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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2021

Berührend und sehr authentisch

Stay away from Gretchen
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Tom Monderath ist ein bekannter Nachrichtensprecher und lebt in Köln, genau wie seine Mutter Greta. Die beiden haben in normales Verhältnis, nicht sehr innig, aber Tom kümmert sich um Greta und hält stets ...

Tom Monderath ist ein bekannter Nachrichtensprecher und lebt in Köln, genau wie seine Mutter Greta. Die beiden haben in normales Verhältnis, nicht sehr innig, aber Tom kümmert sich um Greta und hält stets Kontakt – so fällt ihm auch auf, dass die alte Dame wohl nicht mehr ganz fit ist und gern mal etwas vergisst. Ist sie etwa dement? Plötzlich beginnt sie aus ihrer Kindheit und Jugend zu erzählen und Tom erfährt vieles, was er bisher nicht wusste. Mit jeder Erzählung tun sich neue Rätsel auf. Tom macht sich an das was er am liebsten macht: die Recherche.

Das Buch wird zum einen Teil aus Toms Sicht erzählt; diese Handlungen spielen in der Gegenwart und beschreiben, wie Tom der Vergangenheit seiner Mutter auf die Spur kommt. Der andere Teil der Geschichte wird von Greta erzählt und spielt in der Vergangenheit. Die Charaktere haben mir gut gefallen und waren schön ausgearbeitet, vor allem Greta. Zwischen der alten Greta und dem jungen Gretchen erkennt man leider kaum noch einen Zusammenhang. Das fröhliche, burschenhafte Mädchen gibt es nicht mehr. Nach dem man immer tiefer in Gretas Leben eintaucht, versteht man auch warum. Was mich an Tom etwas gestört hat war sein großes Ego – es stand ihm immer wieder im Weg. Aber immerhin scheint sein Charakter noch nicht in Stein gemeißelt zu sein. Auch die Nebenpersonen waren toll ausgearbeitet und zeigten unterschiedliche Charaktere der damaligen Zeit. Und dass sich eben nicht jeder ändert, auch wenn er für seine Gedanken und Taten bestraft wurde und büßen musste.

Dieser Roman schildert sehr authentisch und nachvollziehbar das Schicksal von afroamerikanischen US-Soldaten und deutschen Mädchen während der Besatzungszeit und zeigt auf, was passierte, wenn ein gemeinsames Kind entstand. Susanne Abel scheint sehr gut recherchiert zu haben und schildert die Zeit sehr realistisch. Durch diesen Roman wird man nicht einfach nur unterhalten, sondern lernt noch sehr viel dazu. Das Cover gefällt mir, es zeigt wunderbar auf, um was es geht: Die Liebe zwischen Gretchen und Bobby. Der Schreibstil hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Er war angenehm und sehr flüssig zu lesen. Ab der Hälfte konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und musste einfach wissen, wie es ausgeht. Richtig spannend war es!

Mir hat dieser Roman richtig, richtig gut gefallen und ich werde mich sicherlich noch lang an ihn erinnern, deshalb vergebe ich sehr gern volle fünf von fünf Sterne und spreche eine absolute Leseempfehlung aus!

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Veröffentlicht am 01.08.2021

Sehr lebendige Reiseabenteuer

Löwenherzen
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Nach Elefanten zum Frühstück bildet Löwenherzen nun die Fortsetzung rund um Rangergeschichten von Gesa Neitzel. Das Buch umfasst viele Geschichte aus mehreren Roadtrips, die Gesa zusammen mit ihrem Partner ...

Nach Elefanten zum Frühstück bildet Löwenherzen nun die Fortsetzung rund um Rangergeschichten von Gesa Neitzel. Das Buch umfasst viele Geschichte aus mehreren Roadtrips, die Gesa zusammen mit ihrem Partner Frank in den vergangenen Jahren gemacht hat. In diesem Buch geht es um Abenteuer in Sambia, Namibia und Botswana. Gesa erzählt die Geschichten sehr authentisch, sodass man als Leser das Gefühl hat, selbst mit dabei zu sein. Es ist super spannend, von ihren Abenteuern zu lesen und zu bangen, ob alles gut geht. Teilweise liest es sich fast wie ein Krimi. Dieses Mal waren einige brenzlige Situationen dabei! Der Schreibstil ist wirklich sehr angenehm und super flüssig zu lesen. Hätte ich nicht erst am Abend angefangen zu lesen, hätte ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen – so spannend ist es. Ein bisschen hat mir ein zeitlichen Orientierungsfaden gefehlt. Es las sich, als wären sie die gesamte Zeit unterwegs. Das war wahrscheinlich nicht der Fall. Irgendwann mussten sie ja auch Geld verdienen. Zusätzlich zu den unterhaltenden Geschichten, lernt der Leser auch einiges über das Leben in Afrika – sowohl als Ranger/Guide, als auch als Normalsterblicher -, über die Tiere und auch wie es um die Wilderei steht.

