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Veröffentlicht am 13.11.2021

Die heimliche Königin Schwedens

Selma Lagerlöf - sie lebte die Freiheit und erfand Nils Holgersson
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„… wenn ich schreibe, dann passt zwischen die Welt und mich kein Blatt, dann bin ich nur noch eine dienende Hülle meiner Gedanken.“ (S. 32)
Selma Lagerlöf war eine Frau voller Widersprüche. Mit den Märchen, ...

„… wenn ich schreibe, dann passt zwischen die Welt und mich kein Blatt, dann bin ich nur noch eine dienende Hülle meiner Gedanken.“ (S. 32)
Selma Lagerlöf war eine Frau voller Widersprüche. Mit den Märchen, Sagen und Legenden ihrer schwedischen Vorfahren aufgewachsen, liebt sie alles Mystische und glaubt an die Trolle und Feen ihrer Heimat. Trotzdem strebt allem Neuen und Modernen zu, setzt sich für eine bessere Schulbildung, die Gleichberechtigung und das Frauenwahlrecht ein und liebt die Annehmlichkeiten moderner Technik. Sie war ein Vorbild für viele Frauen jeder Altersklasse und aus aller Herren Länder, erhielt und schrieb unzählige Briefe und unterstützte zeitlebens nicht nur ihre eigene Familie, sondern auch Freunde, Bekannte, ihre Angestellten und Bittsteller.

Charlotte von Feyerabend zeigt in ihrem Buch viel von Selmas privater Seite. Man kann ihr förmlich ins Herz und Hirn sehen, ist bei den Entstehungsprozessen ihrer berühmtesten Werke dabei und den Dramen, die die beiden Frauen ihres Lebens mit- und gegeneinander ausfechten.
Selma war schon immer anders, hielt sich nie für hübsch, wollte bereits als Kind ein Mann sein, der schöne Frauen lieben darf, und hinkte (wahrscheinlich aufgrund einer Kinderlähmung). Doch sie hat sich deswegen nie einschränken lassen, machte ihr Leben lang Gymnastik, reiste viel und las alles, derer sie habhaft werden konnte, um sich universell zu bilden.

„Kontrolle war eins ihrer Lebensmottos, neben dem starken Willen und dem Fleiß.“ (S. 13) Die Autorin zeichnet das Bild einer pflichtbewussten und disziplinierten Frau voller Träume und Ideen, die um ihre Unabhängigkeit von Männern und ihrem Brotberuf (sie war Lehrerin) kämpfte. Sie zeigt Selmas Ringen um Ideen und Anerkennung – auch monetäre (!), denn sie muss immer wieder auf ihr (Urheber-)Recht und eine angemessene Bezahlung drängen.
Auch die Dreiecksbeziehung zwischen Selma und ihren beiden Gefährtinnen wird sehr respektvoll beschrieben, obwohl da wohl ganz schön die Fetzen geflogen sind. Ich habe Selma für ihren Mut bewundert, im Rahmen ihrer Möglichkeiten (Geld, gesellschaftliche Normen etc.) so zu leben, wie sie wollte. Zudem hat mich fasziniert, dass sie es wirklich geschafft hat, dass vom Vater durch Schulden verlorene Hofgut der Familie wieder zu erwerben und aufzubauen, und damit den Menschen der Umgebung Arbeit zu geben. Sie hat immer versucht, anderen zu helfen und machte sich auch gegen die Nationalsozilisten stark.

Der sehr poetische, etwas ausschweifende und bildliche Erzählstil erinnert an den Selmas und lässt Land und Leute zu ihrer Zeit lebendig werden, machte es mir aber z.T. etwas schwer, der Handlung zu folgen. Ich hätte mir an einigen Stellen auch noch mehr Details und Fakten gewünscht (z.B. über das Buch Nils Holgersson, das ja eigentlich als Schulbuch konzipiert war, und ihren gleichnamigen Adoptivsohn), aber da nur Fragmente ihres Lebens erzählt, einiges nur angerissen wird und zum Teil sehr große Zeitsprünge in der Handlung sind, was das wahrscheinlich nicht möglich.

