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Veröffentlicht am 25.05.2024

Unfall oder doch eine späte Rache?

Himmelfahrt. Höllenfahrt.
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"Solange man sich nicht gerächt, bleibt immer eine Bitterkeit im Herzen zurück." (Heinrich Heine)
Gerade erst ist Theo Kettling von der Beerdigung seines Kumpels Kurti zurück, da entdeckt er die aufgewühlte ...

"Solange man sich nicht gerächt, bleibt immer eine Bitterkeit im Herzen zurück." (Heinrich Heine)
Gerade erst ist Theo Kettling von der Beerdigung seines Kumpels Kurti zurück, da entdeckt er die aufgewühlte Sabine. Sie erzählt ihm, dass die 9-jährige Schwester ihrer Freundin Christine Busch angefahren, tödlich verletzt wurde und der Fahrer flüchtig ist. Als Lieselotte Larisch die Ältere der beiden Hobbydetektive davon hört, hofft sie auf einen neuen Kriminalfall. Und tatsächlich gibt es bei dem Unfall einige Ungereimtheiten, die sie neugierig machen. Die Spur führt in die Vergangenheit, als beim Himmelfahrtswochenende 1966 ein großes Picknick in Lüdenscheid stattfand. Doch was war an diesem Wochenende wirklich geschehen und wie hängt das alles mit dem Unfall zusammen?

Meine Meinung:
Dieser historische Krimi aus dem Jahre 1976 ist der vierte Fall der Hobbyermittler Liselotte Larisch, einer ehemaligen Rektorin und des Mitte 40-jährigen Frührentners Theo Kettling. Dieses Mal jedoch bekommen sie Hilfe von Sängerin Sabine, für die Theo heimlich schwärmt. Lieselotte und Theo sind für mich im Grunde ein Duo, das recht unterschiedlich ist. Nicht nur, dass sie Jahre voneinander trennen. Theo ist eher ruhig und zurückhaltend und Lieselotte Larisch recht dominant und sehr direkt. Amüsant ist auch Lieselotte Larischs Deutsche Dogge Cleo 2, die immer wieder Erwähnung findet. Genauso originell ist Theos alter Lamborghini-Traktor, mit dem er ab und zu fährt. Ich wusste gar nicht, dass Lamborghini Traktoren gebaut haben und sogar heute noch herstellen. Die Spur von Michaelas Unfall führt uns zu einem Picknick des GMV an Himmelfahrt 1966. Bei dem sich danach für die Familie Busch alles verändert. Doch was genau geschah damals wirklich und wie hängt das mit dem Unfall zusammen? Im Grunde dringt von den Geschehnissen von damals nichts mehr an die Öffentlichkeit, was das Ganze natürlich sehr merkwürdig macht. Damals arbeitet Theo mit seinen drei Kumpeln Werner, Kurti und Bruno noch als Konditor beim Festbetrieb „Galant“. Genau so ein Festbetrieb, wie bei einigen Befragungen mehrmals erwähnt wurde. Doch was haben seine Kumpels von damals damit zu tun? Das wollen Sie herausfinden. Was mich an diesem Buch doch sehr stört, sind der viele Alkohol und das extreme Rauchen, das hier viel zu oft erwähnt wird. Es wird nur so mit Zigarettenmarken um sich geworfen und irgendwie erinnert mich alles wage an meine Kindheit. Natürlich war in den 70ern das Rauchen deutlich angesagter als heutzutage, weil man nichts über die Gefahr des Rauchens wusste. Doch will ich das ständig in einem Krimi lesen? Ebenso scheinen die erwähnten Herrengedecke, bestehend aus Bier und einem Korn, im Zeitalter der 70er in Nordrhein-Westfalen sehr angesagt zu sein. Selbst das ständige Erwähnen von Lieselotte Larischs Name, der teilweise bis zu 4–5 Mal pro Seite auftaucht, geht mir mit der Zeit auf die Nerven. Und Spannung ist erst ganz am Ende zu erwarten. Das war dann doch eher ein enttäuschender Krimi für mich. Daher kann ich leider nur 2 1/2 von 5 Sterne geben.

