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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.10.2021

magischer Reihenauftakt

Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann
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Wenn Kerstin Gier ein neues Buch schreibt ist klar, dass ich alles stehn und liegen lasse um zu schmökern. „Vergissmeinnicht-was man bei Licht nicht sieht“ ist der Auftakt ihrer neuen Reihe, die drei Bände ...

Wenn Kerstin Gier ein neues Buch schreibt ist klar, dass ich alles stehn und liegen lasse um zu schmökern. „Vergissmeinnicht-was man bei Licht nicht sieht“ ist der Auftakt ihrer neuen Reihe, die drei Bände umfassen soll. Das Cover ist wunderschön bunt und fantasievoll illustriert- es sieht richtig magisch aus. Also schon optisch ein echtes Highlight.

Zum Inhalt: Quinn ist beliebt, sieht gut aus und gehört zur coolen Clique, bis er einen nach einer Party einen mysteriösen Unfall hat, bei dem er nur knapp mit dem Leben davonkommt. Danach ändert sich für ihn alles. Denn plötzlich hat er Fähigkeiten, die er sich vorher nicht mal vorstellen konnte. Und darüber kann er mit seinen Freunden und Eltern auf keinen Fall sprechen, hält er sich doch schon selbst langsam für verrückt. Eine unerwartete Verbündete findet er in „Grübchenface“ Matilda- die nervige, bibeltreue Nachbarin, die er eigentlich überhaupt nicht leiden kann. Aber bei ihr ist ihm egal was sie denkt und sie hält ihn nicht für verrückt. Viel mehr stürzt sie sich mit ihm gemeinsam ins Abenteuer um seine Herkunft, eine magische Welt und mit gefährlichen Gegnern.

„Vergissmeinnicht“ ist ein fantastisches Jugendbuch, dass auch ich mit großem Eifer gelesen habe. Das liegt natürlich am tollen, flüssigen Schreibstil der Autorin und den absolut liebenswerten Charakteren. Kerstin Gier entführt uns mal wieder in eine magische Welt, die mitten unter uns existiert und für normale Menschen nicht sichtbar ist. Sie schafft eine unglaubliche Welt, voller fantastischer Orte, mystischer Wesen und gefährlicher Ungeheuer. Und die Wesen „der anderen Seite“ verfolgen ihrerseits natürlich ihre ganz eigenen Ziele.

Neben einer coolen und abenteuerlichen Handlung verbirgt das Buch auch wieder viele wichtige Botschaften. Es geht es viel um Freundschaft, Zusammenhalt und darum, seinen Platz zu finden und so angenommen zu werden, wie man ist.

Ich bin vielleicht alterstechnisch nicht mehr ganz die Zielgruppe dieses Buches, aber eigentlich ist bei Büchern von Kerstin Gier auch völlig egal, denn sie bieten Erwachsenen genauso Lesespaß wie Jugendlichen. Klar, die Protagonisten sind durch ihr junges Alter in einigen Belangen noch recht naiv unterwegs, was aber durchaus auch ihren Charme ausmacht.

Für mich was das Buch ein sehr kurzweiliges und unterhaltsames Leseerlebnis und ich freue mich nach dem rasanten Showdown am Ende jetzt schon auf die Fortsetzung der Reihe.

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Veröffentlicht am 25.09.2021

Verliebt in Moonflower Bay

Someone like you (Moonflower Bay 2)
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Bei “Someone like you” handelt es sich um den zweiten Band der Moonflower Bay-Reihe. Die Teile sind aber auch unabhängig voneinander zu lesen, da sie sich auf verschiedene Personen konzentrieren, sodass ...

Bei “Someone like you” handelt es sich um den zweiten Band der Moonflower Bay-Reihe. Die Teile sind aber auch unabhängig voneinander zu lesen, da sie sich auf verschiedene Personen konzentrieren, sodass man diesen Teil auch gut als alleinstehendes Buch lesen kann. Von Moonflower Bay zu lesen fühlt sich für mich wie nach Hause kommen kann. Die Autorin hat einen wundervollen Ort mit fantastischen Menschen geschaffen, eine absolute Wohlfühl-Atmosphäre, die sich die ein Stückchen Heimat anfühlt.

