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Veröffentlicht am 15.10.2021

Immer wieder nachschlagen

Eis. Abenteuer. Einsamkeit
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Das erste Mal begegnete mir Richard Löwenherz als junges Nachwuchstalent bei einem Wettbewerb in der regional sehr bekannten Lichtbildarena Jena.

Mit seinen spektakulären Aufnahmen und einem Talent für ...

Das erste Mal begegnete mir Richard Löwenherz als junges Nachwuchstalent bei einem Wettbewerb in der regional sehr bekannten Lichtbildarena Jena.

Mit seinen spektakulären Aufnahmen und einem Talent für unterhaltsame Reiseerzählungen hat er damals das Publikum vollkommen für sich eingenommen. Und nun gibt es also endlich ein Buch, in dem man seine Erlebnisse immer wieder nachschlagen kann.

Die Stärken seines damaligen Vortrages finden sich auch zwischen diesen Seiten wieder: die Fotos wirken beinahe atmosphärisch, auf jeden Fall stimmungsvoll und fangen die Wunder der Natur Sibiriens ebenso ein wie die kleinen alltäglichen Begegnungen mit dessen Einwohnern.

Die Erzählung erinnert an ein Reisetagebuch. Man fühlt sich als wäre man hautnah dabei, säße mit ihm auf dem Fahrrad und spürte jede Unebenheit des vereisten Bodens unter den Reifen. Richard Löwenherz nimmt einen zwar nur selten mit in seine Gedankenwelt, eröffnet einem dafür aber die Weite Sibiriens und ermöglicht einem die Begegnung mit LKW-Fahrern und Dorfbewohnern, die er auf seinem Weg trifft. Sozusagen Lokalkollorit pur!

Fazit:
Dieses Buch liest sich, als wäre man hautnah dabei, würde Richard Löwenherz selbst durch den sibirischen Winter auf kaum existenten Wegen begleiten und lernt nebenbei noch eine Unmenge über diese unwirtliche Region.

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Veröffentlicht am 15.10.2021

Agatha Christie hoch zehn

Der Tod und das dunkle Meer
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Wer die kluge Detektivarbeit von Agatha Christies Miss Marple und Hercules Poirot mag, wird dieses Buch lieben. Und dabei ist es so viel mehr als eine gute Ermittlungsgeschichte.

Jan Haan, der Gouverneur ...

Wer die kluge Detektivarbeit von Agatha Christies Miss Marple und Hercules Poirot mag, wird dieses Buch lieben. Und dabei ist es so viel mehr als eine gute Ermittlungsgeschichte.

Jan Haan, der Gouverneur der holländischen Kolonie Batavia, tritt gemeinsam mit seiner Familie die Heimreise an, um in ein begehrtes Amt aufzusteigen. Doch bevor er und seine diversen Begleiter, unter anderem der berühmte Detektiv Samuel Pipps und sein Kompagnon Arent Hayes, ihr Schiff "Saardam" betreten können wird eine unheilvolle Prophezeiung ausgesprochen und schon bald geschehen merkwürdige Dinge, verübt im Namen des "Alten Tom". Ob sie die Heimat heil erreichen werden?

Bricht man diese 600 Seiten auf das wesentlichste hinab, könnte man sagen, das zweite Buch von Erfolgsautor Stuart Turton sei ein Kriminalroman. Er selbst gibt zu, sich beim Schreiben in die Denkweise Sherlock Holmes hineinversetzt zu haben. Und doch ist es so viel mehr, dank einer überragenden Komplexizität, mit der schon sein Debut vor zwei Jahren die Leserschaft in zwei Lager gespalten hat.

In gewohnter Manier überschwemmt er den Leser mit einer Detailverliebtheit, geht es um das historische Setting und die Beschreibungen des Handlungsortes. Die "Saardam" erhebt sich wie ein Geisterschiff im Nebel meiner Vorstellungskraft, tatkräftig unterstützt durch die liebevoll gestaltete Übersichtsskizze im Umschlag des Buches.

Und auch die Figuren überzeugen mit Komplexizität und Charaktertiefe. In die, wenn auch interessante, doch trotzdem zu Beginn recht einfache Kriminalgeschichte mischen sich schnell ernstere Themen, die im Jahre 1634 ebenso aktuell sind, wie sie auch heute noch Gesprächsstoff liefern.

Fazit:
Man könnte mit Sicherheit darüber diskutieren, ob die doch recht umfangreiche Erzählung nicht etwas eingekürzt hätte werden können, und doch lohnt sich jede einzelne Seite. Ich zumindest habe keine einzige davon bereut.

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Veröffentlicht am 15.09.2021

Kreativ und gesund

Super fresh
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Donna Hay hat sich ein hohes Ziel gesteckt. Sie möchte klassisches Rezepte neu erfinden, so dass sie schnell und mit frischen Zutaten zubereitet werden können und dabei auch noch gesund sind.

Ich muss ...

Donna Hay hat sich ein hohes Ziel gesteckt. Sie möchte klassisches Rezepte neu erfinden, so dass sie schnell und mit frischen Zutaten zubereitet werden können und dabei auch noch gesund sind.

Ich muss zugeben, die Klassiker in ihren Rezepten wieder zu erkennen, fällt mir manchmal doch recht schwer. Nichts desto trotz hat sie ein paar unheimlich leckere, in ihrer Zusammenstellung überraschende Gerichte kreiert, die einen zweiten oder auch dritten Blick unbedingt lohnen.

