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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.08.2021

Positiv überrascht!

Those Girls – Was dich nicht tötet
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Mein erster Kontakt mit Chevy Stevens schlug direkt ein wie eine Bombe. Ich gebe zu, ich hatte kaum mehr erwartet als einen seichten Frauenroman mit ein paar Thriller-Elementen. Das ist nicht böse gemeint, ...

Mein erster Kontakt mit Chevy Stevens schlug direkt ein wie eine Bombe. Ich gebe zu, ich hatte kaum mehr erwartet als einen seichten Frauenroman mit ein paar Thriller-Elementen. Das ist nicht böse gemeint, ich lese solche Bücher hin und wieder auch recht gerne. Aber vor dem Lesen konnte ich mir nicht so recht vorstellen, dass Stevens einen derartigen Knaller serviert.

Bei „Those Girls – Was dich nicht tötet“ handelt es sich nicht um einen klassischen Psychothriller. Stevens konzentriert sich stark auf das Leben ihrer drei jungen Protagonistinnen, auf ihre Träume, Hoffnungen und Ängste.

Die Mädchen müssen durch mehr als eine Hölle gehen und die Leser sind hautnah dabei, wenn die drei, ob nun die junge Jess, die extrovertierte Courtney oder die gewissenhafte Dani, mit ihren Herausforderungen und Schicksalsschlägen ganz unterschiedlich umgehen.

Gewalt gegen Frauen, Hilflosigkeit und emotionale Stärke sind die wichtigsten Themen des Romans, und das bringt Stevens meistens sehr gut auf den Punkt. Gerade für Frauen lesen sich manche Szenen besonders heftig, aber durch den tollen Schreibstil werden die Geschehnisse nie zu plakativ oder reißerisch dargestellt.

„Those Girls“ ist auf zwei große Teile angelegt. Der zweite Teil ist zeitlich etwas später angesiedelt. Hier verliert der Thriller etwas an Verve; es bleibt immer noch interessant zu lesen, wie es weitergeht und wie die Hauptfiguren mit dem Erlebten umgehen, kann aber die Schlagzahl des ersten Teils nicht ganz halten. Trotzdem hält einen der Roman bis zum Ende problemlos bei der Stange.

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Veröffentlicht am 06.08.2021

Er hält, was er verspricht

Das Institut
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Hach, war das toll! „Das Institut“ ist für mich der erste King-Roman seit Jahren, der sich wieder richtig nach Stephen King angefühlt hat. Seine großen Stärken hat der Meister des Horrors ja in seinen ...

Hach, war das toll! „Das Institut“ ist für mich der erste King-Roman seit Jahren, der sich wieder richtig nach Stephen King angefühlt hat. Seine großen Stärken hat der Meister des Horrors ja in seinen Geschichten, die sich um Kinder drehen, ob es nun „Es“ ist oder „Die Leiche“. Immer wieder gelingt es ihm, seine jungen Protagonisten plastisch, authentisch und sympathisch darzustellen.

Und das zeigt sich auch in diesem Roman. Man fiebert mit Luke mit, wenn er entführt und in eine völlig fremde Umgebung zu völlig fremden Menschen gebracht wird, man fiebert mit, wenn er unter den Insassen neue Freunde findet und langsam wieder Mut fasst, und man fiebert genauso mit, wenn er seinen Fluchtplan entwickelt und diesen in die Tat umzusetzen versucht.

Dabei besticht „Das Institut“ einmal mehr mit King-typischen Stärken: Die authentischen, kurzweiligen Dialoge sind wie immer ein Lesevergnügen. Auch die Figuren, die man einfach nur ins Herz schließen kann, überzeugen mit Komplexität und Glaubwürdigkeit. Und die spannende Story mitsamt dem unheimlichen und mysteriösen Setting tun ihr Übriges dazu, den Roman zu einem Pageturner zu machen. Dabei kommt bei immerhin 768 Seiten keinerlei Langeweile auf. Der Meister weiß einfach, wie er mit den richtigen Worten Stimmung erzeugt und seine Leser in den Bann schlägt.

Nicht alles, was im Institut geschieht, wird komplett aufgeklärt, manches bleibt im Dunkeln, aber das stört nicht im Mindesten. Dafür ist der packende Stil einfach zu gut und dafür entschädigen die unheilvolle, stimmige Atmosphäre, in die ich vollends eingetaucht bin. Da kann ich mich nur zufrieden zurücklehnen und den nächsten King, der für dieses Jahr angekündigt ist, herbeisehnen.

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Veröffentlicht am 29.10.2021

Viel los in und um Hogwarts

Harry Potter und der Feuerkelch (Harry Potter 4)
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Nach dem für mich enttäuschenden „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ hatte ich meine Erwartungen im Vorfeld schon etwas gedämpft. Ich wurde angenehm überrascht: Wo im Vorgänger anfangs noch viel ...

Nach dem für mich enttäuschenden „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ hatte ich meine Erwartungen im Vorfeld schon etwas gedämpft. Ich wurde angenehm überrascht: Wo im Vorgänger anfangs noch viel Leerlauf herrschte, legt „Harry Potter und der Feuerkelch“ direkt los wie die Feuerwehr. Die Quidditch-Weltmeisterschaft und ein Angriff von Voldemorts Todessern, dann das Trimagische Turnier: Langweilig wird es im vierten Band definitiv nicht.