Im Mittelteil des Buchs finden sich ein paar aussagekräftige Bilder. Zum Teil sind es Gesa und Frank, zum Teil Tieraufnahmen. Denn Frank hat mittlerweile seine Leidenschaft zur Tierfotografie entdeckt. Toll sind auch die symbolischen Landkarten, die die einzelnen bereisten Ankerpunkte enthalten und entsprechende Bilder. Sodass man die beiden etwas auf der Karte verfolgen kann.

Das Einzige was mich gestört hat war das Gendersternchen, es ist doch immer wieder ein Stolperer beim Lesen. Dennoch vergebe ich sehr gern fünf von fünf Sterne und kann eine klare Leseempfehlung für Löwenherzen aussprechen! Man merkt den beiden ihre Leidenschaft und Liebe zu Afrika auf jeder Seite an! 

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Veröffentlicht am 11.07.2021

Die Verwirrungen des Lebens

Wenn die Hoffnung erwacht
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Regensburg, Ende des Zweiten Weltkrieges: Nora ist jung und glücklich, dass der Krieg endlich vorbei ist. Als sie bei einer Party auf den GI William trifft ist es um sie geschehen: Sie verliebt sich unsterblich. ...

Regensburg, Ende des Zweiten Weltkrieges: Nora ist jung und glücklich, dass der Krieg endlich vorbei ist. Als sie bei einer Party auf den GI William trifft ist es um sie geschehen: Sie verliebt sich unsterblich. Doch leider ist ihr Glück nur von kurzer Dauer. Danach gerät sie in eine Situation aus der sie nicht mehr entkommen kann.

Der Schreibstil von Lilli Beck ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. De Spannung kommt auch nicht zu kurz, sodass es einem sehr schwer fällt das Buch auch mal aus der Hand zu legen. Erzählt wird die Geschichte aus drei Perspektiven, wobei Nora den größten Teil der Geschichte einnimmt. Den zweitgrößten Teil erzählt Wolf Wagner, ein Münchner Verleger, der nach dem Krieg wieder richtig durchstarten möchte. Aber mit eigenen Schicksalsschlägen und den amerikanischen Besatzern zu kämpfen hat. Einen kleinen Teil der Geschichte erlebt der Leser aus Sicht des jungen Fotografen Luis Doll, der ebenfalls in München lebt und der Neffe von Wolf Wagner ist. Die Charaktere sind sehr gut gelungen. Jeder hat ein Gesicht und ist individuell. Die Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet und jeder hat sein Päckchen zu tragen. Schön finde ich auch, dass sie sich entwickeln, vor allem Helene, Wolfs Frau. Die Atmosphäre der damaligen Zeit wird von Lilli Beck sehr gut eingefangen und wiedergegeben. Man hungert richtig mit den Protagonisten mit. Und erlebt, wie gegensätzlich es bei den Besatzern aussieht, bei denen Essen eher verschwendet wird. Ebenso lernen wir eine Familie kennen, die durch Glück und Geschick, ebenfalls alles hat, was man sich wünschen kann. Neben der Romanhandlung lernt man auch noch einiges über die damalige Zeit.

Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen. Es war so spannend, dass ich ihn am liebsten am Stück durchgelesen hätte. Ich vergebe sehr gern volle fünf von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 11.07.2021

Eine Saga geht zu Ende

Der Traum von Freiheit
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Hamburg, kurz vor dem zweiten Weltkrieg. Mina wird endlich anerkannt als Chefin des Kontors. Nach dem ersten Weltkrieg geht es endlich bergauf. Doch dann kündigt sich der Zeiten an. Mina und ihre Familie ...

Hamburg, kurz vor dem zweiten Weltkrieg. Mina wird endlich anerkannt als Chefin des Kontors. Nach dem ersten Weltkrieg geht es endlich bergauf. Doch dann kündigt sich der Zeiten an. Mina und ihre Familie und Freunde werden einigen Schicksalsschlägen ausgesetzt sein.

