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Veröffentlicht am 06.08.2022

Überraschungen und Durchhaltevermögen...

Das Haus in der Half Moon Street
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Inhaltsangabe: London 1880. Leo Stanhope, Assistent der Gerichtsmedizin, macht eine merkwürdige Entdeckung: In der Jackentasche eines in der Themse ertrunkenen Mannes findet er eine Ale-Flasche, in deren ...

Inhaltsangabe: London 1880. Leo Stanhope, Assistent der Gerichtsmedizin, macht eine merkwürdige Entdeckung: In der Jackentasche eines in der Themse ertrunkenen Mannes findet er eine Ale-Flasche, in deren Etikett das Wort »Mercy« eingeritzt ist. Kurz darauf landet eine zweite Leiche aus der Themse auf seinem Tisch: Es ist Maria, seine große Liebe. Und sie wurde ermordet. Bald fällt der Verdacht auf ihn, und so macht er sich selbst auf die Jagd nach dem Mörder. Doch dabei droht sein lange gehütetes Geheimnis ans Licht zu kommen - und das könnte ihn nicht nur die Freiheit, sondern sogar das Leben kosten.


Sprecherin: Viola Müller war mir bisher nicht bewusst als Sprecherin bekannt. Ich brauchte sehr lange um mich an ihre Stimme zu gewöhnen und fand sie nicht immer ganz passend bzw. überzeugend. Nach gewisser Zeit empfand ich die Stimme als Nervig und störend und musste daher das Hörbuch oft pausieren.


Story: Das Setting hat wirklich seinen Charme und passt wirklich gut zur Geschichte. Örtliche Beschreibungen haben Sherlock Holmes-Flair und ich konnte mir die entsprechenden Szenen sehr gut vorstellen.

Was mich jedoch richtig stark überrascht hat, war Stanhope's Geheimniss. Ein Thema mit dem ich in der Kombination nicht gerechnet habe.

VORSICHT SPOILER! Das Thema Transgender war für mich an sich kein Problem, nur hat es leider sehr oft den Krimianteil überschattet und vieles hat sich unnötig in die Länge gezogen. Es wurde sehr viel aus Leo's Kindheit erzählt und hat sehr gut die Probleme eines Transgender dargestellt. Es zeigte gut auf wie Emotional so eine Entwicklung ist und was es mit einem Menschen macht.

Leider wurde dadurch der ermittelnde Anteil oft hinten angestellt und die Fälle selber drangen fast bis zum Ende anteilig total in den Hintergrund. Die Aüflösung war in Ordnung und alle losen Fäden wurden aufgelöst. Doch leider hat mich diese Themenkombination in dieser Umsetzung nicht ganz so umgehauen.

Der Kriminallfall war gut und grad das Ende war sehr spannend. Jedoch bin ich mir noch unsicher was ich von Leo Stanhope halten soll und ob ich Band 2 weiterhöre.


Fazit: Tolles Setting, interessanter Kriminallfall, doch leider mit ein paar Schwächen behaftet..

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Veröffentlicht am 02.06.2022

Der Pate in Buchform

City on Fire
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Inhaltsangabe: Jahr 1986: Danny und sein bester Freund Pat kontrollieren mit ihrer Gang die Straßen von Providence, Rhode Island. Sie machen ihr Geld mit Raub, Schmuggel und Schutzgelderpressung und leben ...

Inhaltsangabe: Jahr 1986: Danny und sein bester Freund Pat kontrollieren mit ihrer Gang die Straßen von Providence, Rhode Island. Sie machen ihr Geld mit Raub, Schmuggel und Schutzgelderpressung und leben in friedlicher Koexistenz mit der italienischen Mafia-Familie Moretti. Doch als der Bruder von Pat einem Moretti die Frau ausspannt, herrscht Krieg in Dogtown. Als das Oberhaupt der Murphys brutal getötet wird, rückt Danny an die Spitze des Clans. Doch er will raus dem Business, raus aus Dogtown. Ein letzter Deal soll ihm das Startkapital für ein neues Leben beschaffen...