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Die überraschenden Adventspakete

24 Türchen zum Glück
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"Oft komm das Glück durch eine Tür herein, von der man gar nicht wusste, dass man sie offengelassen hat." (John Barrymore)
Es ist Ende November, als man Felicitas ihre Arbeitsstelle kündigt und sie sofort ...

"Oft komm das Glück durch eine Tür herein, von der man gar nicht wusste, dass man sie offengelassen hat." (John Barrymore)
Es ist Ende November, als man Felicitas ihre Arbeitsstelle kündigt und sie sofort freistellt. Völlig schockiert geht sie nach Hause und muss nun überlegen, wie ihre Zukunft aussieht. Als sie allerdings am ersten Dezembermorgen ihre Wohnungstür öffnet, wird sie völlig überrascht von einem Päckchen begrüßt. Doch leider steht außer einer großen eins kein Absender darauf. Lediglich beim Öffnen offenbart sich ihr ein Brief, indem sie entnehmen kann, dass dies die erste Überraschung eines Adventskalenders ist. Feli fragt sich, wer sie damit wohl überraschen möchte und warum. Tag für Tag folgen abwechslungsreiche oder kreative Aufgabe für sie persönlich. Ob wohl ihr Ex-Freund, ihre Eltern, die beste Freundin oder ein Arbeitskollege dahintersteckt? Da bleibt ihr wohl nichts anders übrig, als dem Boten aufzulauern. Doch ohne Ergebnis, den der Bote ist nicht ihr Verehrer. Also bleibt nur abzuwarten bis Heiligabend in der Hoffnung, dass dann alles enthüllt wird. Währenddessen lernt sie neue Seiten an sich kennen und wird offener fürs Leben.

Meine Meinung:
Ich habe mich sehr über dieses Buch gefreut, ohne zu wissen, was mich dabei erwartet. Das Cover ist recht einfach gehalten und mit über 600 Seiten erscheint mir allerdings viel zu umfangreich zu sein. Dies bestätigt sich spätestens nach den ersten Kapiteln beim Lesen. Dachte ich doch eigentlich, ich könnte damit meinem Mann vorlesen. Von daher kann ich die vielen guten Bewertungen nicht ganz nachvollziehen. Denn wir waren nach wenigen Kapiteln zusehends genervt von den vielen Wiederholungen und den ausschweifenden, überladenen Kapiteln. Das Vorlesen von über 20–30 Seiten, indem alles bis ins kleinste Detail beschrieben wird, empfanden wir dann doch als sehr anstrengend. Mitunter haben mich sogar einige Sachen genervt. Zum Beispiel die lustigen Telefonansagen ihrer besten Freundin, die ich überhaupt nicht lustig fand. Im Gegenteil, ich empfinde sie nach dem fünften Mal nur noch als nervig. Ebenso etwas eigenwillig finde ich die Marotte ihrer Freundin, das man Popcorn beim Filme schauen durch die Gegend wirft. Mit Lebensmittel spielt man doch nicht. Trotz allem habe ich mich durch das Buch gekämpft und dies ist leider wirklich so. Denn vieles davon muss eigentlich deutlich gekürzt werden und würde ein gutes Lektorat sicherlich auch tun. Zwar finde ich einen Teil der Aufgaben interessant, doch viele große Überraschungen waren jetzt bedauerlicherweise nicht dabei. Nach jedem Kapitel kommt dann noch eine Zusammenfassung der jeweiligen Aufgabe, obwohl diese schon ausreichend im Kapitel selbst beschrieben wird. Für die eher etwas introvertierte, schüchterne Feli hingegen ist dieser Kalender sehr gut, sie blühte auf und wird jeden Tag ein wenig lockerer. Insbesondere bei den Aufgaben, die sie sich sonst eher nicht zutrauen würde. Die Auflösung selbst war dann doch sehr überrascht. Mit diesem Verehrer habe ich nun wahrlich nicht gerechnet, besonders weil es so unvorhersehbar ist und man von dem Verehrer bedauerlicherweise viel zu wenig erfährt. Vielleicht wäre es gut, die Autorin würde das Buch neu überdenken, nachbessern und kürzen. Deshalb kann ich leider nur 2 1/2 von 5 Sterne geben.

