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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2021

Für Fans und die, die es noch werden wollen

Die Leben der Heiligen
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Das Grisha-Verse ist wohl an kaum jemanden, der sich für Fantay-Literatur interessiert, vorbeigegangen. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass man nicht zumindest schon mal von Alina Starkov ...

Das Grisha-Verse ist wohl an kaum jemanden, der sich für Fantay-Literatur interessiert, vorbeigegangen. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass man nicht zumindest schon mal von Alina Starkov gehört hat, auch wenn man vielleicht wie ich nicht alle Bücher aus dem Universum gelesen hat. Dennoch empfand ich dieses kleine Begleitbuch, auch wenn mir noch ein paar Bücher der Hauptreihen fehlen, als äußerst lesenswert.

Was mir zunächst allerdings unangenehm aufgefallen ist, war der starke Farbgeruch, der von dem Band ausging. Bei derart vielen farbigen Illustrationen vielleicht kein Wunder, aber dennoch etwas, was dafür sorgte, dass das Buch erst einmal eine kleine Belüftungszeit im Treppenhaus verbringen musste. Als es dann fertig für den Lesegenuss war, muss ich gestehen, dass ich erst einmal wild durchgeblättert habe, um mir die Bebilderung genauer anzuschauen.
Und meine Güte, es sind fantastische Bilder. Die Zeichnungen sind so liebevoll detailliert und künstlerisch auf, wie ich mit meinem Laien-Empfinden sagen würde, hohem Niveau, sodass es schon ohne den Text zu lesen ein tolles Erlebnis war, das Buch einfach nur durchzustöbern. Dazu kommen die Optik und Haptik des Einbandes, das Ganze hatte etwas annähernd ledergebundenes, sodass ich kaum die Finger vom Buch lassen konnte.

Die Legenden um die verschiedenen Heiligen finde ich eine tolle Idee. Ich mochte es, wie man damit einen Bezug zur Reihe hergestellt hat, aber zugleich auch völlig neue, jeweils für sich stehende Geschichten geschaffen wurden. Der Schreibstil der Sagen und Legenden ist ein wenig wie der von Märchen, nicht umgangssprachlich oder salopp, eher gesetzt und tiefgründig. Jedoch auch nicht zu poetisch, sodass man problemlos folgen und auch direkt mehrere Kurzgeschichten am Stück lesen konnte.
Ich habe mir ein paar Tage mehr Zeit genommen und immer wieder reingelesen, wenn gerade mal ein paar Minuten Luft waren, oder abends vor dem Schlafen, sodass sich die Heiligen nicht so „gestaut“ haben. Das war, wie ich im Nachhinein sagen kann, eine gute Entscheidung.

Mein Fazit:
Für alle, die sich im Grisha-Verse bereits auskennen, eine fantastische Ergänzung, aber man kommt auch gut klar, wenn man nicht alle vorigen Bücher von Leigh Bardugo gelesen hat. Ich hatte viel Spaß mit den liebevoll illustrierten Geschichten und kann die Leben der Heiligen guten Gewissens weiterempfehlen!
Von mir gibt es 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 15.09.2021

Ebenso erschreckend wie faszinierend

Seeing what you see, feeling what you feel
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Seeing what you see, feeling what you feel ist ein besonderes Buch. Ich muss sagen, dass ich im Vorfeld die Dimension dessen, wie sehr mich die Story um Lydia und Henry packen würde, nicht erwartet hatte. ...

Seeing what you see, feeling what you feel ist ein besonderes Buch. Ich muss sagen, dass ich im Vorfeld die Dimension dessen, wie sehr mich die Story um Lydia und Henry packen würde, nicht erwartet hatte. Mir saßen die vielen positiven Meinungen anderer Blogger beim Lesen zwar im Ohr, allerdings war ich nach wie vor skeptisch, ob ich auf den Hype aufspringen kann. Zu oft wurde ich in letzter Zeit von viel angepriesenen Büchern enttäuscht oder zumindest ernüchtert. Doch bei diesem Buch saß wirklich jeder Satz, jede Phrase, jedes Wort.

