonnen ...

Im bereits 5. Band der Cozy Crime Reihe kommen alle Fans der kauzigen Ermittlerin Frau Maier wieder voll auf ihre Kosten. Die Protagonistin muss in einen Wellnessurlaub starten, den ihre Nachbarin gewonnen hatte, aber kurzfristig leider verhindert ist. Frau Maier ist anfangs gar nicht wirklich angetan, doch die Tatsache, dass sich am Urlaubsort in der Vergangenheit schon mal das eine oder andere Sonderbare ereignet hatte, versöhnt sie mit der Situation. Und wirklich - dort wo Frau Maier sich aufhält, ist auch eine Leiche nicht weit! Und so wird der Buchhalter des Hauses tot im Whirlpool aufgefunden. Unsere Hauptfigur bekommt Unterstützung von Privatdetektiv Woitschek, und so wird ermittelt, was das Zeug hält. Jessica Kremser hat in ihrem gewohnt flüssigen und angenehmen Schreibstil eine weitere Geschichte rund um die etwas schräge und doch komplett liebenswerte Hobby Ermittlerin entworfen. Ich fühlte mich wie immer spannend und vor allem äußerst humorvoll unterhalten.

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Veröffentlicht am 23.09.2021

Verstörende Familiengeschichte

Die Überlebenden
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In seinem Debutroman präsentiert uns der schwedische Autor Alex Schulman eine nüchtern erzählte und doch hoch dramatische Familiengeschichte. Schon das Cover hatte mich auf den ersten Blick angesprochen, ...

In seinem Debutroman präsentiert uns der schwedische Autor Alex Schulman eine nüchtern erzählte und doch hoch dramatische Familiengeschichte. Schon das Cover hatte mich auf den ersten Blick angesprochen, in schönen warmen Brauntönen gestaltet, passt es wunderbar zu den bodenständigen in geradezu poetischer Sprache verfassten Naturschilderungen, die im krassen Gegensatz zu den zwischenmenschlichen Misstönen innerhalb der Familie stehen, deren Story wir hier l,esen. Die drei Brüder Nils, Benjamin und Pierre treffen sich Jahren wieder ,um nach dem Tod der Mutter deren Asche zu verstreuen. Die Geschichte wird in zwei abwechselnden Erdzählsträngen, die zwischen der Kindheit der Jungen und der jetzigen Gegenwart hin und her pendeln und aufeinander zu bewegen.Als die Jungen klein waren, verbrachte die Familie ihre Sommer regelmäßig in einem Haus am See, wo man sich mit üblichen Freizeitbeschäftigungen den Tag vertrieb wie Schwimmen, Spaziergänge im Wald und kleine Wettstreits zwischen den Brüdern. Doch die von Anfang an vorhandene Rivalität zwischen den drei Jungs wird vom Vater fortwährend angeheizt, die Mutter scheint den Hund der Familie mehr zu lieben als die Jungs, eine unterschwellige Anspannung liegt zwischen den Zeilen, was steckt dahinter? In einem einfachen und doch gleichzeitig anspruchsvollen Erzählstil rollt der Autor die Geschichte bis zum für mich nicht annähernd vorhersehbaren Ende auf, man hat als Leser das Gefühl, bis zum Schluss regelrecht die Luft anzuhalten! Ein großartiges Buch, das mich tief berührt hat, eine unbedingte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 14.09.2021

Nette Unterhaltung für zwischendurch

Bis ans Ende aller Fragen
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Lange hatte ich schon nichts mehr vom Autorenduo unter dem Namen Anne Hertz (bestehend aus den Schriftsteller Schwestern Wiebke Lorentz und Frauke Scheunemann) gelesen, mochte einige Bücher von ihnen in ...

