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Veröffentlicht am 13.09.2023

Nichts Besonderes?

Cleopatra und Frankenstein
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Rund um dieses Buch gibt es einen Riesenhype, alle lesen es, gefühlt alle lieben es. Aber wieso?
Cleo, Spitzname Cleopatra, und Frank, Spitzname Frankenstein, verlieben sich, sie heiraten, ein Hot-Dog-Verkäufer ...

Rund um dieses Buch gibt es einen Riesenhype, alle lesen es, gefühlt alle lieben es. Aber wieso?
Cleo, Spitzname Cleopatra, und Frank, Spitzname Frankenstein, verlieben sich, sie heiraten, ein Hot-Dog-Verkäufer ist ihr Trauzeuge und beginnen ein gemeinsames Leben. Die Leser:innen verfolgen nicht nur Cleo und Frank sondern auch einige andere Charaktere durch ihren Alltag, sehen wie sie an verschiedensten Steinen, die ihnen in den Weg gelegt werden zerbrechen oder wachsen und wie sie sich weiterentwickeln. Der Roman erzählt nicht von großen Abenteuern, von Auserwählten, von Helden in glänzender Rüstung, sondern von dem Wahnsinn, den man Leben nennt. Das macht er jedoch schonungslos ehrlich und genau das ist das Besondere, das Herausragende an diesem Buch. Das was viele in den Bann zieht. Wir lesen Schicksale, wie sie uns auch treffen könnten auf eine gut verständliche und zugängliche Art und Weise. Für mich jedoch war es, vor allem als Hörbuch, teilweise zu unübersichtlich.

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Veröffentlicht am 25.02.2023

Saubere Erzählung ohne Ecken und Kanten

Saubere Zeiten
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"Saubere Zeiten" ist als Roman eine typische Familiengeschichte. Andreas Wunn hat sich durch seine eigenen Großeltern inspirieren lassen und erzählt hier nun die Geschichte des Vaters und Großvaters des ...

"Saubere Zeiten" ist als Roman eine typische Familiengeschichte. Andreas Wunn hat sich durch seine eigenen Großeltern inspirieren lassen und erzählt hier nun die Geschichte des Vaters und Großvaters des Ich-Erzählers. Im Roman heißt die Familie Auber und der Großvater erfindet zur Wirtschaftswunderzeit ein neuartiges Waschmittel, durch das die Familie reich wird. Die Leser:innen erfahren, wie der Großvater dazu kam Waschmittel zu machen, wie er erfolgreich wurde und wie sein Erfolg endete. All das erzählt der Sohn, dessen Vater, zu dem er nie eine enge Beziehung hatte, ins Krankenhaus kommt und im Koma liegt.
Wunn hat einen schönen Roman geschaffen, der die Leser:innen durch eine Reise durch die Jahrzehnte mitnimmt und auch immer die Probleme der Zivilbevölkerung der Zeit erzählt. Der Autor schafft ein Stückchen Alltagsgeschichte, auch wenn genau diese Geschichte nie passiert ist. Wichtige historische Ereignisse werden in den Roman eingebaut und deren Bedeutung für die Familie, die Firma werden besprochen. Als Historikerin gefällt mir dieser Aspekt des Romans sehr gut. Sonst ist es für mich ein durchschnittlicher Roman, den man auch lesen kann, wenn die Aufmerksamkeit nicht allzu hoch ist. Wirklich gefesselt hat er mich nie, aber ich wollte ihn auch nicht frühzeitig beenden und das Ende konnte mich dann doch überraschen (vielleicht aber auch nur, da ich mir keine großen Gedanken über das Ende gemacht habe).

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Veröffentlicht am 16.09.2021

Zu wenig Handlung

Flucht nach Patagonien
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Flucht nach Patagonien liest sich nicht wirklich wie ein Roman, sondern eher wie ein Geschichtsbuch. Durch das intensive Namedropping von Künstler:innen, Architekt:innen, Autor:innen und vielen mehr (wobei ...