Dabei hat sie mit Vorspeisen ebenso gespielt, wie mit Hauptgängen vom Herd und aus dem Ofen und auch der süße Gaumen kommt definitiv nicht zu kurz. Auffallend ist, dass sie gerne mit asiatischen Einflüssen spielt. Sesam und Zitronengras gehören ebenso zu beliebten Zutaten wie Minze, Sojasauce und Grünkohl.

Ein besonders gelungener Trick ist es, ihre Gerichte in verschiedenen Varianten zu präsentieren. So wird es nie langweilig und man kann schnell mal etwas abwandeln, je nachdem welche Zutaten man gerade zur Hand hat.

Der einzige Nachteil ist für mich tatsächlich, dass die Rezepte manchmal recht aufwändig in der Zusammensetzung als auch Zubereitung sind. Ohne Frage, es lohnt sich auf jeden Fall, ist aber nichts für den schnellen Hunger.

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Veröffentlicht am 15.09.2021

Kulinarische Vielfalt

Komm in meine Küche!
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Schon nach dem ersten Blick in dieses zauberhafte Kochbuch wird mir so einiges klar: Puchheims Einwohner kommen aus aller Herren Länder und können offenbar alle ganz fantastisch kochen. In dieser Stadt ...


Schon nach dem ersten Blick in dieses zauberhafte Kochbuch wird mir so einiges klar: Puchheims Einwohner kommen aus aller Herren Länder und können offenbar alle ganz fantastisch kochen. In dieser Stadt muss es einfach himmlisch riechen, sobald in den Küchen die Herde und Öfen angeschmissen werden!

Das Buch versammelt Rezepte aus 22 Ländern. Jeder Koch präsentiert dabei 1-3 Rezepte, die für sie oder ihn von besonderer Bedeutung sind oder in der Familie besonders gerne nachgekocht werden. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Hauptgänge und süße Nachspeisen. Es werden aber auch Suppen und Salate präsentiert.

In der Zusammenstellung kommen die meisten Rezepte mit wenigen Zutaten aus, die leicht zu beschaffen sind. Die Gewürze verleihen ihnen meist den gewissen Pepp. Dabei sind leicht und schnell zu kochende Gerichte, ebenso wie etwas aufwändigere Speisen. Natürlich ist das gesamte Buch wunderschön bebildert und lässt einem allein beim Durchblättern das Wasser im Mund zusammen laufen.

Aber "Komm in meine Küche" überzeut nicht nur mit köstlichen, größtenteils leicht nachzukochenden Rezepten, sondern auch damit, dass es all den Köchinnen und Köchen ein Gesicht verleiht. Hier tobt sich nicht ein x-beliebiger Sternekoch oder TV-Sternchen aus, sondern es sind Leute wie Du und Ich, die hier ein Stück Familiengeschichte oder Kindheitserinnerung mit uns teilen.

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Veröffentlicht am 03.08.2021

Sollte Pflichtlektüre sein

Nie, nie, nie
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Schwangerschaft und Fortpflanzung- ein Thema, das jeden Menschen an einem gewissen Punkt seines Lebens früher oder später beschäftigen wird. Nicht jeder denkt mit Freude oder Sehnsucht darüber nach, manch ...

Schwangerschaft und Fortpflanzung- ein Thema, das jeden Menschen an einem gewissen Punkt seines Lebens früher oder später beschäftigen wird. Nicht jeder denkt mit Freude oder Sehnsucht darüber nach, manch einer fühlt sich nicht dafür gewachsen.

Und doch meint ein Großteil der Gesellschaft Frauen jederzeit darauf ansprechen zu können, egal wie eng bekannt man mit ihr ist.

Linn Stromsborgs namenlose Protagonistin möchte keine Kinder bekommen. Mit dieser Einstellung unterscheidet sie sich grundlegend von ihrer Familie und ihrem Freundeskreis, was grundsätzlich ja nicht schlimm wäre, würden die das akzeptieren können.

Dieses Thema und unser Umgang damit ist so immens wichtig. Keine andere Frage beeinflusst unser Leben so grundlegend wie, die ob wir Kinder bekommen sollten. Diese Entscheidung sollte man nicht leichtfertig treffen, sie vor allem von niemandem als seiner eigenen Meinung abhängig machen.

Dieses Buch begleitet die namenlose Frau in ihrem Alltag, erzählt von den verschiedenen Erlebnissen, die sie immer wieder mit dem Thema Kinderwunsch konfrontieren, sei es durch Gespräche mit Familienmitlgiedern oder schildert die Erfahrungen, die ihr Freundeskreis mit der Kinderfrage machen.

Es ist umwerfend, wie die Autorin es schafft, wertungsfrei von diesem Thema zu erzählen. Sie schafft es, dem Leser genug Raum zu lassen, sich selbst Gedanken über des Gelesene zu machen und sich eine eingene Meinung zu bilden. Allein die Gestaltung des Textes, der sichtbare Freiräume lässt, lädt ein zum Innehalten und Nachdenken.

Die Geschichten bilden die verschiedensten Erfahrungen ab, ohne darüber zu urteilen. Dadurch wirkt es manchmal, als würde man einen Spiegel vorgehalten bekommen, man erkennt sich selbst oder eigene Erlebnisse in den Zeilen wieder. Und das trifft stellenweise ganz schön ins Herz.

"NIe, nie, nie" ist auf jeden Fall ein Buch, das einen nicht kalt lässt. Ich denke jede Frau wird ein Stück von sich selbst in diesem Buch wiederfinden.

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