Lange hatte ich schon nichts mehr vom Autorenduo unter dem Namen Anne Hertz (bestehend aus den Schriftsteller Schwestern Wiebke Lorentz und Frauke Scheunemann) gelesen, mochte einige Bücher von ihnen in der Vergangenheit und war deshalb sehr gespannt auf das neuste Werk! Wir lernen Protagonistin Maxi kennen, Mitte 40, selbständige Frau, Inhaberin eines eigenen Cafes und Single, gerade relativ frisch von ihrem langjährigen Freund Thomas wegen einer Jüngeren verlassen. Durch eingestreute Tagebucheinträge aus Maxis Jugend erfahren wir, dass ihr tatsächliches heutiges Leben und ihre früheren Pläne und Vorstellungen extrem auseinander klaffen, aber wen wundert's? So typische romantisch verklärte Zukunftsphantasien eines Teenagers lassen sich selten tatsächlich realisieren! Als Maxi in ihrem Cafe eine Trauerfeier ausrichtet, lernt sie Witwer Gregor kennen, der gerade seine Frau verloren hat, u. nun alleinerziehender Vater von zwei Kindern ist. Maxis Nichte kommt in dem Zusammenhang auf die Idee, um ihre Tante zu verkuppeln, bzw. zu neuen Männerbekanntschaften zu verhelfen, diese in eine Trauer-Selbsthilfegruppe zu schicken unter dem Vorwand, selbst den Partner verloren zu haben. Es tun sich tatsächlich einige Herren der Schöpfung auf, die für unsere Protagonistin in Frage kommen, sowohl in besagter Gruppe als auch anderswo, es ergeben sich diverse Verwicklungen, alles sehr unterhaltsam und abwechslungsreich inszeniert. Eins vorweg - die Idee, sich unter falschen Voraussetzungen in eine Trauergruppe einzuschleichen und quasi mit den Gefühlen der dortigen Teilnehmer zu spielen, fand ich schon von Anfang an irgendwie ein bisschen geschmacklos und war deshalb zugegebenermaßen skeptisch. Trotzdem habe ich mich auf die Geschichte eingelassen, da ich dennoch neugierig war. Die Autorinnen entwickeln daraus tatsächlich einen interessanten, spannenden Plot, und bieten abwechslungsreiche, kurzweilige Leseunterhaltung. Der Schreibstil ist exrem flüssig und angenehm, die Figuren alle durchweg sehr sympathisch. Und doch gibt es von mir einen Stern Abzug, da alles im Gegensatz zum wirklichen Leben zu konstruiert wirkt. Einerseits die Notlösung einer Trauergruppe zur Partnerwahl, andererseits kann sich die Protagonistin dann kaum vor Verehrern retten, das lief mir doch alles etwas zu glatt. Auch ihre teils extrem oberflächlich anmutende Umgehensweise mit ihren männlichen Bekanntschaften war mir oft suspekt. Und doch hatte ich ein paar entspannte Stunden mit diesem Buch, dessen Cover mit einem farblich stimmigen Blumenmuster sehr ansprechend gestaltet ist, und das man deshalb immer wieder gern zur Hand nimmt. Deshalb von mir eine gut gemeinte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 10.09.2021

Gewöhnungsbedürftig und dennoch lesenswert

Der Kolibri
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Sowohl das farblich sehr ansprechend gestaltete Cover, als auch Klappentext und Leseprobe haben mich von Anfang an sofort in ihren Bann gezogen, so dass ich dieses Buch unbedingt lesen musste und sehr ...

Sowohl das farblich sehr ansprechend gestaltete Cover, als auch Klappentext und Leseprobe haben mich von Anfang an sofort in ihren Bann gezogen, so dass ich dieses Buch unbedingt lesen musste und sehr neugierig darauf war. Es ist sprachlich recht anspruchsvoll geschrieben, geradezu poetisch, die langen Sätze bilden einen regelrechten Sog, dem ich mich als Leser schwer entziehen konnte. Der Handlung fand ich teilweise etwas schwer zu folgen, dass ich das Buch schwer aus der Hand legen konnte, lag eher an dem eindringlichen Schreibstil des Autors. Gleich am Anfang erfahren wir gemeinsam mit dem Protagonisten Augenarzt Dr. Marco Carrera, dass er von seiner eigenen Frau betrogen wird. Deren Psychoanalytiker sucht Marco in seiner Praxis auf und hinterbringt ihm dieses Geheimnis. Nun werden nach und nach, allerdings nicht chronologisch, Ereignisse, Schicksalsschläge aus dem Leben der Hauptfigur geschildert. Puzzleteil fügt sich an Puzzleteil, teilweise wirkt das ganze etwas verwirrend, trotzdem konnte ich mich der Faszination der Geschichte schwer entziehen. Von mir eine Leseempfehlung mit leichten Abstrichen.

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