Cover: Das Cover ist schlicht gehalten, passt aber zur Geschichte. die Bronzene Farbe glänzd schön im Licht und lässt einen an ein loderndes Feuer denken.


Sichtweise: Die meiste Zeit begleiten wir Danny in seinem Alltag als irischer Mafiosie. Jedoch mehr von Außen als Zuschauer. Ein paar mal kommen neue Sichtweisen dazu, die einen besseren Rundumblick verschaffen und gewissen Charakteren etwas mehr tiefe verleihen.

Jedoch bekam ich selbst keine emotionale Bindung zu Danny und der Geschichte. Ich empfand vieles als sehr nüchtern und trocken erzählt. Gewaltszenen jeglicher Art wurden in kurzen, wenigen Sätzen abgehandelt, sehr emotionslos geschrieben.


Spannung/Story: Die Geschichte geht langsam los. Wir lernen erstmal die Umgebung und die Charaktere kennen. Grad die Hierarchie in den Familien ist etwas verwirrend und die vielen Namen muss man erstmal sortieren. Hat man ersteinmal den Überblick, kann man eine interessante Geschichte um Familie, Freundschaft, Prioritäten, Rache und Liebe erleben.

Don Winslow hat geschickt mehrere griechische mythologische Fakten miteingebaut, die gewisse Situationen untermalen. Jedoch erleichtert es einen das Lesen, wenn man bereits mit den jeweiligen Geschichten vertraut ist. Ich musste erstmal recherchieren um dann gewisse Aussagen zu verstehen und das störte meinen Lesefluss.

Die Spannung selbst baut sich langsam auf, bleibt dann an einem gewissen Punkt fest stehen und steigt erst zum Ende hin weiter an. Mich selbst hat die Storyline nicht ganz gepackt und auch das Ende war für mich absehbar.

Beim Lesen musste ich immer wieder an den Film "Der Pate" denken...Man sollte solche Bücher/Filme über das Leben in Mafiakreisen mögen um dieses Buch richtig genießen zu können. Meine Erwartungen waren einfach etwas anders und auch den Thriller-Anteil habe ich etwas vermisst.


Fazit: Eine an sich interessante Geschichte, nur leider nicht ganz mein persöhnlicher Geschmack.

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Veröffentlicht am 18.03.2022

Was wählst du-die Realität oder das Hologramm?

Algorytmica
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Inhaltsangabe: Das 24. Jahrhundert: Nach einer globalen Katastrophe haben sich die Überlebenden in riesige unterirdische Bunkeranlagen, sogenannte Archen, zurückgezogen. Mit hochmoderner Technologie und ...

Inhaltsangabe: Das 24. Jahrhundert: Nach einer globalen Katastrophe haben sich die Überlebenden in riesige unterirdische Bunkeranlagen, sogenannte Archen, zurückgezogen. Mit hochmoderner Technologie und fähiger Programmierer sind die Arche-Bewohner vierundzwanzig Stunden am Tag in virtuelle Welten eingeloggt und vergessen so, dass sie tief unter der Erdoberfläche in winzigen Zellen an lebenserhaltende Systeme angeschlossen sind. Eines Tages kommt es zu einem Black-out, die Systeme fallen aus und es wird klar, wie verletzlich die unterirdische Gesellschaft eigentlich ist. Die Informatikstudentin Kaja wittert eine Verschwörung, aber niemand nimmt sie ernst. Sie erhält jedoch Unterstützung von unerwarteter Seite: Liam Turner ist ein brillanter Kopf, der Verbindungen ins Darknet hat. Und tatsächlich kommen die beiden einem gewaltigen Komplott auf die Spur ...


Cover: Das Cover ist schlicht, fällt aber durch die grelle gelbe Farbe auf.


Sichtweise/Erzählstil: Wir erleben das meiste aus Kaja's Sicht. Auch wenn ihre Gedanken und Gefühle offen gelegt werden, bekam ich keine wirkliche Verbindung zu ihr. Das hat mich im Lesefluss gebremst. Jedoch war ihre Entwicklung interessant mitanzusehen und passte auch gut zur Geschichte.
Die zwischendurch eingeworfenen Logbucheinträge und die Sicht anderer Charaktere haben ein besseres Verständnis für die technichsche/digitale Welt ermöglicht.