Zum Inhalt: Nora braucht einen Neuanfang. Nach einer üblen Trennung und um Geld für einen Neuanfang in Toronto mit ihrer Schwester zu sparen zieht sie in das beschauliche Moonflower Bay, um dort als Allgemeinärztin zu praktizieren. Schnell wachsen ihr die Stadt und seine Bewohner als Herz- besonders Jake, der stille, traurige Riese mit dem großen Herz, der ihr immer zur Seite steht. Doch Nora will sich nicht an die Stadt- oder einen Mann- binden und auch Jake hat sich geschworen, sich nie wieder auf eine Beziehung einzulassen. Hat das Glück der beiden unter diesen Umständen überhaupt eine Chance?

Das Buch ist einfach unglaublich schön geschrieben. Auch ich habe mich direkt wohlgefühlt in Moonflower Bay und die Bewohner sind mir regelrecht ans Herz gewachsen und zu Freunden geworden- allen voran auch die schrulligen Alten, die sich zwar in alles einmischen, aber auch immer zur Stelle sind, wo Not am Mann ist. Generell sind alle Personen so herzlich, offen und sympathisch, dass es schwer ist, die Stadt und die Menschen nicht zu lieben.

Das Buch ist an vielen Stellen locker leicht geschrieben und schafft diese schöne Atmosphäre, bei d er man sich einfach in das Buch und die Handlung fallen lassen kann. Gleichzeitig gibt es aber auch viel Traurigkeit und Schmerz und diesem Buch, was ihm eine angenehme Tiefe gibt. Es ist sehr feinfühlig und emotional geschrieben, sodass ich mich auch sofort in Jake verliebt, wenn er denn real wäre.

Nora ist eine tolle, bodenständige und selbstbewusste Protagonistin, die aber verletzt wurde und nach Moonflower Bay kommt um zu heilen und sich selbst zu finden. Die Kleinstadt mit ihren tollen Bewohnern und den wunderbaren Traditionen nimmt sie mit offenen Armen auf und man merkt als Leser richtig wie sie in ihrer neuen Rolle aufblüht.

Das Lesen hat mir großen Spaß gemacht und ich bin richtig in der Story versunken. Das Buch war einfach viel zu schnell vorbei und ich hätte gerne noch länger in Moonflower Bay verweilt. Ein wahnsinnig tolles Buch!

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Veröffentlicht am 19.09.2021

eine wundervolle Geschichte

Das Buch der verschollenen Namen
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„Das Buch der verschollenen Namen“ erzählt die Geschichte Frankreichs während des zweiten Weltkriegs unter der Besatzung der Nazis. Dabei stellt es nicht die Gräueltaten der damaligen Zeit in den Fokus, ...

„Das Buch der verschollenen Namen“ erzählt die Geschichte Frankreichs während des zweiten Weltkriegs unter der Besatzung der Nazis. Dabei stellt es nicht die Gräueltaten der damaligen Zeit in den Fokus, sondern die Menschen, die sich auflehnten, ihr Schicksal nicht hinnehmen wollten und vielen das Leben retteten. Es ist eine Geschichte voller Mut und Hoffnung in einer der düstersten Zeiten der Menschheitsgeschichte. Und die Tatsache, dass dieses Buch auf einer wahren Geschichte beruht, erfüllt mein Herz mit Licht und der Hoffnung, dass Güte und Barmherzigkeit immer stärker sein werden als die Dunkelheit.

Zum Inhalt: Eva lebt mit ihren Eltern in Paris und studiert dort Literatur. Es ist 1942 und die Nazis besetzen Frankreich, Juden sind gezwungen den charakteristischen Stern zu tragen und ihre Rechte werden immer weiter eingeschränkt. Als eines Nachts die Nazis ab die Türen der jüdischen Bevölkerung klopfen und Massenverhaftungen stattfinden können Eva und ihre Mutter dem Unheil entgehen, der Vater wird allerdings abtransportiert. Eva versucht alles ihres Vater zu retten. In der unbesetzten Zone trifft Eva auf den Widerstandskämpfer Rémy und verschreibt sich seiner Sache, so viele Juden wie möglich zu retten.

Das Cover ist sehr farbenprächtig und springt direkt ins Auge. Es schafft direkt einen Bezug zum Titel und zum Klappentext. Es ist sehr künstlerisch und romantisch gestaltet und passt daher hervorragend zu dem Bild, das ich von Eva habe.