KI's sind ein spannendes, aber auch teils etwas beunruhigendes Thema. In diesem Buch passiert genau das, wovor man sich, meiner Meinung nach auch zurecht, fürchtet: Die künstliche Intelligenz entwickelt ein Bewusstsein. Zur Gänze zu erfassen, welche Möglichkeiten oder auch Gefahren das mit sich bringt, überschreitet meine Fähigkeiten, allerdings habe ich beim Lesen des Buches verstanden, dass auch eine gewisse Faszination von diesem Thema ausgehen kann. Dass etwas, was man selbst erschaffen hat, eine Bindung zu einem, ein Bewusstsein und ein Gewissen entwickelt, sich selbst Dinge beibringt und weiterentwickelt, ist mehr als erstaunlich.

Lydia als Protagonistin hat mir extrem gut gefallen. Sie als clever zu bezeichnen, wäre eine maßlose Untertreibung, allerdings macht sie eine schwere Zeit durch und dabei steht ihr einzig und allein KI Henry an der Seite. Ohne ihn, der ihr den Rücken stärkt, wäre ihre Welt vermutlich um einiges dunkler. Durch Henry gewinnt sie im Laufe der Zeit immer mehr an Biss und Durchhaltevermögen und kämpft für das, was sie liebt.

Henry war.. speziell. Ich für meinen Teil habe zu keinem Zeitpunkt vergessen können, dass es eine KI ist, um die es geht, was allerdings das, wozu er im Stande war, umso erschreckender gemacht hat. Seine Fähigkeiten gehen über das normale Maß eines begabten Hackers weit hinaus, er ist einfach unglaublich. Und ich habe mich dabei erwischt, wie ich trotz seiner verschwommenen Moralvorstellungen von ihm als KI mit eigenem, unabhängigem Bewusstsein echt beeindruckt war, ihn vielleicht sogar ein wenig angehimmelt habe. Die Anziehung zwischen Lydia und Henry scheint dem Leser auf den ersten Blick vielleicht sonderbar, aber ich versichere, dass man im Laufe der Zeit immer mehr in Lydias Sicht der Dinge hineinwächst.

Was ich sehr angenehm fand, war, dass es zwar viel um Programmieren und Computer etc. ging, aber man als Laie trotzdem nie mit irgendwelchen Begrifflichkeiten überfordert war. Man ging einfach mit dem Flow der Geschichte, fand sich im Schreibstil gut zurecht und wusste durch entsprechende Formatierung des Textes auch immer, wer gerade von wo aus spricht. Wirklich gut gelöst, finde ich!

Mein Fazit:
Ein erschreckendes aber zugleich auch faszinierendes Buch. Ich habe mich sehr gut in Lydia einfühlen können und Henry war sowieso eine beeindruckende Figur. Man bekommt das Thema KI hier auf die drastischste Art vorgeführt, die man sich vorstellen kann, aber genau das, dieses „Was wäre, wenn das wirklich so passiert“, was man die ganze Zeit vor Augen hatte, hat für jede Menge Gänsehaut gesorgt.
Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen für diese großartige Geschichte!

Veröffentlicht am 06.09.2021

Einfach zauberhaft!

Die fabelhafte Welt der Mona Flint
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Die fabelhafte Welt der Mona Flint ist allein äußerlich schon ein absolutes Highlight. Der Einband glänzt metallic und ist wunderschön anzuschauen, und auch im inneren geht es weiter mit der liebevollen ...

Die fabelhafte Welt der Mona Flint ist allein äußerlich schon ein absolutes Highlight. Der Einband glänzt metallic und ist wunderschön anzuschauen, und auch im inneren geht es weiter mit der liebevollen Gestaltung. Die Seiten bilden ein kleines Daumenkino im unteren Bereich, eine echt süße Idee! Dazu kommen passende Illustrationen, die hin und wieder eingestreut werden und den Text toll untermalen.

