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Veröffentlicht am 12.10.2021

Solider Auftakt

Flame & Arrow, Band 1: Drachenprinz
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Flame & Arrow schien mir rein vom Klappentext DAS Romantasy-Buch schlechthin zu sein. Drachen und Fae? Kombiniert? Das kann nur Bombe werden, dachte ich mir, und so ging ich mit extrem hohen Erwartungen ...

Flame & Arrow schien mir rein vom Klappentext DAS Romantasy-Buch schlechthin zu sein. Drachen und Fae? Kombiniert? Das kann nur Bombe werden, dachte ich mir, und so ging ich mit extrem hohen Erwartungen an die Geschichte ran, denen sie leider nicht zu 100% gerecht werden konnte.

Ich habe das Buch teils gelesen und teils zwischendurch gehört, ein guter Mix, wie ich fand. Allerdings blieb der fesselnde Einstieg aus, ich habe einige Zeit gebraucht, bis ich mich an das Setting und vor allem an die Protagonisten gewöhnt hatte. Was hier ungewöhnlich ist, ist dass nicht nur die beiden Hauptfiguren ihre eigene Erzählperspektive haben, sondern auch die Schwester des Drachenprinzen. Die Erzählstränge der Figuren laufen parallel zu einander und kreuzen sich gelegentlich, aber meist zieht Shari ihr eigenes Ding durch, was ich zwar spannend, aber auch ein wenig verwirrend fand. Es hat mich immer irgendwie unsanft aus der Bubble von Kailey und Aiden herausgerissen und wenn ich mich gerade an sie gewöhnt hatte, ging es schon wieder zurück zu einem der anderen beiden.

Kailey und Aiden fand ich.. schwierig. Sie sind sympathisch, aber das Einflechten von Fae und Drachen in die moderne Welt ist in meinen Augen nicht ganz so gut gelungen. Am Anfang werden die Fae beinahe ein wenig rückständig beschrieben und dann zu sehen, wie Kailey ins College eingeschleust wird, war irgendwie befremdlich. Ich mochte beide Figuren, aber so richtig auf einer Wellenlänge war ich mit keiner von beiden, dafür waren ihre Pläne den anderen betreffend mir einfach zu sprunghaft. Man konnte sich nie vollkommen auf sie verlassen, weder als Figur im Buch, noch als Leser.

Die Magie an sich fand ich eine coole Idee, im Kampf auch ganz gut umgesetzt, allerdings ging sie die meiste Zeit ein wenig unter aufgrund der Einschränkungen, die mit ihrer Nutzung verbunden sind. Das fand ich zwar verständlich, aber auch schade und hoffe, dass Band 2 mehr in der Welt der Fabelwesen spielen wird, wo offener mit ihren Kräften umgegangen werden kann.

Mein Fazit:
Kein schlechtes Buch, aber auch nicht so episch, wie ich es mir erhofft hatte. Ein solider Auftakt, mit dem Romantasy-Fans sicherlich zu großen Teilen ihren Spaß haben werden. Von mir gibt es knappe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 07.10.2021

Erinnerungen aufgefrischt

Krabat - Das Hörspiel
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Krabat kannte ich auch vor dem Hören der Geschichte bereits. Doch meine Erinnerung an den Film, den ich dazu mal gesehen habe, war denkbar ergraut und so freute ich mich über die Möglichkeit, die Story ...

Krabat kannte ich auch vor dem Hören der Geschichte bereits. Doch meine Erinnerung an den Film, den ich dazu mal gesehen habe, war denkbar ergraut und so freute ich mich über die Möglichkeit, die Story quasi einmal neu zu genießen.
Das inszenierte Hörspiel mit Musik, Geräuschen und all den verschiedenen Sprechern hat echt viel Spaß gemacht beim Hören. Ich bin in letzter Zeit eher Hörbücher gewohnt gewesen und habe mich daher über diesen Film für die Ohren sozusagen richtig gefreut. Ein großes Lob an all die tollen Sprecher, ich finde, jede*r hat den Job grandios gemacht und die Stimmen haben auch gut zu den Figuren gepasst. Teils habe ich bei den vielen verschiedenen männlichen Nebenfiguren zwar den Überblick verloren, aber solange ich die Protagonisten nicht durcheinanderbekam, sondern sich das auf die unwichtigeren Charaktere beschränkte, war das für mich in Ordnung.
Dass die Geschichte so arg düster war, hatte ich tatsächlich gar nicht mehr in Kopf und ab und zu fand ich sie zu bedrückend. Das hat dem Ganzen einen leichten Dämpfer verpasst.

Mein Fazit:
Die spannende Sage um Krabat und die Mühle habe ich größtenteils sehr genossen. Die düstere Geschichte ist sicherlich speziell und nicht für jeden was, aber mir gefiel sie meist. Das mühevoll aufgebaute Hörspiel hat mir schöne Stunden bereitet, auch wenn es kein Highlight war, und ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 04.10.2021

Hatte schon bessere Götter

Der Schwur der Göttin, Band 1: Beyond Eternity
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Götter sind normalerweise DAS Romantasy-Thema für mich. Ich brenne für Götter-Geschichten, allerdings gibt es da auch ein gewaltiges Problem: Die Götter-Romanzen, die ich bisher gelesen habe, waren teils ...

