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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.10.2021

Unendliche Weiten

Universum
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Mike Warnock, unehrenhaft entlassener Bomberpilot, verlässt in einem Shuttle die Erde Richtung Omicron. Zusammen mit Frau und Sohn. Insgesamt sind es 17 Passagiere inclusive eines Ex-Knackis + Crew. Die ...

Mike Warnock, unehrenhaft entlassener Bomberpilot, verlässt in einem Shuttle die Erde Richtung Omicron. Zusammen mit Frau und Sohn. Insgesamt sind es 17 Passagiere inclusive eines Ex-Knackis + Crew. Die Warnocks erwartet ein karges Kolonistenleben auf einem fernen Planeten. Auf dem Weg dorthin gerät ihr Schiff vom Weg ab. Beträchtlich.
Passagierflugschiffkapitänin Christine Dillinger ist erfahren und gewissenhaft, jedoch nicht wirklich sympathisch. Ihr Schiff ist alt und sollte abgeschrieben werden. Natürlich kommt es zu einer Katastrophe. In jeder Sekunde, die das Schiff mit rasanter Geschwindigkeit durch das All rast, vergeht auf der Erde viel Zeit; Jahre, Jahrzehnte und mehr. Zurück? Aber wie? Wie werden die Eingeschlossenen reagieren? Einige vielversprechende Rettungsansätze scheitern. Philipp P. Peterson fügt zahlreiche technische Erklärungen, die nicht derart ausführlich sein müssten, ein. Trotzdem verfolgt man die Handlung gebannt.
Spannende Science-Fiction Lektüre mit vielen packenden Momenten, unerwarteten Ereignissen, ein wahres Fest für Zeitreisefans.
Herausgegeben von Tor/Fischer.

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Veröffentlicht am 18.09.2021

Diversität

Das geheime Sanatorium
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Die Idee: ein Autor beginnt eine Geschichte, andere schreiben sie weiter - mit der vorgegebenen Ausgangssituation, aber mit eigenen Intentionen. Spannend, wie jeder seinem Affen Zucker gibt. Herausgekommen ...

Die Idee: ein Autor beginnt eine Geschichte, andere schreiben sie weiter - mit der vorgegebenen Ausgangssituation, aber mit eigenen Intentionen. Spannend, wie jeder seinem Affen Zucker gibt. Herausgekommen sind fantasievolle Stories, immer im Rahmen des phantastischen Sanatoriums. Normale Figuren wie handysüchtige Teenies, aber auch Zauberwesen mit menschlichen Problemen wie Burnout, Narzissmus, Alkoholabhängigkeit, Hypochondrie, Hexen mit Demenz sowie sehr skurrile Typen wie Kannibalen oder Wölfe/Männer, die nicht können. Der Leser macht Bekanntschaft mit Werwölfen, Einhörnern, Zentauren, Elben, Zwergdrachen und Golems als Wachpersonal. Ach ja, mit Heinzelmännern und Heinzelweibchen mit Bärten auch. Zur Erholung zwischendurch immer wieder die drei Hexen, die im Serienmarathon schwelgen. Sympathische junge Frauen mit einer Vorliebe für Iced Cappuccino mit Amaretto.
Schlussfolgerung: Was von der festgelegten Norm abweicht, kann anerkannt und akzeptiert werden. »It’s okay not to be okay«.
Ein ungewöhnliches Nachwort erklärt das Zustandekommen dieses speziellen Buches. Hebt sich sehr ab vom Üblichen.
Herausgegeben von Nadine Muriel und Rainer Wüst.
Geschichten von Effi Clifford Eweka, Andreas Flögel, Thomas Heidemann, Laurence Horn, Günther Kienle, Nadine Muriel, Michael Schmidt, Amandara M. Schulzke, Nele Sickel, Asmodina Tear, Günter Wirtz, Rainer Wüst.
Verlegt von Lindwurm.

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Veröffentlicht am 15.09.2021

Hexen, Zauberer und viel Magie

Palast aus Gold und Tränen
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Nicht immer glückt es, böse Hexen aufzuspüren und unschädlich zu machen. Eine kinderfressende Zauberin ist in die Gestalt eines jungen Mädchens geschlüpft und plant weiteres Unheil. Muireann und Rose alias ...

