Lana Atakisieva ist Polizeioberkommissarin in einem der anspruchsvollsten Abschnitte Deutschlands und fährt Streife in Berlin-Neukölln. Bewegend erzählt die Polizistin von ihrer Lebens- und Familiengeschichte, aber auch von dem, was Polizeiarbeit für sie persönlich bedeutet. Wie der Alltag auf Streife aussieht, warum der Zusammenhalt der Kolleginnen und Kollegen so wichtig ist und was es heißt, als eingewanderte Frau in Deutschland Fuß zu fassen.
"Nachtschicht in Neukölln" ist das Debüt der Polizistin Lana Atakisieva. Hier erzählt sie spannende Geschichten aus dem Polizeialltag, sowie ihre persönliche Geschichte, auf dem Weg zur Polizistin.
Lana ...
"Nachtschicht in Neukölln" ist das Debüt der Polizistin Lana Atakisieva. Hier erzählt sie spannende Geschichten aus dem Polizeialltag, sowie ihre persönliche Geschichte, auf dem Weg zur Polizistin.
Lana Atakisieva wechselt, innerhalb des Buches, oft zwischen ihren Einsätzen und ihrem privaten Werdegang. Dies ist aber keineswegs verwirrend, sondern eher hilfreich. So wird, dem Leser, noch viel klarer, wie stark sie manche Einsätze emotional mitnehmen.
Ich finde es wirklich erschreckend, wie sich ein Großteil der Gesellschaft auch heutzutage noch benehmen. Rassismus und Mobbing gehört keinesfalls der Vergangenheit an, sondern ist leider immer noch Teil des Alltags vieler Menschen! Das wird in diesem Buch nur allzu deutlich.
Umso beeindruckender finde ich, wie sich die Autorin trotz aller Widrigkeiten ihren Weg in den Polizeidienst gesucht hat. Es gibt nicht viele Menschen, die sich so sehr für ihre Träume und Ziele einsetzen.
Ich fand das Buch sehr leicht zu lesen. Ich bin sehr gut in die Geschichte rein gekommen und fand durchweg spannend, wie Lana dort ihren Weg geht. Auch der Schreibstil war sehr locker und leicht, was es mir persönlich noch mehr erleichtert hat, am Ball zu bleiben. Es war wirklich schwer das Buch auch nur kurz zur Seite zu legen.
Ich kann dieses Buch jedem nur empfehlen. Lana Atakisieva klärt auf und unterhält zugleich. Ein absolut gelungenes Werk.
"In dieser Zeit dachte ich zum ersten Mal ernsthaft darüber nach, Polizistin zu werden. Ich hatte diesen Film gesehen, er hieß Angel Eyes und war zwar etwas kitschig, aber die Hauptfigur beeindruckte mich. ...
"In dieser Zeit dachte ich zum ersten Mal ernsthaft darüber nach, Polizistin zu werden. Ich hatte diesen Film gesehen, er hieß Angel Eyes und war zwar etwas kitschig, aber die Hauptfigur beeindruckte mich. Eine junge Polizistin in den USA, gespielt von Jennifer Lopez." (Buchauszug)
Lana Atakisieva ist 15 Jahre alt, als sie zusammen mit ihrer Mutter und Schwester Sevana von Aserbaidschan nach Deutschland reisen. Hauptsächlich in der Hoffnung das ihre kranke Mutter eine bessere Behandlung bekommt. Viel musste sie einstecken an Entbehrung, Mobbing in der Schule, doch sie kämpft sich durch und macht sogar das Abitur. Der Entschluss, Polizistin zu werden und sogar zu studieren, macht ihr zuerst Angst, ob sie es schaffen wird, doch selbst dieses schließt Lana mit Bravour ab. Im Bezirk Neukölln, den sie inzwischen wie ihre Westentasche kennt, arbeitet sie als Polizistin im Streifendienst. Mehr über ihre Lebensgeschichte, ihr Alltag, die Arbeit bei der Polizei und vom Umgang mit ihren Kollegen erfahren wir in diesem Buch.