Götter sind normalerweise DAS Romantasy-Thema für mich. Ich brenne für Götter-Geschichten, allerdings gibt es da auch ein gewaltiges Problem: Die Götter-Romanzen, die ich bisher gelesen habe, waren teils derart gut, dass ich auch abartig hohe Erwartungen habe. Eben diesem Erwartungsdruck ist Beyond Eternity zum Opfer gefallen, auch wenn es insgesamt kein schlechtes Buch war, keinesfalls. Ich hatte Spaß beim Lesen, ich mochte die Figuren, im Großen und Ganzen war alles schick. Und dennoch konnte es mit seinen Vorbildern nicht mithalten.

Ich fand bereits den Einstieg in die Geschichte sehr gelungen. Nayla war mir von Beginn an sympathisch und ich habe lebhaft mit ihr mitgefiebert, ich mochte einfach ihre Art sehr gern. Sie hatte einen angenehmen Charakter und ist mir nicht übermäßig auf die Nerven gegangen, was in letzter Zeit schnell bei Protagonist*innen in ihrem Alter passiert. Was das angeht, habe ich im Moment anscheinend eine leicht sensible Phase.

Mir gefiel auch der lockere, jugendliche Schreibstil. Man stolpert nicht mühevoll durch die Seiten sondern kann ohne große Probleme Kapitel für Kapitel hintereinander weglesen, sowas mag ich immer sehr. Dabei merkt man oft gar nicht, wie die Zeit vergeht und wie viel mal schon geschafft hat.

Was die Mythologie und Liebesgeschichte angeht, wird viel mit Klischees gespielt. Natürlich erfindet selten jemand das Rad neu, wenn es um mythologische Konstrukte geht, aber hier war die Geschichte doch teils arg vorhersehbar und nicht wirklich überraschend. Damit habe ich meistens kein allzu großes Problem, hier jedoch war es mir ein wenig zu viel.

Mein Fazit:
Insgesamt keine üble Geschichte, aber ich habe aus dem Bereich schon besseres gelesen. Die Klischees wiegen hier sehr stark, aber dafür gibt es auch eine echt coole Protagonistin zum Ausgleich. Von mir gibt es wohlwollende 4 von 5 Sternen und ich freue mich auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 15.09.2021

Schönes Jugendbuch

Je lauter die Stille
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Je lauter die Stille ist ein Buch, wie ich es schon länger nicht mehr gelesen habe. Hier steht nicht so sehr eine vollgestopfe und aufregende Storyline im Vordergrund, sondern vielmehr die persönliche ...

Je lauter die Stille ist ein Buch, wie ich es schon länger nicht mehr gelesen habe. Hier steht nicht so sehr eine vollgestopfe und aufregende Storyline im Vordergrund, sondern vielmehr die persönliche Entwicklung der Protagonistin. Das wirkt auf den ersten Blick vielleicht ein wenig eintönig, für Leser*innen, die gern eine Menge Spannung und ausuferndes Drama haben, ist das eventuell eher weniger was.

Auch ich musste mich erst eingewöhnen, aber je länger man mit Mila zusammen durch ihren Alltag streift, desto mehr wächst man mit ihr zusammen. Ich konnte mich mit ihren Unsicherheiten sehr gut identifizieren, mit ihrem Bedürfnis, alles mit sich selbst auszumachen und in sich hineinzufressen. Ich sah mich selbst in vielen Punkten wie in einem Spiegel, mit dem Unterschied, dass Mila eine bewundernswerte Charakter-Wandlung durchmacht. Nicht falsch verstehen, sie ist am Ende kein von Grund anderer Mensch, aber man könnte sagen, sie hat ein Upgrade erhalten. Eines, um das ich sie sehr beneide.

Milas Freundeskreis ging mir ab und an etwas auf den Keks. Man kann niemanden dazu zwingen, Hilfe anzunehmen, aber manchmal empfand ich Milas Clique als sehr trampelig und gefühllos, besonders am Anfang. Die Mädels sind allerdings auch grundverschieden, also ist es wohl nachvollziehbar, dass es bei unterschiedlichen Charakteren öfter zu Unstimmigkeiten kommt. Wirklich nahe gekommen bin ich keiner der Figuren, außer wie gesagt Mila.

Zu guter Letzt gefiel mir der Schreibstil des Buches sehr gut. Auf jugendliche Art und Weise erfährt man alles aus Milas Ich-Perspektive, Gefühlsnähe und Teilhaben an Gedanken inklusive. Ich konnte mich zu jeder Zeit wirklich gut mit Mila in Einklang bringen, auch wenn ich ab und zu ein paar Lesepausen einlegen musste, wenn es mal wieder ein klein wenig zäh wurde.