Mona und ihre Geschwister waren allesamt unterschiedlich wie Tag und Nacht. Sie haben grundverschiedene Charaktere und genau diese Mischung hat es so spannend gemacht, ihre Figurenentwicklung und Zusammenarbeit zu verfolgen. Tarek war mein persönlicher Liebling, denn er hat es geschafft, mich zu Tränen zu rühren. Aber auch die anderen Kinder waren (fast) alle durch und durch liebenswert.

Das Abenteuer, was die Kiddies erleben, war wirklich rasant und spannend. Ich konnte oft nicht voraussehen, was als nächstes passieren würde, und habe mich einfach mit der Geschichte von Wendung zu Wendung treiben lassen. Häufig war ich mir nicht sicher, wer nun gut oder böse ist, wer Freund und wer Feind, wer es ehrlich meint und wer nicht, und habe stets mitgefiebert.
Was mir sehr gut gefallen hat, ist, dass auch sensible Themen am Rande mit in die Geschichte eingeflochten wurden, komplett ohne aufdringlich oder gewollt zu wirken. Da kommen wichtige Messages beim Leser an, allerdings ohne erhobenen Zeigefinger.

Mein Fazit:
Mona Flint hat mich mit auf ein Abenteuer genommen, was ich so schnell nicht vergessen werde. Die Geschichte, die sie und ihre Freunde und Familie erleben, war im wahrsten Sinne des Wortes zauberhaft und hat mich sehr begeistert. Ich würde mir sogar eine Fortsetzung wünschen, meine allerdings gesehen zu haben, dass bisher keine geplant ist. Das finde ich schade, denn ich würde sehr gern mehr Zeit mit Mona verbracht, aber das Buch kann inhaltlich gesehen auch gut als Einzelband stehen bleiben.
Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 04.09.2021

Hat mir sehr gut gefallen

Der Urwald hat meinen Vater verschluckt
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Von Kinderbüchern mit ernsterem Hintergrund bin ich oft extrem angetan. Ich liebe es, zu sehen, wie sehr die Figuren an ihren Aufgaben wachsen, wie sehr sie sich verändern. Dass ein Kind ohne Vater aufwächst, ...

Von Kinderbüchern mit ernsterem Hintergrund bin ich oft extrem angetan. Ich liebe es, zu sehen, wie sehr die Figuren an ihren Aufgaben wachsen, wie sehr sie sich verändern. Dass ein Kind ohne Vater aufwächst, ist leider nicht ungewöhnlich, und genau so geht es Eva in diesem Buch.

Sie sehnt sich danach, endlich herauszufinden, von wem sie abstammt, und diesen Menschen auch kennenzulernen. Ich fand es herzzerreißend, wie sie sich bemüht, aber immer wieder auf taube Ohren stößt oder belächelt wird, wenn sie versucht, das Thema anzuschneiden. Das hat mich sehr berührt und ihre Reise zu beobachten, war jede Seite wert. Eva erzählt aus ihrer Ich-Perspektive, was es dem Leser ermöglicht, direkt an ihren Emotionen und Gedanken teilhaben zu lassen, und ihre jugendliche Sprachweise ist der Zielgruppe super angepasst.

Mir hat auch der Aufbau des Buches unglaublich gut gefallen. Man hat nicht nur reinen Text, sondern auch Auszüge aus Evas Projektarbeit, die sie über biologische Väter schreibt. Darin hält sie alles über Väter fest, was sie im Laufe der Zeit lernt, sowohl schriftlich als auch mit Zeichnungen. Das hat den Text klasse aufgelockert und sehr viel Spaß gemacht anzuschauen, ich hätte mir besonders gegen Ende fast noch mehr davon gewünscht.

Neben ihrer Suche nach ihrem Vater muss Eva sich auch noch anderen Themen stellen. Jungs werden interessant, die Gefühle verwirrend, die Eltern schwierig. Das Buch führt eine Art Rundumschlag durch die Probleme einer Heranwachsenden ohne Vater aus, und das auch noch äußerst gelungen. Ich habe es geliebt, ihr bei ihrer emotionalen und auch physischen Reise beizustehen und jedes Kapitel genossen, auch wenn hier und da ein paar Längen vorhanden waren. Die haben mich nicht allzu sehr gestört, denn durch die spielerische Erzählweise vergehen die Seiten wie im Fluge.