Meine Meinung:
Das Cover von Lana in ihrer Polizeiuniform ist hier sehr eindrucksvoll. Der Schreibstil ist recht unkompliziert verfasst und interessant zu lesen. Der Inhalt des Buchs wechselt zwischen den Einsätzen, die Lana mit ihren verschiedenen Kollegen erleben durfte, und ihrer eigenen Lebensgeschichte, seit sie aus Baku nach Deutschland gekommen ist. Entsetzt hat mich besonders Lanas Familiengeschichte, weil ich es teils beschämend finde, wie ihre Familie in unserem Land behandelt wurde. Dass Kinder nicht gerade einfach sind und Schwächere gerne ärgern, das ist bekannt. Trotzdem fand ich es traurig, wie man Lana und ihre Schwester in der Schule gemobbt hat. Lana nimmt uns mit in ihr Innerstes, wie sie hin- und hergerissen ist zwischen den Kulturen ihrer Eltern und der unseres Landes. Das größte Problem am Anfang ist für die Familie jedoch die Sprachbarriere. Wie soll man in einer Schule gut sein, wenn man nicht einmal die Sprache beherrscht? Doch die beiden Schwestern sind geprägt von einer Erziehung aus Gehorsam, Disziplin und Fleiß. Und so ist es kein Wunder, das sie recht schnell die Sprache lernen und zu den besten in der Schule gehören. Jedoch immer wieder kommen neue Sorgen auf die Familie zu sei es, dass sie eine neue Wohnung brauchen, Geldsorgen, sie den Druck ihrer Familie nicht mehr aushält und heimlich auszieht und vieles mehr. Im anderen Handlungsstrang lerne ich Lana und ihre Kollegen bei den verschiedenen Einsätzen in Neukölln kennen. Neukölln, geprägt durch unterschiedliche Nationen, gehört eher zu den schwierigeren Stadtteilen Berlins. Viele von den Verbrechen sind hauptsächlich durch Drogenkonsum oder der Handel damit, Alkoholismus und daraus oft resultierende häusliche Gewalt oder Raubüberfälle. Der ausgezeichnete Zusammenhalt ihres Teams macht alles wieder wett, was Lana in ihrer Kindheit an Entbehrungen und Mobbing erleben musste. Gut ist außerdem, dass ihr Team verschiedene Sprachen beherrscht. Den immer wieder kommt es vor, dass sie einen Übersetzer brauchen. Doch mitunter können Einsätze durchaus auch mal gefährlich werden, dann ist es gut, dass man einen Partner an seiner Seite hat und bewaffnet ist. Lana Atakisieva ist nicht nur eine herausragende Polizistin, sondern auch eine tolle Tochter, die ihre Eltern unterstützt, wo es geht. Eine Lebens- und Erfahrungsbericht, der mir außerordentlich gut gefallen hat. Von ihren Einsätzen in Neukölln würde ich gerne noch mehr erfahren, besonders weil man dadurch einen ganz anderen Bezug zur Polizeiarbeit bekommt. Mir imponiert Lana, dieses zu Anfang schüchterne Mädchen hat sich inzwischen total integriert und ist ebenfalls zu einer genauso toughen Polizistin wie Jennifer Lopez in "Angel Eyes" geworden. Deshalb bekommt das Buch von mir eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.
Lana Atakisieva hat es geschafft einen so besonderen interessanten und persönlichen Erfahrungsbericht über den Polizeidienst und ihren eigenen Erlebnissen zu schreiben, dass man beinahe das Gefühl hatte ...
Lana Atakisieva hat es geschafft einen so besonderen interessanten und persönlichen Erfahrungsbericht über den Polizeidienst und ihren eigenen Erlebnissen zu schreiben, dass man beinahe das Gefühl hatte mit ihr persönlich zu reden.
Der Leser erfährt zu Beginn mit welchen Problemen und Zweifeln Lana und ihre Familie nach ihrem Umzug nach Deutschland als junge Migrantin konfrontiert wurde. Oftmals werden zu den Problemen Verbindungen zu ihren Erfahrungen aus verschiedenen Einsätzen hergestellt. Diese Kombination aus dienstlichen und persönlichen Erlebnissen gestaltet das Buch zu einem interessanten Werk. Es ist keine Biografie und auch kein reines Sachbuch. Ebenso wird hier auch an keiner Stelle persönliche Kritik von der Autorin geäußert. Hier befürworte ich diese sachliche Schilderung und bin dankbar, dass es nicht in eine gesellschaftspolitische Diskussion endete.
Dieses Buch hat Potential junge Erwachsene, egal ob Mann oder Frau, ob mit Migrationshintergrund oder ohne , anzusprechen und sie für ihre persönlichen und beruflichen Ziele motivieren, besonders wenn hierbei noch Interesse an dem Polizeidienst vorhanden ist.
„Nachtschicht in Neukölln“ bietet einen Einblick in die Polizeiarbeit der deutschen Hauptstadt. Aber das Buch bietet noch mehr. Etwa die Hälfte nimmt die Biografie der Autorin ein.
Lana Atakisieva kam ...