Trotzdem ist „Selma Lagerlöf - sie lebte die Freiheit und erfand Nils Holgersson“ eine sehr empfehlenswerte Romanbiographie über eine beeindruckende Frau.

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Veröffentlicht am 18.10.2021

Zwei Iren gehen in eine Bar …

Heimweh
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New York 2012: Ein Mann will in einer Bar seinen Kummer ersäufen, weil seine Beziehung vor genau einem Jahr gescheitert ist. Dabei kommt er mit dem jungen Barkeeper ins Gespräch und sie stellen fest, dass ...

New York 2012: Ein Mann will in einer Bar seinen Kummer ersäufen, weil seine Beziehung vor genau einem Jahr gescheitert ist. Dabei kommt er mit dem jungen Barkeeper ins Gespräch und sie stellen fest, dass sie etwas Fundamentales verbindet.

Mullinmore, Irland, 1987: 6 junge Leute verbringen den Tag vor einer Hochzeit am Meer. Auf der Rückfahrt passiert ein Unfall, das Brautpaar und die Trauzeugin sterben, eine weitere junge Frau wird schwer verletzt. Connor, der Fahrer, und Martin, der Beifahrer, gehören eigentlich nicht mal zur Clique und haben kaum eine Schramme. Connor wird für 2 Jahre auf Bewährung verurteilt, aber er kann nicht in dem kleinen Ort bleiben. Alle kennen sich, sind verwandt oder verschwägert. Seine Eltern und seine Schwester werden wegen ihm gemieden, ihr Pub droht pleite zu gehen. Sein Vater schickt ihn nach England ohne zu ahnen, dass der Kontakt für viele Jahre abreißen wird und Connor auch geht, um sein größtes Geheimnis zu wahren.

Es ist schwer, etwas über diese (Hör-)Buch zu schreiben, ohne zu spoilern.
Connor wächst im streng katholischen Irland auf, hat die Schule beendet und keinen Plan, was er mit seinem Leben anfangen will. Den Ausflug hat er nur mitgemacht, weil Martin, der als Fahrer engagiert wurde, ihn dazu eingeladen hatte und er nicht immer als Außenseiter gelten wollte. Nach dem Unfall quälen ihn Selbstvorwürfe und Selbstmordgedanken – vielleicht geht es den anderen besser, wenn er einfach von der Welt verschwindet. Stattdessen wird er in einen Neuanfang geschubst, den er nicht will. Er bricht den Kontakt radikal ab und erfährt nie, was aus seiner Familie oder den anderen Überlebenden und Angehörigen wird, traut sich nicht zurück. Um nicht von seiner Schuld erdrückt zu werden, verdrängt er jeden Gedanken an den Unfalltag.

Graham Norton erzählt in „Heimweh“ von der Enge einer irischen Kleinstadt, dem Festhalten an nichtfunktionierenden Beziehungen um den Schein zu wahren und dem Aufbruch eines jungen Mannes in die große Freiheit, die er so nicht gewollt hat und auch nie findet. Stattdessen orientiert sich Connor immer an anderen, gibt sich so, wie es von ihm erwartet wird und verliert seine Persönlichkeit, wird allein lebensunfähig.
Man dringt tief in die Gedanken und Gefühle der Charaktere ein und verfolgt ihren Lebensweg. Die meisten sind traurige Gestalten, gebrochen und enttäuscht vom Leben und ihren unerfüllten, vielleicht überhöhten Erwartungen. Selbst das schillernde New York wirkt plötzlich trostlos, wenn der Protagonist betrunken im Rinnstein schläft, weil er nicht in die Einsamkeit seiner winzigen Wohnung zurückwill. Dabei ist das Glück nur einen Anruf oder einen Klick entfernt, aber den Mut dazu bringt er ohne fremde Hilfe nicht auf.