Flucht nach Patagonien liest sich nicht wirklich wie ein Roman, sondern eher wie ein Geschichtsbuch. Durch das intensive Namedropping von Künstler:innen, Architekt:innen, Autor:innen und vielen mehr (wobei die Frauen doch in der Unterzahl erscheinen), rückt die Geschichte der Protagonist:innen schnell in den Hintergrund. Im Nachhinein bleibt nicht viel hängen, außer dass die Leser:innen jetzt wissen, welche Persönlichkeiten zur gleichen Zeit gelebt haben... Die Protagonist:innen scheinen sie ja alle gekannt zu haben und waren in allen Bereichen aktiv.
Der Schreibstil ist zwar angenehm und das Buch lässt sich so leicht lesen, jedoch werden die Leser:innen mit Namen bombardiert und nur meine Ausbildung in Kunstgeschichte (mit einem Schwerpunkt auf Innenraumgestaltung) konnte mir helfen, mich in diesem Gewirr von Persönlichkeiten zu orientieren. Wie ist es da erst für jemanden, der vielleicht all die Namen noch nie gehört hat?
Insgesamt ist der Roman angenehm zu lesen und bestimmt informativ, als Roman mit einer stringenten Handlung, die sich an einem handelnden Charakter orientiert. unpassend.

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Veröffentlicht am 23.09.2024

Unter den Erwartungen

Die Unmöglichkeit des Lebens
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Matt Haig hat wieder einen Roman veröffentlicht, etwas, auf das ich mich immer freue. Doch dieses Mal konnte es mich nicht abholen. Vielleicht lag es an der Protagonistin Grace, eine pensionierte Mathematiklehrerin, ...

Matt Haig hat wieder einen Roman veröffentlicht, etwas, auf das ich mich immer freue. Doch dieses Mal konnte es mich nicht abholen. Vielleicht lag es an der Protagonistin Grace, eine pensionierte Mathematiklehrerin, die nicht an Wunder glaubt und in der Logik und Berechenbarkeit der Zahlen ihren Halt findet, die von Anfang an so konträr zu mir selbst ist. Vielleicht war es das Setting in Ibiza, das mich nicht wirklich angezogen hat, da ich weder Strand-noch Partyurlaub wirklich gerne mache. Am Ende blieb einfach nicht viel hängen, da ich nie die Verbindung zu den Charakteren und der Geschichte aufgebaut habe und ich nur mehr gelesen habe, um das Buch zu beenden. Bestimmt beinhaltet es für den einen oder anderen wichtige, erhellende Lebensweisheiten, aber dieser Matt Haig wird wohl nicht mein Favorit. Ich gebe aber die Hoffnung nicht auf, dass der nächste Roman wieder mehr meinen Geschmack trifft.

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Veröffentlicht am 19.09.2024

Ein bisschen Kolonialgeschichte

Antichristie
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Mithu Sanyal, eine deutsche Autorin mit indischem Hintergrund, beschäftigt sich im Roman Antichristie nicht nur mit dem Tod der britischen Queen 2022, sondern auch mit der Geschichte des indischen Freiheitskampfes.
Durga, ...

Mithu Sanyal, eine deutsche Autorin mit indischem Hintergrund, beschäftigt sich im Roman Antichristie nicht nur mit dem Tod der britischen Queen 2022, sondern auch mit der Geschichte des indischen Freiheitskampfes.
Durga, die bereits eine Doctor Who-(Doppel-)Folge geschrieben hat, ist in einem gemischten Team für die neue "woke" Poirot-Verfilmung. Doch plötzlich wacht sie als junger, indischer Freiheitskämpfer im London von 1906 auf.
Der Roman beginnt interessant, es geht darum, Agatha Christie zu entkolonialisieren und auf wieviel Widerstand die Filmproduktion trifft. Doch sobald die zweite Zeitlinie ins Spiel kommt, wird es nicht nur wegen des Zeitreiseaspekts verwirrend, sondern auch, weil ziemlich wenig erklärt wird. An sich schuldet der Roman das seinen Leser:innen nicht, jedoch braucht man dann einfach vorab einiges an Recherche und es sind sicher nicht alle Leser:innen bereit, diese Vorarbeit zu leisten. Und zumindest sollte es möglich sein, den Roman auch "dumm" zu genießen...

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