Nicht immer glückt es, böse Hexen aufzuspüren und unschädlich zu machen. Eine kinderfressende Zauberin ist in die Gestalt eines jungen Mädchens geschlüpft und plant weiteres Unheil. Muireann und Rose alias Schneeweißchen und Rosenrot wollen sie aufspüren. Dabei gelangen gefährliche Runen in Muirs Blut. Das hält sich aber nicht von ihrer Jagd ab, um jeden Preis muss das verwandelte Mädchen gefunden werden. Sie wird unter den vielen Gästen, die zur Hochzeit des jungen Zarewitschs an den Königshof kommen, vermutet. Ein unheimlicher Ort, die mächtige Baba Yaga lebt dort. Gut: sie ist ausgesprochen neugierig.
Viele Sagen- und Märchengestalten tauchen auf. Allerdings sind es nicht die bekannten der Grimmschen Märchen, sondern oft bösartige Gesellen. Prunk und Glanz werden vor den Gästen ausgebreitet, Zwergdrachen in Volieren gehalten, wundervolle Gärten gezeigt. Hexengarn und Kräuter, Schwäne, Feuervogel, Eiswüsten, historische Persönlichkeiten und vieles mehr bilden einen fantasievollen Rahmen. Und natürlich Flüche. Was die Hexenjägerinnen erleben, beschreibt Christian Handel in spannenden Episoden, farbenprächtig, abenteuerlich. Ein unterhaltsames Fantasymärchen aus dem Drachenmond Verlag.

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Veröffentlicht am 14.09.2021

In good old England

Das Geheimnis des Schneemanns
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1941 betrachten die Kinder John und Priscilla Restorick einen tauenden Schneemann. Ihr Vater, Hereward Restorock, ehemaliger Armeeoffizier und Gutsbesitzer, hat Gäste in seinem Herrenhaus: »Ein Flittchen, ...

1941 betrachten die Kinder John und Priscilla Restorick einen tauenden Schneemann. Ihr Vater, Hereward Restorock, ehemaliger Armeeoffizier und Gutsbesitzer, hat Gäste in seinem Herrenhaus: »Ein Flittchen, einen angelsächsischen Landjunker, eine amerikanische Ehefrau, einen unsteten Burschen, eine Klatschtante und einen Quacksalber.« Seit 1609 der Bischof von Eastchester unter ungeklärten Umständen zu Tode kam, scheint es dort zu spuken. Ist es die Katze?
Die Situation wird von Miss Clarissa Cavendish, Georgia und Nigel Strangeways - immerhin ist er Privatdetektiv - gründlich und ausführlich betrachtet und diskutiert. Was planen Dr. Bogan und die anderen in Easterham Manor? Eine Einladung zum Dinner ist willkommen, filmreif versammelt sich die Gesellschaft am Tisch. Am nächsten Tag wird eine Leiche entdeckt. Selbstmord oder Mord? Akribische Detektivarbeit mit den Mitteln und Methoden, die vor ungefähr 80 Jahren aktuell waren, wird detailreich geschildert, Einzelheiten untersucht, psychologische Erwägungen angestellt. Blumige Beschreibungen in weitschweifigen Schnörkeln werden dargelegt.
Nicholas Blake hat einen nostalgisch anmutenden England-Krimi verfasst, der Leuten gefallen mag, die gern auf Sherlock Holmes´ Spuren wandeln.
Aus dem Englischen von Michael von Killisch-Horn. Herausgegeben von Klett Cotta.

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Veröffentlicht am 14.09.2021

Mit Oma im postkommunistischen Moskau

Ein schreckliches Land
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Andrej Kaplan zieht 2008 von New York nach Moskau, um sich um seine Großmutter zu kümmern. Sie ist fast neunzig und auf dem Weg in die Demenz. Für ihn ergibt sich ein ungeschönter Blick auf die Stadt. ...

Andrej Kaplan zieht 2008 von New York nach Moskau, um sich um seine Großmutter zu kümmern. Sie ist fast neunzig und auf dem Weg in die Demenz. Für ihn ergibt sich ein ungeschönter Blick auf die Stadt. WLan fast nur in teuren Cafés, Luxusautos, stark gestiegene Preise, Wohnungsprobleme. Natürlich vergleicht er zunächst alles mit New York, die Moskauer kommen dabei nicht immer gut weg.
Mit manchmal aufblitzendem Humor und resignierender Akzeptanz passt er sich an. Eishockey spielen zum Auspowern darf er nicht - trinkt er eben ein großes russisches Bier. Missstände werden subtil angeprangert. Langsam gewöhnt er sich ein. Man erfährt Interessantes, besonders sämtliche Interaktion mit der Oma, die Beschreibung der Wohnverhältnisse, der Kleidung, der Möbel, des Gesundheitswesens, der Einkaufsmöglichkeiten in Putins Russland. Begegnungen mit Taxifahrern, Wachleuten oder Prostituierten vermitteln einen Eindruck des Lebens in der berühmten Stadt. Die Vorträge seines Eishockeykumpels oder des marxistischen Studienkreises allerdings langweilen. Chronologisch, selbstkritisch und auf den Punkt schildert Keith Gessen Andrejs Aufenthalt bei seiner Oma.
Ein realistischer und anschaulicher Roman aus dem CulturBooks Verlag, aus dem Englischen von Jan Karsten.

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