Manche Handlungen, gerade der Erwachsenen, sind nicht immer schlüssig. Warum zum Beispiel darf oder besser gesagt muss Harry Potter am Turnier teilnehmen, obwohl er nachweislich zu jung ist und sich überhaupt nicht mit den viel älteren Schülern messen lassen will? Da gab es einige Logikfehler, die mich gestört haben. Jüngere Leser werden solche Kleinigkeiten aber sicherlich verzeihen.

Das Finale ist bislang das düsterste in der Reihe, was mir wieder ziemlich gut gefallen hat und mich hoffen lässt, dass die nächsten Bände in dieselbe Richtung gehen. Bei den Filmen war es ja ähnlich, dass die Geschehnisse von Film zu Film düsterer wurden.

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Veröffentlicht am 16.09.2021

Actionreich, überraschend, oberflächlich

Level 9
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Wie in der Einleitung bereits erwähnt: Es ist kein Muss, „Creepers“ vorher zu lesen, allerdings rate ich aus mehreren Gründen dazu. Zum einen setzt die Handlung relativ unmittelbar nach Ende des ersten ...

Wie in der Einleitung bereits erwähnt: Es ist kein Muss, „Creepers“ vorher zu lesen, allerdings rate ich aus mehreren Gründen dazu. Zum einen setzt die Handlung relativ unmittelbar nach Ende des ersten Romans rund um Frank Balenger ein. Auch sind einige Figuren, die einem schon im Vorgänger begegnet sind, wieder mit dabei. Und es gibt ein paar Handlungsstränge, die wieder aufgegriffen werden. Und ganz unter uns: „Creepers“ ist tatsächlich noch ein Stückchen besser.

Die Grundidee von „Level 9“ mochte ich sehr gern: Ein Videospiel-Designer, der nicht ganz knusper im Oberstübchen ist, als Bösewicht ist klasse. Er schafft sich seine eigene Welt und zwingt seine Opfer, sich darin zu bewegen und ums Überleben zu kämpfen. Umso cooler ist es, dass Morrell immer wieder Informationen und Hintergrundwissen zu Computerspielen und Zeitkapseln mit einbindet. Am Ende des Buches gibt es sogar eine Auflistung seiner Quellen. So sieht man, wie viel Realität in seinen fiktiven Roman eingeflossen ist. Und wie bei „Creepers“ sorgt Morrell dafür, dass man den Roman nicht mehr aus der Hand legt. Überraschende Wendungen halten die Spannung hoch.

Was mir weniger gefallen hat, war zum einen die Darstellung des Bösewichts. Wie gesagt, die Grundidee war klasse, nur das Endergebnis zu übertrieben. Ein Genie, das seinen Gegnern ständig einen Schritt voraus ist und mehr als genug Geld hat, um sich mit dem modernsten Kram auszustatten – das klingt schon sehr nach James-Bond-Bösewicht. Mein Fall war es jedenfalls nicht so.

Zum anderen erschienen mir manche Ereignisse schon arg unglaubwürdig. Das könnte ich noch verschmerzen, hätten Handlung und handelnde Figuren ein bisschen mehr Tiefe abbekommen. Unterhaltsam ist der Thriller allemal, aber über dieses Level kommt er dann doch nicht heraus.

Fazit:
Vielleicht kann „Level 9“ nicht ganz mit dem Vorgänger „Creepers“ mithalten. Trotzdem serviert David Morrell seinen Lesern erneut einen atemlosen, actionreichen und mit überraschenden Wendungen gespickten Thriller. Vielleicht etwas oberflächlich, aber eindeutig ziemlich unterhaltsam und kurzweilig.

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Veröffentlicht am 16.09.2021

Zeitreise mit sanftem Grusel

Joyland
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Anders als in vielen anderen seiner Romane konzentriert sich King diesmal nicht auf die dunklen Schrecken, auf Horror und Grusel. Vielmehr erzählt er die Geschichte eines jungen Mannes, der erwachsen wird, ...

Anders als in vielen anderen seiner Romane konzentriert sich King diesmal nicht auf die dunklen Schrecken, auf Horror und Grusel. Vielmehr erzählt er die Geschichte eines jungen Mannes, der erwachsen wird, der die Liebe von ihrer grausamen Seite kennenlernt und mit dem Tod konfrontiert wird.

Und er erzählt eine Art Detektivgeschichte, verfeinert mit Mystery-Elementen. Genauer gesagt einer fast schon klassischen Gespenstergeschichte. Die Jagd nach dem Mörder gestaltet sich recht unterhaltsam, auch wenn mir persönlich der typische King-Horror gefehlt hat.

Ich mag klassische Gespenstergeschichten ganz gern, hatte aber einfach andere Erwartungen an „Joyland“. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack. Vielleicht wird sich meine Bewertung auch beim zweiten Lesen ändern.

Mit Devin begleiten wir einen grundsympathischen, netten Kerl auf seinem Weg zum Erwachsenwerden. Und wie immer bei King liegt eine große Stärke in der Darstellung der Charaktere und der damaligen Zeit. Es ist wie eine Zeitreise in die 70er Jahre, gespickt voller kleiner und großer Details. Allein deshalb ist „Joyland“ schon lesenswert.

Fazit:
Nicht einer der stärksten Romane des Meisters, aber auch keiner seiner schwächeren. Wer Kings Romane mag, in die 70er Jahre inklusive Vergnügungspark-Setting eintauchen möchte und nichts dagegen hat, dass der King-Grusel überschaubar bleibt, der wird mit „Joyland“ viel Freude haben.

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