„Nachtschicht in Neukölln“ bietet einen Einblick in die Polizeiarbeit der deutschen Hauptstadt. Aber das Buch bietet noch mehr. Etwa die Hälfte nimmt die Biografie der Autorin ein.
Lana Atakisieva kam als 15-jährige mit Mutter und Schwester nach Deutschland. Sie erzählt von den harten Anfangsjahren als Migrantenkind, von Vorurteilen, Mobbing und den kulturellen und familiären Verpflichtungen. Zielstrebig verfolgt sie ihren Traum Polizistin zu werden. Wo die meisten bereits mehrfach aufgegeben hätten, beißt sich die Autorin durch, lernt Deutsch, schafft das Abitur und schließlich die Aufnahmeprüfung bei der Polizei. Welche Hürden sie im Leben nehmen muss, beschreibt sie sehr eindrücklich.
Besonders imponiert hat mir, daß sie stets eine Lösung für ihre Probleme gefunden hat, und nicht nur für ihre eigenen. Sie ist eine Macherin, eine unglaublich starke Frau, die in ihrem Heimatland weit unter ihren Möglichkeiten geblieben wäre, wie so viele andere Frauen auch.
Am Ende der Lektüre war ich richtig traurig, nicht noch weiter an ihren Einsätzen teilnehmen zu können. Ich hätte so weiterlesen können. Der Schreibstil ist unglaublich fesselnd, plastisch und empathisch. Ich würde mir wünschen, die Autorin würde einen Folgeband schreiben, mit weiteren Einsätzen und der ein oder anderen Information, wie es ihrer Familie und vor allem ihrer Schwester im weiteren Verlauf ergangen ist.
Das Buch ist in vielerlei Hinsicht absolut lesenswert. Deswegen bekommt es von mir auch die volle Punktzahl und eine unbedingte Leseempfehlung.
Lana Atakisieva hat es geschafft, auf sehr gelungene Art und Weise einen spannenden Bericht über ihr Leben mit ihren Erfahrungen als Polizistin in Berlin zu verbinden und dadurch eine großartige Erzählung ...
Lana Atakisieva hat es geschafft, auf sehr gelungene Art und Weise einen spannenden Bericht über ihr Leben mit ihren Erfahrungen als Polizistin in Berlin zu verbinden und dadurch eine großartige Erzählung zu kreieren.
Das Buch ist in sich abwechselnde Kapitel unterteilt, in den Lana Atakisieva über ihre Jugend und Einwanderung nach Deutschland erzählt und über Fälle der Berliner Polizei, bei der sie als Polizistin im gehobenen Dienst im Bezirk Neukölln arbeitet, berichtet.
Lana Atakisievas Jugend war nicht einfach. Mit gerade einmal 15 Jahren wandert sie mit ihrer Schwester und Mutter nach Deutschland aus, der Vater bleibt in Aserbaidschan zurück, um dort weiter Geld für die Familie zu verdienen. Deutschland, das bedeutete für die Familie Hoffnung. Denn Lanas Mutter ist Diabetikerin und sie hoffen auf eine gute Behandlung der Krankheit in Deutschland. Doch Schikane und Mobbing werden Themen, mit denen Lana sich in Deutschland auseinandersetzen muss, zusätzlich zu Geldsorgen und dem Bangen um die Gesundheit der Mutter. Nach der Schule übernehmen die beiden Schwestern den Haushalt, helfen bei Bekannten aus und erledigen dann noch ihre Hausaufgaben.
Doch der ungebrochene Ehrgeiz und Fleiß Lanas zahlen sich aus: sie absolviert ihr Abitur und bewirbt sich für ein Studium bei der Polizei.
Die Einsätze, die die Autorin schildert, sind sehr facettenreich. Etliche sehr traurig, ein paar brutal und grausam, einige wenige skurril und alle auf ihre Art und Weise sehr ergreifend.
Ich persönlich hätte mir ein paar Seiten mehr gewünscht, um die einzelnen Fälle im möglichen Rahmen etwas präziser zu beschreiben, denn passagenweise verhaspelte sich die Autorin etwas, da vereinzelt Fälle während ihrer Beschreibung durch Erzählungen anderer Einsätze unterbrochen wurden.
Alles in allem ist es ein sehr persönlicher Bericht über das eigene Leben mit Abstechern in den Alltag einer Polizistin, der sehr abwechslungsreich ist.
Während des Lesens wuchs meine Achtung vor dieser starken, jungen Frau sehr und ich hoffe, irgendwann noch einmal etwas von ihr lesen zu können.