Das Buch ist fantastisch geschrieben, es wird sehr detailliert erzählt, ohne zu sehr in die Tiefe zu gehen, was die Besatzung und den Krieg anbelangt. Stattdessen steht das persönliche Schicksal von Eva und die Wiederstandsgruppierung in Aurignon im Vordergrund. Es geht darum, wie Fremde zu Verbündeten und Freunden werden können, wenn sie ein gemeinsames Ziel und eine gemeinsame Hoffnung haben. Es geht viel um Mut und Menschlichkeit und um die Opfer, die die Menschen für ihre Zukunft zu bringen bereit waren.

Eva und Rémy sind unglaublich sympathisch und ich habe bis zum Schluss mit den beiden mitgefiebert und gehofft, dass sie nach dem Krieg wieder zueinander finden. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden gibt dem Buch die Extraportion Herz und macht sie noch menschlicher. Denn selbst in dieses schwierigen Zeiten war es möglich Liebe zu finden.
Beeindruckt war ich auch von den vielen Nebencharakteren, die das Buch mit Leben und Herzlichkeit füllten und die mir während der Lektüre auch sehr Herz gewachsen sind.

Die Geschichte um das Buch war wirklich bewegend und hat mich sehr berührt. Ich hätte nicht gedacht, mich so und er Geschichte zu verlieren und bin wahnsinnig froh, über diese wundervolle Geschichte gestolpert zu sein.

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Veröffentlicht am 16.09.2021

tödliche Weihnachten

SCHWEIG!
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„Schweig“ besticht durch ein ruhiges und trotzdem äußerst bedrohliches, weißes Cover mit dunklem Wald. Eigentlich ist nichts daran besonders stimmungsvoll, aber trotzdem bereitete es mir direkt Unbehagen. ...

„Schweig“ besticht durch ein ruhiges und trotzdem äußerst bedrohliches, weißes Cover mit dunklem Wald. Eigentlich ist nichts daran besonders stimmungsvoll, aber trotzdem bereitete es mir direkt Unbehagen. Und genau damit lässt sich eigentlich das gesamte Buch beschreiben- unbehaglich. Denn genau so habe ich beim Lesen gefühlt. Das Buch hat mich regelrecht aufgewühlt und verunsichert zurückgelassen, so gezielt spielt die Autorin mit dem Leser. Das Gefühl das Buch daher so schnell wie möglich zu lesen, um dieser beklemmenden Atmosphäre zu entkommen, hatte ich bisher noch nie so stark. Sucht durch Angst- erstmal ein interessantes Konzept.

Zum Inhalt: Es ist der Tag vor Weihnachten und entsprechend gestresst ist Esther mit ihren Vorbereitungen. Hinzu kommt, dass sie unbedingt noch bei ihrer Schwester vorbeischauen will, die zurückgezogen in einem Haus am Waldrand lebt. Eigentlich ist ihr dieser Besuch nicht recht, aber sie will ihn trotzdem hinter sich bringen. Was sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß, dem Leser aber bereits offenbart wird ist, dass nicht alle Mitglieder der Familie das diesjährige Weihnachtsfest überleben werden.

Das Buch lebt eigentlich von der beklemmenden und aufwühlenden Atmosphäre. Denn wird die Story zunächst noch schlüssig und rational eingeläutet, offenbaren sich schnell diverse Abgründe hinter der oberflächlich so aalglatten Fassade. Das Buch wechselt hauptsächlich zwischen den Perspektiven der beiden Schwestern und deren jeweiliger Sicht auf bestimmte Situationen könnte nicht unterschiedlicher sein. Beide stellen sich gegenseitig als sehr labil, psychotisch und eigensinnig dar. So wird es dem Leser überlassen zu entscheiden, wem er Glauben schenken will, denn beide Schwestern sind sehr voreingenommen und so keine verlässlichen Erzählerinnen.

In dieser Geschichte gab es für mich auch keinen Sympathieträger, gibt es doch neben den Schwestern eigentlich nur noch Esthers Ehemann Martin als vollwertige Figur im Buch. Das ist für mich auch im positiven Sinne überraschend gewesen: das Buch kommt mit wenigen Personen und eigentlich nur zwei Handlungsorten aus. Trotzdem ist die Story sehr komplex und verworren.