Charly Hübner erweckt die verschiedenen Personen gekonnt zum Leben, spricht je nach Handlung mit tragischer, schleppender Stimme oder schneller Euphorie, passt einfach perfekt zu Irland. Trotzdem fiel es mir zum Teil etwas schwer, der Handlung zu folgen. Die Sprünge innerhalb der Kapitel zwischen den verschiedenen Personen und Zeitebenen waren mir zu plötzlich und wenig abgegrenzt, aber vielleicht liegt das auch am Medium Hörbuch und ist im Buch besser gegliedert / dargestellt.

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Veröffentlicht am 16.10.2021

Zwischen Kunst, Krieg und Liebe

Die Maskenbildnerin von Paris
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Was wissen wir eigentlich noch vom ersten Weltkrieg, von den grausamen Verletzungen, die die neuen Waffen und das Giftgas hinterlassen haben, von den Spätfolgen und Entstellungen, mit denen die Soldaten ...

Was wissen wir eigentlich noch vom ersten Weltkrieg, von den grausamen Verletzungen, die die neuen Waffen und das Giftgas hinterlassen haben, von den Spätfolgen und Entstellungen, mit denen die Soldaten danach kämpfen mussten? Darüber erzählt Tabea Koenig in „Die Maskenbildnerin von Paris“ aus der Sicht einer jungen Frau und Künstlerin.

Valérie wird in eine Künstlerfamilie in Cherbourg hineingeboren, wächst behütet und privilegiert auf, erhält von ihren Eltern eine umfassende (Aus)Bildung. Sie will in Paris Malerei studieren und verlässt dafür sogar ihre Jungendliebe Gabriel, weil sie glaubt, sich zwischen Kunst und Liebe entscheiden zu müssen und auf keinen Fall das Leben einer Hausfrau und Mutter führen will.
Doch bald bricht der Krieg aus. Auch Gabriel muss an die Front und wird bald vermisst. Sie hofft lange auf seine Rückkehr, dass sie dann endlich ihre Beziehung wieder aufnehmen.

Als ihr Freund Apollinaire durch einen Granatsplitter an der Schläfe verletzt wird und mehrfach operiert werden muss, kommt sie zum ersten Mal näher mit den Kriegsversehrten in Berührung. Apollinaires Narbe wird später durch seine Haare verborgen werden, aber seine Mitpatienten sind z.T. extrem gezeichnet. Valérie will den Männern irgendwie helfen, am besten künstlerisch. Gertrude Stein stellt ihr Anna Coleman Ladd vor, die das amerikanische Rote Kreuz „Studio for Portrait-Masks“ in Paris aufbaut, um die Masken für die Versehrten herzustellen und ihnen eine Anlaufstelle zu bieten, in der der sie ganz normal behandelt, nicht entsetzt angestarrt oder bemitleidet werden. Valérie findet in der Arbeit mit ihnen ihre Erfüllung und verliebt sich in einen Patienten – den Soldaten Louis. Doch als es ernster zwischen ihnen wird, droht ihr größtes Geheimnis aufzufliegen …

Tabea Koenig schreibt sehr anschaulich und mitreißend, lässt historische Bezüge und Persönlichkeiten oder die Eigenschaften der Protagonisten fast spielerisch in die Handlung einfließen. Neben Cherbourg wird auch Paris sehr stimmungsvoll wiedergegeben, man sieht die Boulevards und Cafés förmlich vor sich, sitzt mit den Künstlern am Tisch und genießt das Leben oder diskutiert über die Arbeit. Valérie ist eine von ihnen und mit den Großen ihrer Zeit auf Du und Du. Ich fande es immer wieder spannend, wenn ich einen berühmten Namen entdeckt und die Bilder oder Skulpturen sofort vor Augen hatte.