Spannung/Story: Dieses Buch lässt mich wirklich zwiegespalten zurück. Die Grundidee hat wirklich Potenzial, nur leider scheitert es an der Umsetzung. Ich dachte die ganze Zeit das es sich um einen Einzelband handelt, doch das Ende lässt auf eine Fortsetzung vermuten. Das hatte mich ganz schön verwirrt und zeigte sich auch bei der langsamen Entwicklung der Handlung.

Marion Herzog hat erstmal die gesamte Welt des Holos und der Archen aufgenommen und dadurch dauerte es lange, bis sich eine gewisse Spannung und Entwicklung zeigte. Das Ende kam dann rasendschnell auf einen zu und hat einen mit mehr Fragen zurück gelassen als beantwortet.

Die Geschichte selbst hat mich immer wieder an die Matrixfilmreihe erinnert und ließ mich auch immer wieder innehalten und über mein eigenes Verhalten nachdenken in der virtuellen Welt von Social Media und co abzutauchen. Die Thematik ist gut gewählt und sehr erscheckend.

Es ist definitiv mehr ein Buch für Erwachsene. Kein Leichter Stoff auch wenn die technischen Details gut erklärt sind. Es ist kein Buch um einfach abzutauchen sondern lässt einen über die digitale Zukunft nachdenken.


Fazit: Ein Buch, das Potenzial hat, aber nicht jeden mitreißen könnte.

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Veröffentlicht am 14.01.2022

Wird Bastian Phantasien retten können?

Die unendliche Geschichte - Jubiläumsausgabe
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Inhaltsangabe: Phantásien ist in Gefahr. Das Nichts droht alles zu verschlingen, denn die Kindliche Kaiserin ist krank. Wenn ihr nicht geholfen wird, muss Phantásien sich auflösen. Bastian möchte helfen ...

Inhaltsangabe: Phantásien ist in Gefahr. Das Nichts droht alles zu verschlingen, denn die Kindliche Kaiserin ist krank. Wenn ihr nicht geholfen wird, muss Phantásien sich auflösen. Bastian möchte helfen – aber wie? Phantásien ist doch nur eine fiktive Welt, in die er sich durch ein Buch Tag für Tag hineinflüchtet. Schließlich findet er einen Weg, um in der Geschichte zu bleiben. Gemeinsam mit dem jungen Krieger Atréju muss er nun etliche Abenteuer bestehen, um die Kindliche Kaiserin und seine neue Wirklichkeit zu retten.


Cover: Das Cover gefällt mir ganz gut. DIe sich gegenseitig beißenden Schlangen kommen ebenfalls in der Geschichte vor und die vielen Details am Rand machen das Bild komplett. der dunkle Hintergrund betont die Farben der Verschnörkelung.


Sprecher: Gert Heidenreich passt perfekt als Sprecher zu der Geschichte. Er haucht jeder Figur Leben ein. Durch verschiedene Tonlagen hat er jedem Protagonisten eine passende eigene Stimme verliehen, sodass man sie super untereinander unterscheiden konnte.


Sichtweise/Story: Wir erleben alles aus Bastian bzw. Atreju's Sicht, allerdings von Außen erzählt. Jedoch kann man der Geschichte sehr gut folgen und sich auch komplett fallen lassen. Zuerst war Bastian mir ganz sympathisch und ich habe richtig gern mit ihm Abenteuer erlebt. Doch dann in der zweiten Hälfte des Buches gingen seine Sympathien gegen Null. Man konnte zwar dann sehr gut eine Charakterliche Entwicklung beobachten, jedoch haben mir manche Prozesse etwas zu lange gedauert.

Die Geschichte an sich war in der ersten Häfte sehr Spannend und ich wollte gar nicht abschalten bei dem Hörbuch. Doch die zweite Hälfte war für meinen Geschmack etwas zu langatmig und hat sich gezogen wie Kaugummi. Das fand ich sehr Schade, den wer die Filme kennt, denkt es seien zwei Bücher, dabei ist es nur eines und dadurch kriegt das Hörbuch definitiv an überlenge. Durch die Zweite Hälfte der Geschichte habe ich mich regelrecht durchgequält und zum Teil auch gewisse Passagen vorgespult.