Das ist nun der dritte Band der Speicherstadt-Saga und somit der Letzte. Schade, allerdings wären nun auch die Kinder am Zug. Also ist es eigentlich ganz gut, dass nun Schluss ist. Dennoch ist es schade, da mir der Schreibstil von Fenja Lüders sehr gut gefallen hat. Ich bin nur so über die Seiten geflogen. Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und ich war bei jedem neuen Band sofort wieder in der Handlung drin und wusste wer, wer ist. Das ist ja nicht immer der Fall. Und im Laufe der zeit gab es hier einige Charaktere. Sie waren aber so individuell, dass man sie sehr gut unterscheiden konnte. Viele neue Konstellationen und Begegnungen gibt es in diesem Roman, die dann zumindest etwas Positives in die Zeit bringen. Wie immer ist es beeindruckend, wie Mina das Kontor durch alle Zeiten bringt und scheinbar nicht unterzukriegen ist. Eine interessante Wendung gibt es in diesem Band auch, bei der ich bis zum Schluss nicht dran geglaubt habe. Menschen können sich wohl doch ändern.

Die Beschreibungen der zeitlichen Geschehnisse sind sehr authentisch und man fühlt sich selbst ins Hamburg der 30er und 40er Jahre hineinversetzt.

Ich habe das lesen dieses Romans sehr genossen und vergebe deshalb gern volle fünf von fünf Sterne. Ich fand diesen dritten Band etwas schwächer als Band eins und zwei, aber dennoch bin ich begeistert.

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Veröffentlicht am 04.07.2021

Sehr berührend und traurig

Wie der Wind und das Meer
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München, 1945. Paul ist elf Jahre alt, als er als einziger Überlebender seiner Familie aus einem zerbombten Keller steigt. Voller Verzweiflung irrt er durch das zerstörte München. Bis er auf ein kleines ...

München, 1945. Paul ist elf Jahre alt, als er als einziger Überlebender seiner Familie aus einem zerbombten Keller steigt. Voller Verzweiflung irrt er durch das zerstörte München. Bis er auf ein kleines Mädchen trifft, das seiner Schwester Rosalie verblüffend ähnlich sieht. Sie heißt Sarah und hat wie Paul ihre Eltern verloren. Die beiden tun sich zusammen und beschließen sich von nun an als Geschwister auszugeben. Was sehr gut funktioniert. Doch leider wird ihnen diese Notlüge einige Jahre später zum Verhängnis.

Lilli Beck schildert sehr anschaulich und atmosphärisch die Zeit zwischen 1945 und 1990. Vor allem die direkte Nachkriegszeit ist sehr authentisch beschrieben. Die Charaktere, vorne weg Paul und Sarah, sind sehr gut ausgearbeitet und als Leser kann man sich gut in sie hineinversetzen und leidet und freut sich mit ihnen mit. Den beiden Kindern ist Schreckliches passiert, dennoch bleiben sie optimistisch, denn sie haben ja sich. Ihre Geduld wird belohnt und sie finden irgendwann ins Leben zurück. Doch dann kommt der nächste Schicksalsschlag – ihre Lüge steht ihnen im Weg. Auch in den darauffolgenden Jahrzehnten müssen die beiden noch viele schlimme Erlebnisse verarbeiten. Paul und Sarah taten mir sehr leid und immer wieder dachte ich: Ach kann es jetzt nicht mal gut laufen. Durch diese Schicksalsschläge wurde es ein sehr trauriger und berührender Roman. Mir ging er unter die Haut und ich werde sicherlich noch häufiger an ihn zurückdenken. Der Schreibstil von Lilli Beck gefällt mir sehr gut. Er liest sich sehr flüssig und die Anteile an Erzähltext und Dialogen sind harmonisch verteilt. Die Geschichte ist in mehrere Abschnitte gegliedert, sodass es zwischendurch zu Zeitsprüngen von mehreren Jahren kommt. Am Anfang des Kapitels wird kurz zusammengefasst, was in den vergangenen Jahren geschehen ist. Dadurch bleibt die Handlung dynamisch und beginnt nicht, sich zu ziehen.

Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen, am liebsten hätte ich ihn in einem Rutsch durchgelesen, dafür war aber leider keine Zeit. Ich habe nichts auszusetzen und war traurig, als ich auf der letzten Seite angekommen bin. Ich vergebe sehr gern volle fünf von fünf Sterne.

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