Die Schilderungen, wie der Krieg den Alltag verändert, sind sehr interessant und die beschriebenen Giftgasverletzungen erschreckend, aber ich fand es spannend, wie das „Problem“ der Prothetik gelöst und den Versehrten neue Hoffnung gegeben wurde. Die Anweisungen von Anna Coleman Ladd, wie die „Maskenbildner“ mit den „Kunden“ umgehen sollten – einerseits sehr professionell, andererseits aber auch nicht gefühllos – fand ich sehr gut. Es war sicher nicht leicht, die Balance zu halten. Besonders beeindruckt hat mich dabei Louis‘ mutiger Weg zurück ins Leben.

An dieser Stelle komme ich zu einem Kritikpunkt, der allerdings zu Lasten des Verlages geht. Ausgehend vom Titel und Klappentext hatte ich erwartet, dass es um die Masken der Kriegsversehrten geht, allerdings dreht sich das Buch vor allen um Valéries Leben, ihre dramatische Liebesgeschichte und die Entwicklung der Kunst- und Künstlerszene in den 1910er Jahren.

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Veröffentlicht am 03.10.2021

Sehr unterhaltsam, aber kein richtiger Krimi

Rehragout-Rendezvous
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Franz versteht die Welt im Allgemeinen und seine Familie im Besonderen nicht mehr. Die Oma streikt „Ich mag nimmer. … Nicht mehr kochen … Oder Putzen. … Ich mag nur nämlich jetzt nur noch faulenzen …“ ...

Franz versteht die Welt im Allgemeinen und seine Familie im Besonderen nicht mehr. Die Oma streikt „Ich mag nimmer. … Nicht mehr kochen … Oder Putzen. … Ich mag nur nämlich jetzt nur noch faulenzen …“ (S. 20), Leopold ist durcheinander, weil Panida mit den Kindern wegen einem Virus im Thailand festhängt, Susi macht auf knallharte Karrierefrau und vertritt den Bürgermeister, der sich beim Skifahren die Hüfte gebrochen, und die Mooshammerin geht ihm mit dem angeblich verschwundenen Steckenbiller Lenz tierisch auf die Nerven. Dabei weiß doch das ganze Dorf, dass der gern mal Knall auf Fall nach Südafrika verschwindet, wenn es ihn packt. Darum hat Franz auch so gar keine Lust zum Ermitteln, aber das ist dem Birkenberger Rudi egal, er stellt auf eigene Faust Nachforschungen an, da muss der Franz schließlich mitziehen …

„Rehragout-Rendezvous“ ist bereits der 11. Fall mit Franz Eberhofer, aber eigentlich auch wieder nicht, denn so ein richtiger Krimi wird es diesmal einfach nicht. Der Franz hat Weltschmerz, fühlt sich im neuen Haus nicht wohl „… gelegentlich ertapp ich mich sogar dabei, wie ich mir dort fremd vorkomm. So, als gehöre ich gar nicht dahin, … wie ein Eindringling.“ (S. 33) und kommt mit Susis „Aufstieg“ nicht klar. „Du veränderst dich, Susi. Das ist nicht schön.“ „… ich bin jetzt keine dumme Tippse mehr, … Ich leite jetzt die Amtsgeschäfte hier.“ (S. 76) Also sinniert er stundenlang im Büro über seine Beziehung und den Umbruch in der Familie und überlässt dem Birkernberger unfreiwillig die Nachforschungen.

Trotzdem ist das das Buch wieder sehr unterhaltsam, lebt von den Wortgefechten und Eigenheiten der Protagonisten. Ich habe vor allem das Kompetenzgerangel im Stadtrat, wie Susi mit aller Macht versucht, Niederkaltenkirchen in die Moderne zu führen und all die Neuerungen durchzusetzen, die der Bürgermeister jahrelang verhindert hat, und den Kleinkrieg zwischen ihr und Franz sehr genossen. Auch Leopolds Versuche, wieder Ordnung und Struktur in den Haushalt und die Familie zu bringen, sind sehr vergnüglich zu lesen. Er tat mir manchmal richtig leid, wenn ihn wieder keiner ernst genommen hat. Dazu kommen amüsante Kleinigkeiten aus dem Alltag in Niederkaltenkirchen. So hängt z.B. Buengo im Tannenbaum fest, die Gisela Simmerl will den Eberhofers nichts mehr verkaufen, und dann ist da noch Wilhelm, der neue „beste Freund“ vom Birkenberger …

Mein Fazit: Wer den Kosmos Niederkaltenkirchen mag, kommt hier voll auf seine Kosten, aber wer auf einen reinen Krimi aus ist, wird wahrscheinlich etwas enttäuscht sein.