Fazit: An sich eine tolle Geschichte, aber als Hörbuch ab einem gewissen Punkt sehr zäh.

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Veröffentlicht am 16.09.2021

Ist Blut wirklich Dicker als Wasser?

Das Tagebuch der Jenna Blue
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Inhaltsangabe: Ich denke darüber nach, meine Schwester zu töten. Ein gespanntes Nylonseil an der Treppe. Eine gelockerte Schindel. Es gibt so viele Arten, den Halt zu verlieren und gleichsam das Leben.
Jenna ...

Inhaltsangabe: Ich denke darüber nach, meine Schwester zu töten. Ein gespanntes Nylonseil an der Treppe. Eine gelockerte Schindel. Es gibt so viele Arten, den Halt zu verlieren und gleichsam das Leben.
Jenna und Scarlett sind Schwestern – und Feinde bis aufs Blut. Zwischen ihnen entbrennt ein Kampf um Macht und die Wahrheit. Was geschah wirklich, damals vor zehn Jahren, als ihre Mutter am helllichten Tag und ohne eine Spur verschwand? Jenna kämpft gegen das Vergessen und das Schweigen in ihrem eigenen Haus. Doch wenn sie sich selbst schon nicht trauen kann, wem dann?


Cover: Das Cover ist wirklich toll gestaltet. Es hat etwas anziehendes ansich durch die blauen Farben und der Darstellung eines Teiches. Es hat etwas ruhiges an sich und gleichsam etwas tiefgehendes.


Sichtweise/Erzählstil: Die Geschichte wird aus Jenna's Sicht in Ich-Form geschrieben. Wir tauchen ein in ihre intimsten und tiefstverborgenen Gedanken. Leider griffen keine Emotionen bei mir über. Jenna war für mich nicht richtig greifbar und konnte mich nicht mit ihr identifizieren. Ihre Darstellung war sehr gut und auch die Gedankengänge sehr aufreibend, jedoch fehlte einfach der überspringende Funke zwischen uns.


Story/Spannung: Ohne große Reden stolpern wir mitten in das Leben der 17 jährigen Jenna Blue. Es scheint ein sehr einsames und stilles Leben zu sein, völlig eingenommen vom Trauma durch das verschwinden der Mutter.

Die Geschichte ist anders als ich erwartet habe. Dadurch das mir eine tiefere Verbinung zu Jenna fehlte, habe ich auch lange gebraucht um in die Geschichte zu finden. Zeitweise war ich auch am überlegen abzubrechen, habe aber dann dem Buch noch eine zweite Chance gegeben.

Julia Adrian beschreibt eine sehr toxische Beziehung zwischen zwei Schwestern. Man ist sich nicht sicher, was man von ihrem Umgang untereinander halten soll und auch die Wahl der Freunde. Mir tat Jenna immer sehr Leid und ich hoffte für sie irgendwann ihr Glück zu finden.

Die Entwicklung der Geschichte hatte ich so nicht erwartet. Das spurlose Verschwinden der Mutter umgibt diese Geschichte wie eine Nebelwand. Das Verlangen nach Vergessen, Verdrängung und Verstehen wurde anschaulich dargestellt. Wie trügerisch Erinnerungen seien können, kam hier deutlich zum vorschein.

Spannung kam für mich leider erst später auf, dadurch das Anfangs der Fokus auf die Beziehung zwischen Jenna und Scarlett gelegt wurde. Die Auflösung war unerwartet, jedoch schlüßig. Umgehauen hat es mich jedoch leider nicht.

Die Geschichte hat potenzial und greift aufjedenfall gut bestimmte Themen auf, die Jugendliche anspricht und zum Nachdenken anregt.


Fazit: Ein Jugendthriller, der anderen Art. Mich nur leider nicht komplett überzeugen konnte, jedoch eine interessante Darstellung von schwesterliche Liebe aufzeigt.

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