Liebe, Bücher und Emanzipation
Animant Crumbs StaubchronikAnimant Crumbs Staubchronik ist eine wundervolle Liebesgeschichte im London des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Eine besonders wichtige Rolle kommt dabei einer Bibliothek zu, denn die emanzipierte Ani ergreift ...
Animant Crumbs Staubchronik ist eine wundervolle Liebesgeschichte im London des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Eine besonders wichtige Rolle kommt dabei einer Bibliothek zu, denn die emanzipierte Ani ergreift die Chance ihrem vorgezeichnetem Leben voller Bälle und Zwangsheirat zu entkommen und stattdessen in dieser Bibliothek auszuhelfen. Und dort trifft sie auf den grummeligen Mr Reed, den sie zunächst gar nicht leiden kann...
Die Geschichte war anders als gedacht, aber ich konnte nicht anders, als sie zu lieben. Das Setting war einfach umwerfend, denn was gibt es besseres als eine riesige Bibliothek? In London?
Auch die Lovestory ist gut gelungen, es hat zwar ein wenig gedauert, bis ich mit den Charakteren warm geworden bin, aber je mehr Facetten man von ihnen kennengelernt hat, desto besser haben sie miteinander harmoniert. Und in Anbetracht des historischen Hintergrundes fand ich ihre Beziehung auch authentisch.
Generell hat mir gut gefallen, dass auf die Stellung der Frau zu dieser Zeit eingegangen wurde und die Autorin verdeutlicht hat, wie viele Einschränkungen es damals gab. Zur heutigen Zeit wäre Ani als Charakter vermutlich nicht allzu außergewöhnlich, aber in diesem Zusammenhang war sie eine richtige Rebellin. Das hat sich auch darin gezeigt, dass sie sich für andere Frauen eingesetzt und ihnen z. B. Bücher gegeben hat, obwohl Frauen sich damals keine ausleihen durften.
Die Darstellung der Emanzipation hat mich wirklich beeindruckt und ich bin der Autorin dankbar, dass sie so einen Augenmerk darauf gelegt hat und vielleicht den einen oder anderen Leser wachrüttelt.
Insgesamt kann ich dieses Buch nur empfehlen, es ist eine schöne Liebesgeschichte vor toller Kulisse, die auch ernste Themen anschneidet.