Mehr Drama als Thriller
Über „Atme!“ habe ich vor allem über Social Media viel gehört und eine Sache ist ganz klar hängen geblieben: Dieses Buch spaltet die Lese-Gemeinschaft! Ich wollte nicht glauben, dass dieses Buch so ist ...
Über „Atme!“ habe ich vor allem über Social Media viel gehört und eine Sache ist ganz klar hängen geblieben: Dieses Buch spaltet die Lese-Gemeinschaft! Ich wollte nicht glauben, dass dieses Buch so ist wie Koriander – man liebt es, oder man hasst es -, weswegen ich wirklich sehr neugierig auf die Handlung war.
Absoluter Pluspunkt ist für mich der Schreibstil. Kurze, prägnante Sätze und wirklich sehr viele kurze Kapitel erzeugen ein rasches Lesetempo. Ich wollte nur ein paar Seiten anlesen, um ein Gefühl für das Buch zu bekommen und hatte fast ein Drittel des Buches bereits verschlungen.
Die gehetzte Atmosphäre, die vor allem durch viele Verwendungen des Imperativs verstärkt wurde, passte wirklich großartig zur Handlung.
Leider konnte ich jedoch weder der eigentlichen Handlung noch den Charakteren viel abgewinnen.
Wirkliche Sympathie konnte ich für keinen Charakter entwickeln und Verständnis für etliche der Handlungsweisen habe ich auch nach Beenden nicht. Das hängt auch damit zusammen, dass vieles durch einen bestimmten Charakter nicht ganz nachvollziehbar ist.
Die Handlung an sich ist sehr vorhersehbar und wenig überraschend. Somit war das Ende auch nicht ein fulminanter Knall, sondern mehr eine Gewissheit, die der Leser nochmal Schwarz auf Weiß bestätigt bekommt.
Auch als Thriller würde ich das Buch nicht unbedingt betiteln. Ja, durch den Klappentext wurde auch ich etwas zu anderen Erwartungen verleitet, aber es ist mehr ein Drama als ein Thriller.
Eine Empfehlung von Herzen kann ich leider nicht für das Buch aussprechen, aber ich halte es da wie mit Koriander (den ich übrigens liebe!): Man muss wenigsten einmal probiert haben. Das Buch eignet sich in meinen Augen ganz hervorragend, für einen verregneten Herbstabend, da es sich so schnell lesen lässt.