Dieses Buch ist für mich kein typischer Thriller, sondern eher ein sehr spannender Roman, der sich zum Ende hin immer mehr zuspitzt, wobei dem Leser das Ende ja praktisch schon zu Anfang vorweggenommen wird. Spannung erzeugen vor allem die Enthüllungen, die im Laufe der Geschichte gemacht werden und erst ganz zum Ende ihr volles Ausmaß entfalten.

Das Buch hat mich wirklich in seinen Bann geschlagen und ich wollte wirklich dringend wissen, wie es ausgeht. Was die Autorin hier geschaffen hat und wie sie mit dem Leser spielt, ist einfach fantastisch!

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Veröffentlicht am 11.09.2021

Wem kannst du trauen?

Sharing – Willst du wirklich alles teilen?
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Mit "Sharing. Willst du wirklich alles teilen?" beweise Arno Strobel, dass er noch lange noch am Ende seines Ideenreichtum angekommen ist und selbst eingefleischte Fans noch überraschen kann. Allerdings ...

Mit "Sharing. Willst du wirklich alles teilen?" beweise Arno Strobel, dass er noch lange noch am Ende seines Ideenreichtum angekommen ist und selbst eingefleischte Fans noch überraschen kann. Allerdings ist dieser perfide Rache-Thriller mal wieder nichts für schwache Nerven.

Zum Inhalt: Markus und Bettina führen ein florierendes Unternehmen, bei dem es vorrangig um Car- und Wohnung-Sharing geht. Die Idee dahinter ist ja prinzipiell nobel: man muss nicht mehr alles selbst besitzen um es nutzen zu können und entlastet damit die Umwelt. Und doch geraten sie in den Fokus eines kranken Killers, der die Idee des Sharing ins perverse umkehrt. Denn, will man wirklich alles teilen? Und wem kann man eigentlich noch trauen? Den engsten Freunden? Sich selbst?

Arno Strobel spielt mal wieder mit den Gedanken der Leser. Ich bin jetzt schon lange Strobel-Fan und hatte gerade bei den letzten Büchern immer schon recht zeitig den "Aha"-Moment, wo man erkennt, wo der Autor eigentlich hinwill. Dieses Mal wurde ich allerdings völlig aus der Bahn geworfen und bin bis zum Schluss im Dunkeln getappt, worum es im Buch eigentlich genau geht und welches Ziel der Killer verfolgt. Ganz zu schweigen davon, dass man absolut keine Idee hat, wer eigentlich der Böse im Buch ist. Denn Strobel schafft hier eine Situation, in der der Leser am eigentlichen Helden der Story schon recht früh zweifeln muss und im Verlauf der Handlung alles immer mehr den Anschein hat, als wäre nichts so wie es scheint. Das ist wirklich fantastisch gemacht, denn während man Markus auf der Suche nach dem Killer folgt, verliert sich dieser immer mehr selbst, zweifelt alles an und wird vom Good Guy immer mehr zum Hassobjekt. Und die ganze Zeit muss sich der Leser fragen: was ist noch real? Wem darf man glauben?

Auch in diesem Buch wird mal wieder typische "Alltags-Technologie" in ein Horrorszenario verwandelt. Wobei ich dieses Mal besonders abgeschreckt vom Vorgehen des Täters war. Es wird zwar vieles nur angedeutet und glücklicherweise nichts wirklich bildlich beschrieben, das war aber auch nicht nötig um das Kopfkino in Gang zu bringen. Daher war ich dieses mal schon kurz nach Beginn des Buches in Versuchung, das Buch gar nicht erst weiterzulesen. Also dieses Buch ists nichts für sanfte Gemüter, das muss man ganz klar sagen.

Die Auflösung war zugleich überraschend und absolut genial. Ich bin keine Sekunde vorher, dahinter gekommen, auch wenn ich zwischendurch immer mal kleiner Verdachtsmomente hatte. Aber die hat Arno Strobel gut zu zerstreuen gewusst. Vom Plot mal wieder ganz großes Kino und auch sprachlich wieder absolut grandios. Dieses Buch raubt einem den Atem und den Schlaf!

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