Mein Fazit:
Ein schönes Jugendbuch über eine verschlossene Protagonistin, die langsam aber sicher lernt, nicht alles mit sich selbst auszumachen. Ich mochte die Figurenentwicklung sehr, die Gefühle kamen auch alle an, nur die Mitmenschen von Mila blieben mir leider recht fremd.
Insgesamt war das Buch für mich kein Highlight, aber weiterempfehlen kann ich es dennoch. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 14.09.2021

War im Zwiespalt beim Lesen

Fuchsland
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Fuchsland ist eines dieser Bücher, wo ich eigentlich schon vom Titel und Cover restlos überzeugt wurde. Ich liebe Kinderbücher, ich liebe Füchse, Punkt. Direkt ein Volltreffer für mich. Und als ich dann ...

Fuchsland ist eines dieser Bücher, wo ich eigentlich schon vom Titel und Cover restlos überzeugt wurde. Ich liebe Kinderbücher, ich liebe Füchse, Punkt. Direkt ein Volltreffer für mich. Und als ich dann auch noch den Klappentext gelesen habe, war ich hin und weg. Fuchsland klang nach einem Ort, an dem sich die Wohlfühlvibes nur so stapeln, das perfekte Buch für einen gemütlichen Nachmittag auf der Couch.

Allerdings muss ich sagen, dass ich das Buch ordentlich unterschätzt habe. Fuchsland ist nicht ausschließlich die Idylle, die es zu sein scheint. Dort spielen sich Dinge ab, die mich sehr traurig, sehr wütend und sehr nachdenklich gemacht haben, und eine wichtige Message transportieren. Es gab Momente, in denen wollte ich das Buch an die Wand werfen, es gab allerdings auch viele, in denen ich es einfach einmal ganz fest in den Arm nehmen wollte.

Der jugendgerechte Schreibstil der Autorin bewirkt, dass man geradezu durch die Seiten fliegt, dazu kommt, dass die Kapitel eine angenehme Länge haben. Es gibt kaum etwas schlimmeres als zu lange Kapitel, finde ich, das war hier gut gelöst. Dazu kommen die wunderschönen und detaillierten Illustrationen! Ich habe teils mehr Zeit mit dem Anschauen eines Bildes als mit dem Lesen des Textes auf der gegenüberliegenden Seite verbracht. Die Zeichnungen sind so liebevoll gestaltet, ideal passend zum Text, wirklich große Klasse. Das hat das Buch für mich enorm aufgewertet.

Die Protagonistin Juna ist ein beeindruckendes Mädchen. Sie ist tapfer, couragiert, lässt sich nicht von anderen in ihre Meinung reinreden und tut immer genau das, was sie für das Richtige hält, unabhängig davon, was der Rest der Menschen tut. Sie wird laut, wenn ihr Dinge ungerecht erscheinen, und davon gab es in Fuchsland leider mehr als genug. Ich hege tiefe Bewunderung für sie und auch für ihren Freund Ilo, der zwar etwas zögerlicher bei der Sache ist, aber das Herz am rechten Fleck hat.

Unter den restlichen Bewohnern von Fuchsland wollte ich regelmäßig Tritte und Schubser verteilen, so sehr hat mich deren Verhalten teils aufgeregt. Ich fand es beschämend zu sehen, wie Menschen und hier vor allem Erwachsene, die in ihren Gewohnheiten festgefahren sind, sich benehmen, wenn etwas ihre Ordnung durcheinanderbringt. Das war schockierend, aber leider auch nicht allzu weit von der Realität entfernt.

Eine Sache, die mir wiederum sehr gut gefallen hat, war der Faktor Magie in dieser Geschichte. Wie die Magielinge und ihr Wirken in den Alltag der Menschen mit eingebaut wurden, fand ich super, sehr anschaulich und stellenweise echt witzig beschrieben. Diese Dinge sind einer der Gründe, weshalb Fuchsland nicht so übel ist, wie seine Bewohner es zwischenzeitlich haben wirken lassen.

Um allerdings dem Ganzen dann noch einen Dämpfer zu verpassen, muss ich sagen, dass für mich am Ende zu viele Fragen offen geblieben sind. Es gab Dinge, die ich intensiver hätte erklärt haben wollen, und die so, wie sie jetzt hinterlassen wurden, für mich noch keinen Sinn ergeben. Manches war unlogisch oder verwirrend, anderes einfach unvollständig, was für mich eigentlich nach einer Fortsetzung schreien würde, von der ich aber annehme, dass sie eher nicht kommen wird, da die Grundzüge der Geschichte im Großen und Ganzen ein Ende gefunden haben.

Mein Fazit:
Ich tue mich bei der Bewertung wirklich schwer. So oft, wie ich mich geärgert habe, so oft habe ich mich auch beim Lesen gefreut, nur dass ich mich häufig leider intensiver geärgert als gefreut habe. Das Lesegefühl war an vielen Stellen 5-Sterne-verdächtig, aber in Anbetracht meiner Kritikpunkte reicht es leider nur für 4 Sterne.