Mein Fazit:
Ein sehr gefühlvolles und sprachlich gut ausgefeiltes Buch mit toller Message und einer großartigen Protagonistin, die es versteht, den Leser in ihren Bann zu ziehen. Das Setting trug sein Übriges zur Begeisterung bei, ein großartiges Leseerlebnis! Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen und spreche eine klare Empfehlung aus.

Veröffentlicht am 29.08.2021

Berührend und einzigartig

Ich heiße Billy Plimpton
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Die Geschichte von Billy Plimpton hat mir schon vor der ersten Seite allein anhand des Klappentextes das Gefühl gegeben, sie könnte mich zu Tränen rühren und bewegen. Und sie hat genau gehalten, was sie ...

Die Geschichte von Billy Plimpton hat mir schon vor der ersten Seite allein anhand des Klappentextes das Gefühl gegeben, sie könnte mich zu Tränen rühren und bewegen. Und sie hat genau gehalten, was sie versprochen hat. Ich bin immer noch unglaublich glücklich, dass das Buch keine Enttäuschung, im Gegenteil, sogar ein Highlight wurde.

Billy Plimpton ist ein besonderer Junge. Er ist kreativ, hat ein Talent zum Witze erzählen, sogar spontane Situationskomik liegt ihm. Zudem hat er ein fantastisches Rhythmusgefühl, er ist eine treue Seele und ein herzensguter Mensch. Und er stottert. Das macht ihm den Alltag besonders in der Schule schwer, er wird gehänselt, sieht sein Stottern als starke Beeinträchtigung.
Im Laufe der Geschichte unternimmt der Junge alles, um „normal“ sprechen zu können, und manche Versuche haben mir wirklich das Herz gebrochen. Man konnte seine Verzweiflung und seinen Schmerz manchmal regelrecht greifen und das hat beim Lesen so wehgetan, als sei man an seiner Stelle.

Aber das Buch ist natürlich nicht nur traurig. Es hält so viele Witze bereit, so viele komische Situationen, aber auch berührende, glückliche Momente. Es nimmt den Leser mit auf eine kleine Reise, auf Billys Weg zur Akzeptanz einer selbst. Den Protagonisten zu begleiten hat nicht etwa deshalb so viel Spaß gemacht, weil Billy so ein Bilderbuchprotagonist wäre, sondern eben weil er es nicht ist. Er nicht nicht perfekt und das macht ihn so einzigartig und vor allem auch authentisch, was unheimlich schön anzusehen war beim Lesen.

Die anderen Figuren rund im Billy decken so ziemlich alles vom gemeinen Mobber über die perfekten Freunde bis hin zur besten Oma der Welt ab. Zu sehen, dass er so viel Zuspruch und Unterstützung erhält und vor allem auch seinen Widersachern die Stirn bieten kann, ist ermutigend und inspirierend.

Dass Billy aus seiner Ich-Perspektive erzählt, lässt den Leser unmittelbar an seinen Gedanken und Gefühlen teilhaben und schafft eine enge Bindung zur Hauptfigur. Der Text wird zudem durch viele Listen aufgelockert, die Billy führt und immer wieder ins Geschehen eingebunden werden. Das hat für Abwechslung gesorgt und mir echt gut gefallen,

Mein Fazit:
Ein berührendes Buch mit einer großartigen Message, Man ist gut so, wie man ist, egal wie man ist. Der authentische Protagonist, die für die Zielgruppe perfekt leicht-lockere Erzählweise, die greifbaren Emotionen, all das hat das Buch zu einem Highlight für mich gemacht.
Ich vergebe 5 von 5 Sternen und würde jederzeit bedenkenlos wieder zu einem Buch der Autorin greifen. Eine klare Leseempfehlung für alle Kinderbuch-Fans, die das besondere Etwas suchen.