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Veröffentlicht am 15.09.2021

Eingeschlossen im Schneesturm in den Vogesen

Der Ort der verlorenen Herzen
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"Manche große Sache, mein Kind, vergeht still und leise. Nimm es an und den daran, dass du dich nie an hartem Holz verbeißt." (Buchauszug)
Sechs unterschiedliche Menschen verschlägt es vor Weihnachten ...

"Manche große Sache, mein Kind, vergeht still und leise. Nimm es an und den daran, dass du dich nie an hartem Holz verbeißt." (Buchauszug)
Sechs unterschiedliche Menschen verschlägt es vor Weihnachten in ein gemütliches Chalet in den Vogesen. Allesamt sind sie einsam und wünschen sich sehnlichst einen Partner oder eine Familie. Allerdings ahnt keiner von ihnen, dass der Schneesturm sie einschneit und im Chalet einschließt. Der geheimnisvollen Antoine, der die alte Hütte von Anouks Eltern zu einem Chalet umgebaut hat. Anouk, die ihre Kindheit in den Vogesen verbracht hat, Yvette eine Witwe, die mit ihren zwei Teenagern und dem Beruf nicht mehr zurechtkommt. Der einsame Autor und Illustrator Romarin, der Barbesitzer Guillaume, dem der Mann fürs Leben noch nicht begegnet ist und die schüchterne und engelsgleiche Clementine. Werden sie gemeinsam ein schönes Weihnachtsfest verbringen?

Meine Meinung:
Nach dem Klappentext hatte ich eine weihnachtliche Geschichte erwartet, leider wurde ich schon hier enttäuscht. Zwar fand das Treffen kurz vor Weihnachten statt, doch eine weihnachtliche Idylle und Einkehr kehrte beim Lesen bei mir nicht ein. Da hatte ich doch viel mehr erwartet. Besonders nachdem zu Beginn mit Anouk, dem Schicksalsschlag, dem Tod der Eltern und dem Neubeginn in Paris so ausführlich begann. Leider ließ die Geschichte dann immer mehr an Emotionen und Tiefe nach. Schon alleine die einsamen Chaletbesucher blieben recht flach und undurchschaubar. Gerade hier hätte ich mir viel mehr Informationen und Tiefe gewünscht. Sehr verwirrend empfand ich zu Beginn den Brief einer Mutter an ihr Kind, diese Briefe tauchen im Laufe des Buchs noch mehrmals auf. Dadurch habe ich auch eine Vermutung, um was es dabei geht. Man hätte aus dieser Geschichte so viel machen können, wenn man mehr auf die Charaktere im Chalet eingegangen wäre. Ebenso merkwürdig empfand ich das Verschwinden von Antoine und konnte nicht verstehen, warum sie Antoine so aus der Geschichte herausgehalten hat. Zwar wird einiges dann am Ende klargestellt und aufgeklärt, doch meines Erachtens viel zu spät. Was wären das für tiefsinnige Gespräche im Chalet geworden, wäre jeder der Anwesenden mal zu Wort gekommen. Stattdessen fügt man später einen Zeitsprung ein, der für mich nicht nachvollziehbar ist und das ein Weihnachtsfest darstellt, das ebenfalls wieder viel zu flach abgehandelt wird. Schade, das war wohl nichts mit so einer einfachen flachen Geschichte kann man zur Weihnachtszeit niemanden vom Ofen hervorlocken. Zumal diese Geschichte zu jeder anderen Zeit im Winter spielen könnte. Der Ansatz war zwar gut, gerade was Anouks Part anbelangt, so wie die Briefe deiner Mutter an ihr ungeborenes Kind, aber alles danach war viel zu oberflächlich. Leider blieben viele meiner Fragen weitestgehend unbeantwortet. Hier hatte ich mir eine viel emotionalere Geschichte erwartet, besonders wenn ein Buch "Ort der verlorenen Herzen" heißt. Deshalb kann ich diesem Buch leider nur 2 1/2 von 5 Sterne geben.

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Veröffentlicht am 29.06.2021

Erotische Verfolgungsjagd durch Deutschland

BikerLiebe | Erotischer Roman
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"Meine Hände wollen immer diesen Körper sanft berühren, ich könnte ewig streicheln, diesen Traum von einer Frau" (Buchauszug)
Prostituierte Candy hat sich aus dem Hamburger Rotlichtmilieu abgesetzt und ...