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Veröffentlicht am 15.09.2021

Jetzt wird´s persönlich

Stürmische Algarve
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„Portugal ist das drittfriedlichste Land der Welt, unsere Mordrate liegt bei unter einem Prozent und hier an der Algarve, insbesondere der Ostalgarve, sind die Zahlen sogar noch besser. Touristen kommen ...

„Portugal ist das drittfriedlichste Land der Welt, unsere Mordrate liegt bei unter einem Prozent und hier an der Algarve, insbesondere der Ostalgarve, sind die Zahlen sogar noch besser. Touristen kommen zu uns, weil sie sich zu Recht sicher fühlen können. Aber Sie kommen mir mit einem Ausländermord nach dem nächsten!“ (S. 94) wird Chefinspektor João Almeida vom zuständigen Staatsanwalt gerügt. Dabei ist es Anabelas Freund Mário, der nicht an einen Unfalltod der Österreicherin glauben kann und Anabela gebeten hat, João darauf anzusprechen …

„Stürmische Algarve“ ist bereits der 4. Band der Reihe um Übersetzerin Anabela Silva und Chefinspektor João Almeida aus der Feder von Carolina Conrad, aber da die Fälle in sich abgeschlossen sind, muss man die Vorgängerbände nicht zwingend kennen.

Der aktuelle Fall bereitet João Kopfschmerzen und Magengrummeln, denn sein Kaffeekonsum steigt drastisch. Er ist eifersüchtig auf Mário, weil der mal mit Anabela aus war, und mag den Bibliothekar auch sonst nicht besonders, obwohl (oder weil?) er ihnen schon bei anderen Fällen geholfen hat. Außerdem macht sich Mário verdächtig, denn er hält eindeutig Informationen zurück. Wie gut kannte er die Tote und warum ist er mit seiner Vermutung nicht selbst zur Polizei gegangen? Und wo ist der Ehemann der Toten, schließlich waren sie zusammen unterwegs?! War es eine Beziehungstat oder steckt etwas ganz anderes dahinter? Immer mehr Ungereimtheiten tauchen auf.

Leider ist Anabela zu sehr abgelenkt, um wie sonst über ihre Befugnisse als Übersetzerin hinaus zu ermitteln und João zum entscheidenden Tipp zu verhelfen. Die Demenz ihres Vaters wird schlimmer, manchmal erkennt er sie und ihre Mutter nicht mal mehr. Dabei kümmern die sich rund um die Uhr um ihn. Eine Entscheidung muss her – können sie ihn weiter zu Hause pflegen oder wäre ein Heim die bessere Alternative?

Auch der aktuelle Fall lebt neben dem Setting, der malerischen Küste und dem rauen Hinterland der Algarve, vom Zusammenspiel von Anabela und João. Dass die beiden privat ein Paar sind, wissen im Kommissariat nur Joãos engste Mitarbeiter und so soll es auch erst einmal bleiben – obwohl er von einem gemeinsamen Alltag mit ihr träumt. Aber noch reibt sie sich zwischen der Pflege ihres Vaters und ihrem Beruf als Übersetzerin auf. Ein Privatleben ist nur an wenigen Wochenenden möglich.

Carolina Conrad lässt die Handlung ruhig angehen, das Tempo zieht sie erst zum Ende des Krimis an und überrascht dann mit gleich mehreren Verdächtigen und Motiven. Mich hat dieser Urlaubskrimi wieder gut unterhalten, ich bin schon auf das nächste Abenteuer von Anabela und João gespannt.

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