"Meine Hände wollen immer diesen Körper sanft berühren, ich könnte ewig streicheln, diesen Traum von einer Frau" (Buchauszug)
Prostituierte Candy hat sich aus dem Hamburger Rotlichtmilieu abgesetzt und ist zu ihrem Onkel in den Thüringer Wald geflüchtet. Dort in der Einsamkeit arbeitet sie nun in einem Kiosk und hofft, dass ihr Boss sie niemals finden wird. Den sonst würde es ihr schlecht ergehen, da sie einige seiner Papiere und Geld unterschlagen hat. Dadurch kommt der Boss nun immer mehr in Bedrängnis den, wenn er Candy und die Papiere nicht findet, geht es ihm an den Kragen. So engagiert er Ricky und seine Rockergruppe, um Candy zu suchen. Candy dagegen lernt während der Arbeit im Kiosk den heißen gut aussehenden Motorradfahrer Clark kennen. Dieser ist auf dem Weg zum Motorradtreffen ganz in der Nähe, wo sie demnächst arbeiten wird. Als Clark bei diesem Treffen mitbekommt, das Candy in Gefahr ist, flieht er kurzerhand mit ihr. Bei leidenschaftlichen, erotischen Nächten kommen sich die beiden immer näher. Allerdings bleibt die Rockergang ihnen weiter auf den Fersen.

Meine Meinung:
Die leichtbekleidete erotische Frau an einem Motorrad lehnend passt sehr gut zum Inhalt dieses Buches. Leider konnte mich auch das zweite Buch des Autors nicht ganz überzeugen. Was mir im ersten Band an Hintergrundgeschichte fehlte, war mir in diesem Buch fast zu viel gewesen. Eigentlich hatte ich ein erotisches Buch erwartet, stattdessen bekam ich eine Abenteuergeschichte mit erotischen Anteilen. Dazu noch die vielen Gedichte, die so gar nicht mein Geschmack waren und die ich im fortlaufenden Buch immer mehr als lästig empfand. Ich finde, so was passt einfach nicht zu erotisches Buch und schon gar nicht, wenn es um harte Rocker und Motorradgangs geht. Und besonders nicht in dem Ausmaße an Gedichten, wie es hier der Fall war. Das war einfach zu viel des Guten und ich habe sie dann einfach nur noch überflogen, was ja nicht der Sinn der Sache sein sollte. Ein Buch mit so wenig erotischen Anteilen kenne ich sonst aus diesem Verlag eigentlich gar nicht. Gerade die erotischen Szenen waren mir meist zu kurz und einseitig, sodass mich diese nicht überzeugen konnten. Ich hätte da wesentlich mehr Abwechslung und Variationen erwartet. Also für mich hat der Autor noch nicht die richtige Balance zwischen Hintergrundgeschichte und Erotik gefunden. Vermutlich werden einige Leser, die einen erotischen Roman erwartet haben, enttäuscht sein. Besonders bei den langen Abständen zwischen den erotischen Szenen empfand ich diese als viel zu kurz und recht einfallslos. Schade dabei hatte ich so gehofft, dass ein Mann endlich mal in die doch eher frauendominierende erotische Bücherwelt etwas neuen Wind reinbringt, doch bisher war das leider für mich nicht der Fall. Zudem verstehe ich nicht, warum er viele Nebensächlichkeiten wie den Gesundheitszustand von Candys Onkel, das Motorradtreffen hier viel zu ausführlich darstellt, während dagegen die Sexszenen zu einfach abhandelt werden. Eine Lehrerin würde bei dieser Geschichte sagen Thema verfehlt Note sechs von mir dagegen bekommt das Buch immerhin noch 2 1/2 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 07.09.2020

Wen im Laufe des Lebens das Glück verloren geht

Dieses entsetzliche Glück
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„Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen, Unglück oft durch Vernachlässigung kleiner Dinge.“ (Wilhelm Busch)
In Hollyhock einer Kleinstadt in Virginia, treffen wir auf einige Einwohner. ...

„Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen, Unglück oft durch Vernachlässigung kleiner Dinge.“ (Wilhelm Busch)
In Hollyhock einer Kleinstadt in Virginia, treffen wir auf einige Einwohner. Von den 15 Personen erleben wir einen Ausschnitt ihres Lebens. Einige sind miteinander verbunden durch Familie, Ehe oder Freundschaft. Da gibt es Robert und Amy, in deren Ehe es kriselt, deshalb beschließen sie, eine offene Beziehung zu führen. Doch Robert scheint nicht glücklich zu sein und sie übersehen, dass sie sich doch noch brauchen. Ebenso scheint bei Nomi und Saul die Ehe zu Ende zu sein. Nomi sehnt sich nach Japan zurück, besonders weil sie denkt, das ihren Eltern sie brauchen. Doch kann man nach so vielen Jahren wieder in die Heimat zurückkehren? Kenji hat sein Buch geschrieben, doch er zweifelt an seinem Erfolg und sieht gar nicht das andere zu ihm aufschauen. Seine Schwester Aiko scheint die strebsame, glückliche Studentin zu sein, doch im Grunde hat auch sie ihre Last zu tragen. Flynn ist todkrank, er hat Angst vor den Schmerzen und dem Sterben und möchte sich deshalb das Leben nehmen. Seine einsame Großmutter Claire hängt sehr an ihm, weshalb sie ihn diesen Schritt nicht alleine gehen lässt. Basil dagegen trägt ein Geheimnis mit sich, von dem niemand etwas ahnt.

Meine Meinung:
Bei 15 Kurzgeschichten, in denen unterschiedlich teils wiederkehrende Charaktere eine Rolle spielen, deren Glück irgendwie abhandengekommen ist. Alle scheinen sie Sehnsüchte zu haben oder auf der Suche nach dem Glück zu sein. Sei es die Ehen, die zerrissen wird, weil sie sich nichts mehr zu sagen haben oder weil die Liebe im Laufe der Zeit erkaltet oder erloschen ist. Doch ist es wirklich so, dass die Liebe erloschen ist? Oft sehe ich bei diesen Geschichten, dass zu wenig geredet wird miteinander, sondern stattdessen handeln sie gleich. Für Familie, Partnerschaft oder Freundschaft braucht man Zeit und auch dies spiegelt sich in Annette Mingels Geschichten wider. Jedoch ist dieses Buch mit sehr viel Melancholie und Traurigkeit gespickt, sodass es für mich nicht einfach ist am Lesen dranzubleiben.Mitunter empfinde ich die Geschichten fast ein wenig zu platt und ermüdend. Bei den meisten fehlte mir der richtige Anfang und besonders, dass verständliche Ende, den sie lässt, dieses offen. Natürlich regt sie dadurch meine Fantasie an, doch ich hätte ab und zu schon gerne gewusst, wie es nun mit dem Paar oder der Person weitergeht. Zwar tauchen manche Charaktere in einer anderen Geschichte auf, weil es der Partner oder die Geschwister sind, doch leider konnte selbst dies mich nicht wirklich befriedigen. Ebenfalls die Charaktere, die mir oft zu oberflächlich waren, dadurch das ich als Leser immer nur einen kleinen Lebensausschnitt mitbekam. So habe ich mitunter keine Ahnung, was die Autorin mir außer Traurigkeit, Unglück und Unzufriedenheit vermitteln wollte in diesem Buch. Natürlich spüre ich ihr gutes Einfühlungsvermögen, sie zeigt auch ab und zu Emotionen, doch so das es mich berührt würde, war es leider nicht. Lediglich eine Geschichte, bei dem es darum geht, dass eine Großmutter mit dem Enkel Selbstmord begehen möchte, konnte mich etwas berühren. Ich glaube, dass die Autorin mit der Vielzahl an Charakteren den Leser überfordert und das mehr Tiefgang der Geschichte gutgetan hätte. Mich jedenfalls hat die Mehrzahl nicht berührt, geschweige den zu Tränen rühren können. Für mich hat die Autorin hier nicht ihr ganzes Potenzial ausgespielt. Es waren eben Geschichten, wie sie tagtäglich immer und überall passieren können. Falls die Autorin dies so bezweckt hat, dann habe ich es entweder nicht ganz verstanden oder sie hat es mir einfach nicht klar genug vermitteln können. Bei mir jedenfalls blieb am Ende wenig hängen, dagegen viele Fragen offen, sodass ich nicht befriedigt war. Deshalb kann leider ich nur 2 1/2 von 5 Sternen für dieses Buch geben.

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